DE19724418A1 - Reaktor zur Grundwassersanierung und Verfahren zum Herstellen des Reaktors - Google Patents
Reaktor zur Grundwassersanierung und Verfahren zum Herstellen des ReaktorsInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
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Description
Für die Sanierung von Altlasten ist bekannt, daß mit speziellen Materialien verfüllte
Erdschlitze in der Lage sind, durchströmende kontaminierte Grundwässer zu reinigen.
Anstelle der Erdschlitze werden auch Rüttelschmalwände hergestellt, wobei das reak
tive Füllmaterial beim Ziehen der Rüttelbohlen über diese in das entstandene Profil
verpreßt wird.
Eine andere Lösung besteht darin, daß in Kombination mit Dichtwänden nach einem
unter dem Namen "funnel-and-gate" bekannten Prinzip unterirdische Bauwerke,
welche die Dichtwand unterbrechen und eine z. T. auch austauschbare Füllung mit
reaktiven permeablen Material enthalten, errichtet werden.
Ein Nachteil, den diese Lösungen gemeinsam besitzen, ist der, daß die Einbauten nur
bis in Teufen von ca. 15 Metern möglich sind und daß insbesondere die Herstellung
der Gates im Spezialtiefbauverfahren hohe Aufwendungen verursacht.
Mit der Erfindung wird das Ziel verfolgt, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es gelingt,
in Dichtwänden Einbauten (Reaktoren) mit unterschiedlichen Füllmaterialien, die im
Boden befindliche Schadstoffe bei deren Durchtritt adsorbieren, bis in große Teufen
wirtschaftlich herzustellen. Dabei soll ein Austausch von verbrauchtem Füllmaterial
durchgeführt werden können.
Die Aufgabe wird gelöst, indem auf der Trasse der Dichtwand ein oder mehrere
Schächte hergestellt werden. In den Schacht wird ein Sack aus einem durchlässigen
Geotextil eingebaut, der anschließend mit dem reaktiven Material verfüllt wird. Diese
Elemente werden an die Dichtwandabschnitte angebunden.
Eine andere Möglichkeit ist, die Gewebesäcke bei der Herstellung einer Schlitzwand
direkt in den Erdschlitz einzubauen und mit der Reaktorfüllung zu versehen.
Die vorteilhafte Anwendung des Verfahrens wird im nachstehenden Beispiel erläutert.
Die dazugehörigen Figuren zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht eines Schachtes für den Einbau eines Sackes aus Geotextil,
Fig. 2 der Schacht mit dem Geotextilsack in der Draufsicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt in vertikaler Ebene durch die Dichtwand mit dem
Reaktor,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung in horizontaler Ebene,
Fig. 5 einen Reaktor, bestehend aus zwei Kammern mit unterschiedlichen Reak
torfüllungen in der Draufsicht,
Fig. 6 die Anordnung einer Dichtwand mit einem Reaktor im Bereich einer
Kontamination in der Schnittdarstellung,
Fig. 7 einen bei der Schlitzwandherstellung direkt in den suspensionsgestützten
Erdschlitz eingebauten Reaktor in der Draufsicht.
Mit einem Spezialgreifer werden auf der Dichtwandtrasse ein oder mehrere suspensi
onsgestützte Greiferschächte 1 in Kreuzform hergestellt. In den Greiferschacht 1 wird
ein Geotextilsack 2, wie in Fig. 2 dargestellt, bis zur Sohle 4 (Fig. 3) der Schlitzwand 3
eingebracht. Nachdem der Geotextilsack 2 geöffnet wurde, werden das in Fig. 3 und 4
gezeigte Führungsrohr 5, welches über die gesamte Länge die Öffnungen 6 besitzt,
und zwei Filterrohre 7 eingehangen. Der Geotextilsack 2 erhält, nachdem er klarge
spült wurde, die Reaktorfüllung 8. Das erfolgt z. B. im Kontraktorverfahren.
Dabei ist das Führungsrohr 5 ebenfalls zu verfüllen. Die Filterrohre 7 bleiben frei.
An die freien Enden des in Kreuzform hergestellten Greiferschachtes 1 wird die
Schlitzwand 3 angeschlossen.
In die Filterrohre 7 werden Pumpen eingebaut, mit den in der Bohrtechnik üblichen
Verfahren die Filterkruste am Geotextilsack 2 beseitigt und somit der Reaktor 11
(Fig. 6) in der Schlitzwand 3 durchlässig gemacht.
Strömt kontaminiertes Grundwasser 12 aus dem anstehenden Boden 13 durch den
Reaktor 11 (Fig. 6), werden die Schadstoffe in der Reaktorfüllung 8 (Fig. 4) adsorbiert.
Die Wirksamkeit des Reaktors 11 wird überwacht, indem über die Filterrohre 7 Grund
wasserproben entnommen und untersucht oder in die Filterrohre 7 geeignete Kontroll
einrichtungen zur Messung der Schadstofffracht installiert werden.
Ist die Reaktorfüllung 8 verbraucht, wird sie gegen eine neue ausgetauscht.
Zuerst wird das mit Schadstoffen gesättigte Material aus dem Führungsrohr 5 mit
einem Bohrgreifer oder im Airliftverfahren ausgetragen, wobei der Geotextilsack 2 mit
Suspension aufgefüllt wird. Über die Öffnungen 6 fließt dabei ständig Material aus dem
Geotextilsack 2 in das Führungsrohr 5, ggf. ist es erforderlich, dieses im Geotextil
sack 2 aufzulockern.
Der Einbau einer neuen Reaktorfüllung 8 und die anschließende Wiederinbetrieb
nahme des Reaktors 11 erfolgt in der beschriebenen Art und Weise.
Der gleichzeitige Einsatz unterschiedlicher Reaktorfüllungen 8 ist möglich, wenn der
Geotextilsack 2 durch eine oder mehrere Trennwände 9 (Fig. 5) aus durchlässigem
Geotextil in mehrere Kammern 10 unterteilt wird. Soll ein Austausch von verbrauchtem
Material erfolgen, ist in jeder Kammer 10 ein Führungsrohr 5 anzuordnen.
Ebenfalls kann, wie in Fig. 6 dargestellt, der Geotextilsack 2 im unteren Bereich mit
Dichtstoff aufgefüllt werden, wenn in diesen Bereichen kein kontaminiertes Grund
wasser 12 anzutreffen ist, um eine höhere Durchströmungsgeschwindigkeit durch die
Reaktorfüllung zu erzielen und Kosten einzusparen. Durch verschiedene Gemische
der Reaktorfüllung 8, die unterschiedlich durchlässig sind, läßt sich auch die Durch
strömung des Reaktors 11 steuern.
Eine weitere Ausführungsvariante ist in Fig. 7 dargestellt. Hierbei wird der Geotextil
sack 2 bei der Herstellung der Schlitzwand 3 direkt in den Erdschlitz eingebaut.
1
Greiferschacht
2
Geotextilsack
3
Schlitzwand
4
Sohle
5
Führungsrohr
6
Öffnung
7
Filterrohr
8
Reaktorfüllung
9
Trennwand
10
Kammer
11
Reaktor
12
kontaminiertes Grundwasser
13
Boden
Claims (6)
1. Reaktor zur Grundwassersanierung dadurch gekennzeichnet, daß ein durch
lässiger Geotextilsack (2) mit einer Reaktorfüllung (8) versehen ist, der Reaktor (11)
außerdem ein oder mehrere Führungsrohre (5) mit Öffnungen (6) sowie ein oder
mehrere Filterrohre (7) aufweist.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor (11) eine
oder mehrere Trennwände (9) aus durchlässigem Geotextil besitzt und die Reak
torfüllung (8) in den Kammern (10) unterschiedlich ist.
3. Reaktor nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geo
textilsack (2) im unteren Bereich, in dem kein kontaminiertes Grundwasser (12) an
zutreffen ist, mit Dichtstoff gefüllt ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Reaktors nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im ersten Schritt ein suspensionsgestützter Greifer
schacht (1) in Kreuzform hergestellt wird, in den im zweiten Schritt ein Gotextil
sack (2) mit seiner größten Öffnung quer zur beiderseitig am Reaktor (11) anschlie
ßenden Schlitzwand (3) eingebaut und geöffnet wird, im dritten Schritt in jede
Kammer (10) ein Führungsrohr (5) und im Bereich der Außenwandungen des Geo
textilsackes (2) quer zur Längsachse der Schlitzwand (3) je ein Filterrohr (7) einge
hangen werden und anschließend der Geotextilsack (2) bzw. seine Kammern (10)
eine Reaktorfüllung (8) erhalten und nach Fertigstellung des Reaktors (11) mittels
in die Filterrohre (7) eingebaute Pumpen der Reaktor (11) für das Grundwasser
durchlässig gemacht wird.
5. Verfahren zum Austausch der Füllung eines Reaktors, dadurch gekennzeichnet,
daß eine verbrauchte Reaktorfüllung (8) mit einem Bohrgreifer oder im Airliftver
fahren über das Führungsrohr (5) ausgetragen, dabei der Geotextilsack (2) mit
Suspension aufgefüllt wird und danach eine neue Reaktorfüllung (8) eingebracht
wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Reaktors nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Geotextilsack (2) bei der Herstellung der Schlitzwand (3)
in den suspensionsgestützten Erdschlitz so eingebaut wird, daß die größte Län
genausdehnung des Querprofils in der Längsachse der Schlitzwand (3) liegt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19724418A DE19724418B4 (de) | 1997-06-10 | 1997-06-10 | Verfahren zum Herstellen eines Reaktors zur Grundwassersanierung |
PCT/DE1998/001535 WO1998056515A1 (de) | 1997-06-10 | 1998-06-05 | Reaktor zur grundwassersanierung und verfahren zum herstellen des reaktors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19724418A DE19724418B4 (de) | 1997-06-10 | 1997-06-10 | Verfahren zum Herstellen eines Reaktors zur Grundwassersanierung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19724418A1 true DE19724418A1 (de) | 1999-01-07 |
DE19724418B4 DE19724418B4 (de) | 2007-10-11 |
Family
ID=7832029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19724418A Expired - Lifetime DE19724418B4 (de) | 1997-06-10 | 1997-06-10 | Verfahren zum Herstellen eines Reaktors zur Grundwassersanierung |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE19724418B4 (de) |
WO (1) | WO1998056515A1 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19724418B4 (de) | 2007-10-11 |
WO1998056515A1 (de) | 1998-12-17 |
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