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Vorrichtung zur Trennung von flüchtigen Bestandteilen aus einem flüssigen
Gemisch
Die sorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen der flüchtigen
Bestandteile aus einem flüssigen Gemisch zum Zwecke ihrer genauen Dosierung, und
zwar durch das Mitreißen dieser Bestandteile durch Wasserdampf.
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Dosierung der Menge an
flüchtigen Bestandteilen, die in einem bestimmten Volumen oder Gewicht einer Flüssigkeit
enthalten ist, dadurch erfolgt, daß diese flüchtigen Bestandteile durch Wasserdampf
mitgerissen werden. Die dabei erforderlichen Arbeitsgänge sind jedoch langwierig
und erfordern ununterlirochene Aufmerksamkeit; werden sie nicht sorgfältig durchgeführt,
so entstehen Fehler in der Dosierung und es können sich Unfallgefahren einstellen,
so daß gegebenenfalls der Apparat zerstört werden kann. Die entstehenden Zeitverluste
bei der Bedienung dieser Apparate sind d daher recht beträchtlich.
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Soll der Prozentgehalt an flüchtigen Bestandteilen in einer Flüssigkeit
kontinuierlich gleichgehalten werden, beispielsweise bei der Herstellung eines Produktes,
z. 13. Wein, so empfiehlt es sich, den Entzug der flüchtigen Bestandteile automatisch
zu gestalten.
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Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, die diesen
Bedingungen entspricht.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dem-
nach
ein Apparat. der dazu dienen soll, automatisch dfie flüchtigen Bestandteile aus
einer Flüssigkeit zu trennen, indem sie der Flüssigkeit durch Dampf entzogen werden.
und der im wesentlichen aus einem Wasserreiniger in Ferbindung mit einem Dampferzeuger
und einem statischen l)estillierapparat besteht. wobei auch die erforderlichen Regeleinrchtungen
und selbsttätigen Koutrolvorrichtungen vorhanden sind, die ein vollkommen selbsttätiges
Arbeiten des Apparates erlauben, jeden Bedienungsfehler verhindern, das Ende des
Prozesses anzeigen und den Apparat in dem Augenblick stillsetzen.
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Außerdem ist das Gerät so gestaltet worden. daß nur handelsübliche
Halbfertig- und Fertigteile verwendet werden. so daß seine Fertigung sich äußerst
woirstchaftlich gestaltet.
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1 )er Gegenstand der Erfindung wird in der Zeichung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
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Fig. 1 ist ein Gesamtschema des Apparates, Fig. 2 eine Ansicht des
eigentlichen DEstillierapparates; Fig. 3 und 4 sind Seitenansichten des Gerites,
und zwar je-eils von links und von rechts gesehen Fig. 5 ist eine Gesamtanscht des
Destillierapparates, Fig. 6 eine Ansicht senkrecht zu der in Fig. 5 unter Darstellung
der Destilliersäule, Fig. 7 eine Teilansicht des Destillierapparates, die im Schnitt
die Kühleinrichtung und das Waschrorh zeigt, in dem die zu Beginn des Prozesses
aus dem Apparat verdräiigte Luft gereinigt wird; Fig. 8 stellt eine Draufsicht der
Apparatur dar; Fig. 9 zeigt in einem etwas größeren Maßstab den unteren Teil des
Destillierapparates Fig. 10 und 11 zeigen in Ansicht und Oraufsicht eine im Zusammenhang
mit den Teilen der fig. 9 benutzte Klammer; Fig. 12 zeigt die Gabel zur Aufnahme
der Kolben, in denen das Destillat aufgefangen wird ; Fig 13 zeigt eine Draufsicht
auf diese Gabel; Fig. 14 zeigt eine Einzelheit der Fig. 12; Fig. 15 und I6 zeigen
eine einstellbare Klammer; Fig. 17 und 18 zeigen die Befestigung des Verdampiers
auf dem Gestell des Tesamtaggregats.
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Der in der Zeichnung als Beispiel dargestellte Apparat besteht aus
zwei gleichen Aggregaten, die parattel arbetten konnen. Naturgemaß konnen beliebig
viele Aggregate nebeneinander aufgestellt sein. Die DEstillierapparate haben keinerlei
bewegte Teile und keinen Hahn. Eine gemeinsame Betatigungseinrichtung, die für jedes
Gerät von nur ement Hebel gesteuert wird, erlaubt es, gleichzeitig die Zufuhr gereinigten
Dampfes, des Heizgases uiid des Kühlwassers freizugeben oder zu sperren und die
elektrischen Schalter zu betätigen. Wenn auch in dem gezeigten Beispiel eine Gasbeheizung
vorgesehen ist, so ist doch durch einfache Mittel das Gerät auf elektrische Heizung
umzustellen, ohne dabei den Erfidungsgedanken zu verlassen.
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Zunächst sei der allgemeine Aufbau des Gerätes an hand der Fig. 1
beschrieben: Der Apparat besitzt einen Kessel 1. der durch zwei Gasbrenner 2 und
2' und eine Zündflamme 3 beheizt wird. Die Gasbrenner 2 und 2' sind durch eine Leitung
4 mit einer Gasquelle geeigneten Druches verbuden.
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Eine abzweigung 5. dei von der Leitung 4 ausgeht, fiihrt zu der Zündflamme
3 und liegt parallel zu dem Absperrhahn 6 für den Gashrenner 2'. In tier Ieitung
5 befidet sich ein Regelhahn 7 für die Zündflamme. Der Kessel 1 wird mit gereinigtem
Wasser gespeist über eine l, eitumn S, die mit einem Schwimmregler 9 bekanter Bauart
verbunden ist. so daß der Wasserstand im Kessel immer auf gleicher Hohe gehalten
wird. Audererseits ist der REgler 9 durch eilt liohr wo mit dem oberen Teil des
Kessels 1 verbunden. um so das Gleichtewicht zwischen den Drücken im Kessel I und
im ltegler 9 herzustellen. Auf der Oberseite des Kessels I ist eill Sicherheitsventil
11 allgebracht. Der daraus ausströmende Dampf macht den Bedienungsman anf eine Dampfüberdruck
aufmerksam. Ein Sicherheitsrohr 12 taucht in den Kessel bis fast auf den Boden.
An seinem oberen Ende ist es als Schwanenhals ausgebildet. Sinkt aus irgendeinem
Grunde der WAsserspiegel iIn Kessel zu stark, so strömt durch den Schwanenhals 13
Dampf aus und unterrichtet so deI1 Iledienungsmann. Außerdem kann, wenn der Kessel
sich abkühlt, durch das l&'< Rohr 12 1 Lift iii den Kessel eindringen.
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Auf dem Kessel Z ist auch ein H Hahn 14 14 angebracht, der es erlaubt,
den Kessel mit der Atmosi<häre in Verbindung zu bringen und so erforderlichenfalls
den Druck zu vermindern. Schließlich ist auch noch ein Entleerugsrohr 15 vorgesehen.
das mit einem Hahn 16 16 versehen ist und voiii tiefsten l'unkt des Kessels suasgeht,
andererseits strömt der Dampf durch Rohre 17 und 17' mit großem Quershcnitt zu den
Destillierapparaten. fit tien Rohren 17 unter 17' sind Absperrhähne 1 und 1 18'
angeordent.
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Um eine genaue Dositerung zu erhalten. ist es unbedingt erforderlich.
gereimgtes Wasser zu verwenden. Das Gerät besitzt daher einen Wasserreiniger, der
aus zwei gleichen Behältern 19 und 19' besteht, die beide in bekanter Weise mit
Wasserstandsgläsern 20 und 20' verschen sind, die an ihrem unteren Ende Hähne 21
und 21' haben. Der untere Teil der Behälter 19 unil 19' ist vorzugsweise kegelförmig
und an der Spitze mit lt einer Entleerugshanh 22, 22' versehen sowie Illit einem
Speisehahn 23, 23', Die Wasserzufuhr erfolgt uber eine Leitung 24.
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Die beiden Behälter 19 und 19' sind in ihreruteren Hälfte durch eine
Leitung 25 verbunden.
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In dieser Leitung befindet sich cin Absperrhahn 26.
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Außerdem ist der Behälter 19 einer einen Em leerungshahn 27 und eine
Leitung 2S mit dein Schwimmregler c) verbunden, von dem aus der Kessel I mit M'asser
versorgt wird.
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In dem eigentilichen Destillier- und Entzugsapparat ist keinerlei
bewegtes Teil enthalten. I-r besteht aus einer Waschlfache 29, einer Itektifiziersäule
30 und einem Kühlelement 31 und wird weiter
unten noch beschrichen.
Die Wschflasche 29 besteht aus cinem U-förmig gebogenen Rohr, dessen eines Ende
33 mit der Dampfzufhrleitung 17 verbunden ist. Das zweite Ende des U besitzt zwei
Kugeln 34 ud 35, um das Mitreißen von Wasser im Dampf zu verhidern, wobei tlic zweckentsprechende
Menge der zu behandelnden Fl2ssigkeit durch ein Rohr 36 in diese Kugeln eingeführt
wird.
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Der tiefste Punkt des U-förmigen Rohres 32 ist mit einer Öffnung 37
versehen, die im Betrieb mit der Spezialkammer verschlossen wird, die unter Bezuguahme
auf die Fig. 10 und 11 beschrieben wird. Der zylindrische Teil 38 des U-förmigen
Rohres wird durch einen elektrischen Widerstand 39 geheizt, so daß das in der Rektifiziersäule
30 kondensierende Wasser im gleichen Verhältnis wieder verdampft. Der Widerstand
ist über einen Draht 40 mit der Masse verbunden. Im Punkt 41 ist dieser Draht unterbrochem,
und zwar uber der Öffnung 37 ; uber einen zweiten Druaht 42 ist der Widerstand mit
einer Stromquelle verbunden, die hier aus einem Transformator 43 besteht, der einen
niedrig gestpamten und infolgedessen ungefährlichen Strom liefert. Die Primäreicklung
dieses Transformators ist im Punkt 45 mit einem Wechselstromnetz verbunden, und
zwar über zwei Unterbrecher 46, 46', die parallel geschaltet sind.
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Die Sekundärwicklung läuft über zwei ebenfalls parallel geschaltete
Unterbrecher 47, 47' und geht zu einem Signalgerat 49 oder zu der Wicklung cines
nicht dargestellten Elektromagneten, der die Anufgabe hat, den Apparat am Ende des
Arbeitsganges automatisch stillzusetzen. die Signaleinrichtung ist über einen Kontakt
50 eines beweglichen hebels 51 mit der masse verbunden. Der Hebel 51 arbeitet mit
den beiden Kontakten 52 und 53 zusammen, wie nachstehend beschreiben wird.
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Der bewegliche hebel 51 träft ein einstellbares Gegengewicht 54 und
an senem anderen Ende ist eine Gabel 55, in der der Hals des Kolbens liegt, in dem
das Destillat aufgefgangen wird. Die Stellung des Gengewichtes 54 wird so festgelegt,
daß der Hebel 51 sich dreht, weun das Gewicht des mit einer vorher bestimmten Menge
Destibllat gefüllten Kolbens das gegengewicht uberwiegt. In dem Moment beruhrt der
Hebel 51 den Kontakt 52, so daß entweder das Signal ertont oder der Elektromagnet
zum Stillsetzen des Apparates betätigt wird.
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Wenn man andererseits mit der Destillation begimmt, bevor ein Kolben
in dei Gabel 55 eingehangt wurde, so beruhrt der Hebel 51 unter der Wirkung des
Gegengewichtes 54 den Kontakt 53, so daß der Bedicnungsmann antmerksam gemacht wird
bzw. der apparat daßer Betrieb bleibt Eutsprechend inem wichtigen Merkmla des Apparates
werden durch eie gemeinsasme Betätigungsvorrchtug der Gashahn 6, das Dampfventil
18 sowie der Absperrhahn 56 für die Wasserleitung 57 geschlossen ocler geöffnet.
Gleichzeitig werden auch der Unterbrecher 46 für die Primärseite und der Unterbrecher
47 für die Sekundärserte betätigt. Diese Betätigung geschieht durch eine Stange
58, die über einen Winkelhebel 59 mit einem Betätigung shebel 60, 61 verbunden ist.
Diese Einruicutng svnehronistiert die Bewegungen, die gleichzeitig erfolgen sollen,
ud vereninfacht so die Betätigung des Gerätes und verhindert falsche chaltungen.
Um den apparat in Betrieb zu setzen. muß zunächst gereinigtes Wasser bereitet werden.
Zu diesem Zweck wird in den Behälter 19' Kalkmilch eingefüllt mit beispielsweise,
100 g ungelöschtem Kalk, dann wird der Hahn 23 geöffnet, so daß sich der Behälter
19' mit Wasser füllen kanu. Anschließend läßt man abstezxen. Nach dem Abstzen wird
der hahn 26 geöffnet, um in den Behälter 19 eine bestimmte Menge Kalkwasser einzuführen,
die von der Art des leitungswassers abhängt. Anschließend wird dierser Behälter
19 mit gewöhnlichem Wasser gefüllt, indem der Hahn 23 geöffnet wird, und nachdem
er gefüllt ist, läßt man 24 Stunden absetzen. Dann wird der Hahn 22 ganz kurz geöffnet,
um den Kalkschlamm abzuführen.
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Das erhaltene Wasser muß zlkalishc reagieren, was mit phenolphthalein
zu prüfen ist, und soll eine geringe Menge freine Kaslk enthalten. Die Kontrolle
geschieht mittels des Hahnes 21. Der Kessel I wird nun über die Leitung 28 mit diesem
Wasser gespeist. Der im Kessel entwickelte Dampf ist auf diese Weise frei von Kohlensäure,
und es bildet scih nur ein minimaler Kesselsteinansatz.
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Man sieht. daß der Reinigungsaparat einzig und allein durch Betätigung
der Hähen 22, 23 und 26 bedient wird und daß er niemals auseinandergenommen zu werden
braucht. Zum Abführen des Kalkschlammes ist es nur erforderlich, den Hahn 22 zu
öffnen und, falls dies nicht genügt, unter den Hahn 23 einen Strahl Speisewasser
eintreten ZU lassen, wodurfch eine eventuelle Verstopfung des Hahnes 22 beseitigt
wird, so daß der Kalkschlamm abgeführt wird.
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Zum lngangsetzen des gesamten Gerätes wird zunächst bei geschlossenem
Hauptwasserabsperrhahn und geschlossenem Hauptschalter der Hahn 27 geöffnet, um
den Kessel mit Wasser zu versorgen, und durch Betätigen der Knöpfe 61 werden die
Gashähne 0 und 6 geöffnet. Da der Hauptabsperrhahn noch geschlossen ist, ebenso
wie der elektrische Hauptschalter, strömt kein Külwasser durch das Rohr 57, und
der Transformator 43 erhält keinen Strom. Ist in dem Kessel ein genugender Druck
entstanden, so werden die Knöpfe 61 wieder in Ruhestellung gezogen und dann der
Hauptabsperrhahn geöffnet sowie der elektrische Hauptschalter geschlossen.
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Um das Entziehen der flüchtigen Stoffe hervorzurufen, wird die Öffnung
37 durch die weiter unten beschriebene besondere Klammer geschlossen, wobei gleichzeitig
der Kontakt 41 ebenfalls geschlossen wird, so daß der Teil 38 der Waschfasche beheizt
wird. Die zu behandelnde Flüssigkeit wird durch die öffnung 36 eingeführt, und der
Auffangbehälter wird in die Gabel 55 eingehängt.
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Nun wird der Betätigungsknopf 6I wieder angehoben und der Vorgang
beginnt. Sobald die Destillation beendet ist, ertönt das Signal, das
durch
den Hebel 5I und den Kontakt 52 betätigt wird. Es genügt dann, den Knopf 6I nach
unten zu drücken und die Klammer von der Öffnung 37 zu entfernen. Der Apparat ist
dann lin Ruhe, aber bereit, jederzeit wieder in Tätigkeit gesetzt zu werden. Die
Zündfiamme 3 sorgt dabei dafür, daß der erforderliche Druck im Kessel auch während
der Ruhepause aufrechterhalten bleibt.
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Dank der Verwendung von zwei gleichen Geräten nebeneinander kann
man mit dem einen arbeiten, während das andere vorbereitet wird,-Nachstehend wird
nun an Hand der Fig. 2 bis I8 eine vorzugsweise verwendete Ausführung des Gerätes
im einzelnen beschrieben. Der Apparat ist auf einer Tischplatte 62 aufgebaut, die
beispielsweise aus Stahlblech hergestellt ist und auf Füßen 63 steht, die als Rohre
ausgebildet sein können. In der Tischplatte 62 sind kleine Becken 64 eingebaut,
die senkrecht unter den Kühleinrichtungen 31 und tlen Offnungen 37 angeordnet sind.
Sie dienen dazu, über die Leitung 65 die aus den obenerwähnten c;eräten anfallenden
Flüssigkeiten in den Abguß zu führen. Auf der Tischplatte sind zwei senkrechte Ständer
66, an denen die Reinigungsbehälter 19 und I9'befestigt sind, sowie die übrigen
Geräte vorgesehen. Diese Ständer sind vorzugsweise aus Winkeleisen oder aus U-Eisen,
in die dann die verschiedenen Leitungen eingelegt werden. An den Ständern befestigt
sind Querträger 67 und 68, die wiederum zweiteilige Schellen 69, 70 besitzen, mit
denen der in den Fig. 5 bis 7 dargestellte Destillierapparat befestigt wird. Wie
aus diesen Figuren llervorgeht, kommt in den unteren Teil der Waschflasche 38 ein
Sieb 7I, das vom Dampf durchdrungen wird, dessen Offnungen jedoch so fein sind,
daß die in die Kugeln 34 und 35 eingeführte Flüssigkeit nicht durchlaufen kann.
In die Kugeln wird die vorher genau bestimmte und abgemessene Menge der zu behandelnden
Flüssigkeit eingefüllt, und zwar durch die Offnung 36, auf die man einen Trichter
setzen kann. Anschließend wird diese Öffnung durch einen möglichst eingeschliffene
Stopfen verschlossen. Zum Schluß wird die von ihren flüchtigen Bestandteilen befreite
Flüssigkeit durch die Öffnung 37 abgelassen und fällt in den entsprechenden Abfluß
64.
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Die Rektifiziersäule 30 ist vorzugsweise mit Spitzen ausgeführt,
weil diese Ausführung eine sehr geringe Wärmeträgheit besitzt. Sie wird mit der
Waschflasche im Punkt 73 verbunden, und zwar durch eine eingeschliffene Eistecvkverbindung,
so daß der Apparat ohne weiteres auseinandergenommen werden kann und trotzdem jedesmal
eine ahsolute Dichtheit wieder erzielt wird. Es ist allerdings auch möglich, statt
des Einschleifens die beiden Teile zu verschweißen.
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Das Kühlelement 3' besteht aus einem Rohr 74, dessen innerer Durchmesser
groß genug ist, um eine hohe Durchflußgeschwiiüdigkeit zu gestatten.
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Dieses Rohr wird von einer Hülle 75 umgeben, in der das durch die
Leitung 57 zuffleßende Kühlwasser strömt, wobei dieses Wasser in bekannter Weise
am unteren Ende des Kühlmantels durch einen Rohransatz 76 eintritt und am oberen
Ende durch einen Rohransatz 77 austritt, von wo es in deii Abfluß geleitet wird.
Dieses Kühlelement ist aus Glas bestehenfld dargestellt, es kann aber vorteilhafterweise
auch aus nichtrostendem Stahl oder einem anderen geelgneten Aletall bestehen.
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Seitlich an dem Kühlelement, und zwar von unten ausgehend, ist ein
Rohr 78 angebracht, das nach oben führt und an seinem oberen Ende einen Trichter
79 besitzt. Das Rohr 78 ist mit Glaskugeln gefüllt, so daß die während des Arbeitens
des Gerätes verdrängte Luft gereinigt wird und auf diese Weise auch die geringsten
Spuren der flüchtigen Bestandteile in dieser Luft zurückgehalten werden. Nian erreicht
so eine hohe Meßgenauigkeit, indem praktisch die ganzen flüchtigen Bestandteile
im Destillat aufgefangen werden.
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Auf der Fig. 12 kann man erkennen, Idaß das Kühlelement an seiiiem
unteren Ende in der Schelle 70 befestigt ist, die ihrerseits sich an dem Querträger
68 des Ständers 66 befindet. Zwischen der Schelle 70 und dem Kühlelement wird eine
nachgiebige Zwischenlage 80 aus Kork oder Gummi angeordnet, um so Ungenauigkeiten
beim Zusammenbau auszugleichen und andererseits eine Beschädigung des Kühlelementes
zu vermeiden, wenn die Schelle 70 angezogen wird.
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Die Traverse 68 ist elektrisch an Masse gelegt und trägt die beiden
Kontakte 52 und 53. Der Kontakt 52 ist elastisch; er kann z. B. als Sdraubenfeder
ausgebildet sein, so daß er zusammengedrückt werden kann, wenn die Gabel 55 nach
unten bewegt wird, um den Hals eines Kolbens zum Auffangen des Destillates aufzunehmen.
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An der Traverse 68 ist weiter ein Teil 8I. befestigt, das als Pfanne
für die am Hebel 5I befestigte Schneide dient. Eine Begrenzungsleiste 83 liegt über
der Schneide des Hebels 51 und begrenzt seine Bewegung, wie aus der Fig. 14 zu ersehen
ist. Das Teil 8i ist gegenüber der Masse isoliert und mit dem Warnsignal bzw. dem
Elektromagneten für das Stillsetzen des Apparates verhunden.
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Die gleichzeitige Betätigung der Wasserhähne, Gashähen und Dampfhähne
56, 6 und 18 sowie der Unterbrecher 46 und 47 geschieht durch einen Handgriff 6I,
der an einer Stange 60 befestigt ist, die durch die Tischplatte hindurchgeht und
auf einen Winkelhebel 59 einwirkt. Dieser Winkelhebel ist auf einer Achse 84 befestigt,
die sich in Lagern an der Tischplatte drehen kann. Diese Achse betätigt auch den
elektrischen Hauptschalter. Weiter ist an dem Winkelhebel 59 eine Stange 58 angelenkt,
die ihrerseits wieder mit den die Absperrhahnküken betätigenden Hebelll 85, 86 verbunden
ist. Das Küken des Dampfabsperrhahnes I8 besitzt eine eingefräste Quernut, durch
die die Dampfleitung I7 mit der Atomsphäre in Verbindung steht, wenn der Absperrhahn
geschlossen ist. Auf diese Weise kann in die Leitungen Luft einströmen, wenn sie
sich abkühlen. Es kann daher kein Unterdruck darin eiitstehen, durch den die Flüssigkeit
aus tlen Kugeln 34 abgesaugt würde.
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1 )er Dampf muß vollkommen rein sein; deshalh dürfett auch die Dampfabsperrhäne
18 niemals gefettet werden. Um andererseits ein Fressen zu verhindern, sind ;\nschläge
vorgesehen. die an dem kelinen Durchmesser des Kükens angebracht sind.
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Diese Ansahcläge sind zweckmäßigerweise als An-Scdhlagschrauben ausgebildet,
so daß das Küken in seiner Bohrung so schließend eingestellt werden kann, daß es
leicht zu lietätigen ist und doch, ohne Freßneigung, eine vollkommene Adbidhtung
gewährleistet Am unteren Ende des Kühleelemtes ist eine konische Verdickung 87 vorgesehen,
die vorzugsweise aus weichem Gummi besteht. Sie dient als Anlage f2r den hals des
Kolbens 88. Ein dichter Verschluß an dieser Stelle wird dadurch erzielt, daß man
auf <leii Rand tles Flaschenhalses einen Tropfen Wasser gilit, tlrr einen dichten
Abschluß in Form einer dünnen ringförmigen Wasserschicht bildet.
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Wie schon weiter olieii Erwähnt, muß die Öffnung 37 während der Arbeit
des Apparates verschlossen sein. Man lienutzt zu diesem Zweck eine Klammer, wie
sie in Fig. 10 iintl ii dargestellt ist. Auf einem ihrer Arme 89 trägt diese Klammer
einen Gummipfropfen 90, der sich auf die Öffnung 37 legt, während der andere Arm
91 sich auf die Innenseite des U-förmigen ltollres 32 legt. Eine Eeder 91' drückt
tlie beiden Arme der Klammer auseinander. l)er Arm 91 trägt außerdem einen .\nschlag
aus (;ummi 92, der tlie richtige Lage des Pfropfens go gewährleistet Außerdem drückt
tier Arm 91 der Klammer die beiden Enden 40 und 41 der elektrischer Leitung zusammen
und schließt so deii Stromkreis. in dem das Hiezellement 39 liget.
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Man sieht, daß dieses Heizelement also nur von Strom durchflossen
wird. wenn die Klammer aufgesetzt ist, tl. h. währen des eigentlichen l)estilliervorganges.
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Nach einem anderen merkmal der Erfindung können audi Kolben mit engem
1-lais benutzt wer den dank einer einstellbaren Iilammer. wie sie 111 <leii Fig.
15 und 16 () dargestellt ist. Diese Klammer hat zwei verlängerte. Arme 93, 94 mit
Betätigungshebeln 95, Beide Arme sind im Punkt 96 gelenkig miteinander verbunden.
\ußerdem ist an der Klammer ein Hken 97, 97, mit dem es möglich ist, die Klammer
auf die. Arme der Gabel 55 aufzulegen, wenn man einen KOlben mit engem Hals benutzt.
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Das Geweicht dieser Klammer ist so groß, daß es dem Gewichtusnterschied
zwischen den beiden KOlbenarten entspricht. so daß ein Verstellen des Gewichtes
54 nicht erforderlich ist, wenn man von der einen Kollieiiart auf die andere übergeht.
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\\eiin der Apparat überprüft werden muß, muß tlet Kessel l gesenkt
werden, um ihn von den Rohren 17. 17' zu trennen, nachdem vorher die dreiteiligen
VErschraubungen 98 gelöst wurden.
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1 )er Kessel ruht auf Füßen 99 (Fig. 17 und 18), die aii einer Traverse
100 des Tische angelenkt sind, aber durch einen Hebel 101, der ebenfalls an dieser
lraverse angelenkt ist. in ihrer Lage festgehalten werden. Wenn man den Hebel 101
anhebt so kann man den Fuß 99 zur Seite schwenken, so daß der Kessel nach unten
gesenkt werden kann. Um die Demontage zu erleichtern und den Preis des Gerätes so
niedrig wie möglich zu halten, sind alle .4nschliisse als handelsübliche dreiteilige
Verschraubungen ausgebildet.
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J)er Schwimmregler g ist ein vollkommen handelsübleiches Gerät, wie
es normalerweise für Wasserspülungen lienutzt wird. Man sieht, daß der ganze Apparat
aus Blechen. Normalprofilen, handelsüb-Hchem Elektromaterial und handelsüblichen
Rohrverschraubungen besteht, so daß er, trotz seiner genauen Arbeitsweise. nur niedrige
Gestehungskosteii verursacht.