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Zeitregulierung an Spritzgußmaschinen für wärmeformbare Massen Die
zwischen Beendigung des Spritzvorganges und der Offnung der Form erforderliche Ahkühlzeit
sowie die Zeit, die zwischen zwei Spritzvorgängen benötigt wird, um die Masse im
Massezylinder auf die nötige Temperatur zu I,ringen, werden in der Kegel von Hand
gesteuert. Bei vollautomatischen Maschinen ist man hiervon abgegangen, hat aber
zu umständlichen Mitteln greifen müssen, um diese Zeiten einstellbar zu gestalten
und in den Ablauf der Bewegungen einzugruppieren. So hat man zu Zeitrelais und ähnlichem
greifen müssen, die in der Anschaffung teuer und in der Verwendung empfindlich sind.
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Gemäß der Erfindung soll nun eine einfache Anordnung getroffen werden,
die es gestattet, ohne derartige Mittel die Stillstandszeiten bei vollautomatischem
Betrieb einstellbar zu gestalten. Der Hauptgedanke der Erfindung besteht darin,
daß zur Herbeiführung der notwendigen \abkühlzeit die Riiclshollewegung des Spritzkolbens
in dem Maß verzögert werden kann, daß die Rücklaufzeit zur ,2abkühlung des hergestellten
Artikels ausreicht.
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In gleicher Weise kann auch die Aufwärmzeit durch entsprechend verzögerten
Rück- und/oder Vorlauf des Schließkolbens erfolgen, so daß nach dem Offnen der Form
diese wieder geschlossen werden kann, ohne eine besondere Wartezeit vorzusehen.
Bei Anwendung dieses Gedankens treten also keine Stillstandszeiten mehr auf, sondern
nur Verzögerungen der jeweils vorhergehenden bzw. nachfolgenden Arbeitsstufe, die
jedoch fertigungstechnisch den erforderlichen Stillstandszeiten entsprechen.
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Eine Verwirklichung dieser Gedankengänge kann insbesondere durch
Auswahl einer Pumpenart erfolgen, bei der durch die Betätigung eines Regulierhebels
sowohl die Fördermenge als auch die Förderrichtung der Pumpe eingestellt werden
kann.
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Derartige Nullhubpumpen sind bekannt. Sorgt man nun dafür, daß auf
der Rückholseite des Regulierhebels einer solchen Pumpe ein einstellbarer Anschlag
für diesen Hebel angeordnet ist so ist hiermit die Geschwindigkeit für den Rückgang
des Spritzkolbens festgelegt und kann so eingerichtet werden, daß die erforderliche
Zeit verstreicht, ehe sich die Form öffnet. Die Schaltbewegung des Regulierhebels
wird dabei durch einen auf seiner Vorschubseite angeordneten Steuerhebel vorgenommen,
der vom Spritzkolben betätigt wird und den Regulierhebel am Ende des Vorschubes
des Spritzkolbens an den Anschlag drückt.
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Die umgekehrte Anordnung, die sich auch zugleich mit der vorerwähnten
ohne weiteres anwenden läßt, besteht darin, daß der einstellbare Anschlag für den
Regulierhebel auf der Vorschubseite des Regulierhebels liegt, während der Steuerhebel
auf der Riickholseite liegt und nicht mehr vom Spritz-, sondern vom Formschließkolben
betätigt wird.
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An Stelle der Nullhubpumpe läßt sich eine entsprecheiide Steuerung
mit regelharen Eintritts-, Austritts- und Kurzschlußventilen verwenden Auch kann
man bei einem nichthydraulischen Antrieb andere entsprechende Mittel einsetzen.
Es ist die Anordnung von Gleit- und Regelwiderständen in gleicher Weise möglich
wie die einer Nullhubpumpe.
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In der Zeichnung ist in Abb.1 eine Anordnung gemäß der Erfindung
als Beispiel und in schematischer t)arstellung wiedergegeben.
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In Abb.2 ist das funktionelle Zusammenwirken der einzelnen Teile
und die hierzu erforderlichen Hebel, Gestänge und Anschläge näher dargestellt.
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Die Nullhubpumpe I bekannter Bauart ist mit einem Regulierhebel 2
versehen, bei dessen mehr oder weniger großem Abstand von der Senkrechten die Pumpe
mehr oder weniger fördert. In der zeichnerischen Darstellung liegt der Hebel rechts
von der Senkrechten und führt dabei einen Vorschub des Spritzkolbens und des Schließkolbens
herbei. Sobald der Hebel über die Senkrechte hinweg nach der anderen, linken Seite
durchschlägt, wird die Pumpe in umgekehrter Richtung fördern, so daß die Rückholbewegung
des Spritzzylinders einsetzt. 3 und 4 sind die ZUflußrohre von der Pumpe zu den
Kolben.
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Der Steuerhebel 5 ist mit dem Spritzkolben verbunden, und zwar entweder
unmittelbar und starr oder gegebenenfalls unhter Zwischenschalten von Übertragungsorganen
oder auch Federn oder schließlich irgendwelcher Steuerungen, die dafür Sorge tragen,
daß dieser Hebel unter dem Einfluß einer Feder bei Erreichen der Endlage des Spritzkolbens
ausgeklinkt und vorgeschnellt wird. Der Anschlag 2a hegrenzt den Weg des Regulierhebels
2.
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Dieser Anschlag ist am Maschinengestell verstellbar angeordnet und
kann nach Beendigung des Sl)ri tzkolbenrücklaufes automatisch zurückgezogen werden,
damit die Fördermenge für den Schließkolbenrücklauf vergrößert und damit die Arbeitszeit
verkürzt werden kann.
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Auf den ortsfest gelagerten doppelarmigen Steuerhebel 5, der funktionell
dem Steuerhebel 5 nach Abb.1 entspricht, wirkt der Schließkolben 6 bei dieser Auführung
über die am Formflansch 7 angebrachte Stange 8 und die heiden Steuerstangen 9 und
10, auf welcher die verstellbaren Anschläge 11 bis I5 sitzen.
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Die Arbeitswi3ese dieser Anordnung ist wie folgt: Der Anschlag 11
wird so eingestellt, daß bei Umlegen des Steuerhebels 5 in die gezeichnete Linkslage
der Regulierheble 2 so steht.daß die gewünschte Verzsögerung beim Vorlauf des Schließkolbens
vorliegt und die nötige Zeit zur Erwärmung des Kunststoffes dafür gewonnen ist.
Xach Beendigung des Schließkolbenhubs driickt die Stange 8 über den Anschlag I3,
der entsprechend einzustellen ist, und das weitere Gestänge den Hebel 2 mehr zur
Nullage hin, so daß sich hierbei die gewünschte Vorlaufgeschwindigkeit des Spritzkolbens
ergibt. Nach Beendigung des Einspritzvorganues wird der Steuerhebel 5 nach rechts
umgelegt, so daß der Regulierhebel sich nach links bewegt. Die Pumpe 1 arbeitet
also in entgegengestetzter Förderrichtung.
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Hierbei wird der Anschlag 15 so eingestellt, daß der Regulierhebel
2 nur gering ausschlägt und einen verlangsamten Rücklauf des Spritzkolbens ergibt.
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Die hierdurch gewonnene Abkühlzeit ist also den jeweiligen Spritzlingen
dadurch Einstellung des Anschlages 15 anzupassen. Nach Beendigen des Rücklaufes
des Spritzkolbens beginnt selbsttätig durch eine (nichtgezeichnete) Vorrichtung,
die auch nicht Gegenstand der Erfindunhg ist, der Rücklauf des Schileßkolbens. Hierbei
drückt die Feder 16 die Steuerstange 10 nach links, bis der ANschlag 14 an der Rückwand
der Maschine zur Anlage kommt.
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Auch dieser Anschlag ist einstellbar. 13ei Beendigung des Schließkolbenhubs
stellt schlitßlich die Stange 8 über den enbefalls einstellbaren Anschlage 12 das
Gestänge und den Regulierhebel in die Nullstellung. so daß die Maschine stillsteht.
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Bei ANsendung des Verfahrens zur Einstellung der Stillstandszeiten
der Maschine für die Vorwärmung der Masse wird in ganz entsprechender Weise verfahren.
wobei sich kotistruktiv lediglich die Seiten untl die Bewegungsquellen ei vertauschen.