-
Elektrische Spielzeugeisenbahn Es sind elektrische Spielzeugeisenbahnen
bekannt, bei welchen ohne Verwendung einer Oberleitung auf einem Gleis unabhängig
voneinander gleichzeitig zwei oder auch drei Züge durch Fernschaltutig steuerbar
sind.
-
Beim Zweizugbetrieb besteht das Gleis aus drei gegeneinander isolierten
Schienen, wobei die eine Außenschiene und die Mittelschiene den einen Stromkreis
und die andere Außenschiene und die Mittelschiene den anderen Stromkreis bilden.
Die Räder aller Fahrzeuge sind dabei gegeneinander isoliert, und die Strornaufnahme
erfolgt durch die Räder der Lokomotive bzw. des Triebwagens und ein auf der Mittelschiene
laufendes weiteres Rad oder durch entsprechend angeordnete, auf den Schienen schleifende
Stromschuhe.
-
Für den oberleitungslosen Dreizugbetrieb sind \-ier gegeneinander
isolierte Schienen erforderlich. Dabei hat man die Anordnung bisher derart getroffen,
daß ein Rad des angetriebenen Fahrzeuges und damit auch eine Schiene allen Stromkreisen
gemeinsam ist, während die anderen Räder bzw. Stromschuhe und damit auch die drei
anderen Schienen jeweils an verschiedene Stromkreise angeschlossen sind. Diese Anordnung
und Einrichtung des Dreizugbetriebes funktioniert so lange einwandfrei, wie die
angetriebenen Fahrzeuge in der richtigen Richtung auf die Schienen aufgesetzt werden.
Bei Aufsetzen der drei angetriebenen Fahrzeuge auf die Schienen in entgegengesetzter
Richtung erhält jedoch nur der Motor eines der Fahrzeuge Strom, während die Motoren
der beiden anderen Fahrzeuge stromlos bleiben, so daß diese Fahrzeuge nicht laufen,
es sei denn, daß besondere und umständliche Umschaltvorrichtungen in den Fahrzeugen
selbst vorgesehen sind, durch welche jeweils andere Stromschuhe als bisher eingeschaltet
werden.
-
Die Abb. i veranschaulicht die Verhältnisse des bisherigen Dreizugbetriebes.
Das Gleis besteht aus den gegeneinander isolierten Schienen 1, 2, 3 und 4.
Von diesen Schienen sei 2 diejenige Schiene, welche
als Leitung
für alle drei Stromkreise dient, so daß ein Stromkreis durch die Schienen i und
2 für den Zug 1, ein zweiter Stromkreis durch die Schienen 2 und 4 für den
Zug II und der dritte Stromkreis durch die Schienen 2 und 3 für den Zug III
gebildet wird.
-
Wird nun die Maschine des Zuges 1 umgekehrt auf das Gleis gesetzt,
so steht ihr Motor mit den Schienen 3 und 4 in Verbindung, durch welche kein
Stromkreis gegeben ist, so daß diese -Maschine stromlos ist, falls nicht die beiden
Maschinen II und 111 gleichzeitig auch eingeschaltet sind.
-
Bei Umsetzung der Maschine 111 gelangen deren Stromabnehmer
wiederum in Verbindung mit den Schienen 3 und 2, so daß diese Maschine Strom
erhält und laufen kann.
-
Bei Umsetzung der Maschinell berühren deren Stromal)nehmer die Schienen
i und 3, welche gleichfalls nicht in einem Stromkreis liegen, so daß auch
diese Maschine alsdann stromlos ist und nicht läuft, falls nicht die beiden Maschinen
1 und 111
gleichzeitig auch eingeschaltet sind.
-
Abhilfe läßt sich bei dieser Art der Anordnung der Stromkreise nur
dadurch schaffen, daß besondere Stromschuhe vorgesehen sind, welche entweder abhebbar
ausgebildet sind oder welche wahlweise ein- und abschaltbar sind.
-
Gemäß der Erfindung gelingt es, diese Nachteile beim Drei- oder Mehrzugbetrieb
von oberleitungslosen elektrischen Spielzeugeisenbahnen dadurch zu vermeiden, daß
jede der beiden Außenschienen mit je einer besonderen Innenschiene in nur
einem Stromkreis liegt, während jede der Innenschienen als Leiter für zwei Stromkreise
dient.
-
In der Abb. 2 ist gleichzeitig zur weiteren Erläuterung der Erfindung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar für einen Dreizugbetrieb. Die Schienen
sind wiederum Mit 1, 2, 3 und 4 bezeichnet, und zwar liegt
ein Stromkreis zwischen den Schienen i und 3 für den Zug 1, ein Stromkreis
zwischen den Schienen 2 und 4 für den Zug 11 und ein Stromkreis zwischen
den Schienen 2 und 3 für den Zug 111.
-
Die beiden Außenschienen i und 4 liegen also jeweils nur in einem
Stromkreis, während die beiden Innenschienen 2 und 3 als Leiter für zwei
Stromkreise dienen.
-
Wird nun beispielsweise die Maschine des Zuges 1 in umgekehrter
Richtung aufgesetzt, so ge-
langen ihre Stromabnehmer auf die Schienen 2 und
4, und die Maschine läuft im Stromkreis II. Wird die Maschine II umgekehrt aufgesetzt,
so gelangen ihre Stromabnehmer auf die Schienen i und 2, und die Maschine läuft
im Stromkreis I. Wird die Maschine III umgekehrt aufgesetzt, so bleiben ihre Stromabnehmer
auf den Schienen 2 und 3, und die Maschine verbleibt in diesem Stromkreis.
-
Im übrigen wird nichts am Wesen der Erfindung geändert, wenn die Aufgabe
der Außen- und Innenschienen vertauscht wird, d. h wenn an Stelle der vorbeschriebenen
Schaltungsart nunmehr jede der beiden Innenschienen mit je einer Außenschiene
in nur einem Stromkreis liegt, während jede der beiden Außenschienen als Leiter
für zwei Stromkreise dient.
-
Wesentlich ist in allen Fällen, daß i. in an sich bekannter Weise
eine Schiene mehr vorhanden ist als Stromkreise bzw. als unabhängig voneinander
laufende Züge, 2. zwei Schienen in nur je einem Stromkreis liegen, während
alle anderen Schienen als Leiter für je zwei Stromkreise dienen,
3. das gesamte Stromkreissystem ein sogenanntes offenes System bildet.
-
Beim Dreizugsystem liegen also zwei Schienen in nur je einem
Stromkreis und zwei Schienen in je zwei Stromkreisen. Beim Vierzugsystem
liegen wiederum zwei Schienen in nur je einem Stromkreis und drei Schienen
in je zwei Stromkreisen.
-
In gleicher Weise läßt sich mit sechs Schienen ein Fünfzugsystem aufbauen
und so fort, wobei durch die Anordnung der Stromkreise die angetriebenen Fahrzeuge
auch in entgegengesetzter Richtung aufgesetzt werden können und laufen, ohne daß
irgendwelche Umschaltungen erforderlich wären.
-
Weiterhin erstreckt sich die Erfindung noch darauf, daß beim Dreizugbetrieb
je eine Außen-und Innenschiene derart dicht nebeneinander auf dem Gleis angeordnet
sind, daß der dadurch gebildete schmale Spalt als Führung für auf den Radflächen
der Fahrzeuge vorgesehene Mittelspurkränze dient.
-
Die Abb. 3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel hierfür,
und zwar zeigt Abb. 3a die Ausbildung des Triebfahrzeuges des Zuges 1, Abb.
3b
die Ausbildung des Triebfahrzeuges des Zuges 11
und Abb. 3c die Ausbildung
des Triebfahrzeuges des Zuges III. Die schraffierten Teile der Räder bestehen aus
Isolierstoff, während ihr metallischer, mit dem Motor in Verbindung stehender Teil
nicht schraffiert ist.