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Anzeigegerät für elektrische Felder
NIan kennt bereits Geräte, die
zur .nzeige der Anwesenheit einer höheren elektrischen Spannung bestimmt sind und
in denen man die Entladung in einer Röhre mit verdünntem Gase benutzt. Bei einer
solchen Röhre bezeichnet man allgemein als kritische Zünspannung die Slinimalspannung,
die man zwischen deii beiden Enden anlegen muß, um die Leuchtentladung zu zünden.
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Zahlreiche Versuche führten nun zu dem Ergebilis, daß man durch wahl
einer besonderen Elektrodenform neben anderen Ergebnissen die kritische Zündspannung
einer gegebenen Röhre herabetzen kann.
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Gemäß de Erfindung besteht ein Anzeigegerät für elektrische Felder
aus der Kombination einer mit verdünntem Gas gefüllte Entladungsrähre entsprechneder
Abmessungen. die mit zwei Elektroden ausgerüstet ist von denen wenigstens die eine
das Ende der Röhre umschließt, einer die Röhre umschließende isolierende Hülle mit
wenigstens einer Schauöffnung, die sich zwischen den beiden Elektroden befindet,
und Mitteln zum leichteren Ansprechen der Entladungsröhre hei Spannungen unterhalb
ihres normalen Zündpotentials, und Mitteln zur Verstärkung ihres Leuchtens und der
Sichtbarmachung desselhen und mit Mitteln welche die Abmessungen und die Form der
Lichtsäule in Abhängigkeit voll der Potentialdifferenz und der Polarität gegenüber
dem Bezugspotential veränderlich machen.
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Vorzugsweise wird die Hülle, zwecks Erleichterung der Beobachtung,
undurchsichtig, zwecks Reflexion der Lichtstrahlen in richtung auf den Beobachter.
innen blank, zwecks Kontrastbildung
gegenüber der Farbe der vom
Gefäß ausgesandten Lichtstrahlen, gefärbt sein, und die Elektroden werden derart
angebracht sein, daß sie auf der Röhre gleiten können und dort elastisch festgehalten
werden, wenn die isolierende Hülle biegsam ist.
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In der folgenden Beschreibung, die auf die beispielsweisen und nicht
beschränkenden Zeichnungen Bezug nimmt, wird dargelegt, wie die Erfindung ausgeführt
werden kann.
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Abb. I ist eine Draufsicht auf eine erste Verkörperung der Erfindung;
Abb. 2 ist ein Schnitt auf der Linie II-II der Abb. I; Abb. 2a und 2b sind Teilansichten
entsprechend der Abb. 2, welche Anzeigegeräte mit mehreren Zungen betreffen; Abb.
3 ist ein Querschnitt durch das Anzeigegerät gemäß Abb. I auf der Linie III-III
dieser Abbildung.
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Abb.4 ist ein Teillängsschnitt durch das Anzeigegerät auf der Linie
IV-IV der Abb. 3.
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Abb. 5 ist eine Teilansicht eines Anzeigegerätes mit einer Skala,
die von parallelen Querschlitzen gebildet wird, welche in der Hülle angebracht sind;
Abb. 6 ist ein Teillängsschnitt des Anzeigegerätes, welcher eine Abänderung der
in Ahb. I dargestellten Verkörperung zeigt; die Verlängerung einer Elektrode wird
von einem Draht gebildet; Abb. 7 zeigt eine Abänderung der vorhergehenden Verkörperung,
bei der der Elektrodenverlängerungsdraht zu einer Wendel gewickelt ist; Abb. 8 zeigt
eine Abänderung der Ausführungsform gemäß Abb. 6, bei der der Draht in einen Leiter
größerer Oberfläche endigt; Abb. g ist ein Längsschnitt durch ein Anzeigegerät mit
Hilfsleitern, welche zwischen den beiden Elektroden verteilt sind, und mit einer
zylindrischen Elektrode, welche die Beobachtung vom Ende aus erleichtert; Abb. 10
ist ein Schnitt auf einer der Linien AA, BB, CC usw. der Abb. 9 ; Abb. 1 1 ist ein
Querschnitt durch dasselbe Anzeigegerät und zeigt eine andere Form der Hilfsleiter;
Abb. I2 ist eine Teilansicht, die ein Anzeigegerät mit einem beweglichen Läufer
zeigt; Abb. I3 ist ein Schnitt auf der Linie XIII-XIII der vorhergehenden Abbildung;
Abb. 14 zeigt in Perspektive eine Hülse, die zur Untersuchung des Feldes in der
Umgebung isolierter Drähte bestimmt ist; Abb. 15 ist ein axialer Schnitt durch die
Hülse gemäß Abb. 14; Abb. I6 ist ein Schnitt durch das eine Ende des Anzeigegerätes
und zeigt eine Verschlußkappe, welche eine Dunkelkammer bildet, die mit einer axialen
) ffnung versehen ist und eine zylindrische Elektrode bedeckt; Abb. 17 ist eine
Teilansicht, die einen Hilfsleiter zeigt, welcher durch ein Plättchen gebildet wird;
Abb. t8 ist ein Schnitt auf der Linie XVIII-XVIII der Abb. I7.
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In der einfachen Verkörperung der Erfindung gemäß den Abb. 1 bis
4 weist das Anzeigegerät eine mit verdünntem Gas gefüllte elektrische Entladungsröhre
I auf, die z. B. eine Länge von etwa 8 bis 25 cm und einen Durchmesser von etwa
8 bis 25 mm hat. Von seinen Enden ist das eine mit einer metallischen Hülse 2, die
eine axiale Öffnung 2a aufweist, und das andere von einer ebenfalls metallischen
Hülse 3 bedeckt; diese Hülsen können auf dem Entladungsgefäß gleiten, sind aber
nicht vollständig aufgeschoben; sie bilden die Elektroden.
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Eine biegsame Hülle 4 aus einem Stoff mit hoher dielektrischer Festigkeit,
z. B. Polyvinylchlorid oder -chlorür, umschließt die Entladungsröhre 1 eng. Die
Enden dieser Hülle sind auf die Elektroden 2 und 3 aufgeschoben, so daß sie diese
elastisch in der Weise festhalten, daß die Elektroden 2 und 3 bei einem Stoß auf
ihr Ende auf der Röhre gleiten können; dies schützt die Röhre wirksam. In der Hülle
sind in unmittelbarer Nähe der Hülse 2 ein Fenster 5 und ein langer Schlitz 6 angebracht,
der auf derselben Seite wie das Fenster 5 liegt und von ihm durch einen geschlossenen
Teilt, getrennt ist; das Fenster 6 erstreckt sich über den größten Teil der Hülle
4.
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Eine leitende Zunge 3a verlängert die Elektrode 3 innerhalb der Hülle
4 entlang der Mantellinie der Röhre 1 gegenüber den Beobachtungsfenstern bis etwa
12 mm vor der Hülse 2 (Abb. I und 2). Die Breite dieser Zunge kann etwa 1/3 des
Umfanges des Rohres I betragen.
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I. Wenn man ein solches Anzeigegerät an der Elektrode 3 anfaßt und
die Elektrode 2 einem auf höherer Spannung befindlichen Leiter nähert, so beobachtet
man durch das Fenster 5 das Auftreten einer Leuchterscheinung zwischen der Hülse
2 und dem Ende 3b des Verlängerungsstreifens 3a ; dieses gilt für ein Potential,
das sehr weit unter dem normalen Zündpotential der Röhre liegt, was man feststellen
kann, wenn man in derselben Entfernung vom felderzeugenden Leiter eine gleicher
gebaute, aber nicht die Zunge 3a aufweisende Röhre anordnet; nach Maßgabe der Annäherung
beobachtet man eine Verstärkung der Leuchtintensität, bis man durch das Fenster
6 das allmähliche Fortschreiten der Leuchterscheinung entlang der Zunge 3a beobachtet.
Diese relativ langsame Verlängerung der Leuchterscheinung erstreckt sich über eine
bedeutende Potentialdifferenz. Darüber hinaus erfüllt die Leuchterscheinung schließlich
die Röhre mit wachsender Intensität und wird im Augenblick der Berührung sehr glänzend.
Die umgekehrte Erscheinung wird beim Zurückziehen beobachtet.
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2. Wenn man die Beobachtungen wiederholt, während man das Anzeigegerät
bei der Elektrode 2 anfaßt, beobachtet man das Auftreten einer Leuchterscheinung
zwischen der Hülse 2 und dem Ende 3b des Verlängerungsstreifens 3 wie im vorhergehenden
Falle; dann dehnt sich die Leuchterscheinung fortschreitend über die Zunge 3a aus,
bis sie die Röhre vollständig ausfüllt.
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Wenn die Beobachtung an einer sehr hellen Stelle erfolgt, wird das
Auftreten der Leuchterscheinung
zwischen 2 und 3b genauer vom Ende
her durch die Öffnung 2a der Elektrode 2 beobachtet, welche eine Dunkelkammer bildet,
und in diesem Fall wird das Ende 1a der Röhre I zweckmäßig abgeplattet sein.
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Dieser Aufbau kann auch mehrere Zungen 3 aufweisen, die von derselben
Elektrode ausgehen.
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Ferner kann man gemäß Abb. 2 a eine oder mehrere Zungen 3a getrennt
von der Elektrode 3 vorsehen und diese durch bewegliche Kontakte, z. B. durch leitende
Schieber 3e, damit verbinden, welche es erlauben, sie im Bedarfsfall zu isolieren.
Die Schieber können in diesem Fall zwischen der Elektrode 3 und der Hülle 4 angeordnet
sein, und sie werden mittels ihres über die Hülle herausragenden Endes betätigt
(Abb. zea).
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Die Zunge oder die Zungen 3a können auch fortgelassen und der oder
die Schieber 3e derart verlängert werden, daß sie eine oder mehrere bewegliche Zungen
bilden.
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Eine oder mehrere Zungen 3a, die von der Elektrode 3 isoliert sind,
können auch durch die Hülle 4 hindurch an einen Zuführungskontakt 3g (Abb. 2b) gelegt
werden, auf welchen der Benutzer den Finger legen kann, um die oben beschriebene
Erscheinung des fortschreitenden Leuchtens auszulösen.
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Mit einem solchen Anzeigegerät hat man daher eine empfindliche Vorrichtung,
welche die Vornahme von Messungen mittels des fortschreitenden Auftretens der Leuchtsäule
erlaubt; die Zunge, die Röhre, die Hülle oder ein zwischen Hülle und dem Rohr eingeführter
Träger können zusätzlich eine Skaleneinteilung tragen.
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Um diese Messungen zu erleichtern und genauer zu machen, kann es
vorteilhaft sein, in der Hülle nicht zwei Längsschlitze, sondern eine Reihe paralleler
Querschlitze7 (Abb. 5) vorzusehen, deren erster 7a in der Nähe der Elektrode 2 angeordnet
ist, damit das Leuchten von seinem Anfang zwischen der Elektrode 2 und dem Ende
3b der leitenden Zunge an beobachtet werden kann; diese Schlitzreihe bildet eine
unterteilte Skala, die teilweise aufleuchtet. Das letzte leuchtende Fenster gibt
ein ungefähres Maß der Spannung am Beobachtungsort.
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Bei der Verkörperung gemäß den Abb. 6 bis 8 ist eine Verlängerung
der Elektrode 3 auf einen leitenden Draht 8 reduziert, der entlang der Entladungsröhre
1 und im Innern der Hülle 4 angeordnet ist, und zwar entweder entlang der erzeugenden,
wie im Falle der Abb. 6 und 8, oder entlang einer Schraubenlinie, wie dies in Abb.
7 dargestellt ist. Es ist vorteilhaft, außerdem am Ende des Drahtes8 eine leitendeFläche
vorzusehen, wie dies bei 8a der Abb. 8 dargestellt ist, da eine solche Fläche die
Zündung der Leuchterscheinung erleichtert. Diese Fläche kann die Röhre ganz oder
teilweise umschließen.
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Bei einem solchen Anzeigegerät erfolgt das Auftreten der Leuchterscheinung
ebenso wie bei dem Gerät, das unter Bezugnahme auf die Abb. I, 2, 3 und 4 beschrieben
wurde, und sie schreitet entlang dem Drahte 8 fort; aber es genügt bereits eine
sehr geringe Erhöhung des Potentials, um die Leuchterscheinung von einem Ende des
Drahtes bis zum anderen fortschreiten zu lassen. Wenn dieser auf seine ganze Länge
von der Leuchterscheinung bedeckt ist, entwickelt sich die Helligkeit der Leuchterscheinung,
die die Erzeugende oder die Schraubenlinie bedeckt, welche von dem Draht gebildet
wird, bis zur vollständigen Erfüllung der Röhre. Das lebhafte Leuchten, welches
den Draht hervorhebt, so daß dieser zu leuchten scheint, bleibt vorherrschend, selbst
wenn die Helligkeit in der Röhre sehr stark wird.
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Es ist zu beachten, daß die Erscheinung nur bei einer bestimmten
Polarität des Potentials entsteht.
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Wenn der das elektrische Feld erzeugende Leiter sich auf einem Potential
solcher Polarität befindet, daß die Erscheinung nicht entsteht, so genügt es, das
Gerät mit der anderen Seite zu benutzen, um dieselbe Erscheinung wieder zu finden,
die dann jedoch in umgekehrter Richtung auftritt.
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Wenn die geprüfte Spannung die beiden Polaritäten nacheinander und
in gleicher Höhe aufweist, z. B. Sinuswechselstrom, beobachtet man ein Gemisch der
beiden Erscheinungen, wobei das Leuchten entlang dem Draht diffuser und weniger
hervortretend ist als in dem Fall einer einzigen oder überwiegenden Spannung. Eine
solche Anordnung erlaubt es daher unter anderem, die Polarität des Potentials festzustellen.
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Wenn man die Länge der Zunge 3a reduziert, so daß ihr Ende nur noch
bis BB, CC, DD, EE (Abb. g) reicht, so stellt man fest, daß sich die Empfindlichkeit
der Röhre ebenfalls, und zwar um so mehr verringert, je mehr die Zunge verkürzt
ist; sie bleibt jedoch größer als bei einer Röhre ohne Zunge.
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Man kann in einem und demselben Anzeigegerät eine Anordnung treffen,
die es erlaubt, Potentiale zu prüfen, die zwischen dem normalen kritischen Zündpotential
der benutzten Röhre und dem Potential liegt, das der größten Empfindlichkeit entspricht;
diese ist gegeben durch eine sich bis AA erstreckende Zunge (Abb. 9). Hierzu läßt
man diejenigen Teile der Zunge, welche nicht innerhalb der Bereiche AA, BB, CC,
DD, EE liegen, unberücksichtigt, und verbindet, statt die Erdung der übriggebliebenen
Teile 3c über die Elektrode 3 zu sichern, diese elektrisch mit auf der Außenseite
der Hülle angeordneten Kontakten 3d> auf welche der Finger des Benutzers gelegt
wird (Abh. g und Io).
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Solche Leiter 3C, 3d können in einfacher Weise mittels kleiner Metallbänder
hergestellt werden, die die Hülle in geeigneten Schlitzen durchsetzen und die sich
ganz (Abb. II) oder teilweise (Ahh. Io) um das Rohr erstrecken. Das Ende jeden Bandes
kann außerhalb der Hülle zur Form eines kleinen Zylinders aufgerollt sein, der den
Kontakt 3d bildet.
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Bei der Anwendung des soeben beschriebenen Anzeigegerätes faßt der
Benutzer bei der Elektrode 3 an, die er auf diese Weise erdet. Bei Annäherung der
Elektrode 2 an einen Leiter höherer Spannung, der also ein erhebliches elektrisches
Feld erzeugt, stellt er fest, daß in einem gewissen Abstand von diesem Leiter, d.
h. bei einem gegebenen Potentialwert, bei den Fenstern 5 und 6 ein Lichtschimmer
auftritt, dessen Stärke sich mit
dem Anwachsen der Spannung vergrößert.
wenn die Elektrode 2 sich dem spannungführenden Leiter nähert.
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Wenn er sich vom spannungführenden Leiter bis zum vollständigen Verschwinden
der Leuchterscheinung entfernt, d. h. bis das Potential am Beobachtungsort einen
Wert unterhalb der normalen kritischein Zündspannung der Röhre hat, beobachtet er,
sobald er den Finger auf einen Kontakt 3a legt, der mit einem Leiter 3c verbunden
ist, daß die Fenster von neuem aufleuchten, und daß dieses Leuchten bei Entrernung
des Gerätes vom spannungführenden Leiter andauert; diese Entfernung ist dabei um
so größer, ein je näherer zur Elektrode 2 liegender Kontakt gewählt wird, so daß
die maximale Empfindlichkeit bei dem Kontakt 3c erhalten wird, der bei, 4. 4 angeordnet
ist und sich vorteilhaft teilweise unter dem Fenster 5 und teilweise unter dem geschlossenen
Teil 4a der Hülle befindet. Dieses Leuchten verschwindet erst, wenn der spannungführende
Leiter sich auf einem Potential befindet, das erheblich unterhalb des normalen Zündpotentials
liegt.
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Das so ausgerüstete Anzeigegerät zeigt daher in gleicher Weise ein
schwächeres Feld an als eine Röhre ohne diese Leiter.
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Wenn das Anzeigegerät nur den Hilfsleiter 3ct aufweist, erlaubt die
Messung der abstände der l*. lektrode 2 von spannungführenden Punkten, bei denen
das Leuchten der benutzten Röhre bei dieser maximalen Empfindlichkeit l>eginnt,
ein Abschätzen der Spannung am betrachteten Punkt.
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Wenn das Anzeigegerät eine Reihe von Hilfsleitern aufweist, die über
die ganze länge der Entladungsröhre vetilt sind (Abb. 9), verfügt man über verschiedene
Empfindlichtkeiten, die alle der normalen Empfindlichkeit der Röhre überlegen sind.
Indem man sie nacheinander benutzt, kann man daher Spannungen abschätzen und vergleichen,
die unter dem normalen Zündpotential liegen.
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Die Gestalt der Hilfsleiter kann beliebig sein, vorausgesetzt, daß
sie eine nicht zu vernachlässigende Oberfläche aufweisen; daher kann man sie z.
B. auch als Metallplättchen 13 ausbilden (Abb. 17 und 18), die elektrisch mit einem
äußeren Kontakt verbunden sind, der z. B. durch einen Metallkopf 13a gebildet wird.
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Einer der Leiter 3c kann in einer Querebene EE (Abb. 9) vollständig
unter der Hülle angeordnet sein und erlaubt so die Beobachtung der Leuchterscheinung
zwischen der zur Prüfung benutzten Elektrode 3 und dem betrachteten Leiter durch
schiefe Betrachtung auf dem schwarzen Untergrund.
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Es ist zu beachten, daß die Beobachtung durch schiefe Betrachtung
auf einem schwarzen Untergrund auch bei der Anordnung gemäß AlIb. 1 (Zunge) erreicht
werden kann, wobei dann das Fenster 5 einfach fortgelassen wird.
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Es ist möglich, eine kontinuierlich veränderliche Empfindlichkeit
dadurch zu erhalten, daß man einen beweglichen Hilfsleiter vorsieht. In diesem Falle
(Abb. 12 und 13) ist die Hülle 4 vorzugsweise starr, damit man zwischen ihrer Innenfläche
und dem gasgefüllten rohr 1 einen Raum 9 erhült, in welchem man einen leitenden
Ring 10 oder einen Läufer geeigneter Gestalt freigleitend auf dem Rohr 1 im Innern
der Hülle verschieben kann.
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Bei dieser Ausbildung wird es vorteilhaft sein, den Läufer so nahe
an die Elektrode 2 schieben zu können wie möglich. untl vorzugswise schneidet man
in die Hülle nur einen Längsschlitz 6a, der sich bis in die Nähe der Elektrode 2
erstreckt.
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Wenn es sich daram handelt. das Fedl in der Umgebung eines isolierten
leitenden Drahtes zu prüfen, besteht eine einfache Vorrichtung zur Frhöhlung der
Leuchtiiitensität darin, den das elektrische Feld erzeugenden Draht wenigstens teilweise
mit einem Leiter zu umgeben, der elektrisch an die Prüfelektrode angeschlossen ist
oder auf den man diese Elektrode aufsetzt.
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Die Abb. 14 uind 15 zeigen beispielsweise eine Hülse 11, die hohl,
ortisfest und T-förmig gestaltet ist und elektrisch mit der Elektrode 2 verbunden
werdn soll. Sie besteht aus einem Hohlzylinder 11a. dessen Innendurchmesser gleich
dem Außendurchmesser der Elektrode 2 ist und einen Schlitz 11b aufweist, dessen
Aufgabe es ist, die Möglichkeit des Aufschiebens auf diese Elektrode zu sichern.
Dieser Zylinder ist in der Querrichtung durch einen anderen Zylinder 11c verlängert,
der in der Längsrichtung bei 1d über eine Breite offen ist, die genügt, um ein Einführen
des isolierten. das Feld erzeugenden Drahtes zu erlauben.
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Wenn man ein Anzeigegerät, das eine solche Hülse nicht besitzt, einem
isolierten Draht nähert, dessen Spannung nur ein schwaches Leuchten erzeugt, beobachtet
man, sobald man die Elektrode 2 mit der Hülse 11 bedeckt und mit dieser den isolierten
Draht mit dem Zylinder 11c umschließt, eine sehr merkbare Verstärkung des Leuchtens.
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Die axiale Beobachtung kann außer durch die in den Abb. 1 und 2 beschriebenen
Mittel in gewissen Fällen durch die Verwendung zylindrischer Elektroden erleichtert
werden, die an einem Ende bei 3f (Abb. 9) offen ist, oder an beiden Enden offen
sind. In diesem Falle kann die Leuchterscheinung axial über die ganze Querschnittsfläche
der Röhre und in einer großen Schichtdicke und in einem Raum beobachtet werden,
der genügend gegen von außen kommende Strahlen geschützt ist.
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Man kann zum Abschließen der Hülle 4 übe der Elektrode 3 eine aus
leitendem oder nichtleitendem Stoff bestehende Kappe 12 (Ahl). I6) vorsehen, die
das Ende des Anzeigegerätes bedeckt. Wenn das Ende des Anzeigegerätes, das eine
zylindrische Elektrode gemäß Abb. 9 oder eine Elektrode mit einem Beobachtungsloch
wie 2a (Abb. 1) aufweist, mit einer solchen Kappe bedeckt wird, so wird diese zweckmäßig
eine Dunkelkammer bilden. indem sie eine Öffnung wie 12a aufweist, die die Beobachtung
der Leuchterscheinung unter hesseren Bedingungen erlaubt. Diese Kappe kann auch
unmittelbar auf der Elektrode angeliracht sein.
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Wenn diese Kappe ein Leite ist. kann sie elektrisch mit der Elektrode
3 verbunden werden, was
die Empfindlichkeit des Anzeigegerätes erhöht,
oder sie kann umgekehrt von ihr isoliert sein.
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Die zur Ausrüstung der Röhre gehörenden metallischen Leiter und auch
die Elektroden können aus einem Stoff gebildet sein, der auf der einen oder auf
beiden Seiten mit einer leitenden Oberfläche bedeckt ist, z. B. metallisiertes Papier,
oder sie bestehen aus einem unmittelbaren Niederschlag von Metall oder einem leitenden
Anstrich auf der Glasröhre oder der Hülle, Die Sichtbarkeit der Leuchterscheinung
kann durch Politur der inneren Oberfläche der Hülle ernicht werden, um eine Keflexion
der Lichtstrahlen in Richtung auf den Beobachter zu erhalten.
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Man kann die Beobachtung durch Färbung des Innern der Hülle und sogar
der Elektroden und der Leiter mit einer im Kontrast zu den vorherrschend von der
Röhre ausgesandten Strahlen stehende Farbe erleichtern; dies erlaubt insbesondere
die genaue Abschätzung der Ausdehnung der Leuchtsäule. So wird man im Falle einer
Röhre, die eine rotorange Strahlung aussendet, die Hülle innen polieren und d blau
oder grün färben, um so durch den Kontrast die Wahrnehmbarkeit der Leuchterscheinung
zu verstärken.
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Es ist zu beachten, daß man eine undurchsichtige Hülle mit durchsichtigen
Betrachtungsstellen an Stelle der herausgeschnittenen Fenster verwenden kann, was
der erwähnten Hülle eine größere Festigkeit verleiht und den Schutz der Entladungsröhre
verstärkt; außerdem kann eine Hülle ohne Offnung aus einem isolierenden, durchscheinenden
oder durchsichtigen Material benutzt werden, z. B. Kunststoff, wie Polyvinylchlorid
oder -chlorür, mischpolymerisierte Chloride oder Chlorüre und Acetate von Polyvinyl,
Polyvinylacetatchloride, Polyvinylacetate, I>olyäthylene, Polystyrolene oder
Polystyrole, Akrylharze, Silicone usw.
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Die Erfindung bietet also ein leichtes und wenig Raum einnehmendes
Gerät, das es erlaubt, mit Hilfe einer Entladungsröhre elektrische Felder sehr verschiedenen
Wertes anzuzeigen und selbst solch schwache Felder, die bisher mit ähnlichen Mitteln
nicht festgestellt werden konnten, es erlaubt, ein gegebenes Feld aus größerer Entfernung
anzuzeigen, elektrische Potentiale mit einer höheren Genauigkeit zu vergleichen
und abzuschätzen, sei es durch ihren kritischen Anzeigeabstand, sei es durch die
Länge der Leuchtsäule, die in Abhängigkeit von den Potentialunterschieden gemacht
ist; es erlaubt die Richtung der geprüften Spannung zu erkennen und die Leuchterscheinung
unter verbesserten Wahrnehmungsbedingungen für das Leuchten und bei verbesserter
Sichtbarkeit zu beobachten.
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Auf diese Weise kann pian viel leichter als früher die Spannungsänderungen
auf Leitern feststellen und vergleichen, welche Fehler im Kreise oder anormale Benutzungsbedingungen
der elektrischen Energie kenntlich machen, beispielsweise und unter anderem bei
Zündvorrichtungen von Explosionsmotoren.
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Es ist verständlich, daß man an dem vorstehend I>eschriebenen
Anzeigegerät für elektrische Spannungen Anderungen anbringen kann, insbesondere
durch Austausch äquivalenter technischer Mittel, ohne dadurch den Bereich der Erfindung
zu verlassen.
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PATENTANSPROCHE: I. Anzeigegerät für elektrische Felder, gekennzeichnet
durch die Kombination einer mit verdünntem Gas gefüllten Entladungsröhre entsprechender
Abmessungen, welche mit Elektroden versehen ist, von denen wenigstens eine das eine
Röhrenende umgiht, einer isolierenden die Röhre umschließende Hülle mit wenigstens
einer Schauöffnung, und von Mitteln zum leichteren Ansprechen der Entladungsröhre
bei Spannungen unter dem normalen Zündpotential.