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Vorrichtung zum Ermitteln von schadhaften Stellen an isolierten elektrischen
Leitungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln von schadhaften
Stellen, insbesondere Bruchstellen, an isolierten elektrischen Leitungen.
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Man kennt bereits scheren- oder zangenartige Geräte, bei denen der
eine Schenkel mit ein oder zwei spitzen Stromabnehmern versehen ist, die beim Druck
gegen die zu untersuchende Leitung die Isolation durchdringen und sich gegen die
Drähte legen. Die Stromabnehmer sind mit einer Glühbirne, einer Alarmvorrichtung
oder einem Telefon leitend verbunden, so daß beim Abtasten der schadhaften Leitung
festgestellt werden kann, ob die Bruchstelle des Kabels zwischen dem Suchgerät und
der Stromquelle oder hinter dem Suchgerät liegt. Bei diesen Geräten ist die Glühbirne
unmittelbar über den spitzen Stromabnehmern am Schenkel der Schere oder Zange völlig
frei befestigt. Dies hat den Nachteil, daß die Glühbirne, da sie ohne jeden Schutz
auf der Zange angebracht ist, leicht zu Bruch geht. Andererseits bietet die am anderen
Schenkel der Schere oder Zange angebrachte halbrunde Vertiefung, in die das zu untersuchende
Kabel eingelegt wird, keine Gewähr dafür, daß die Stromabnehmerspitzen mit der Kabelseele
in Berührung- kommen, da ihre Lage in dieser Vertiefung nicht eindeutig fixiert
ist.
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Man ist daher dazu übergegangen, die Zange mit übereinandergreifenden,
V-förmig ausgeschnittenen stumpfen Backen zu versehen, von denen die auf der Seite
der Kontaktnadeln liegende Zangenbacke
gegen den ihr zugeordneten,
die Kontaktnadel tragenden Zangengriff durch eine Feder derart abgestützt ist, daß
sie beim Schließen der Zange der Bewegung der Kontaktnadel voreilt. Dadurch ist
zwar das Einstechen der Kontaktnadel in die Kabelseele gesichert; sie muß aber erst
mit einem besonderen Anzeigegerät verbunden werden. Es sind also, um Untersuchungen
am Kabel durchzuführen, zwei durch eine Leitung miteinander zu verbindende Geräte
erforderlich. Dies ist umständlich, da bei der Untersuchung. nicht allein diese
Geräte bedient, sondern auch das Kabel freigelegt werden muß; und überdies auch
zeitraubend.
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Es hat daher bisher an einem Gerät gefehlt, das einfach im Aufbau
und handlich im Gebrauch ist sowie den stärksten Beanspruchungen ausgesetzt werden
kann, wie sie z. B. bei der Untersuchung von Feldkabeln auftreten, und das außerdem
gestattet, in kürzester Zeit die Bruchstellen des Kabels aufzufinden, ohne einen
Ausfall des Gerätes befürchten zu, müssen.
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Dies wird mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung erreicht, deren
wesentliche Merkmale darin bestehen, daß ein aus einer Isoliermasse bestehendes
zweiteiliges Gehäuse an einer öder zwei gegenüberliegenden Seiten mit
-je einem- Einschnitt zum Einlegen des bzw. der zu untersuchenden Kabel versehen
ist, über dem bzw. denen je ein mit einer Kontaktnadel ausgerüsteter, entgegen einer
Feder längs verschiebbarer, gegebenenfalls als Steckerbuchse ausgebildeter Bolzen
im Gehäuse gelagert ist und dieser Bolzen außerdem einen Haltestift trägt. Dieser
ist länger als die- Kontaktnadel und vor letzterer in einem solchen Abstand angeordnet,
daß jeweils der Haltestift das Kabel nach dem -Einlegen desselben in den Einschnitt
gegen die Einschnittsbegrenzung anlegt und somit die Kabelseele bereits vor dem
Einstechen der Kontaktnadel in der Mitte derselben liegt. Ferner ist im Innern des
Gehäuses hinter einer lichtdurchlässigen Scheibe bzw. Scheiben eine Glühbirne od.
dgl. angeordnet, deren Pole einerseits mit dem Kontaktstift und andererseits mit
einer im Gehäuse angebrachten Steckerbuchse bzw. Steckerbuchsen oder beiderseits
mit den Kontaktnadeln verbunden sind.
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Durch die kräftige Bauart dieses Gerätes, seine Herstellung aus Isoliermasse,
z. B. Kunstharz, und nicht zuletzt durch die vollkommen geschützte Anordnung der
Glühbirne oder irgendeiner anderen Anzeigevorrichtung im Innern des Gehäuses sind
die Nachteile beseitigt, die den bisher bekannten Geräten eigen sind. Dadurch ist
es auch möglich, das Gerät für Untersuchungen an Starkstromleitungen zu-verwenden.
Außerdem können je: nach seiner Ausführung sowohl Ein- als auch Zweileitersysteme
geprüft werden.
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Vorzugsweise erweitert sich bei dem Gerät gemäß der Erfindung der
Einschnitt im Gehäuse nach außen und ist an seiner inneren Begrenzung mit einer
Vertiefung versehen, in die das. Kabel eingelegt- wird- und vor der der -Haltestift,;
in der Einführungsrichtung des Kabels gesehen; vorbeigleitet. Der in einer Aussparung
des Gehäuses längs verschiebbare Bolzen ist an seinem oberen Ende in einer mittels
einer Schraube am Gehäuse befestigten Metallasche und am unteren Ende durch einen
Ringwulst in der-Aussparung geführt und zwischen Lasche und Ringwulst von einer
Spiralfeder umgeben. Die Glühbirne ist in einer Metallhülse im Gehäuse des Gerätes
untergebracht, die im Bereich des Glühfadens mit Öffnungen versehen ist. Sie ist
ferner nach außen hin durch Scheiben im Gehäuse gegen Beschädigungen, gesichert.
An Stelle der Glühbirne kann auch ein Galvanometer mit Leuchtskala und Leuchtzeiger
vorgeschlagen sein. Die Verbindung zwischen Kontaktnadel und Glühbirne od. dgl.
übernimmt eine die Metallasche am Gehäuse befestigende Schraube, während der andere
Pol der Glühbirne bzw. deren Fassung über die Metallbuchse und eine Kontaktfeder
mit Steckerbuchsen im Gehäuse leitend verbunden ist.
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Alle diese im Innern des Gehäuses befindlichen Teile sind leicht zugänglich.
Es sind lediglich die Schraubverbindungen des Gehäuses zu lösen, um etwa schadhafte
Teile auszuwechseln.
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Einige Ausführungsbeispiele- gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung
veranschaulicht. Es zeigt Fig. i eine Vorrichtung zum Ermitteln der schadhaften
Stellen- an isolierten elektrischen Leitungen in der Ansicht, Fig. 2 die gleiche
Vorrichtung im Schnitt, Fig.3 ein Schaltschema für das Gerät gemäß Fig. i und 2
und Fig. q: ein Schaltschema für ein Gerät mit zwei Anzapfstellen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht, wie aus Fig. i und 2
ersichtlich, aus einem Gehäuse i, -das aus einer Isoliermasse,- z. B. Kunstharz,
hergestellt ist. Es ist zweiteilig ausgebildet und durch Schrauben 2 zusammengehalten.
An der einen Schmalseite des Gehäuses i befindet sich ein Einschnitt 3, der nach
außen sich erweitert und an seiner inneren Begrenzung eine Vertiefung q. aufweist.
Über diesem Einschnitt 3 befindet sich in einer Aussparung 5 des Gehäuses i ein
Bolzen 6, der von einer Feder 7 umgeben ist, die sich am unteren Ende des Bolzens
gegen einen an ihm angebrachten Ringwulst 8 und am oberen Ende gegen eine Metallasche
9 abstützt. Letztere liegt in einer Vertiefung des Gehäuses i und ist mit einer
Schraube io an dem Gehäusebefestigt. Dadurch ist der Bolzen 6, der beispielsweise
als Steckerbuchse ausgebildet sein kann, im Gehäuse i entgegen der Kraft der Feder
7 längs verschiebbar. Der Bolzen 6 trägt an seinem unteren Ende einen Haltestift
i i und eine Kontaktnadel 12. Sie- sind so angeordnet, daß der Haltestift i i mit
der Vertiefung q.. des Einschnittes 3 gerade abschließt, während die Kontaktnadel
12 in der Mitte dieser Vertiefung liegt und in der Ruhestellung mit ihrer Spitze
in sie hineinragt.
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.. In der Mitte des Gehäuses i ist in einer Aussparung 13 eine Metallhülse
14 eingelegt; in die eine Glühbirne 15 eingesteckt ist und die mittels einer Schraube
16 im Gehäuse befestigt ist. Dabei
legt sich der Sockel 17 der Glühbirne
15 gegen die Schraube 1o an, so daß eine leitende Verbindung über die Lasche 9 und
den Bolzen 6 mit der Kontaktnadel 12 zustande kommt. Andererseits ist die Metallhülse
14 mit zwei ebenfalls im Gehäuse angebrachten Steckerbuchsen 18 durch eine Feder
1g verbunden, die sich gegen die Metallhülse 14 anlegt. Im Bereich der Glühbirne
sind beide Gehäuseteile mit Durchblicköffnungen bzw: Scheiben 2o versehen.
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Ein Schaltschema für dieses Gerät, das für die Untersuchung von Einleitersystemen,
z: B. einfach verlegten Feldkabeln, dient, ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Die eine
der beiden fest im Gehäuse angeordneten Steckerbuchsen 18 ist geerdet, während die
andere über ein Telefon 21 mit dem beweglichen Bolzen 6 leitend verbunden sein kann.
Die Parallelschaltung des Telefons braucht nicht vorgesehen zu sein, da die Kontrollampe
allein schon Aufschluß über die Beschaffenheit des zu untersuchenden Kabels gibt.
Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, ein Telefon parallel zu schalten, um
gegebenenfalls eine Verbindung mit der Zentrale aufnehmen zu können.
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Für die Untersuchung von Zweileitersystemen verwendet man die Ausführung
und Schaltung, wie sie in der Fig. q: wiedergegeben ist. In diesem Fallist die Glühbirne
oder das Galvanometer zwischen zwei im Gehäuse längs verschiebbaren, mit Kontaktstiften
versehenen Bolzen 6 -geschaltet. Auch hier kann zur Glühbirne ein Telefon
parallel geschaltet sein. Die Stromabnahme für das Telefon erfolgt entweder, wie
in der Zeichnung dargestellt, durch die beweglichen Bolzen oder aber durch im Gehäuse
fest angeordnete Anschlüsse, z. B. Steckerbuchsen, die in üblicher Weise mit den
beweglichen Bolzen verbunden sind. Dadurch werden bei Zerrungen an den. Anschlußleitungen
durch den Hantierenden Kontaktunterbrechungen vermieden.
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Die Handhabung des Gerätes ist einfach. Nachdem das Gerät an die eine
Leitung oder an Erde angeschlossen ist, wird der Bolzen mit dem Haltestift und der
Kontaktnadel angehoben und das Kabel in den Einschnitt eingeschoben. Unter dem Einfluß
der Feder 7 wird die Kontaktnadel in die Isolierung des Kabels eingedrückt und stellt
schließlich eine Verbindung mit der Kabelseele her. Sobald diese erreicht ist, leuchtet
die Birne auf, sofern die Bruchstelle des Kabels hinter der Anzapfstelle und der
Stromquelle des Kabels liegt. Dadurch läßt sich in bekannter Weise die Bruchstelle
des Kabels ermitteln. Ähnlich ist die Arbeitsweise mit dem Gerät für die Untersuchung
von Zweileitersystemen. An Stelle der Erdung tritt hier die zweite Leitung, so daß
durch Anzapfen beider Leitungen der Stromkreis geschlossen wird.
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Gegenüber den bekannten Ausführungen zeichnet sich das Gerät gemäß
der Erfindung dadurch besonders aus, daß es stets einsatzfähig ist, äußerst wenig
Raum in Anspruch nimmt und daher in der Tasche leicht mitzuführen ist. Man kann
es, wie dies vor allem bei der Prüfung von zerstörten Feldkabeln zutrifft, den raubesten
Bedingungen unterwerfen, ohne Gefahr zu laufen, daß es einmal nicht einsatzfähig
ist. Dies ist in erster Linie durch die Herstellung des Gerätes aus Isoliermasse
bedingt. Die völlig isolierte Ausführung gestattet es ferner, das Gerät sowohl für
das Prüfen von Schwach- als auch von Starkstromleitungen zu verwenden.