DE8217774U1 - Stuhl - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl, der ein Gestell und ein um eine horizontale Achse in bezug auf das Gestell kippbares Stützelement enthält.

Ein solcher Stuhl is bekannt.

Die Erfindung schafft einen besser ergometrisch verantworteten Stuhl, der einfach in die richtige Stellung einstellbar ist, da das Stützelement sowohl durch eine Torsionsfeder als auch durch eine Gasfeder mit dem Gestell gekuppelt ' ist. f

Zum Anpassen an das Gewicht einer Person hat der ·

Stuhl kennzeichende Stellmittel zur Einstellung der Vorspan- ■ nung der Torsionsfeder. I

Vorzugsweise ist die Gasfeder mit zwei durch ein betätigbares Ventil miteinander kommunizierenden Fludkammern versehen.

Wenn das Stützelement eine Rückenlehne enthält und das Stützelement unabhängig von dem Vorderteil eines Sitzes um die horizontale Achse kippbar ist, ist die Stellung des Stützelements besser bestimmt.

Eine gute, zwangsfreie Körperhaltung wird erreicht, wenn die horizontale Achse noch einigermassen vor den Sitzbeinknochen eines auf dem Stuhl sitzenden Erwachsenen befindet.

Die Rückenlehne kippt insbesondere in ergometrisch verantworteter Weise, wenn die horizontale Achse um etwa 24 cm vor dem Vorderrand des Sitzes liegt, d.h. etwa 24 cm hinter dem Vorderrand des Sitzes. In diesem Falle bleiben die Hüftendrehlinie, die horizontale Achse und die Rückenfläche im wesentlichen in einer gemeinsame Ebene ungeachtet der Kippbewegung des Oberkörpers um die Hüftendrehlinie. Eine gute Sitzhaltüng wird erreicht, wenn der Sitz ein die Oberschenkel abzustützendes Sitzelement enthält, das um die horizontale Achse bis in eine positive Nexgungssteliung verschwenkbar ist, und insbesondere wenn das Sitzelement durch eine Gasfeder mit dem Gestell gekuppelt ist, welche Gasfeder mindestens zwei Fludkammern enthält, die durch ein betätigbares Ventil mit-

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einander in Verbindung stehen.

Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand einer Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Stuhls nach der Erfindung mit einem daraufsitzenden Erwachsenden,

Fig. 2 in vergrössertem Masstab eine weggebrochene Seitenansicht des oberen Teils des Stuhls nach Fig. 1, Fig. 3 eine weggebrochene Draufsicht auf den Teil nach Fig. 2,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 3,

Fig. 5 in vergrössertem Masstab einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4,

Fig. 6 in vergrössertem Masstab eine teilweise weggebrochene Ansicht des Details VI der Fig. 1 und

Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht eines anderen Stuhls nach der Erfindung.

Der Stuhl 1 der Fig. 1 enthält ein Gestell 3. das durch eine Gasfeder 4 auf einer Säule 5 eines fünfbeinigen Rollgestelles 6 ruht. Der Stuhl 1 hat einen Sitz 33, der aus einem Vorderteil 34 und einem Hinterteil 35 besteht.

Für eine Rückenlehne 7 enthaltendes Stützelement 8 ist in bezug auf das Gestell 3 um eine horizontale Achse 2 dadurch kippbar, dass das Gestell 3 ein koaxial mit der 25horizontalen Achse 2 verlaufendes Rohr 9 enthält, in dem zwei Lagerelemente 10 drehbar gelagert sind. Diese Lagerelemente 10 sind an einem gabelförmigen Gestell 11 des Stützelements 8 festgeschraubt. Am oberen Ende ist das Gestell mittels eines Gelenks 12 an der Rückenlehne 7 angelenkt. Das Stützelement 8 ist sowohl über eine Torsionsfeder 13 als auch durch eine Gasfeder 14 mit dem Gestell 3 gekuppelt.

Nach Fig. 5 ist die Vorspannung der Torsionsfeder mittels Einstellmittel 15 einstellbar, die aus einer von Hand betätigbaren Stellschraube 16 bestehen, die sich von einem 35Ansatz 17 des Rohrs 9 absetzt und die sich durch ein Gewindeloch 2 8 eines Arms 19 eines Federhalters 20 erstreckt. Der Federhalter 20 ist im Rohr 9 drehbar gelagert und ist unverdrehbar mit dem Mittenteil der Torsionsfeder 13 verbunden.

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Die Enden der in Form eines quadratischen Profilstabs ausgebildeten Torsionsfeder 13 erstrecken sich in je ein quadratischen, angemessenen Loch 21 eines Lagerelements 10. In dieser Weise treibt die Torsionsfeder 13 das Stützelement 8 durch die eingestellte Vorspannung vornüber kippend um die horizontale Achse 2, mit der die Torsionsfeder 13 koaxial ist. Diese Kippbewegung wird auch durch die Gasfeder 14 beeinflusst. Das Stützelement 8 lässt sich dadurch verstellen, dass in der geöffneten Stellung des Ventils 22 (Fig. 6) Gas zwischen zwei Kammern 23 und 24 fliessen kann, die durch das Ventil 22 und einen zwischen einem Innenzylinder 54 und einäm Aussenzylinder 55 angebrachten Kanal 56 miteinander in Verbindung stehen. Das Ventil ist betätigbar d.h. es lässt sich mittels eines Druckknopfes 25 öffnen, der koaxial mit der horizontalen Achse 2 verschiebbar in einem am Gestell 11 befestigten Gehäuse untergebracht ist. Der Druckknopf 25 betätigt eine Schiebestange 27 in der Pfeilrichtung 28 und dreht dabei einen Kniehebel 29 in der Pfeilrichtung 32 um eine Achse 30 in der Weise, dass das Betätigungsorgan 31 des Ventils 22 eingedrückt und das Ventil 22 geöffnet wird. Darauf ist das Stützelement 8 unabhängig von der Stellung des Vorderteils 34 des Sitzes '33 um die horizontale Achse 2 verstellbar. Der Sitz 33 hat '. eine Teilung 37 unter den Sitzbeinknochen 36. Der Vorderrand 38 des Vorderteils 34 befindet sich in einem Abstand a von etwa 24 cm von der horizontalen Achse 2, so dass diesei-horizontale Achse 2 sich noch einigermassen vor den Sitzbeinknochen 36 eines normal auf dem Stuhl 1 sitzenden Erwachsenen 39 befindet.

; Der durch eine Gasfeder 40 mit dem Gestell 3 gekuppelte

Vorderteil 34 ist um die horizontale Achse 2 kippbar und kann einen positiven Neigungswinkel b unter der Horizontalebene einnehmen, wodurch die Oberschenkel 58 des arbeitenden, vornüber gebogenen Erwachsenen 29 in einer nach unten gerichteten, am meisten natürlichen, in Fig. 1 dargestellten Stellung liegen. Der Vorderteil 34 hat eine Krümmung 70 um das Rohr 9 und ist •von dem am Stützelement 8 fest angebrachten, hinteren Teil getrennt. Der hintere Teil 35 hat auf seiner Vorderseite eine

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Krümmung 71, die gemeinsam mit der Krümmung 70 eine Ausnehmung 37 begrenzt. Diese Ausnehmung 37 bildet eine ausgeprägte Auffangstelle für die Sitzbeinknochen 36, die in die am Sitz 33 angebrachte Verkleidung 72 aus weichem Material eindringen. Diese Ausnehmung 37 verhütet ein Abgleiten des Erwachsenen 39, wenn der Vorderteil 34 einen positiven Neigungswinkel b einnimmt. Die Sitzbeinknochen 36 haken gleichsam hinter die Krümmung 70.

Bei einem positiven Neigungswinkel b ist der Erwachsene 39 geneigt nach vorne von dem Vorderteil 34 abzuschieben. Dies erfolgt entsprechend einer auf das Becken 68 in Richturg der Oberschenkel 48 einwirkenden Kraft K, die eine Reaktionskraft R hat, die von der Ausnehmung 37 auf die Sitzbeinknochen 36 ausgeübt wird. Dadurch wird ein Kippmoment K χ t auf das Becken 68 ausgeübt, wodurch das Becken 68 in eine günstige Stellung gekippt wird, die ein aktives Sitzen erleichtert. Infolge des bei einem positiven Neigungswinkel b entstehenden, grosseren rixnjvcxs c zwiscxicn den Oberschenkeln 48 unu u6ui Rumpf 50, infolge einer verrringten Spannung der Ischiocru-

20ralis Muskelgruppe 69 zwischen Oberschenkeln 48 und Sitzbeinknochen 36 und infolge des Kippmoments K χ t wird das Becken 68 eine günstigere Lage einnehmen und das Aufrechtsitzen erleichtern. Dies verhütet Rückenbeschwerden.

Die beiden Fludkammers der entsprechend der Gasfeder 14 ausgebildeten Gasfeder 40 stehen durch ein Ventil 41 miteinander in Verbindung, dessen Betätigungsorgan 42 zum öffnen des Ventils 41 durch einen um eine Welle 44 schwenkbaren Kniehebel 43 bedient ist, der mittels einer Schiebestange 45 und eines in einem Gehäuse 46 verschiebbaren Druckknopfs 47 verstellbar ist.

Die Gasfeder 50 hat ebenfalls zwei Fludkammern, die durch ein Ventil 51 miteinander in Verbindung stehen, dessen Betätigungsorgan 52 mittels eines von Hand betätigten Hebels 53 bedient wird.

Die runden Gehäuse 26 und 46 können durch identische Gehäuse 62 ersetzt werden, an denen monolithische Armstützen 61 z.B. aus Kunststoff angeformt sind, die beim Stuhl 60 der

Fig. 7 dargestellt ist. Das Stützelement 8 kann eine in der Höhenrichtung verstellbare Rückenlehne 49 besitzen, die in bezug auf das Gestell 11 gegebenenfalls kippbar sein kann. Die erwähnten Gasfedern können mit einem hohen Druck von z.B. 50 N wirksam sein und sind in diesem Falle kleiner bemessen.

Claims (9)

ANSPRÜCHE

1. Stuhl (1), der ein Gestell C3) und ein um eine horizontale Achse (2) in bezug auf das Gestell (3) kippbares Stützelement (8) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (8) sowohl durch eine Torsionsfeder (13) als auch durch eine Gasfeder (14) mit dem Gestell (3) gekuppelt ist.

2. Stuhl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einstellbare Vorspannung der Torsionsfeder (13).

3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfeder (14) mit zwei durch ein betätigbares Ventil (22) miteinander in Verbindung stehenden Fludkammern (23, 24) versehen ist.

4. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (8) eine Rückenlehne

(7) enthält und daß das Stützelement (8) unabhängig von der Stellung des Vorderteils (34) eines Sitzes (33) um die horizontale Achse (2} kippbar ist.

5. Stuhl η .ch einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Achse (2) sich noch einigermassen vor den Sitzbeinknochen (36) eines auf dem Stuhl (1) sitzenden Erwachsenen (39) befindet.

6. Stuhl nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß

die horizontale Achse (2) sich um etwa 24 cm von dem Vorderrand j
(38) des Sitzes (33) befindet.

7. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, daß hinter der horizontaler. Achse (2) an

der Stelle der Sitzbeinknochen (36) der Sitz (33) eine Ausnehmung

ξ aufweist.

8. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (33) ein die Oberschenkel

abstützendes Sitzelement (34) enthält, das um die horizontale Achse (2) bis in eine positive Neigungsstellung (b) verschwenkbar ist.

9. Stuhl nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß

das Sitzelement (34) durch eine Gasfeder (40) mit dem Gestell

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(3) gekuppelt ist, welche Gasfeder (40) mindestens zwei Fludkammern enthält, die durch ein betätigbares Ventil (41) miteinander in Verbindung stehen.