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Weiche für zwei Spurweiten Die Erfindung bezieht sich auf Gleisanlagen,
insbesondere für Förderwagen, welche für zwei verschiedene Spurweiten eingerichtet
sind, und betrifft die Ausbildung der Weichen derselben. Derartige Gleise bestehen
aus drei Schienen, von denen die beiden Außenschienen die größere Spurweite aufweisen,
während eine von ihnen mit der Innenschiene die kleinere Spurweite bildet. Der Wagen
mit der größeren Spurweite rollt somit auf den beiden Außenschienen, während der
Wagen mit der kleineren Spur eine Außenschiene und die Innenschiene benutzt.
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Gleise dieser Art bereiten bei der Anordnung von Weichen erhebliche
Schwierigkeiten, denn es ist, abgesehen von den hohen Herstellungskosten, nicht
immer möglich, für sämtliche Schienen die erforderlichen Weichenzungen unterzubringen,
besonders dann nicht, wenn die beiden Spurweiten nur wenig voneinander abweichen.
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Gemäß der Erfindung sind nur den Außenschienen Weichenzungen zugeordnet,
während der Förderwagen mit der kleineren Spurweite die Außenschiene wechselt, um
in den Bereich der der anderen Außenschiene zugeordneten Weichenzunge zu gelangen.
Um zu erreichen, daß das Wechseln der Außenschiene durch die Förderwagen zwangsläufig
an der bestimmten, sogenannten übergangsstelle erfolgt, ist dort in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die mit der einen Außenschiene die kleinere Spurweite bildende Innenschiene
schräg abgeschnitten und gegenüber im Abstand der kleineren Spurweite von der anderen
Außenschiene ebenfalls mit einer Abschrä.gung beginnend, fortgesetzt. Ferner ist
parallel zu dem Schrägabschnitt der Innenschiene eine Lenkschiene angeordnet, die
mit dem Schrägabschnitt eTneFührungsrille für die Radkränze an den Förderwagenrädern
bildet.
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Zum Zweck der sicheren Führung der Wagen im Bereiche der Abzweigung
weisen die Weichenzungen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung außen ein dreieckförmiges
Führungsstück auf, das bei offener Weiche gemeinsam mit der Außenschiene
eine
Führungsrille für die Radkränze der Förderwagenräder bildet. ' In derZeichnung sind
zweiAusführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in. Draufsicht dargestellt.
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Abb. i zeigt eine einfache Übergangsstelle; Abb.2 zeigt zwei Übergangsstellen
vor zwei Weichen.
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Gemäß Abb. i besteht das Gleis aus drei Schienen, den beiden Außenschienen
i, 3 und der zwischen ihnen liegenden Innenschiene 2. Die beiden Außenschienen sind
mit dem Abstand der größeren Spurweite a voneinander verlegt, während die Innenschiene
2 mit einer Außenschiene die kleinere Spurweite b bildet. Dementsprechend rollt
der Wagen mit der größeren Spurweite auf den beiden Außenschienen, während der kleinspurige
Wagen nur eine Außenschiene und die Innenschiene benutzt. Er läuft somit gewissermaßen
auf einer Seite des Gleises. ' Bei aus vielen Gleisen bestehenden Anlagen sind viele
Weichen erforderlich. Dabei verlangt normalerweise auch die Innenschiene Weichenzungen.
Gemäß der Erfindung weisen jedoch nur die Außenschienen i, 3 Weichenzungen 4,4 (Abb.
2) auf, während der Wagen mit der kleineren Spurweite nach Bedarf auf die Außenschiene
überwechselt, welche gerade die Weichenzunge aufweist. Eine solche Übergangsstelle
ist in den Abbildungen mit A gekennzeichnet. Gemäß Abb. i ist die Innenschiene 2
im Bereiche von A schräg abgeschnitten und gegenüber dem Schrägabschnitt 5 im Abstand
b der kleineren Spurweite von der Außenschiene i mit einem Schrägabschnitt 5' beginnend,
fortgesetzt. Parallel zu den Schrägabschnitten 5, 5' sind Lenkschienen 6, 6' vorgesehen,
die mit den Schrägabschnitten 5, 5' Führungsrillen 7, 7' für die Radkränze an den
Förderwagenrädern bilden.
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Ein auf den Schienen 2, 3 in Pfeilrichtung rollender Förderwagen gerät
bei A mit den Radkränzen seiner rechtsseitigen Räder zwangsläufig durch die Wirkung
der. Lenkschiene 6 in die Führungsrille 7 und wechselt dabei von der Außenschiene
3 auf die Außenschiene i über. Ein in entgegengesetzter Richtung rollender Wagen
wechselt unter dem Einfluß der Führungsrille 7' von der Außenschiene i auf die Außenschiene
3 über.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 sind die Weichenzungen 4,4'
an den Außenschienen i, 3 angeordnet. Die Übergangsstellen A, A' liegen vor
den Weichenzungen. Sie sind genau so eingerichtet wie mit Bezug auf Abb. i beschrieben.
Der in Pfeilrichtung fahrende Förderwagen läuft auf der ,Außenschiene i oder i.
und der Innenschiene 2' oder 2A,', je nachdem, ob er auf dem geraden Gleis ankommt
oder auf demvon linkshereinmündenden.
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Da die Weichenzunge 4' für diese Fahrtrichtung an der ohnehin von
dem kleinspurigen Wagen benutzten Außenschiene i liegt, so erfolgt bei A' kein Wechseln
der Außenschiene durch den Förderwagen. Die Weichenzunge 4 der anderen Weiche liegt
dagegen an der vom Förderwagen nicht befahrenen Außenschiene 3. Der Wagen läuft
deshalb bei A mit seinen linken Radkränzen in die Führungsrille 7 und wechselt dabei
zwangsweise auf die Außenschiene 3 in den Bereich der Weichenzunge 4 über. Bei der
zur Pfeilrichtung entgegengesetzten Fahrtrichtung benutzt der Förderwagen die Außenschiene
3 oder 3" und die Innenschiene 2 oder 2, und wechselt erst an der Überführungsstelle
A' mittels der Führungsrille 7' auf die Außenschiene i über, an der die Weichenzunge
4' liegt..
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Die Anwendung des Erfindungsgegenstandes ist nicht auf Weichen beschränkt.
Sie kann, wie in Abb. i, an jeder beliebigen Stelle des Schienenstranges, an der
die vorliegenden Umstände es erforderlich machen, zur Anwendung kommen.
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Um zu verhindern, daß bei offener Weiche der geradeaus fahrende Wagen
im Bereiche der durch die Abzweigung bedingten Schienenkreuzungen entgleist, weisen
die Weichenzungen 4, 4' außen ein dreieckförmiges Führungsstück 8, 8' auf, daß bei
offener Weiche gemeinsam mit der Außenschiene i oder 3 eine Führungsrille 9, 9'
für die Radkränze der Förderwagen bildet und dadurch den Wagen im Bereiche der Kreuzungen
zwangsläufig führt.