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Mauersteinverband Die Erfindung bezieht sich auf einen Steinverband
für senkrechte Gebäudewände und bezweckt eine wirtschaftliche Sclinellliauweise
durch Verwendung von Formsteinen größeren Formats, die billig herstellbar sind,
sich leicht vermauern lassen und bei geringerer Anzahl der Steinformen den Anschluß
von Eck- und Zwischenwänden sowie die Anordnung von Maueröffnungen gestatten. Die
Formsteine sind da-bei so auszubilden, daß der Steinverband in bekannter Weise Lufträume
enthält, welche die Wärme- und Schallisolation der Wand erhöhen und ihren Werkstoffinhalt
verringern.
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Zur Erreichung idieses Zweckes sind schon im Grundriß L-förmige `'Winkelsteine
mit ungleich langen Schenkeln vorgeschlagen worden, bei welchen die Endfläche des
Querschenkels eines Steines an der Mitte der Innenseite des Längsschenkels eines
anderen Winkelsteines anliegt und sämtliche Längsschenkel nach einer Richtung zeigen.
Bei diesem bekannten Verband bietet der Anschluß der Eck-und Zwischenwände Schwierigkeiten.
Die in dem Verband gebildeten Hohlräume der einzelnen Steinschichten liegen genau
übereinander, so daß über die ganze Höhe der Wand sich erstreckende senkrechte Luftschächte
gebildet werden, welche die Isolationsfähigkeit der Wand herabmindern.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile und zur weiteren Verbesserung
und Vereinfachung der Schnellbauweise werden gemäß der Erfindung die L-förmigen
Winkelsteine paarweise mit entgegengesetzt gerichteten Längsschenkeln so verlegt,
daß sich an die Innenseite des Querschenkels des einen Steines das Ende des Längsschenkels
des anderen Steines stumpf anlegt. Dabei wird die Länge des Querschenkels in Mauerstärke
gehalten, so daß seine Endfläche mit der Außenfläche des Längsschenkels des anderen
Steines abschließt.
Durch Versetzung der einzelnen aus je zwei Winkelsteinen
bestehenden Blöcke in übereinanderliegenden Steinschichten um Längenhälfte und Ausbildung
der Länge in doppelter Mauerwandstärke wird ein einheitlich und symmetrisch aufgebauter
Verband geschaffen, .der insbesondere auch den Anschluß von Eck- und Zwischenwänden
verbandmäßig gestattet. Um die Quermörtelfugen nach unten und oben abzudecken und
größte Festigkeit gegen Seitendrücke zu erreichen, wird vorzugsweise der Längsschenkel
jedes Winkelsteines etwa in der Mitte mit einer bis zum Längsschenkel des anderen
Winkelsteines des Winkelsteinpaares reichenden Zunge versehen.
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Hierdurch wird erreicht, daß sich auch der mittlere Teil der OOuerschenkel
und die Mörtelfuge zwischen den Querschenkeln über einem vollen Teil der darunterliegenden
Steinlage befinden und, daß die Längsschenkel gegen Seitendrücke abgestützt sind.
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Für den Anschluß von 25-cm-Wänden sind Hilfswinkelsteine mit verkürztem
Längsschenkel und für den Anschluß von Zwischenwänden T-förm,ige Hilfssteine vorgesehen.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Ansprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Mauersteinverbandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die schaubildliche Darstellung einer Hausecke
mit Fensteröffnung, Fig. 2 den Grundriß des Anschlusses für eine 25-cm-Wand für
die eine und Fig.3 eine entsprechende Artsicht für die folgende Steinlage, Fig.4
den Grun.driß des Anschlusses für eine Zwischenwand und Fig.5 eine entsprechende
Ansicht für die folgende Steinlage, Fig.6 bis io verwendeten fünf Steinformen in
schaubildlicher Darstellung.
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Bei den fünf verschiedenen für den -Mauersteinverband verwendeten
Steinen handelt es sich um den Normalstein a der Fig. 6, welcher einen Längsschenkel
i von 42 cm Länge und einen Querschenkel 2 von 25 cm Länge aufweist. Die Höhe des
Steines beträgt wie die der sämtlichen anderen Steine 22 cm. Von ,dem Stein springt
etwa in der Mitte des Längsschenkels nach innen eine Zunge 3 vor, die wie die verschiedenen
anderen Figuren zeigen, bis zur Innenseite des mit dem betreffenden Winkelstein
gepaarten anderenWinkelsteines reicht. Der Hilfsstein b (Fig. 7) für den Verband
-sich kreuzender Wände oder den Anschluß von 25-crri-Wän,(kn hat eine ähnliche
Form wie der Normalstein a. Sein Längsschenkel ist etwas kürzer gehalten, und zwar
37,5 cm, und die Querschenkel weisen an den Enden kurze, quer gerichtete Fortsätze
auf. Der Hilfsstein c (Fig. 8) wird bei dem Einband von 8 cm starken Zwischenwänden
verwendet und ist dadurch entstanden, daß beim Normalstein a der Querschenkel weggelassen
ist. Er hat also T-förmige Gestalt. Der Hilfsstein d (Fig.9) ist kastenartig ausgebildet
und dient als Füllstein für die Bildung von Tür- und Fensteröffnuttg2tt. Der Hilfsstein
e (Fig. to) ist ein Plattenstein von 5i cm Länge und 8 cm Stärke. Er dient für dm
Aufbau und Anschluß von Zwischenwänden und wird auch bei dem Anschluß voll 25-cm-Wänden
verwendet.
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Die Querschenkel der Steine a und b und die beiden Endflächen des
Füllsteines d sind außen mit Mörtelnute 4° versehen.
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Zum Aufbau einer Wand werden die Normalsteine a paarweise so zusammengelegt,
daß die Enden 5 ihrer Längsschenkel i (Fig. t) stumpf an den Innenseiten 6 ihrer
Quersch.ettkel anliegen. Di; Zungen 3 liegen dabei nebeneinander. Die in ihrem Bereiche
entstehenden Zwischenfugen können eh;nfalls vermörtelt werden. Bei der \ ebeneinand2rreihung
der so zusammengesetzten Winkelsteinpaare liegen die Mörtelnuten I° einander gegenüber
und ergänzen sich zu verbreiterten Fugen d, durch deren Ausfüllung mit 'Mörtel die
benachbarten Steinpaare gut miteinander verbunden werden. Durch die Zungen 3 werden
die bei Fehlen der Zunge frei tragenden Enden der Längsschenkel gegen Seitendrücke
abgestützt. Dabei wird gleichzeitig auch eine bequeme saubere Verlegungsweise. namentlich
an den Ecken, erreicht. Bei jeder nach oben folgenden Lage ruht der Querschenk?'
2 jedes Winkelsteines auf einer Zunge 3 der Barunterliegenden Lage auf, so daß die
'Mörtelfugen ,4 unten abgedeckt sind und die Querschenkel auch mit d_m mittleren
Teil ihrer unteren Fläche vermörtelt werden können.
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Bei dem Anschluß von Eckmauern wird, wie Fig. i zeigt, in jeder zweiten
Schicht die Mörtelfuge 4 sichtbar. Der Längsschenkel des zugehörigen Winkelsteines
überquert nicht einen Hohlraum der Barunterliegenden Steinschicht. sondern liegt
auf einer Zunge 3 auf.
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Die bei der Bildung von Tür- und Fenst.cröffnungen entstehenden Lücken
von halber LängI° eines Winkelsteinpaares werden durch die kastenartigen Hilfssteine
d ausgefüllt. Dadurch, daß diese nicht nach einer Seite offen sind, sondern eine
Abschlußwand 7 aufweisen, wird erreicht, daß der Verband auch an dieser Stelle mit
der Auskleidung 8 der Fenster- oder Türöffnung vermörtelt werden kann und daß ferner
,der Querschenkel des Winkelsteines der folgenden Schicht auch hier in der Mitte
nicht hohl liegt.
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Der Füllstein d kann auch für den Verband sich kreuzender Wände, d.
h. für ,den Anschluß von 25-cm-Wänden, herangezogen werden, indem in jeder zweiten
Schicht statt eines normalen #,\7ink,2lsteinpaares ein solcher Füllstein d eingesetzt
wird und in die entstehenden Lücken die betreffend-n Winkelsteinpaare der Anschlußwand
eintreten. Eine andere Ausführungsform des Anschluss?., einer 25-cm-Wand zeigen
die Fig. 2 und 3. B-ei dieser sind in jeder zweiten Steinschicht die Hilfssteine
b und die Plattensteine e verwendet. Indem zwei der Hilfssteine b
mit .den Enden ihrer Längsschenkel aneinandergesetzt werden und auf der
anderen
Seite zwischen ihnen ein Plattenstein e eingelegt wird, entsteht eine Einheit, welche
eine Länge von drei Steinen hat. Der Läuferverband der Wand wird daher an dieser
Stelle um eine Steinbreite auseinandergezogen, so daß in jeder zweiten Schicht steinbreite
Lücken entstehen, in welche die betreffenden Winkelsteinpaare der Anschlußwand eintreten
können.
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Bei dem Anschluß einer Zwischenwand (Fig.4 und 5) werden der Hilfsstein
c und der Plattenstein e in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise verwendet. Durch
Einbau des Hilfssteines c im Normalverband entsteht eine Lücke von io cm Breite,
in welche der betreffende Plattenstein e der Zwischenwand, die aus lauter solchen
Plattensteinen aufgesetzt wird. eintreten kann.
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In seiner Verbandwirkung ist der beschriebene ltauersteinverband dem
normalen Ziegeisteinverband völlig gleichwertig, ohne daß seinen sonstigen Vorteilen
Abbruch getan wird; diese bestehen darin. daß infolge des größeren Steinformates
der Stein billiger herstellbar ist und sich leichter vermauern läßt. Außerdem wird
in bequemer Weise eine die Wärme- und Schallisolation verbessernde Hühlwandmauerung
erzielt. Es ist ersichtlich. daß irgendwelche steinfremden Bauelcniente,wie sie
bei Hohlblocksteinen vielfach notsind, in Wegfall kommen.