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Gerät zur Herstellung von doppelten Haarwellen Die bisher bekannten
Hilfsmittel, um Haare zu wellen, sind Brennschere und Lockenwickler. Erstere ist
schon längst durch letztere verdrängt worden, da die Leistung der Brennschere für
den verwöhnten Geschmack nicht mehr genügt, weil dieselbe nur ganz einfache Wellen
hervorbringt und stets damit die Gefahr des Verbrennens der Haare verbunden ist.
Die Lockenwickler aber ergeben keine Wellen, sondern runde Locken.
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Des weiteren sind noch gezahnte, mit einer Feder gespannte Klemmen
bekannt. Diese dienen jedoch nicht zum Legen von Wellen, sondern sie fassen mit
ihren Zähnen die Haarkrausen der bereits gelegten Wellen und pressen sie zusammen.
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Will eine Frau gut frisiert aussehen, so läßt sie sich vom Friseur
unter großen Kosten Dauer- oder Wasserwellen legen. Dies zu Hause selbst zu tun,
mißlingt in 99 Fällen, da man Erfahrung und eine sehr geschickte Hand dazu
braucht.
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Die Erfindung betrifft eine kleine handliche Vorrichtung, die es ermöglicht,
Wasserwellen oder Kaltdauerwellen (Naturwellen) zu legen, die in axialer Richtung
einmal nach links und einmal nach rechts verschoben sind.
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Diese seitliche Verschiebung der Wellen in ihren Wellentälern geschieht
durch drei nach der Kopfform gebogenen halbrunden Schienen, die in Längsrichtung
Mitnehmerzähnchen besitzen und oben und unten an der Stirnseite durch Schiebergelenke
geführt werden. An der rechten Stirnseite der Vorrichtung ist von einem Schieberende
zum andern in Querrichtung eine Spiralfeder gespannt, die beim Schließen der Vorrichtung
ein straffes Anspannen bzw. Anpressen der beiden Seitenschieber an die
mit
der Nadel gefaßten und hochgezogenen Haare bezweckt. Zum bequemeren Handhaben beim
Öffnen, Schließen und Verschieben des Gerätes sind an der unteren Stirnseite der
beiden Seitenschieber Drücker angeordnet.
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Zwischen den drei Mitnehmerschienen ist ein auf einer mit Ösen versehenen
Achse beweglich gelagerter und vorn geschlossener Klemmbügel angebracht, mit dem
die Haare unterfaßt und hochgezogen werden. Durch die Verschiebung der Mittelschiene
nach rechts und der beiden, mit den vier Schiebergelenken verbundenen Seitenschienen
nach links, wird die Vorrichtung geöffnet, das heißt, die beiden miteinander beweglich
verbundenen seitlichen Mitnehmerschienen haben sich um etwa i cm von der mittleren
Mitnehmerschiene seitwärts entfernt. Damit ist Raum geschaffen, um den Klemmbügel
mit den gefaßten Haaren bequem in die Höhe schwenken zu können. An der linken Stirnseite
der mittleren Mitnehmerschiene ist zur Sicherung des Klemmbügels unter den Schiebergelenken
ein Verschlußhäkchen angebracht, so daß der Bügel einerseits durch die gespannten
Haare und anderseits durch das Häkchen in seiner Verschlußlage festgehalten wird.
Nun verschiebt man die Mitnehmerschienen, die mittlere nach links und' die beiden
seitlichen nach rechts, also in umgekehrter Weise wie beim Öffnen. Dadurch pressen
sich die beiden seitlichen Mitnehmerschienen durch die unter der Zugwirkung einer
Feder stehenden, gekröpften Schiebergelenke fest an die durch den Klemmbügel hochgehobenen
Haare an. Gleichzeitig greifen die Mitnehmerzähnchen der drei Mitnehmerschienen
in die auf der Kopfhaut liegenden Haare und verschieben sie in Längsrichtung, zweimal
nach links und einmal nach rechts.
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Vor Beginn der Arbeit werden die Haare genäßt und, solange die Vorrichtung
noch in den Haaren eingesetzt ist, vollständig getrocknet. Nun wird in der umgekehrten
Reihenfolge das Gerät wieder geöffnet und der Klemmbügel herausgezogen. Das Ergebnis
ist eine schöne, doppelte Haarwelle (Naturwelle).
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Will man Kaltdauerwellen herstellen, so werden die. Haare mit der
Dauerwellenflüssigkeit behandelt, die Vorrichtung aufgesetzt, die Haare getrocknet
und das Gerät wieder abgenommen. Man erhält so Dauerwellen von langer Haltbarkeit.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dar,
und zwar ist Abb. i eine Draufsicht in geöffnetem Zustand, Abb. 2 eine Draufsicht
in geschlossenem Zustand, Abb.3 eine Seitenansicht, Abb. 4 ein Schnitt durch Teil
b, Abb. 5 ein Schnitt durch Teil a.
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Die beiden seitlichen, halbrunden Mitnehmerschienen a und die halbrunde,
mittlere Mitnehmerschiene b sind an ihren Stirnseiten mit den gekröpften Schiebergelenken
c zum Öffnen und Schließen des Gerätes beweglich verbunden. Die mittlere, in ihrem
Durchmesser etwas größere Mitnehmerschiene b besitzt in Längsrichtung in der Mitte
ausgestanzte Mitnehmerzähnchen d. Die beiden seitliehen Mitnebmerschienen a sind
in ihrer halbrunden Form zur etwas größeren Mitnehmerschiene b schräg gestellt und
besitzen ebenfalls in Längsrichtung schwach über der Mitte ausgestanzte Mitnehmerzähnchen
d, in entgegengesetzter Richtung angeordnet zu den Zähnchen d der mittleren Mitnehmerschiene
b. An der Querverstrebung e an den beiden Stirnseiten der Mitnehmerschiene b sind
je zwei Schiebergelenke c in der Mitte befestigt, deren anderes äußeres Ende mit
den seitlichen Mitnehmerschienena beweglich verbunden ist, wo ebenfalls zur bequemeren
Handhabung bzw. Verschiebung kleine Drücker f angeordnet sind.
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An der rechten, oberen Stirnseite der Mitnehmerschiene b ist der Klemmbügel
g beweglich angeordnet und ist an ihrem einen Ende nach oben als Schleife abgebogen
und an ihrem anderen Ende nach unten leicht verjüngt abgekröpft, um einerseits ein
leichteres Einführen in die Haare zu ermöglichen und anderseits die gefaßten Haare
in gleicher Höhe wie am Drehpunkt h des Klemmbügelsg zu halten. Die beiden Schenkel
des Klemmbügelsg können glatt oder gewellt gehalten werden. In Ruhestellung ist
der Bügel g mit seinem einen Ende in einer Aufhängesicherung i gehalten. An der
linken Stirnseite der Vorrichtung ist von einer äußeren Querverstrebung e zur anderen
eine Zugfeder k angeordnet, um beim Schließen der Vorrichtung ein straffes Anpressen
der beiden Seitenmitnehmerschienen a an die mit dem Klemmbügel g gefaßten und hochgezogenen
Haare zu ermöglichen.
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Durch Verschieben der mittleren Mitnehmerschiene b nach rechts und
der beiden seitlichen Mitnehmerschienen a nach links wird einerseits durch die unter
der Zugwirkung der Feder stehenden gekröpften Schiebergelenke c das Gerät geschlossen
gehalten, und anderseits werden die Haarwellen in ihren Wellentälern durch die Mitnehmerzähnchen
d in Längsrichtung verschoben, und zwar zweimal nach links und einmal nach rechts.
So entsteht die doppelte Naturhaarwelle.