DE819057C

DE819057C - Geraet zur Volksbelustigung

Info

Publication number: DE819057C
Application number: DEK970A
Authority: DE
Inventors: Georg Koch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-12-14
Filing date: 1949-12-14
Publication date: 1951-10-29

Description

Gerät zur Volksbelustigung Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Volksbelustigung auf Jahrmärkten u. dgl. und kemizeichret sich durch eine oder mehrere hintereinander auf der Innenoberfläche einer liegenden Trommel angeordnete Umlaufbahnen, deren Ebenen im wesentlichen senkrecht stehen, und ferner durch je ein auf einer Umlaufbahn geführtes und an derselben gegen Abheben gesichertes Personenfahrzeug, wobei entweder die Trommel umläuft und die Fahrzeuge mit Bremsen ausgerüstet sind, oder die Trommel feststeht und die Fahrzeuge mit Antriebsmotor und Kupplung ausgerüstet sind, oder aber die Bahn wahlweise umläuft oder feststeht und die Fahrzeuge mit Motor, Bremse und Kupplung ausgerüstet sind, derart, daß durch die Bedienung der Bremse bzw. der Kupplung das Fahrzeug bis zum Kulminationspunkt gebracht werden kann. Die Figuren zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar Fig. r das Gerät in Stirnansicht, Fig. ? die Führung der Fahrzeugräder auf der zugehörigen Umlaufbahn im Achsschnitt vergrößert.
Eine Trommel a von etwa 7 m Durchmesser und beispielsweise 5 m Länge ist in beliebiger Weise, etwa auf Rollen oder Walzen b eines entsprechenden Traggerüstes, drehbar gelagert; sie wird z. B. über eine der Rollen b von einer beliebigen Kraftquelle, in der Regel einem Elektromotor, angetrieben, so daB sie sich mit angemessener Geschwindigkeit uni ihre Achse dreht. Die innere Manteloberfläche der Trommel a ist mit einer Vielzahl von Gleispaaren c ausgerüstet, die Umlaufbahnen bilden; die Ebenen dieser Umlaufbahnen liegen senkrecht zur Trommelachse. Auf jeder der zweigleisigen Umlaufbahnen c ist ein Personenfahrzeug d geführt, und zwar so, daß das Fahrzeug gegen Abheben von den Schienen c gesichert ist. Letzteres geschieht, wie in Fig. 2 an einem Beispiel gezeigt, dadurch, daß der Rahmen des Fahrzeuges d die Köpfe der Schienen c mit Armen f übergreift und an der Unterseite der Schienenköpfe über durch die Arme f getragene Laufrollen g abstützt. Selbstverständlich können die Räder e luftbereift sein. Jedes der Fahrzeuge ist mit einer von einem Fahrgast zu bedienenden Bremseinrichtung ausgestattet. Ist die Trommel a für eine Vielzahl von Umlaufbahnen mit je zugehörigen Fahrzeugen ausgebildet, so befinden sich diese Umlaufbahnen in solchem gegenseitigen Abstand in der Achsrichtung der Trommel, daß sich die Fahrzeuge gegenseitig nicht behindern.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ausführungsform ist folgende: Wird bei umlaufender Trommel a die Bremse des Fahrzeuges angezogen, so wird das Fahrzeug durch die Reibung zwischen den blockierten Rädern und den Schienen in der Drehrichtung der Trommel so lange mitgenommen, bis die Schwerkraft des Fahrzeuges die Reibung überwindet, in welchem Augenblick das Fahrzeug nach rückwärts in die Ausgangsstellung abgleiten würde. Wird in diesem Augenblick die Bremse gelöst, so rollt das Fahrzeug zurück, und zwar über die untere Totpunktstellung hinaus, bis das Fahrzeug nach verbrauchter kinetischer Energie die Fahrtrichtung neuerdings ändert und jetzt mit Gefälle in der gleichen Richtung anfährt, in welcher sich die Trommel dreht. Dieser Vorgang wiederholt sich bei Bedienung der Bremse jeweils im richtigen Augenblick so lange, bis das gegen Abheben von der Schienenbahn gesicherte Fahrzeug bis zum oberen Kulminationspunkt der Trommel gelangt und von dort aus nun mit der Drehrichtung der Trommel die kreisförmige vertikale Umlaufbahn in einem Zug oder in mehreren aufeinanderfolgenden Zügen zurücklegt. Es ist der Geschicklichkeit des die Bremse bedienenden Fahrgastes überlassen, in welcher Zeit es ihm gelingt, sein Fahrzeug bis zum oberen Kulminationspunkt der Trommel empor zu schaukeln.
Ähnlich gestaltet sich der Vorgang, wenn die Trommel a feststeht und das Fahrzeug mit einem Antriebsmotor und einer Kupplung, gegebenenfalls auch noch mit einer Bremse, ausgerüstet ist. Das Fahrzeug wird aus der in Fig. i gezeigten Ruhestellung anfahren, wobei es sich beispielsweise im Uhrzeigersinne bewegt; es wird dabei zunächst nur eine bestimmte Höhe erreichen; in diesem Augenblick wird entkuppelt, so daß das Fahrzeug zurückrollt, und zwar über die untere Totpunktstellung hinaus; auch in dieser Fahrtrichtung wird es zunächst nur eine bestimmte Höhe erreichen, dabei aber ein Gefälle für die nächste Vorwärtsfahrt gewinnen; dieses Gefälle hat zur Folge, daß das Fahrzeug bei der anschließenden Vorwärtsfahrt eine größere Höhe erreicht, als vorher. Dieses Spiel wird so lange wiederholt, bis das Fährzeug den Kulminationspunkt der Trommel überschreitet, um dann in einem Zug die Umlaufbahn zu durchlaufen.
Selbstverständlich sind die Passagiere in dem Fahrzeug festgeschnallt.
Der Ausdruck Trommel ist im weitesten Sinne zu verstehen, z. B. fällt im Sinne der Erfindung eine Anordnung, bei welcher ein Gleis loopingartig in einer vertikal stehenden Schleife geführt ist, welche das mit Passagieren besetzte Fahrzeug durchfährt, unter diesen Begriff. Die beiden Schenkel der Fahibahn liegen in diesem Falle nicht in einer Ebene. Die Trommel muß im Querschnitt nicht nr;twendig kreisrund sein; sie kann beispielsweise auch ovalen Querschnitt besitzen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Gerät zur Volksbelustigung auf Jahrmärkten u. dgl., gekennzeichnet durch eine oder mehrere hintereinander auf der Innenoberfläche einer liegenden Trommel angeordnete Umlaufhahnen, deren Ebenen im wesentlichen senkrecht stehen und ferner gekennzeichnet durch je ein auf einer Umlaufbahn geführtes und an derselben gegen Abheben gesichertes Personenfahrzeug, wobei entweder die Trommel umläuft und die Fahrzeuge mit Bremsen ausgerüstet sind, oder die Trommel feststeht und die Fahrzeuge mit Antriebsmotor und Kupplung ausgerüstet sind, oder aber die Bahn wahlweise umläuft oder feststeht und die Fahrzeuge mit Motor, Bremse und Kupplung ausgerüstet sind, derart, daß durch die Bedienung der Bremse bzw. der Kupplung das Fahrzeug bis zum Kulminationspunkt gebracht werden kann. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 378 862, 395 556, 24o663.