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Mauerstein Die Erfindung betrifft einen Mauerstein aus beliebigem
Baustoff und besteht zunächst darin, daß der Stein die Form eines Würfels hat und
vorzugsweise eine Kantenlänge von igo mm besitzt. Ferner ist der neue Mauerstein
mit in zwei seiner Mittelebenen verlaufenden durchgehenden Trennschlitzen o. dgl.
von etwa io mm Breite versehen, die es ermöglichen, den ganzen I Stein in zwei Halbsteine
und die Halbsteine in je zwei Viertelsteine zu spalten. Durch Anordnung von durchgehenden
Aussparungen oder Hohlräumen von etwa 5o x 5o mm Querschnitt zwischen den Außenflächen
und den mittleren Trennschlitzen erhält man Hohlblocksteine, die trotz des 31/,fachen
Volumens gegenüber den bisher gebräuchlichen Normalziegelsteinen nur ein Gewicht
von etwa zwei Normalziegelsteinen haben. Durch die vorerwähnte Dimensionierung der
neuen Mauersteine ergibt sich im Mauerwerk ein ioomm-Teilmaß, das Dezimetermaß nach
allen Richtungen, d. h. jedes Mauerstück, jeder Pfeiler und jede Öffnung bekommen
zwangsläufig ein durch ioo teilbares Maß in Länge, Breite und Höhe, was für die
Normung von Fenstern und Türen von großem Vorteil ist. Schließlich kann man mittels
der neuen Mauersteine wahlweise Hohl- oder Vollmauerwerk herstellen. Die neuen Steine
sind mithin universell verwendbar.
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Die neuen Hohlblocksteine werden im allgemeinen so verlegt, daß die
Hohlräume waagerecht verlaufen und die geschlossenen Flächen nach außen gekehrt
sind. Bei der Herstellung von Pfeilern, Fenster- und Türöffnungen, d. h. an allen
Ecken, werden die Steine jedoch so verlegt, daß die Hohlräume lotrecht verlaufen.
Die Hohlräume können dann sowohl mit Beton ausgefüllt werden, als auch frei bleiben.
Um dabei die Isolierräume zu erhalten, legt man in die Lagerfugen
feinmaschige
Drahtgewebe. Diese Drahtgewebe werden nach der Erfindung mit nach oben und/oder
unten gerichteten Höckern, Führungsstiften o. dgl. versehen, die in die Hohlräume
der Mauersteine eingreifen. Dadurch wird dem Stein eine Führung gegeben und das
Aufmauern der Ecken und Pfeiler erleichtert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i einen Hohlstein in Würfelform, Fig. 2 ein mit Höckern versehenes
Stück Drahtgewebe, Fig. 3 einen Holilblock-Würfel, Fig. 4 einen Hohlblock-Halbwürfel,
Fig. 5 einen Hohlblock-3/,-Würfel, Fig. 6 einen Vielloch-Würfel, Fig. 7 einen Vielloch-Halbwürfel,
Fig. 8 einen Vielloch-3/4-Würfel, Fig. 9 einen allseitig geschlossenen Würfel, Fig.
io einen allseitig geschlossenen Halbwürfel, Fig. ii einen allseitig geschlossenen
3/4 Würfel, Fig. 12 und 13 einen Greifer zum Verlegen der Steine. Die erfindungsgemäß
ausgebildeten Hohlblocksteine werden normalerweise so verlegt, daß die Hohlräume
waagerecht verlaufen. Für Innenwände von 9o mm Stärke verwendet man Halbsteine nach
Fig. 4, die den in Fig. i schraffierten Querschnitt besitzen und auf einfache Weise
durch Abdeckung der Verbindungsstege b des für die Herstellung der Würfelsteine
bestimmten Pressenmundstückes serienmäßig hergestellt werden können. Die Ecksteine
der Öffnungen werden mit lotrecht verlaufenden Hohlräumen c verlegt, die mit Beton
ausgefüllt werden und dann einen festen Türrahmen ergeben. Auch können bei den Innenwänden
3/4 Steine nach Fig. 5 Verwendung finden.
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Für die Herstellung von Außenwänden mit einer Stärke von igo mm verwendet
man ganze Würfelsteine nach Fig. i. Auch dabei werden die Steine mit waagerecht
verlaufenden Hohlräumen c verlegt, nur in den Pfeilern und an den Ecken stehen die
Hohlräume lotrecht. Zur Erhaltung der Isolierräume werden die lotrechten Hohlräume
c jedoch nicht mit Betonmasse ausgefüllt. Man legt vielmehr lediglich feinmaschige
Drahtgewebe in die Lagerfugen. Vorzugsweise verwendet man dabei Drahtgewebe nach
Fig. 2, die mit nach oben und/oder unten gerichteten Höckern d versehen sind, welche
in die lotrechten Hohlräume c der Ecksteine eingreifen. Auf diese Weise wird den
Ecksteinen eine Verzapfung gegeben und somit das Aufmauern der Ecken und Pfeiler
erleichtert. Die Fensteranschläge werden durch Aushauen eines Viertelsteins oder
mit Hilfe von Teilsteinen hergestellt. Auch bei diesem Mauerwerk können 3/4 Steine
nach Fig. 5 mit verwendet werden.
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In der obersten Mauerschicht eines jeden Geschosses werden die Würfelsteine
mit lotrecht stehenden Hohlräumen verlegt und die Hohlräume mit Betonmasse ausgefüllt.
Auf diese Weise erhält man einen einheitlichen Traggurt zur Aufnahme der Balken-
und Dekkenlast.
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Sollen die Wände außerdem noch für eine größere Lastenaufnahme verstärkt
werden, so steckt man in die lotrecht verlaufenden Hohlräume der Eck-, Fenster-
und Türpfeiler Rundstahl, legt in jede oder jede zweite Lagerfuge einen Bügel und
vergießt dann Schicht für Schicht mit Beton. Legt man außerdem in die Lagerfugen
noch Verteilungsstäbe, so erhält man einen Stahlbetonskelettbau ohne Schalungsverbrauch.
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Mit den neuen Mauersteinen können Wände in Stärken von 9, i9, 29,
39 cm usw. hergestellt werden.
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Der Würfel und seine Teilsteine können auch als Viellochstein nach
Fig. 6 bis 8 und als allseitig geschlossener Hohlstein nach Fig. 9 bis ii hergestellt
werden. Die Arbeitsweise mit diesen Steinen bleibt so, wie vorher beschrieben, jedoch
muß hierbei auf die Verzapfung der Steine mittels Drahtgeweben nach Fig. 2 o. dgl.
verzichtet werden. Andererseits sind Drahtgewebeeinlagen in den Ecken und Pfeilern
nicht erforderlich, denn die Hohlräume sind geschlossen bzw. beim Viellochstein
so klein gehalten, daß kein Mörtel mehr durchfallen kann.
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Das Verlegen der Steine wird durch einen Greifer wesentlich erleichtert.
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Der Greifer, wie in Fig. 12 und 13 in natürlicher Größe gezeigt,
ist 16 cm lang und 12 cm hoch. Er beruht auf dem Prinzip der Schere. Zwei Scheren
sind an ihren Drehpunkten durch eine Achse b und an ihren Griffenden durch Griffleisten
e verbunden. Spannfedern a halten die Enden der sich um die Achse
b
drehenden Hebel c so auf Entfernung, daß die Scherenspitzen d bei druckloser
Haltung der hölzernen Griffleisten e zwanglos in die Trennschlitze
a des Steins eingeführt werden können. Bei einem leichten Handdruck der Griffleisten
e bewegen sich die Scherenspitzen d nach außen und pressen sich mit Abwinklungen
f so kräftig gegen die Wandungen der Trennschlitze a, daß der Würfel auf diese Weise
gehoben, allseitig bearbeitet und verlegt werden kann.
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Für die Benutzung eines Greifers nach Fig. 12 und 13
können
die Trennschlitze a eine etwa um 3 mm erweiterte Ausbuchtung g nach Fig. 6 als Abrutschsicherung
erhalten, um bei nicht genügendem Handdruck ein Abrutschen des Steins zu verhindern.
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Durch die Anordnung der Trennschlitze und unter Benutzung eines Greifers
hat der Würfel den Charakter eines Einhandsteins bekommen, d. h. der Stein kann
mit dem Greifer von vier Seiten, wie es für die Mauerarbeit erforderlich ist, mit
der linken Hand gegriffen und vermauert werden, wobei die rechte Hand nach wie vor
die übliche Mauerarbeit mit der Kelle verrichten kann. Auf diese Weise wird das
31/,fache Volumen eines Normalziegelsteins mit fast derselben Schnelligkeit verlegt,
wie ein Normalziegelstein. Bei Nichtbenutzung trägt der Maurer den Greifer in einem
Haken am Lendengurt auf der linken Seite, so daß er nicht hinderlich und immer griffbereit
ist.