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Formstein T-förmigen Querschnitts, insbesondere Betonformstein Die
Erfindung betrifft einen Formstein T-förmigen Querschnitts, insbesondere Betonformstein,
und hat sich zum Ziel gesetzt, derartige Formsteine so auszubilden, daß mit ihnen
ein Hohlblockmauerwerk aufgeführt werden kann. Erfindungsgemäß kann dies im wesentlichen
dadurch erreicht werden, daß bei einem Formstein T-förmigen Querschnitts die Steglänge
größer gehalten wird als die Flanschdicke und die Flanschlänge größer als die doppelte
Stegdicke, so daß beim Verlegen zweier Steinreihen in um 18o' gedrehter Anordnung
sowohl in t Stein als auch 1n I12 Stein dickem Mauerwerk Hohlräume entstehen. Zweckmäßig
wird bei denn Formstein nach der Erfindung die Steglänge etwa doppelt so groß wie
die Flanschdicke gewählt und der Steg dicker als der Flansch ausgebildet. Weiterhin
ist es im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft, die Außenflächen des Flansches
der T-Form und gegebenenfalls auch des Steges mit einer Putzschicht aus Feinbeton
o. dgl. zu versehen.
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Gegenüber den bisher üblichen Formsteinen nach Art geschlossener Hohlblockformen
hat ein Stein nach der Erfindung wesentliche Vorteile.
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Einmal ist seine Herstellung infolge der offenen Ausbildung wesentlich
einfacher und billiger als bei den bisher bekannten Hohlblockformen, und zwar gleichgültig,
ob diese auf maschinellem Wege in einer offenen Form oder auf dem Wege eines besonderen
Herstellungsverfahrens geschieht, welches gleichfalls den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildet und weiter unten ausführlich beschrieben
wird.
Weiterhin ist der gemäß der Erfindung geschaffene Formstein im Gewicht leichter
und in der Verarbeitung bei Mauern handlicher.
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Ferner wird ein besonderer Außenputz erspart, da nach denn Vorschlag
der Erfindung der Putz gleich bei der Herstellung des Steines aufgebracht wird.
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Nach -dem Vorschlag der Erfindung kann ein Mauerwerk mit den ihr zugrunde
liegenden T-förmigen Formsteinen derart ausgeführt werden, daß die einzelnen Steine
so im Verband angeordnet sind, daß die in den einzelnen Lagen aufeinanderliegenden
Stege in Abständen durchgehende senkrechte. Pfeiler bilden. Durch die von den Stegen
gebildeten senkrechten Pfeiler wird die Widerstandsfähigkeit des aufgeführten Mauerwerks
gegenüber einem Mauerwerk aus den bisher bekannten Hohlblocksteinen wesentlich vergrößert,
und es ergibt sich hierbei noch der weitere zusätzliche Vorteil, daß keinerlei durchgehende
Fugen im Mauerwerk vorhanden sind, die einen Durchtritt von Feuchtigkeit erleichtern
können. Trotzdem werden von den Formsteinen nach der Erfindung Luftkanäle gebildet,
welche eine Abführung etwa durch die Außenfugen durchdringender Feuchtigkeit bewerkstelligen.
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Im Rahmen der Erfindung sind die verschiedensten Ausführungsformen
eines derartigen Mauerwerks gegeben. Beispielsweise können die einzelnen Formsteine
in jeder Steinlage in Doppelreihen derart im Verband angeordnet sein, daß die Stirnseiten
der Stege einen Teil der- Außenseiten der Wand bilden. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung werden auch die Stirnseiten der Stegansätz.e bei der Herstellung der
Steine von vornherein mit einem Außenputz versehen.
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Es ist jedoch auch möglich, ein Mauerwerk in der Weise aufzuführen,
daß die Stirnseiten der Stege die Fugen der Flanschenteile der Steine von innen
her abdecken, und es ist ferner auch möglich, die einzelnen Formsteine in jeder
Lage in einem derartigen Reihenabstand im Verband anzuordnen, daß die die durchgehenden
senkrechten Pfeiler bildenden Stege nur mit einem Teil ihres Querschnitts aufeinander
aufliegen.
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In dieser und ähnlicher Weise können also gemäß der Erfindung ohne
wesentlichen Mehraufwand an Material Wände verschiedenster Stärken mit ein und derselben
Steinform ausgeführt werden, wobei sich stets ein einfach auszuführendes und äußerst
widerstandsfähiges Mauerwerk ergibt. Darüber hinaus ist es auch möglich, in Sonderfällen
die Steinform der jeweiligen Stärke des aufzuführenden Mauerwerks dadurch anzupassen,
daß der Stegansatz entsprechend verlängert wird.
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Weiterhin ist der Formstein nach der Erfindung auch als bleibende
Keller- oder Deckenschalung zu verwenden, indem beispielsweise die einzelnen Formsteine
in diesem Fall zeit ihren Stegansätzen nach außen bzw. nach oben angeordnet und
die zwischen den Stegansätzen gebildeten Räume durch Beton ausgefüllt werden. Bei
einer Kellerschalun& wird also der Stein nach der Erfindung in seiner Einzelform
mit dem Mittelschenkel zur Grubenböschung als halbe Mauer hochgeführt und dann die
Betonfüllung schichtweise als Stampfbeton oder als Gußbeton in voller Höhe der Mauerung
eingebracht. Hierbei erhält der Keller gleichzeitig ein sauberes Mauerwerk und braucht
nicht mehr mit einem besonderen Putz versehen werden.
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Die Herstellung des Formsteines nach der Erfindung ist auf maschinellem
Wege mit Hilfeeiner Presse unter Verwendung entsprechend gestalteter Formen und
Preßstempel, wie beispielsweise bei der Kalksandsteinherstellung, möglich. In besonders
einfacher Weise kann jedoch die Herstellung der Steine nach der Erfindung in der
Weise durchgeführt werden, daß die Steine hintereinanderliegend, durch Zwischenlagen
getrennt, mit der Flanschseite nach unten in offener Form hergestellt werden. Beispielsweise
kann die Herstellung im Handbetrieb mittels zweier Kanthölzer und einer ebenen glatten
Unterlageerfolgen. Hierbei werden T-förmige Blechstreifen zwecks Abteilung der einzelnen
Steine in Schlitze der Kanthölzer eingeschoben. Das Stampfen erfolgt von Hand oder
durch eine entsprechende Handwalze, wobei der Stein in der Weise geformt wird, daß
die Flanschenseite untenliegt. Die Blechstreifen können sofort nach erfolgter Stampfung
herausgezogen und weiterbenutzt werden, desgleichen kann der Kantholzrahmen beispielsweise
auch nur an einer Seite abgenommen werden und sofort eine weitere Steinreihe geformt
werden.
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In dieser und ähnlicher Weise kann der Stein nach der Erfindung auch
auf der Baustelle hergestellt werden, und zwar etwa oo bis 8oo Stück pro Arbeitstag
mit Hilfe einer Mischmaschine und zwei Arbeitskräften.
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Um den Stein wasserdicht zu machen, wird unten in die Form jeweils
eine etwa t,5',m starke Zernentfeinschicht in einer Mischung von einem Teil Zement
und zwei Teilen scharfen Sand eben und gleichmäßig in dickflüssigem Zustand eingebracht.
Darauf wird der eigentliche Stein geformt und alles in einem Arbeitsgang hergestellt.
Wenn auch die Stirnfläche der Stege einen Teil de:-Außenfläche der Mauerung bilden
soll, wird die Zementschicht in einer Reihe unten und in der zweiten Reihe oben
eingel)rac ht: Der Stein selbst kann beispielsweise aus einer Mischung aus ¢ Teilen
Feinasche, i Teil Feinsand und t Teil Zement, zweckmäßig Portlandzement, bestehen.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung
ersichtlich, in welcher die Erfindung beispielsweise erläutert ist. Es zeigt Fig.
i einen Formstein nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 eine
andere Ausführungsform des Steines, Fig.3 bis 5 ein Ausführungsbeispiel eines Mauerwerks
und die Fig. 6 bis i i zwei weitere Ausführungsforme7i eines nach der Erfindung
möglichen Mauerwerks. Der in Fig. i und 2 dargestellte Formstein besitzt eine T-profilartige
Gestaltung, welche im wesentlichen durch den Flanschteil i und den Stegansatz 2
gebildet wird. In Fig. i ist der Flanschteil
i und in Fig. 2 der
Stegansatz 2 mit einer Zementputzscliic-ht 3 versehen, welche sofort bei der Herstellung
des Steines gebildet wird und daher weitaus besser haftet und widerstandsfähiger
ist als ein nachträglich aufgebrachter Putz.
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In der zeichnerischen Darstellung der Fig.3 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel
eines Mauerwerks veranschaulicht, und zwar in Fig. 3 in Ansicht und in den Fig.
¢ und 5 in der ersten bzw. zweiten Steinschicht. Wie insbesondere aus Fig. 4 und
5 ersichtlich, sind die einzelnen T-förmigen Steine in jeder Schicht in Doppelreihe
im Verband derart angeordnet, daß die Stirnseiten der Stege einen Teil der Außenseiten
der Wand bilden. Die Zeichnung läßt insbesondere auch erkennen, dafi die Stegteile
2 in ihren Querschnitten stärker bemessen sind als die Flanschteile i. Die jeweils
an den Steg- und Flanschflächen angeordneten Putzschichten 3 bildcnt unmittelbar
die Außenfläche der Mauer, welche lediglich verfugt zu werden braucht, um ein vollendetes
Aussehen zu erhalten. Die Stegteile 2 sind dabei in den verschiedensten Steinlagen
derart übereinander angeordnet, daß sich im, Mauerwerk in Abständen durchgehende
vertikale Pfeiler 4 bilden, welche die Steifigkeit des Mauerwerks außerordentlich
erhöhen.
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In Fig.6 bis 7 sind die einzelnen Steinlagen derart angeordnet, daß
die Stirnseiten der Stegteile die Fugen der Fla Tischteile von innen her abdecken,
während in dem Ausführungsbeispiel der Fig. g bis i i der Abstaud der beiden Steinreiben
voneinander jc;reils noch vergrößert wurde. In allen Fallen ergibt sich jedoch immer
das Vorhandcnscin der durchgehenden Vertikalpfeiler 4, da die Stegteile 2 stets
grinz oder teilweise mit ihren Querschnitten aufeinander aufliegen,. Ebenso ist
stets das Auftreten einer durchgehenden Fuge in den einzelnen Ausführungsformen
der Erfindung vermieden. I?ttv<i durch die Attßenftigeii in das Mauerwerk eintretende
Feuchtigkeit wird leicht von der in den Hohlräumen zirkulierenden Luft aufgenommen,
deren Umlauf noch dadurch gefördert werden kaiirr, daß dort, wo es erforderlich
ist, der Stegteil2 entweder durch Ausschlagen oder durch ursprüngliche Formgebung
mit einem Luftzirkulatiopsschlitz 5 versehen wird.
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In dieser und ähnlic leer Weise wird durch die Erfindung ein Formstein
geschaffen, der als Schnellbaustein in den verschiedenen Variationen Verwendung
finden kann, der im Verband ein vollkommenes Hohlsteinmauerwerk bildet und insbesondere
erst bei der Zusammenfügung ein Hohlfachwerk ergibt. Durch die T-Form und insbesondere
durch die stärker gehaltenen Stegansätze 2 wird es ermöglicht, den Querschnitt des
Mauerwerks in beliebigen oder genormten Stärken dadurch herzustellen, daß der Einzelstein
in entsprechendem Reihenabstand durch Bindemittel so zusammengefügt wird, daß jede
Lage in Verbundmauerung mit den weiteren Lagen steht, während die bisher üblichen
Hohlblocksteine an ihren starr genormten Querschnitt gebunden sind. Hierbei ist
die Bildung der erwähnten Druckpfeiler durch die verstärkten Mittelteile von besonders
vorteilhafter Wirkung.
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Die Erfindung ist jedoch zeit den dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispielen keineswegs erschöpft, vielmehr kann der ihr zugrundeliegende
Vorschlag der Erfindung konstruktiv noch in beliebig anderer Weise ausgenutzt werden.
Insbesondere ist es hierbei möglich, den Formstein nach der Erfindung auch als Decken-
und Kellerschalung zu benutzen. Insgesamt wird durch die Erfindung ein Formstein
geschaffen, welcher sich durch einfache und billige Herstellung, leichte Handhabung
und besondere Anpassungsfähigkeit an alle Anforderungen auszeichnet.
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Am geeignetsten und billigsten sind die Formsteine nach der Erfindung
für genormte Siedlungsreihenhäuser zu verwenden. Durch einfache kleine Umstellung
in der Form können hierbei Ecksteine für Fenster und Türen in vorher errechneter
Anzahl nach dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren hergestellt werden, ohne
daß beim Mauern der einzelne Stein erst passend geschlagen werden muf!. Über Fenster
und Türen kann der Formstein der Erfindung glatt durchgemauert werden. Der beispielsweise
i 2 Cm starke Stegansatz wird 'mit dem Mauerwerk unten und oben wenige Zentimeter
abgeschlagen und in dem dahinter einzustampfenden Sturz aufgehängt.
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Eine Eisenbeton- oder Trägerdecke kann direkt auf die Formsteinmauer
gelegt werden, nachdem eine Pappisolierschicht die Hohlräume abgedeckt hat. Ein
Gesims kann dann mit Ziegelstein gemauert und mit Zement verputzt werden. Abgeschrägte
Steine für das Giebelmauerwerk lassen sich auf die gleiche einfache Art, wie die
Steine für Fenster und Türen herstellen.