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Die Erfindung betrifft ein hohles Wandelement, insbesondere für Wohnbauten, mit einer Aussenschicht und einer Innenschicht.
Hohle Wandelemente, die eine sogenannte verlorene Schalung darstellen, deren beide Schichten durch hohle Zwischenelemente miteinander verbunden sind, sind an sich bekannt. Sie kommen aber nur wenig zur
Anwendung, da nach dem Aufrichten der Mauer die gleichen Verputz- und Bewurfarbeiten ausgeführt werden müssen, wie bei einem konventionellen Mauerwerk, so dass der Arbeitsaufwand ungefähr gleich gross ist. Ähnlich verhält es sich bei der Verwendung von Schwerbeton-Fertigelementen, die wegen ihres hohen Gewichtes einen grossen Aufwand an Maschinen und Arbeitskräften für ihren Transport und die Versetzung erfordern.
Ein hohles Wandelement der eingangs genannten Gattung beschreibt z. B. die DDR-Patentschrift Nr. 38271 oder die deutsche Offenlegungsschrift 1559575. Die in der deutschen Offenlegungsschrift 1559575 beschriebene
Bauplatte besitzt eine Aussenschicht und eine Innenschicht. Die beiden Schichten sind über einstückig mit der
Aussenschicht bzw. der Innenschicht ausgebildete und gegeneinander gerichtete und sich aufeinander abstützende
Vorsprünge verbunden.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein hohles Wandelement der eingangs genannten Art zu schaffen, das dank seinem geringen Gewicht leicht transportiert und ohne Maschinen versetzt werden kann und das so ausgebildet ist, dass beim fertigen Mauerwerk auf nacharbeiten, wie Zementmörtelanwurf, Grundputz, Gipsen usw., verzichtet werden kann.
Das wird bei einem hohlen Wandelement der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, dass zwischen der Aussenschicht und der Innenschicht eine Isolationsplatte angeordnet ist und die Aussenschicht und die
Innenschicht, die durch als Distanzhalter wirkende Stützen im Abstand gehalten sind, einen waagrecht und senkrecht durchgehenden Hohlraum begrenzen, wobei die Stützen aus Rohren, insbesondere Plastikrohren bestehen, die mit Baustoffmischung gefüllt sind. Die erfindungsgemäss aus Rohren, insbesondere Plastikrohren, bestehenden Stützen besitzen z. B. einen runden oder rechteckigen Querschnitt von 5 bis 7 cm Durchmesser bzw.
Seitenlänge.
Mit Vorteil sind die Aussenflächen der Aussenschicht und der Innenschicht putzfertig oder tapezierfertig, so dass die Endverkleidung ohne weitere Vorbereitungsarbeiten auf ihnen angebracht werden kann.
Ein besonders zweckmässiges Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen hohlen Wandelemente ist dadurch gekannzeichnet, dass zunächst in einer Giessform, bestehend aus einer Grundplatte mit an ihr angeordneten Seitenwänden, eine Baustoffmischung aufgetragen und auf eine gleichmässige Dicke abgezogen wird, dass dann in der Giessform mit Abstand von der Grundplatte Tragleisten und/oder Traversen angeordnet werden und auf dieselben eine der Grösse der Giessform entsprechende Isolationsplatte aufgelegt wird, die entweder Löcher aufweist, welche der Anzahl und Form der vorgesehenen Stützen entsprechen und durch die die Stützen gesteckt werden, oder an der die Stützen bereits angeordnet sind,
dass hierauf die Stützen in die Baustoffmischung eingesetzt und teilweise mit derselben aufgefüllt werden und dass schliesslich auf die
Isolationsplatte ein Baustoffguss aufgebracht wird, der auch den restlichen Hohlraum der Stützen füllt und zum
Schluss abgezogen und geglättet wird. Nach dem Aushärten werden die Seitenwände der Giessform heruntergeklappt und das Element herausgenommen. Mit Vorteil wird die Isolationsplatte bei ihrer Herstellung mit den Stützen einstückig ausgeführt.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen, in der einige Ausführungsformen des erfindungsgemässen hohlen Wandelementes sowie eine Giessform beispielsweise dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Stirnansicht eines aufrecht stehenden Wandelementes, Fig. 2 eine Vorderansicht des Wandelementes aus Fig. l, zusammen mit einem daneben angeordneten gestrichelt dargestellten zweiten Wandelement, Fig. 3 in einem vertikalen Teilschnitt zwei übereinander angeordnete, mit Beton gefüllte Wandelemente entsprechend den Fig. 1 und 2, Fig. 4 im Horizontalschnitt zwei nebeneinander angeordnete Wandelemente gemäss Fig. 2, Fig. 5 eine Draufsicht auf das Wandelement aus Fig. 1, Fig.
6 eine Vorderansicht einer andern Ausführungsform des Wandelementes, das als Sturz oberhalb von Fenster- und Türöffnungen gedacht ist, Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch das Wandelement aus Fig. 6, Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer teilweise aufgebrochenen Hausecke, die aus Wandelementen gemäss den vorhergehenden und den Fig. 9, 10 errichtet ist, Fig. 9 und 10 in Draufsicht und in perspektivischer Ansicht ein Eckelement, Fig. ll in Draufsicht ein Anschlagelement für Fenster- und Türöffnungen, Fig. 12 eine perspektivische Darstellung einer in Art eines Tisches ausgebildeten Giessform, für die Herstellung der erfindungsgemässen hohlen Wandelemente, Fig. 13 und 14 in einem vertikalen Mittelschnitt bzw. in Draufsicht eine Variante der Isolationsplatte und Fig.
15 den Aufbau eines Wandelementes mit der Isolationsplatte nach den Fig. 13 und 14 in der Giessform.
Die in den Fig. 1 bis 5 und 8 gezeigte Normalausführung eines hohlen Wandelementes --1-- besteht aus einer Aussenschicht--2--, einer Innenschicht--3--, einer an letzterer anliegenden Isolationsplatte--4-und Stützen--5 und 6--. Dabei sind die Stützen --5-- als Rohre mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet, wogegen die Stützen --6-- einen seitlichen Ansatz--6'--aufweisen, der beim Versetzen in ein benachbartes Wandelement--l--hineinragt und auf diese Weise schon vor dem Ausgiessen mit Beton benachbarte Wandelemente--l--gegenseitig verankert.
Durch die Stützen--5, 6--entsteht zwischen der Aussenschicht --2-- und der Isolationsplatte --4-- ein durchgehender, für alle Wandelemente seitlich und nach oben und
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unten reichender Hohlraum--7-, der, wie Fig. 3 zeigt, vollständig mit Beton --8-- ausgegossen werden kann, so dass eine Mauer von grösster Festigkeit entsteht. Diese Mauer kann, wenn sie auf einem Betonsockel --9-- errichtet wird, mit diesem durch Armierungseisen--10--, die vom Sockel--9-nach oben in den Beton--8--ragen, verankert werden.
Das Wandelement--11--der Fig. 6 und 7 entspricht im wesentlichen dem Wandelement weist jedoch entsprechend seiner Bestimmung als Sturz oberhalb von Fenster- oder Türöffnungen eine wesentlich geringere Höhe auf. In seinem Inneren kann z. B. ein Lamellenstorenkasten--12--, oder auch ein Rolladen untergebracht werden.
Bei der in Fig. 8 gezeigten Hausecke ruht die Mauer auf dem Sockel--9--. Sie besteht aus mehreren Wandelementen --1--, aus Sturzelementen --11--, aus Brüstungselementen--13--und aus Eckelementen --14-- (Fig. 9 und 10). Diese Elemente werden in der aus den Fig. 3 und 4 ersichtlichen Weise aneinandergefügt, übereinandergestellt und mit Beton vollständig ausgegossen, dass sie ein monolithisches Ganzes bilden. Die Brüstungselemente--13-können auch zur Aufnahme von Heizkörpern ausgebildet sein.
Bei dem in den Fig. 9 und 10 dargestellten Eckelement--14--sind die Innenschicht --3-- und die Isolationsplatte --4-- auf einer Seite gekürzt. Dagegen weist die Aussenschicht --2-- eine Abwinkelung --2'-- auf, deren Kante mit der Aussenfläche der Innenschicht --3-- fluchtet. Diese Ausbildung erlaubt es, die Wandelemente in Hausecken so zusammenzufügen, dass der durchgehende Hohlraum auch um die Hausecken herum weitergeführt ist.
Schliesslich ist in Fig. 11 noch ein Anschlagelement --15-- dargestellt, das auf einer Seite eine fertige Leibung--16-aufweist, die zur Bildung sowohl von Fenster- als auch von Türöffnungen verwendet werden kann.
Die Ausbildungsformen der hohlen Wandelemente können den verschiedensten architektonischen Wünschen und Erfordernissen angepasst werden.
Die in Fig. 12 gezeigte Giessform zur Herstellung der hohlen Wandelemente weist eine Platte-A--auf, an der mittels Scharnieren --B-- vier Seitenwände --C-- herunterklappbar angelenkt sind, deren Höhe vorteilhaft der Dicke der herzustellenden hohlen Wandelemente angepasst ist und die an den Ecken durch
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in einem Abstand unterhalb der Oberkante der Scitenwände --C-- angebracht, welcher der Dicke der Isolationsschicht --4-- und der Innenschicht --3-- entspricht. In gleicher Höhe können Querleisten --F-- lose eingesetzt werden, die zusammen mit den Leisten--E--als Auflage für die Isolationsplatte --4-- dienen.
Die ganze Vorrichtung ist auf Füsse--G--gestellt, so dass die Platte--A--in normaler Arbeitshöhe liegt, wodurch ein bequemes Arbeiten bei der Herstellung der Wandelemente ermöglicht wird.
Die Herstellung der Wandelemente kann nun auf folgende Weise erfolgen : Zunächst werden die
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vorzugsweise z. B. mit einem Rabitz armiert wird und bei dem fertigen Wandelement im allgemeinen die Aussenschicht darstellt, aber auch die Innenschicht sein könnte. Die aufgetragene Mischung wird mit einem Werkzeug auf die gewünschte Dicke, von beispielsweise 1, 5 cm abgezogen ; dann werden die Querleisten--F-eingesetzt und auf ihnen und den Randleisten-E--wird die Isolationsplatte aufgelegt, die z. B. eine Hartschaumplatte sein kann, die entsprechend der Giessformgrösse zugeschnitten und mit den erforderlichen Löchern versehen wurde, deren beispielsweise Anordnung aus dem rechten Teil der Fig. 2 hervorgeht.
Hierauf werden durch die Löcher der Isolationsplatte --4-- die Stützen --5-- senkrecht durchgesteckt und in die noch weiche Zementmörtelmasse eingedrückt. Durch die hohlen Stützen --5-- kann ein Verbindungsdraht eingeführt und in der Armierung festgehakt werden, worauf die Stützen --5-- teilweise mit Zementmörtel ausgegossen werden, so dass die Drähte Halt finden.
Nun kann auf die Isolationsplatte --4-- ein starker Gipsguss oder eine andere Baustoffmischung aufgetragen werden, der bzw. die zweckmässig eine Faser- oder Rabitzeinlage als Armierung enthält, in die die Verbindungsdrähte ebenfalls eingehakt werden, so dass die beiden Armierungen fest miteinander verbunden sind, worauf auch der restliche hohle Raum der Stützen mit dem Gipsguss aufgefüllt wird. Schliesslich wird der Gipsguss oder die Baustoffmischung, die vorteilhaft die Innenschicht --3-- bildet, aber auch die Aussenschicht sein kann, mit einem Werkzeug bündig mit dem oberen Rand der Seitenwände--C--abgezogen und geglättet.
Nach dem Aushärten können die Seitenwände --C--, nachdem die Verschlüsse --D-- gelöst wurden, heruntergeklappt werden, wodurch das Wandelement--l--ausgeformt ist und abgenommen werden kann.
Die in den Fig. 13 bis 15 dargestellte Isolationsplatte--17--unterscheidet sich von der Isolationsplatte - dadurch, dass die Stützen --18-- mit ihr einstückig ausgebildet sind, also nicht wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 5 nachträglich während der Herstellung des Wandelementes-l--in die Löcher der Isolationsplatte --4-- eingesetzt werden müssen.
Dadurch vereinfacht sich auch das Herstellungsverfahren um einen aufwendigen Verfahrensschritt. Es genügt nämlich nun, auf die Platte-A-, nachdem die Seitenwände-C-hochgeklappt und miteinander
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verriegelt sind, die Zementmörtelmischung oder eine Mischung aus anderm Baustoff aufzutragen und abzuziehen, wie dies oben beschrieben ist, und dann die Isolationsplatte --17-- mit ihren Stützen nach unten in die
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weitere Herstellungsverlauf entspricht dann dem für die Fig. 12 geschilderten.
Dadurch, dass die Isolationsplatte --17-- mit den Stützen-18-ein Ganzes bildet, ist es nicht mehr nötig, die Stützen einzeln durch die Löcher der Isolationsplatte hindurchzustecken und dabei darauf zu achten, dass sie gleichmässig tief in die Mischungsmasse hineinragen. Es wird also eine wesentliche Verkürzung der Arbeitszeit erzielt.
Das nach diesen Verfahren hergestellte Wandelement bringt wesentliche Einsparungen an Arbeitsgängen und damit an Arbeitskräften und Zeit, erlaubt eine wesentliche Kürzung der Bau-und Trocknungszeit und vereinfacht die Arbeit der Bauschreiner und Anschläger, da mit vorbekannten Massen gearbeitet werden kann.
All dies bringt eine Senkung der Baukosten, trotz freier Gestaltung des Grundrisses und massiver Bauweise.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hohles Wandelement, insbesondere für Wohnbauten, mit einer Aussenschicht und einer Innenschicht,
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Aussenschicht (2) und die Innenschicht (3), die durch als Distanzhalter wirkende Stützen (5,18) im Abstand gehalten sind, einen waagrecht und senkrecht durchgehenden Hohlraum (7) begrenzen, wobei die Stützen (5,18) aus Rohren, insbesondere Plastikrohren bestehen, die mit Baustoffmischung gefüllt sind.
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