DE81681C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Juni 1894 ab.
Die vorliegende selbsteinkassirende Personenwaage mit Einrichtung zur Verausgabung selbstgedruckter
Zettel mit Gewichtsangabe soll für gewöhnlich in Verbindung mit einem Stereoskop
(sog. Panorama) und einem Musikwerk ausgeführt werden. Sie kennzeichnet sich besonders
durch die Anordnung eines bei der jedesmaligen Benutzung der Waage für die Dauer
derselben durch Belastung der Plattform, ähnlich wie bei der Einrichtung nach Patent
Nr. 70353 aufgezogenen Laufwerkes, welches den Druck und die Verausgabung der Wägezettel,
sowie gegebenenfalls die Bethätigung von Stereoskop und Musikwerk bewirkt.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. 1 ein senkrechter Schnitt parallel der Vorderwand der Waage, Fig. 2 ein weiterer
senkrechter Schnitt, dessen Ebene winkelrecht zu derjenigen der Fig. 1 gedacht ist, Fig. 3
ein zusammengesetzter Querschnitt, dessen Verlauf im wesentlichen durch die Linie 3-3 der
Fig. 2 bestimmt wird. Fig. 4 giebt in einem gegenüber Fig. 1 bis 3 vergröfserten Mafsstabe
einen waagrechten Schnitt durch den oberen Theil des Apparates wieder, welcher Laufwerk,
Einrichtung zum Druck der Zettel, Vorschieben und Abschneiden des Papiers und Musikwerk
erkennen läfst.
In Fig. 5 und 6 ist — ebenfalls in gröfserem Mafsstabe — eine Ausführungsform der eigentlichen
Wägevorrichtung mit den nach einander selbsttätig aufgenommenen Gewichtsstücken
gezeichnet.
Fig. 7 veranschaulicht einen mit der Gewichtsangabe bedruckten Zettel.
Die noch verbleibenden Figuren sind Sonderdarstellungen einzelner Theile und Theilgruppen
und werden im Text ihre Erläuterung finden.
Die eigentliche Wägevorrichtung besteht in einer Vicesimalwaage, d. h. einer
nach dem Princip der Decimalwaage gebauten Brückenwaage, bei welcher ein Gewichtsstück
von 0,05 kg. einer Last von 1 kg das Gleichgewicht hält. Diese Anordnung ermöglicht
bei günstigen Dimensionen und bequemer Unterbringung in dem verfügbaren Raum ein
genügend genaues Messen, kann aber auch durch eine andere Waage, z. B. eine Decimalwaage,
ersetzt werden. Eine Beschreibung des Hebelwerkes der Waage ist wegen der Aehnlichkeit
mit der Decimalwaage überflüssig; dagegen soll die Vorrichtung zum selbsttätigen Aufnehmen
der Gewichtsstücke als neu und eigenthümlich beschrieben werden.
Bei der ersten Äusführungsform (Fig. 1, 2, 3, 5 und 6) ist der Waagebalken 1, welcher
in den Schneiden 2 ruht, gegabelt, und beide Gabelarme sind durch einen Querbalken 3
verbunden. Oberhalb dieses Querbalkens sind an der Wand des Gehäuses A schräg verlaufende
Schienen 5 angebracht. Auf diesen Schienen ruhen, neben einander reihenweise angeordnet, die Gewichtsstücke 6, welche auf
den senkrechten Dornen 4 verschiebbar sind. Jedes Gewichtsstück mag 50 g wiegen und
unter der obigen Annahme einem Kilogramm
entsprechen. Die von den Gewichtsstücken gebildeten schrägen Reihen würden, neben
statt über einander gelegt, eine ununterbrochene schiefe Ebene von gleichmäfsiger Steigung darstellen
; mit anderen Worten: der Fufspunkt des ersten Stückes jeder folgenden Reihe liegt
ebenso hoch über dem Fufspunkt des letzten Stückes der vorhergegangenen Reihe,, wie dessen
Fufspunkt über demjenigen des benachbarten vorletzten Stückes. Bei wachsender Belastung
der Waage werden nun von dem waagrecht liegenden Querbalken 3 zunächst nach einander
die Gewichtsstücke der untersten Reihe angehoben werden, wie eine Betrachtung der
Fig. 5 lehrt. Ist aber eine Reihe Gewichtsstücke angehoben, so ist das erste Stück so
viel gestiegen, dafs es bei weiterer Aufwärtsbewegung des Balkens an das darüber liegende
erste Stück der zweiten Reihe stöfst und dieses mitnimmt. In derselben Weise wird weiterhin
das zweite Stück der zweiten Reihe vom zweiten Stück der ersten Reihe, später wieder
das erste Stück der dritten Reihe vom ersten der zweiten Reihe angehoben u. s. f., bis eine
der Belastung entsprechende Anzahl Gewichtsstücke auf dem Balken 1-3 ruht. Es wird
also immer eine gewisse Anzahl voller Reihen und unter Umständen darüber hinaus eine gewisse
Anzahl Gewichtsstücke der nächst höheren Reihe in Wirkung treten, der Balken aber von
einem Gewichtsstück zum anderen immer den gleichen Weg zurücklegen. Hieraus folgt, dafs
auf der die Gewichtsangabe druckenden Typenscheibe 14 die Typen in gleichen Abständen
von einander angebracht sein können.
Statt dieser Anordnung der Gewichtsstücke kann mit gleichem Erfolge eine andere gewählt
werden, bei der plattenförmige Gewichte über einander gestapelt werden, die mit nach unten
zu wachsenden Schlitzlöchern versehen sind, so dafs ein durch die Schlitzlöcher hindurchgreifender,
von Waagebalken getragener Keil gleichfalls die Gewichtsstücke der Reihe nach abhebt.
Die Stange 10 der Wägevorrichtung greift an den Hebel 11 (Fig. 1) an, dessen Bewegung
durch die in senkrechter Richtung verschiebbare Zahnstange 12 auf den auf der Achse
der Typenscheibe 14 (Fig. 1 und 2) sitzenden Trieb 13 übertragen wird. Hierdurch wird
die Typenscheibe gemäfs der Belastung der Waage eingestellt. Die Beschaffenheit der
Typenscheibe und ihr Zusammenwirken mit der Druckvorrichtung wird weiter unten beschrieben
werden.
Das Laufwerk, welches durch die Belastung
der Plattform aufgezogen und durch den Einwurf einer Münze ausgelöst wird, ist
besonders aus den Fig. 1, 2, 4, 13 und 14
ersichtlich. Auf seiner Hauptachse 15 sitzt fest ein Sperrrad 16, lose ,aber der Zahntrieb
17 mit der Scheibe 18. An letzterer befindet sich eine unter Federwirkung stehende,
in 16 eingreifende Sperrklinke ig (Fig. 13
und 14), durch welche bei Drehung des Zahntriebes in der einen Richtung Sperrrad und
Achse mitgenommen werden, während die Drehung nach der anderen Richtung einen
Einflufs auf die Achse nicht ausübt. In den Zahntrieb 17 greift nun ständig die Zahnstange
20 ein (Fig. 1), welche durch ein Gewicht 21 genügend belastet ist, um durch ihr
Herabsinken das Laufwerk in Gang zu setzen. Die Zahnstange wird in geeigneter Weise geführt,
unten in der durchbohrten Schiene 22 (Fig. ι und 2), welche neben dem unteren
Stück der Stange und den auf dasselbe einwirkenden Theilen aus den Fig. 17 bis ig in
gröfserem Mafsstabe ersichtlich ist.
Das Aufziehen des Laufwerkes von der Plattform B der Waage aus geschieht in
folgender Weise: Auf der Plattform B ist gelenkig eine Platte 23 gelagert (Fig. 2 und 3),
die durch eine schwache Feder aufwärts gedreht wird, und auf welche die die Waage
benutzende Person tritt. Geschieht dies, so schwingt der Hebel 24 um seinen an der
Plattform B sitzenden Drehpunkt 25 aus, sein freier (im Sinne der Fig. 2 linker) Arm geht
aufwärts. Dieser Arm ist gegabelt (Fig. 3), und es greifen an die Gabelarme die Schubstangen
26 an, deren obere Theile mit Längsschlitzen versehen sind (Fig. 2). Die Schlitze
umfassen die Zapfen eines Ringes 2.7, der an und für sich auf der Stange 20 frei verschiebbar
ist. In einem durchgehenden Längsschlitz von 20 ist aber der Mitnehmer 28 gelenkig
angebracht (Fig. 17 bis 19), auf den eine
Feder 29 mit dem Bestreben wirkt, ihn nach aufsen in die Stellung der Fig. 18 zu bringen.
In dieser Stellung trifft auf den vorspringenden Theil von 28 beim Aufwärtsgehen der Ring 27,
so dafs durch Hebel 24 und Schubstangen 26 die Stange 20 angehoben wird. Die Aufwärtsbewegung
wird begrenzt durch die Schiene 22, indem durch den Rand der die Stange führenden
Durchbohrung der Mitnehmer entgegen der Feder in die Stange hineingedrückt wird (Fig. 19).
Während dies geschieht, ist aber auch Ring 27 über die Nase des Hakens 30 getreten, welcher
an 22 gelenkig befestigt ist und durch eine Feder 31 nach der Stange hin bewegt wird:
der Haken schnappt unter 27 ein; der Ring liegt dicht unter 22, so dafs der Mitnehmer
sich nicht mehr auf seine Fläche stützen kann. Die Verbindung des Ringes mit der Stange 20
ist dadurch gelöst: das Laufwerk ist aufgezogen und kann durch Münzeinwurf in Gang gesetzt
werden. Die Aufziehvorrichtung aber, bestehend aus dem Ring 27 und den Schubstangen
26, hängt jetzt an dem Haken 30. :
Vermöge dieser Vorrichtung wird also ganz unabhängig von dem Ausschlag der Waage
die Stange 20.stets auf dieselbe Höhe gehoben; ist dies aber geschehen, so kann die Aufziehvorrichtung
einen nachtheiligen Einfluis auf den Vorgang des Wagens nicht mehr ausüben.
Sie kommt wohl mit ihrem, natürlich stets constanten und bei der Construction der Waage
zu berücksichtigenden Eigengewicht zur Geltung, steht aber mit dem übrigen Mechanismus der
Personenwaage nicht mehr in Verbindung. Beim Ausschlagen der Waage schwingen die
Schubstangen um die Zapfen des Ringes 27. Der Ring wird wieder freigegeben, wenn die
durch Auslösung des Laufwerkes frei gewordene Stange 20 herabgeht und mit ihrem Knaggen 32
(Fig. 2) kurz vor Beendigung des Abwärtsganges auf den nach oben gekehrten Arm des
Hakens 30 trifft.
Die Auslösung des Laufwerkes. Der gebräuchliche, durch die eingeworfene Münze
belastete Sperrhebel kann auf die Hauptachse 1 5 (Fig. 1) des Laufwerkes einwirken. In der
Zeichnung.ist jedoch angenommen, dafs der Sperrhebel nicht auf diese, sondern auf die
mit ihr zwangläufig verbundene Achse 33 (Fig. 1) einwirkt, welche mit Achse 15 durch
eine Kettenübertragung oder dergleichen verbunden ist. und zum Betriebe eines während
der Gangdauer des Laufwerkes spielenden Musikwerkes C dient. Auf dieser Achse sitzt
die Scheibe 34 mit einer Nase 35 (Fig. 4 und 8 bezw. 9), deren Rücken durch eine Spirallinie
in den im Uebrigen kreisförmig begrenzten Umfang der Scheibe übergeht. Hinter 35 legt
sich unter gelindem Federdruck die Nase des Sperrhebels oder Münzhebels 36, dessen freier
Arm für die Aufnahme einer Münze entsprechend eingerichtet ist.. Die durch die auffallende
Münze verursachte Ausschwingung des Hebels währt lange genug, um durch die belastete
Stange 20 das Laufwerk so weit drehen zu lassen, dafs die wieder herabfallende Nase
auf den Rücken von 35 trifft; erst nach Vollendung einer Umdrehung hält Hebel 36
die Scheibe 34 wieder fest. Diese Auslösevorrichtung ist indessen nur der Vollständigkeit
wegen angegeben, da bekanntlich eine ganze Reihe für den vorliegenden Fall brauchbarer
Auslösungsvorrichtungen vorhanden ist.
Die Thätigkeit des Laufwerkes besteht darin, die durch den Ausschlag der Waage
eingestellte Type der Typenscheibe 14 abzudrucken, den gedruckten Zettel abzuschneiden
und den verwendeten endlosen Papierstreifen zur Herstellung eines neuen Zettels vorzuschieben.
Als secundäre Vorrichtungen sind das Abspielen eines . Musikstückes durch das
Musikwerk C und das Freilegen eines Stereoskops zu bezeichnen; hinzukommen könnte gegebenen
Falles noch eine elektrische Beleuchtung des Stereoskops, verursacht durch einen während
der Umdrehung des Laufwerkes in bekannter Weise zu bewirkenden Stromschlufs. Die
elektrische Beleuchtung bedarf keiner besonderen Beschreibung. Ueber die Bewegung
des Musikwerkes C (Fig. 1 und 4) ist das Nöthige bereits im vorigen Abschnitt gesagt.
Das Stereoskop unterscheidet sich nicht wesentlich . von den bekannten Apparaten gleicher
Bestimmung; es ist im obersten Theilvl^des
Gehäuses untergebracht, an welchem sich vorn, in ungefährer Augenhöhe der auf der Platte 23
stehenden Person, die Gläser 37 befinden. Diesen Gläsern gegenüber ist an der Rückwand
das zu beschauende, gegebenen Falles in bekannter Weise auszuwechselnde Bild 38 angebracht; oben befindet sich eine glasbedeckte
Belichtungsöffnung 39. Im Innern von A' liegt, von einem . Stabe 40 (Fig.. 2) getragen,
die Blende 41, welche für gewöhnlich das Bild verdeckt. Stab 40 greift an dem Hebel 42
an (Fig. 1), auf ,welchen der unrunde Umfang der Nockenscheibe 43 wirkt. Durch denselben
wird dem Hebel 42 während der Gangdauer des Laufwerkes ein Ausschlag in dem Sinne
ertheilt, dafs Stange 40 mit Blende 41 angehoben wird und die Schaulöcher freilegt.
Es soll nunmehr zur Beschreibung der hauptsächlichen Verrichtungen des Laufwerkes, welche
das Drucken und Ausgeben der Zettel mit Gewichtsangabe bezwecken, übergegangen
werden. Ein Papierstreifen \ (Fig. 1, 2 und 4)
ist auf die Trommel 44 (Fig. 2 und 4) aufgewickelt; von der waagrechten Trommel aus
wird der - Papierstreifen nach der Fläche der Typenscheibe 14 hin geführt (Fig. 4), wo er
zuerst eine Führung im Kopfe des Vorschubhebels 45 (s. auch Fig. 15 und 16), dann eine
feststehende Führung 46 durchläuft, an welcher das Messer 47 zum zeitweisen Durchschneiden
des Streifens angebracht ist (s. auch Fig. 11 und 12). Dicht hinter dieser Führung im
Sinne der Bewegung des Papierstreifens und gegenüber dem mit Typen besetzten Rande
der Scheibe 14 befindet sich der Färb- und Druckhebel
48 (s. auch Fig. 10).
Der Vorschubhebel 45 schwingt um den Bolzen 49 und wird durch einen auf der
Achse 15 sitzenden Daumen 50 im Sinne des Vorschubes, durch eine Feder 51 (Fig. 1) im
Sinne des leeren Rücklaufs bewegt; wie Fig. 1 5 und 16 erkennen lassen, ist sein Kopf mit
einem flachen Schlitz versehen, den der Papierstreifen durchläuft. In diesen Schlitz dringt
von vorn her ein Stiftschräubchen 52 unter der Wirkung einer Feder 53 ein, welches an
einem vom Bolzen 54 des Hebels gelenkig getragenen Arm 55 sitzt. Auf diesen Arm
wirkt, von einer nicht gezeichneten Feder im Sinne des Rücklaufs beeinflufst, ein ' weiterer
Hebel 56 ein, dessen Drehpunkt der Bolzen 57 (Fig. 2) bildet. Der untere Arm dieses letzteren
Hebels ruht auf der Seitenfläche der Nocken-
scheibe 43. Ein Nocken auf der Fläche der Scheibe steht in einem solchen Verhältnifs zum
Daumen 50, dafs während des nach links erfolgenden Ausschlages des Vorschubhebels 45
der Hebel 56 aufser Berührung mit dem das Stiftschräubchen tragenden Arm 55 bleibt.
Während dieser Zeit, dringt nun das Stiftschräubchen in den Streifen ein und schiebt
denselben nach links, im Sinne der Fig. 4, vor, während beim Rückgange entgegen der Feder 53
das Stiftschräubchen aufser Berührung mit dem Papierstreifen gehalten wird.
Der Färb- und Druckhebel 48 schwingt um den Bolzen 57 und wird durch zwei den
gleichen Radius besitzende Nocken von 43 zweimal gegen den Typenkranz angedrückt,
während eine Feder 58 (Fig. 2) den Rückgang vermittelt. Das eine Mal erfolgt das Andrücken
während des Vorschubes des Papierstreifens, doch noch ehe die vordere Kante des Papierstreifens
den Typenkranz erreicht hat, dann erfolgt wieder ein Zurückschwingen des Hebels und endlich wieder, bei vorgeschobenem
Papierstreifen, ein Andrücken desselben behufs Gewinnung des Abdruckes. Der Hebel hat —
wie schon seine Bezeichnung erkennen läfst —· die doppelte Aufgabe des Einfärbens und Abdruckens.
Sein prismatischer Kopf ist demgemäfs zu einem Farbbehälter ausgebildet
(s. Fig. ι o) und zu diesem Zweck mit einem farbgetränkten, nachgiebigen Stoff (Schwamm,
Baumwolle) ausgefüllt. Auf der der Typenscheibe zugekehrten Seite ist der Farbbehälter
mit einer Oeffnung 59 versehen. Durch einen auf dem Schraubslift 60 mittelst einer Flügelmutter
verschiebbaren Kolben 61 kann der farbgetränkte Stoff so stark zusammengeprefst
werden, dafs er aus der Oeffnung 59 hervorquillt. Vor dieser Oeffnung bewegt sich nun
der vom Vorschubhebel 45 durch einen federnden Arm getragene Schieber 62. Bei dem ersten
Andrücken des Hebels, welches nach der obigen Erläuterung während des Papiervorschubes
erfolgt, ist der Schieber 62 bereits aus dem Bereich der Oeffnung 59 gebracht
worden, so .dafs der farbgetränkte Stoff mit der ihm gegenüberstehenden Type in Berührung
tritt. Beim zweiten Niederdrücken des Hebels 48 ist dagegen der Vorschubhebel 45 wieder zurückgegangen,
und Schieber 62 verdeckt die Oeffnung 59; inzwischen ist aber auch der Papierstreifen in das Bereich des Typenkranzes
gebracht worden, und es dient somit der durch den Hebel 48 gegen das Papier angedrückte
Schieber als Widerlager beim Abdruck.
Das Messer 47 (s. auch Fig. 11 und 12) ist
mit einem ebenfalls um Bolzen 57 drehbaren Hebel 63 gelenkig verbunden. Dieser Hebel
wird durch einen weiteren Nocken auf der Fläche von 43 dann zum Ausschwingen gebracht
und das Messer gegen den Papierstreifen vorgeschoben, wenn der Druck erfolgt ist;
eine (nicht gezeichnete) . Feder wirkt auch auf diesen Hebel im Sinne des Rückganges. Das
abgeschnittene und mit der Gewichtsangabe bedruckte Papierstück fällt in einer geneigten.
Rinne 64 nach aufsen in einen am Gehäuse angebrachten Teller 65 (Fig. 1). .
Ein mit der Gewichtsangabe bedruckter Zettel ist in Fig. 7 besonders dargestellt.
Nehmen wir an, dafs die Typen nur die ganzen Kilogramm ausdrücken, . so lassen sich doch
aus der Beschaffenheit des . bedruckten Zettels die Bruchtheile ablesen. Die Mittellinie des
Papierstreifens kann nämlich durch einen Längs-, strich bezeichnet sein. Falls sich das erhaltene
Gewicht in vollen Kilogrammen ausdrücken läfst, wird die entsprechende Type sich gerade
auf dem Strich abdrucken, liegt dagegen das erhaltene Gewicht zwischen zwei Einheiten, so
wird, wie in Fig. 7 angenommen, eine Type über dem Strich, die andere unter dem Strich
zum Abdruck gelangen. Man kann demnach aus der Stellung der Typenbilder zum Strich
die Bruchtheile mit Leichtigkeit entnehmen.
Der Arbeitsgang des beschriebenen.Apparates ist, in seinen wesentlichen Zügen nochmals
kurz zusammengefafst, folgender: Die die Waage benutzende Person tritt auf die Platte 23.
Noch bevor die Wägevorrichtung in Thätigkeit tritt, senkt sich diese, der Hebel 24 schwingt
aus und hebt durch Schubstangen 26, den Ring 27 und den Mitnehmer 28 die belastete
Stange 20 an, wodurch das Laufwerk aufgezogen wird. Haken 30 fängt den Ring 27; die
belastete Stange wird frei. Es wird nun die vorgeschriebene Münze eingeworfen, Hebel 36
giebt die.Scheibe 34 frei und das Laufwerk tritt in Thätigkeit. Inzwischen hat sich die
Wägevorrichtung eingestellt und die Typenscheibe 14 kehrt dem Kopf des Druckhebels 48
die dem eingestellten Gewicht entsprechende Type zu. Durch den Daumen 50 wird eine
Ausschwingung des Vorschubhebels 45 veranlafst, der Papierstreifen vorgeschoben, vorher
aber der farbgetränkte Stoff in 48 mit der Type in Berührung gebracht: Der Vorschubhebel geht zurück, Schieber 62 verschliefst die
Oeffnung des Farbbehälters; der Färb- und Druckhebel 48 führt seine zweite Schwingung
aus und es erfolgt der Abdruck der Type auf dem vorgeschobenen Stück des Papierstreifens,
welches endlich durch Messer 47 und Messerhebel 63 abgetrennt wird. Während dieser
Zeit ist durch das Musikwerk C ein Musikstück abgespielt worden und das Stereoskop den
Augen zugänglich gewesen.
An dem beschriebenen Apparat können natürlich bauliche. Einzelheiten mehrfach geändert werden, wie dies hinsichtlich einzelner
Theile und Theilgruppen in der voraufgegangenen Beschreibung angedeutet worden ist.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι, Eine selbstkassirende Personenwaage mit Einrichtung zum Aufziehen eines Laufwerkes durch Belastung der Plattform und mit selbstthätiger Auslösung des Laufwerkes zu dessen Bethätigung nach Einwurf einer Münze, gekennzeichnet durch eine Nockenscheibe 43 und einen Daumen 50, die durch Hebel (45, 48, 63) einen Papierstreifen vorschieben und ihn gegen eine von der Wägevorrichtung eingestellte Typenscheibe drücken und den bedruckten Theil vom Papierstreifen abschneiden, während die Nockenscheibe 43 durch einen anderen Hebel 42 für die Gangdauer des Laufwerkes die Schaulöcher eines Stereoskops oder dergleichen freilegt und das Laufwerk ein Musikwerk (33°) in Umdrehung versetzt.
- 2. Eine selbstkassirende Personenwaage nach Anspruch 1., gekennzeichnet durch die Anordnung, dafs das Hebelwerk (23, 24, 26) zum Aufziehen des Laufwerkes durch einen unter den Ring (27) greifenden Haken (30) festgehalten und erst nach Ablauf des Laufwerkes durch einen auf den Haken stofsenden Ansatz an der belasteten Zahnstange (20) ausgelöst wird, damit es beim Einstellen der Waage durch die Belastung keinen Schwankungen ausgesetzt sei und' die Einstellung nicht störe.
- 3. Eine selbstkassirende Personenwaage nach Anspruch 1., gekennzeichnet durch eine Wägevorrichtung, bei der die wachsende Belastung des Waagebalkens durch Gewichtsstücke (6) (Fig. i, 2, 5 und 6) hervorgebracht wird, die in schräg ansteigenden Reihen mit gewissem Zwischenraum über einander derart angeordnet sind, dafs der Querbalken (3) des Waagebalkens (1) nach einander zunächst die Gewichtsstücke einer Reihe, dann das erste Gewichtsstück der Reihe das erste der nächst höheren Reihe u. s. w. anhebt, bis eine der Belastung entsprechende Anzahl Reihen bezw. über die vollen Reihen hinaus einzelne Gewichtsstücke einer weiteren Reihe angehoben und wirksam sind.
- 4. Eine selbstkassirende Personenwaage nach Anspruch 1., gekennzeichnet durch die Anordnung, dafs der den Streifen andrückende Hebel (48) (Fig. 1 und io) zugleich die Typen einfärbt, zu welchem Zwecke sein Kopf mit einem durch eine Oeffnung (59) hervorquellenden, farbgetränkten Stoff angefüllt ist und mit der Oeffnung durch die Nockenscheibe (43) vor dem Abdruck an den Typenkranz angedrückt wird, während beim Abdruck durch einen am Vorschubhebel (45) sitzenden Schieber (62) die Oeffnung verschlossen gehalten wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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