DE816482C

DE816482C - Notbremsvorrichtung und Wagenheber an Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE816482C
Application number: DEST830A
Authority: DE
Inventors: Hans Stumpf
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-04-06
Filing date: 1950-04-06
Publication date: 1951-10-11

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum schnellen Abbremsen in Gefahrmomenten und zum Heben des Wagens. Sie besteht darin, daß auf der Radachse des Fahrzeuges oder auf besonderen Achsen exzentrisch gelagerte Radsegmente angeordnet sind, die in Ruhestellung hochgezogen sind, in Gefahrmomenten aber durch einen Handgriff ausgelöst werden und herunterfallen, so daß das Fahrzeug auf sie aufrollt und dadurch angehoben. wird, bis die Radsegmente zum Anschlag kommen und auf der Fahrbahn schleifend stark bremsend wirken. Hierbei ist es zweckmäßig, daß der Anschlag so eingestellt ist, d'aß die Mittelachsedes Radsegments beim Bremsen noch vor der Drehachse liegt, damit das Fahrzeug nach dem Bremsen durch sein Eigengewicht wieder auf der Bremsscheibe zurückrollt und diese leicht wieder hochgezogen werden kann. Soll das Radsegment als Wagenheber benutzt werden, so wird der Anschlag zweckmäßig so eingestellt, daß nach dem Aufrollen des Wagens auf das Radsegment die Mittelachse des Radsegments senkrecht unter oder hinter der Drehachse liegt, damit das Fahrzeug nach dem Heben nicht selbsttätig abrollen kann.
Während die zum Bremsen geeignete Vorrichtung nur am hinteren Wagenende angeordnet wird und außer zum Bremsen auch als Wagenheber dient, kann die Vorrichtung in vereinfachter Form am vorderen Fahrzeugteil als Wagenheber verwendet werden.
Die Auslösungsvorrichtung für die Notbremse ;st am Führerstand anzubringen und wird zweckmäßig mit der Einziehvorrichtung verbunden, die beispielsweise aus einem auslösbaren Ketten- oder Seilzug bestehen kann.
Zum Bremsen müssen die beiderseitig angeordneten Radsegmente miteinander gekuppelt sein, damit beide Scheiben gleichzeitig bremsend wirken.
Durch die neue Vorrichtung wird erreicht, daß eine äußerst schnelle Abbremsung erfolgt. Bei Verwendung als Wagenheber wird ein sehr schnelles und vor allem bequemes Anheben des Wagens erreicht und ein Abrutschen des Fahrzeugs vom Wagenheber ausgeschlossen. Bei längerem Außjrbetriel>setzen ist außerdem ein leichtes Aufbocken des Wagens durch die Vorrichtung möglich.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder. Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht mit hochgezogener Bremsscheibe, Abb. 2 die gleiche Ansicht auf die Bremsscheibe (Radsegment) in Bremsstellung.
Am Rahmen i des Fahrzeuges sind hinter den Hinterrädern 2 beiderseits exzentrisch gelagerte Radsegmente 3 vorgesehen, welche mit der Achse 4 fest verbunden sind und gleichzeitig in Tätigkeit treten können. Die Achse 4 ist in am Rahmen i angeordneten Lagern 5 drehbar gelagert, die durch Feder- oder andere Puffer 6 gegen heftige Stöße abgefedert sind. An den Lagern 5 und fest mit ihnen verbunden sind die Widerlager 7 angeordnet, welche den Drehwinkel der Radsegmente nach beiden Seiten begrenzen. Die Keilstücke 8, «-elche abnehmbar an den Widerlagern 7 angebracht sind, sollen die verschiedenen Drehwinkel der Radsegmente bei der Benutzung als Bremse und als Wagenheber möglich machen. Die Zugstangen 9, welche einerseits drehbar auf der Achse 4 gelagert und andererseits an dem Rahmen angelenkt sind, sollen die beim Bremsen auftretenden großen Zugkräfte auffangen, um Brüche in den Lagerstellen zti verhindern. Das Maß a deutet die Höhe an, um die der Wagen beim Bremsen gehoben wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE; i. Notbremsvorrichtung und Wagenheber an Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß auf oder nahe der Radachsen (4) aus exzentrisch gelagerten Radsegmenten bestehende Bremsscheiben (3) angeordnet sind, die im Gefahrmoment ausgelöst, durch ihr Eigengewicht so weit herabfallen, daß der `Vagen auf die Bremsscheiben aufrollt und dadurch gehoben wird, so daß beim Bremsen das ganze Gewicht des Wagens auf den Bremsscheiben ruht.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch ;gekennzeichnet, daß das Widerlager (7) zur Begrenzung des Drehwinkels der Bremsscheibe (3) so eingestellt werden kann, daß die Bremsscheibe bei Benutzung der Vorrichtung als Bremse nur so weit durchschlagen kann, daß die Mittelachse des Radsegments vor der Drehachse liegt, bei Benutzung als Wagenheber aber so weit, daß die Mittelachse des Radsegments senkrecht unter oder hinter der Drehachse liegt.