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Einstellvorrichtung für das Farbmesser am Farbkasten für Druckmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle der Farbzuführung an Druckmaschinen,
und zwar in der Hauptsache die genauere und positive Kontrolle der vom Farbbehälter
freigegebenen Farbe und die Anordnung von Mitteln zum schnellen öffnen des Behälters
für Reinigungszwecke und zum nachfolgenden Schließen desselben, ohne die vorherige
genaue Einstellung der Kontrollelemente zu beeinflussen.
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Die übliche Form des Behälters besteht aus einer Farbwalze, die in
Lagern an der Maschine gelagert und mit Antriebsmitteln versehen ist.
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Ein biegsames Farbmesser, das an einer geneigten Bodenplatte angeordnet
ist, ist an der Farbwalze vorgesehen, und zwar in einem Winkel von etwa
30';
seine untere Fläche ruht auf einer Anzahl von Schrauben oder anderen
Einstellvorrichtungen, derart, daß die Kante des Messers in größere oder geringere
Nähe zum unteren Teil der Farbwalze gebracht werden kann. Das Messer und die Walze
bilden zusammen einen Trog, dessen Enden durch Seitenwände abgeschlossen sind; dieser
Trog empfängt den Farbvorrat. Die Drehung der Walze an der Messerkante vorbei fördert
einen Farbfilm aus dem Behälter, dessen Dicke durch Einstellung der Schrauben bestimmt
wird.
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Die Schrauben wirken nur auf das Messer ein, wenn sie es gegen die
Walze drücken, da sie mit dem Messer nicht verbunden sind. Wenn sie zurückgedreht
werden, wirken sie lediglich als Anschlag
für das von der Walze
zurückfedernde Messer. Diese Art der Einstellung des Messers ist in ihrem Ergebnis
sehr unsicher und verursacht dem Benutzer beim genauen Einstellen der Farbzuführung
Zeitverlust, da er kein Mittel besitzt, das Messer an einer bestimmten Stelle, die
stärkere Farbzuführung benötigt, zurückzuziehen. Weiterhin muß, wenn der Behälter
gereinigt werden soll, das Messer von seinem Sitz zurückgezogen werden. Unmittelbar
nachdem dies geschehen ist, verursacht die Federung des Messers, wenn es von dem
ungleichmäßigen Druck der Einstellschrauben befreit ist, eine Störung in der Einstellung,
so daß, selbst wenn es mit großer Sorgfalt wieder zurückgebracht wird, eine umständliche
Wiedereinstellung erforderlich ist, um wieder eine korrekte Farbzuführung zu erzielen.
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Es ist vorgeschlagen worden, die Schrauben mit dem Messer dadurch
zu verbinden, daß mit Rillen versehene Enden der Schrauben in geschlitzte Ansätze
des Messers eingesetzt werden, um so eine Wirkung in beiden Richtungen zu erzielen.
Die Genauigkeit der Einstellung war dabei jedoch abhängig von der Genauigkeit des
Eingriffs zwischen den Köpfen und den geschlitzten Ansätzen. Auch das kleinste Spiel
zwischen den Köpfen und den Ansätzen ist äußerst störend mit Rücksicht darauf, daß
die unterschiedliche Ausbiegung des Messers im Verlauf seiner Länge nur von sehr
feinen Graden ist.
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Gemäß der Erfindung sind die Schrauben fest mit dem Messer verbunden,
so daß sie in bezug auf das Messer unbeweglich sind, um so eine Einstellung innerhalb
der feinsten Grenzen sowohl beim Vorschieben als auch beim Zurückziehen des Messers
zu sichern.
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Weiter werden gemäß der Erfindung die Mittel zur Einstellung des Messers
durch ein Querglied getragen, das so angeordnet ist und so mit Mitteln zu seiner
dem Öffnen und Schließen des Troges dienenden Bewegung in bezug auf die Farbwalze
versehen ist, daß diese Bewegung ohne Beeinflussung der Einstellung des Messers
erfolgen kann.
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Anschläge, und zwar vorzugsweise verstellbare, sind vorgesehen, um
die korrekte Lage des Troges nach Zurückbewegung der Bodenplatte zu sichern.
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Die obige Anordnung ermöglicht die Durchführung der Reinigung ohne
Störung der ursprünglichen Einstellung des Messers. Da das Messer unabhängig von
seiner eigenen Elastizität oder Federung in seiner Einstellung bleibt, ist eine
Neueinstellung nicht notwendig.
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In der Zeichnung ist Abb. i ein Grundriß einer Ausführungsform eines
Farbzuführungsapparates entsprechend der Erfindung an einer Flachbettdruckmaschine;
Abb. 2 ist ein senkrechter Querschnitt gemäß 11-II in der Abb. i, von der Seite
gesehen; Abb. 3 ist eineRückenansicht, teilweise im Schnitt, und Abb. 4 ist ein
Grundriß der Farbbodenplatte und einiger damit verbundener Teile; AAbb.5 ist ein
senkrechter Querschnitt gemäß Linie V-V in Abb. 4, von der Seite gesehen. Diese
Abbildung ist in größerem Maßstab dargestellt; Abb.6 ist eine Vorderansicht, welche
die Schraubenspindel zum Öffnen uiid Schließen des Behälters und eine Ausführungsform
des einstellbaren Anschlages zeigt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform des Farbzuführungsapparates
ist die Farbwalze i in den Lagern 2 an dem Hauptrahmen 3 Gier :Maschine gelagert.
Sie wird in einer Drehrichtung durch einen bekannten Klinkenradineclianisnius gedreht.
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Eine starre Bodenplatte 4 besitzt Augen 5 (.11b. 3 bis 5) für eine
Welle 6 (A11. 2) oder für am Rahmen 3 angeordnete Gelenkbolzen, um die er schwenkbar
ist. Zwei Seitenwände 7 sind an der Bodenplatte 4 angeordnet. Sie schließen an die
Enden der Farbwalze an, wenn die Bodenplatte 4 sich in Schließlage befindet.
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Ein dünnes, flaches Farhinesser 8, das an seiner hinteren Kante durch
Leisten y und io (A1)1>. 5) verstärkt ist, ist mit der Bodenplatte 4 durch Schrauben
i i fest verbunden. Seine Vorderkante befindet sich in nächster Nähe der Farbwalzenaußenfläche
i.
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Das Blatt 8 ist in der N;die seiner Vorderkante mit einer Anzahl Schrauben
12 durch Muttern 13 fest verbunden, so daß sie in bezug auf das Blatt unbeweglich
sind. Jede Schraube 12 greift in eine mit Gewinde versehene Bohrung eines Bolzens
14, der in eine Bohrung oder einen Schlitz 29 (Abb. 5) der Bodenplatte 4 drehbar
eingesetzt ist.
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Jeder Bolzen 14 besitzt einen Anschlagflansch 15 und eine Anschlagschulter
16. 1)as untere Ende des Bolzens ist geriffelt, so daß ein Knopf gebildet wird,
mittels dessen der Bolzen leicht gedreht werden .kann. Um zufällige Verdrehung des
Bolzens infolge von Erschütterungen zu vermeiden, kann eine steife Federscheibe
zwischen Schulter 16 und der angrenzenden Fläche der Bodenplatte ,t eingelegt werden
oder, wie in Abb. 3 gezeigt, kann Klav ierdralit 17 um die Bolzen gewunden werden.
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Wenn ein Bolzen 14 in einer Richtung gedreht wird, drängt das Gewinde
den von ihm beeinflußten Teil des Messers 8 gegen die Farbwalze i. Wird er in entgegengesetzter
Richtung gedreht, so zieht er den betreffenden Teil des Messers 8 zurück. In beiden
Richtungen findet also eine unmittelbare Einwirkung statt, und zwar im Bereich jeder
Schraube 12. Da- eine beträchtliche Anzahl von Schrauben entlang der Vorderkante
des Messers angeordnet werden kann, kann die Beziehung dieser Kante zur Farbwalze
auf ihrer Länge genauestens geregelt werden. Dies ist häufig notwendig, um die Farbzuführung
an einzelnen Stellen zu ändern.
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Das Öffnen und Schließen des Behälters wird mittels einer Schraubgewindespindel
i8 bewirkt, die in eine mit Gewinde versehene Bohrung eines Blockes i9 (Abb. 3,.4
und 6) eingreift. Dieser ist mittels des Gelenkbolzens 2o drehbar an der Bodenplatte
4 angeordnet. Der Gelenkbolzen 20 ist in einem Auge 21 der Bodenplatte gelagert
und durch die Mutter 22 gegen Verschiebung gesichert. Die Gewindespindel 18 besitzt
ein Handrad 23 und ist in einer Bohrung eines Blockes 24 angeordnet, der
drehbar
an dem Hauptrahmen 3 mittels eines Gelenkbolzens 25 gelagert ist; auf diesem ist
die Mutter 26 (Abb. 6) angeordnet.
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Durch Drehung des Handrades in einer oder der anderen Richtung wird
die Bodenplatte 4 gehoben oder gesenkt. Das Ausmaß des Hebens wird durch einen einstellbaren
Anschlag begrenzt. Der Anschlag besteht im vorliegenden Beispiel aus einer Schraube
27, die mit Gewinde in eine Bohrung eines Ansatzes 28 des Rahmens 3 eingreift.
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Durch Einstellen der Schraube 27 kann der Auslaß des Troges verschieden
eingestellt werden. Für gewöhnlich sind drei Einstellungen erforderlich, nämlich
für leichte, mittlere und starke Einfärbung.
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Gegebenenfalls kann eine Einstellspindel 18 und ein Anschlag 27 an
jedem Ende der Bodenplatte ,4 vorgesehen sein, und die Spindeln 18 können durch
eine Querwelle und Kegelräder verbunden sein, so daß sie gleichzeitig durch ein
an einer Seite angeordnetes Handrad gedreht werden können.
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Wenn einmal das Messer 8 durch die Schrauben 12 eingestellt ist, um
der zur Zeit auszuführenden Druckarbeit zu entsprechen, kann der mit der Bodenplatte
4 und dem Messer 8 versehene Farbtrog für Reinigungszwecke geöffnet und geschlossen
werden, ohne daß die Einstellung des Messers irgendwie beeinflußt wird. Dadurch
wird erheblich an Zeit und Arbeit gespart.
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Zur Sicherung der Schließstellung der Bodenplatte 4 können außer den
Spindeln 18 und Anschlag 27 zusätzliche Mittel, wie z. B. Feststellschrauben, Klinken
o. dgl., vorgesehen werden.
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Die Ausnehmungen 29 besitzen die Form einseitig offener Schlitze,
um die Herausnahme des Messers 8 zusammen mit seinen Einstellschrauben 12 und Bolzen
14 zu ermöglichen, zum Zwecke der Reinigung und Reparatur des Messers. Die Schrauben
i i werden dann natürlich entfernt.