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Farbwerk für Druckmaschinen Zusatz zum Patent 843 553
Gegenstand
der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des Farbwerks für Druckmaschinen nach
Patent 848 505. Gemäß diesem Patent .ist die vom Plattenzylinder aus angetriebene
Farbauftragwalze und die Farbschöpfwalze gemeinsam in einem an einer Grundplatte
schwenkbaren Körperpaar gelagert, und zwar die Farbauftragwalze unmittelbar und
die Farbschöpfwalze in exzentrischen, im Lagerkörperpaar drehbaren Büchsen. Die
Lagerkörper können durch Kurvenscheiben und einen Stellhebel, die auf gemeinsamer
Welle befestigt sind, so verschwenkt werden, daß, von der durch eine erste Rast
bestimmten, der Arbeitsstellung der Walzen entsprechenden Einstellung des Stellhebels
ausgehend, hei dessen Festsetzen in einer zweiten Rast die Farbauftragwalze vom
Plattenzylinder abgehoben wird, der Antrieb der ersteren jedoch aufrechterhalten
bleibt. Erst beim Umlegen des Stellhehels in eine dritte Rast wird dieser vom Plattenzylinder
her erfolgende Antrieb unterbrochen und gleichzeitig auch die Farbschöpfwalze von
der Farbauftragwalze abgerückt. Um letzteres zu erreichen, wird außer dem Stellhebel
ein Hilfshebel benötigt, von denen jeder eine der exzentrischen Lagerbüchsen der
Farbschöpfwalze um einen entsprechenden Betrag verdreht. Des ferneren kommen dabei
Druckfedern zur Anwendung, die entgegengesetzt zu den erwähnten Hebeln auf die exzentrischen
Lagerbüchsen
wirken und die Anlagedichte zwischen Farbschöpfwalze :und Farbauftragwalze bestimmen.
Bei der einen im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsform fällt diese Aufgabe den
Druckfedern sowohl während der Arbeitsstellung der Walzen als auch dann zu, wenn
unter Aufrechterlialtung des Antriebs die Farbauftragwalze vom Plattenzylinder abgehoben
ist, bei der zweiten Ausführungsform ,nur im letzteren Fall, wobei jedoch für die
zwangsweise Regelung der Anlagedichte zwischen Farbschöpf- und Farbauftragwalze
ein besonderes Hilfshebelpaar benötigt wird. Die einwandfreie Sicherung einer bestimmten
Anlagedichte zwischen Farbschöpf- und Farbauftragwalze ist aber auch bei vom Plattenzylinder
abgehobener Stellung und aufrechterhaltenem Antrieb der letzteren erwünscht und
von Vorteil; sie wird jedoch durch Druckfedern nicht gewährleistet. Schließlich
muß nach dem Hauptpatent noch ein Leitkurvenpaar angewendet werden, um beim völligen
Herausschwenken der Farbschöpfwalze aus dem Farbtrog diese in ihrer abgerückten
Stellung von der dabei mitverschwenkten Farbauftragwalze zu sichern.
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Durch die erfindungsgemäße, in ihrem Aufbau einfachere Ausführungsform
des Farbwerks wird erreicht, daß bei allen Einstellungen eines, auch hierbei angewandten
Stellhebels die genaue Stellung der Farbschöpf- und der Farbauftragwalze zueinander
zwangsweise gesichert ist. Beim Einlegen des Stellhebels in eine erste und in eine
zweite Rast, d. h. bei Arbeitsstellung der Walzen und nach dem unter Aufrechterhaltung
des Antriebs erfolgten Ablieben der Farbauftragwalze vom Plattenzylinder wird daher
eine durch vorhergegangene Grundeinstellung bestimmte Anlagedichte zwischen Farbschöpfwalze
und Farbauftragwalze genau aufrechterhalten. Das gleiche gilt für die durch Festsetzen
des Steliliebels in einer dritten Rast herbeizuführende auseinandergerü.ckte Stellung
der beiden letzterwähnten Walzen, und zwar auch dann, wenn die Farbscl@ipfwalze
völlig aus dem Farbtrog heraus- und die Farbauftragwalze dabei mitverschwenkt wird,
was zudem in vorteilhafter Abweichung von der Einrichtung nach dem Hauptpatent bei
jeder Stellung des Stellhebels und der Walzen gPsclielierr kann. Alle Hilfshebel
und Leitkurven sind bei dieser Bauart des Farbwerks entbehrlich, und der Nachteil
einer nur labilen Regelung der Anlagedichte zwisflhen Farbschöpfwalze und Farbauftragwalze
durch Druckfedern, die ebenfalls in Wegfall kommen, ist beseitigt.
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Gemäß der Erfindung -sind zwei obere Hebelpaare und ein unteres zu
einem Dreieckpaar vereinigt, in der Weise, daß die zwei oberen Hebelpaare, ein vorderes,
dem Plattenzyl inder zugekehrtes, und ein hinteres, bei ihren oberen Enden gelenkig
miteinander verbunden und bei ihren unteren Enden auf exzentrischen ,Büchsen an
dem dritten, unteren Hebelpaar schwenkbar gelagert sind. Letzteres ist bei seinem
hinteren Ende ebenfalls schwenkbar auf einer Welle und diese drehbar in Armen einer
das ganze Farbwerk tragenden Grundplatte befestigt. In den oberen Enden des vorderen
Hebelpaars ist di:#_ Farbauftragwalze und in den exzentrischen Lagerbüchsen seiner
unteren Enden die Farbschöpfwalze gelagert. Das hintere Hebelpaar ist durch einen
mit der erwähnten, Welle und den exzentrischen Lagerbüchsen seiner unteren Enden
verbundenen, in drei Rasten einsetzbaren Stellhebel so einstellbar, daß infolge
seiner oberen Verbindung mit dem vorderen Hebelpaar die Farbauftragwalze entweder
zur Arbeitsstellung an den Plattenzylinder angelegt oder um zwei verschiedene Beträge
von ihm abgehoben wird, derart, daß die Zahnräder der beiden bei der kleineren Abhebung
noch in Eingriffund bei der größeren außer Eingriff miteinander stehen.
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Wird der Stellhebel in der dritten Rast festgesetzt, so werden nicht
nur die Zahnräder des Plattenzylinders und der Farbauftragwalze auseinander gerückt,
was eine Unterbrechung des Farbwerkantriebs zur Folge hat, sondern es erfolgt gleichzeitig
selbsttätig auch das Auseinanderrücken der Farbschöpf- und der Farbauftragwalze.
Zu diesem Zweck sind die der Welle der Farbschöpfwalze als Lager dienenden exzentrischen
Büchsen, auf denen das vordere Hebelpaar mit seinen unteren Enden schwenkbar ist,
durch ein Schubstangenpaar mit dem hinteren Hebelpaar verbunden. Wenn daher das
letztere durch Einsetzen des Stellhebels in die dritte Rast seine größte Verschwenkung
erfährt, werden auch die exzentrischen Büchsen im unteren Ende des vorderen Hebelpaars
durch Vermittlung des erwähnten Schubstangenpaars so verdreht, daß die darin gelagerte
Farbschöpfwalze von der Farbauftragwalze abgerückt wird. Dies geschieht jedoch nur
um einen solchen ,Betrag, daß die Zahnräder der beiden Walzen noch im Eingriff miteinander
bleiben. Zur Regelung der Anlagedichte zwischen Farbschöpf- und Farbauftragwalze
ist das Schubstangenpaar in seiner Länge einstellbar. Wie schon angedeutet, kann
das Farbwerk bei jeder der drei Stellungen des Stellhebels aus dem Farbtrog herausgeschwenkt
werden, während dies bei der Ausführungsform nach dem Hauptpatent nur bei in der
i dritten. Rast befindlichem Stellhebel möglich ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht des Farbwerks bei in Arbeitsstellung
:befindlichen Walzen, Fig. 2 in Seitenansicht diejenige Stellung der Walzen, die
sie bei nur vorübergehender Unterbrechung des Druckvorgangs einnehmen, und Fig.
3 die Walzenstellung beim Stillstand der gesamten Maschine, jedoch bei noch nicht
aus dem Farbtrog herausgeschwenkter Farbschöpfwalze.
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Die das Farbwerk tragende Grundplatte i ist an dem Druckwerk oder
an der dieses in sich schließenden Maschine befestigt und kann um ihr eines Ende
ausgeschwenkt werden, das zu diesem Zweck eine Nabe 2 trägt. In einem an der Grundplatte
i vorgesehenen Armpaar 3 ist eine Welle 4 drehbar gelagert und auf dieser ein unteres
Hebelpaar mit seinem einen in der Zeichnung rechten Ende
schwenkbar
angeordnet. Außerdem trägt die Welle 4, fest mit ihr verbunden, ein Paar exzentrischer
Büchsen 6 und auf ihrem dem Beschauer der Zeichnung zugekehrten Ende einen Stellhebel
7, während eine an ihrem Umfang mit drei Rasteij I', 1I' und 1lI' versehene Einstellscheibe
8 mit einer zentralen Bohrung über die Welle 4 geschoben und an der Nabe des einen
Grundplattenarms 3 verschraubt ist. Die in der Zeichnung linken Enden des unteren
Hebelpaars 5 nehmen ein Paar darin drehbarer exzentrischer Büchsen 9 auf, die der
Welle io der Farbschöpfw.alze i i als Lagerung dienen. Außerdem ist auf diesen letzterwähnten
exzentrischen Büchsen g ein dem Plattenzylinder 12 zugekehrtes vorderes, nach oben
gerichtetes Hebelpaar 13 schwenkbar gelagert, dessen obere Enden die Lager der Welle
14 bilden, die ,die Farbauftragwalze 15 trägt. Mit den beiden Enden der Welle 14
ist weiterhin ein Hebelpaar 16 hei seinen oberen Enden gelenkig vrrhunden, und in
dessen unteren Enden sind die von ,der Welle 4 getragenen exzentrischen Eiichsen
6 drehbar. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß das obere hintere Hebelpaar 16 unter
Vermittlung der Welle 4 auf den exzentrischen Büchsen 6 am hinteren Ende des unteren
Hebelpaars 5 und ebenso am vorderen Ende des letzteren auf den exzentrischen Büchsen
9 das vordere obere Hebelpaar 13 gelagert ist.
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Die in Fig. i gezeigte Stellung der Farbschöpf-und der Farbauftragwalze
io bzw. 15 entspricht deren Arbeitsstellung. Ihr Antrieb erfolgt durch die Zahnräder
17, 18 und i9 vom Plattenzylinder 12 aus, und,die Anlagedichte zwischen Plattenzylinder
12 und Farbauftragwalze 15 wird durch die in der Grundplatte i einstellbaren Stellschrauben
20 bestimmt und geregelt, auf die sich das untere Hebelpaar 5 mit seinen vorderen
Enden stützt, während es, wie erwähnt, mit seinen hinteren Enden um die Welle 4
schwenkbar ist.
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Soll der Druckvorgang nur vorübergehend unterbrochen werden, so ist
wohl die Farbauftragwalze i.5 vom Plattenzylinder 12 abzuheben, es müssen jedoch
die Farbschöpf- und,die Farbauftragwalze io bzw. 15 bei Aufrechterhaltung ihres
Antriebs in Anlage aneinander bleiben, um Farbansätze auf den Walzen zu verhüten.
Um dies zu erreichen, ist der Stellhebel 7 aus seiner Stellung nach Fig. i in diejenige
nach Fig. 2 zu verschwenken, d. h. aus der Rast I' der Stellscheibe 8 zu lösen und
in deren Rast 11' festzusetzen. Dadurch verdrehen sich mit der Welle 4 die exzentrischen
Büchsen 6 aus ihrer Stellung I in die Stellung 11, die durch strichpunktierte
Linien angedeutet sind. Infolgedessen erfährt das obere hintere Hebelpaar 16 eine
geringe Verschiebung, derart, daß sich die Mittelpunkte seiner oberen und unteren
Bohrungen aus der in Fig. i durch einen einfachen kleinen Kreis in die durch einen
kleinen Doppelkreis angedeutete Stellung bewegen. Gleichzeitig erfährt dabei das
obere vordere Hebelpaar 13 auf den exzentrischen Büchsen 9 eine kleine Verschwenkung
um den durch ein Achsenkreuz angedeuteten Mittelpunkt seiner unteren Bohrungen,
die jedoch infolge ihrer Geringfügigkeit auf die Stellung der Farbschöpf- und der
Farbauftragwalze io @bzw. 15 zueinander ohne Einfiuß ist.
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Die so herbeigeführte Stellung der letzterwähnten beiden Walzen und
der Farbauftragwalze 15 zum Plattenzylinder 12 ist in Fig. 2 wiedergegeben. Aus
ihr ist zu ersehen, daß die Farbauftragwalze 1.5 vom Plattenzylinder L2 abgehoben
ist, die Zahnräder 17 -und i8 ;der beiden jedoch noch im Eingriff miteinander stehen.
Der Antrieb der Farbschöpf-und der Farbauftragwalze io und 15 und damit auch die
Farbverteilung auf der letzteren werden daher nicht unterbrochen, und es können
während der vorübergehenden Unterbrechung des Druckvorgangs keine Farbansätze auf
den Walzen entstehen.
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Soll bei längerem Stillstand der Maschine oder aus anderen Gründen
der Farbwerkantrieb unterbrochen werden, so müssen die Zahnräder 17 und 18 des Plattenzylinders
und der Farbauftragwalze außer Eingriff gebracht sowie außerdem die letztere und
die Farbschöpfwalze auseinander gerückt werden, damit ein Farbansatz zwischen beiden
und deren Verkleben an ihrer Berührungsstelle vermieden wird. Hierfür ist der 'Stellhebel
7 in die Rast III' der Stellscheibe 8 umzulegen. Mit der Welle 4 verdrehen sich
dabei die exzentrischen Büchsen 6 in <iie ebenfalls durch eine strichpunktierte
Linie der Fig. i bezeichnete Stellung III. Infolgedessen wird das obere hintere
Hebelpaar 16 so verschoben, daß die Mittelpunkte seiner oberen und unteren Bohrungen
an die in Fig. i durch drei kleine konzentrische Kreise angedeuteten ,Stellen wandern.
Hierdurch gelangen, wie aus Fig. 3 ersichtlich, zunächst die Zahnräder 17 und 18
des Plattenzylinders und der Farbauftragwalze außer Eingriff, so daß der Farbwerkantrieb
unterbrochen ist.
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Um des weiteren durch das erwähnte Festsetzen des Stellhebels 7 in
der Rast III' auch die Farbschöpf- und die Farbauftragwalze io bzw. 15 voneinander
abzuheben, ist ein Schubstangenpaar 21, 21' vorgesehen, welches das obere hintere
Hebelpaar 16 mit den als Lager der Farbschöpfwalze dienenden exzentrischen ,Büchsen
j verbindet. Bei dem Umlegen des .Stellhebels 7 in die Rast III' wird das obere
hintere Hebelpaar 16 außer seiner Längsverschiebung auch so verschwenkt, daß sich
die Mittelpunkte der an ihm und an den exzentrischen Büchsen 9 befindlichen Lagerzapfen
22 bzw. 22' des Schubstangenpaars 21, 21' an die in Fig. i auch durch drei kleine
konzentrische Kreise bezeichneten Punkte verlagern. Dementsprechend erfahren die
exzentrischen Büchsen 9 um den durch ein -Achsenkreuz bezeichneten Mittelpunkt der
unteren Bohrungen des Hebelpaars 13 eine solche Verdrehung, daß die mit ihrer Welle
i i in den exzentrischen Büchsen 9 gelagerte Farbschöpfwalze 1o von der Farbauftragwalze
15 abgerückt wird. Die auf diese Weise beim Umlegen des Stellhebels 7 in die Rast
III' herbeigeführten -Stellungen der Farbauftragwalze 15 zum Plattenzylinder 12
einerseits und der Farbauftragwalze 15 zur Farbschöpfwalze io andererseits sind
aus der Fig. 3 zu ersehen.
Wie ohne. weiteres erkennbar, wird bei
jeder Festsetzung des Stellhebels ?, , in einer der drei Rasten I', II' oder III'
erreicht, daß die dadurch jeweiss herbeigeführte Stellung der Farbschöpf- und der
Farbauftragwalze io bzw. 15 zueinander und der Farbauftragwalze zum Plattenzylinder
12 eine starre, .unveränderliche ist. Bei jeder dieser drei Walzenstellungen kann
das ,Farbwerk aus dem Farbtrog i4 herausgeschwenkt werden, .und zwar durch Verschwenken
des ganzen Hebeldreieckpaars 5, 13, 16 im Uhrzeigersinn unter Verdrehung der es
tragenden Welle @4 in den Naben des Armpaares 3. Die beiden Hebel . dgs. Hebelpaars
.16 sind zum Zwecke dieses Verschwenkens für das bequeme Erfassen bei ihrem obei:en
Ende als Handgriff ausgebildet.
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Jede der beiden Schubstangen 20 ist aus zwei mit einer Nabe zur Befestigung
an ;den Hebelpaaren 5 und 16 versehenen. und verschiedenes, d: h. rechts- und linksgängiges
Gewinde tragenden Teilen 21 sowie einer diese beiden Teile verbindenden Stellmutter
21' zusammengesetzt'. Mittels der Stellmutter können die :Schubstangen verlängert
oder verkürzt und dadurch-die exzentrischen Büchsen 9 im Hebelpaar 13 in
der einen oder anderen Richtung verdreht werden, womit sich auch die Anlagedichte
zwischen @ Farbschöpfwalze iö und Farbauftragwalze 15 entsprechend verändert. .