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Zweiteiliger eiserner Grubenstempel Bei zweiteiligen eisernen Grubenstempeln,
hängt der Einsinkwiderstand ab von der an der Einspannstelle des Oberst:mpels herrschenden
Reibung und dem Druck, finit dem die Einspan.nljächen aufeinander gepreßt werden.
Unterstellt man einmal, daß die Reibung aii der Einspaniistelle bei ein:m in Betriebsstellung
st.henden Grubenstempel während der Einsinkb'wegung des Oberstempels gleich bleibt,
so ergeben sich für die Gestalt der Einsink-@@id:r@tands@@egkur@-e folgende Verhältnisse:
Bei einem reinen Reibungsstempel, d. h. einem solcnen, bei (lein die 13retnsfliichen
des Oberstempels parallel zur l,.insinkrichtung stehen, fällt im Augenblick des
Ei,nsi.nketis des Oberstempels die Reibung der Ruhe auf den nii"drigeren Wert der
Reibung der Beweguiig ab. 1)a dab;@i der Anpreßdruck in der gleichen beim
Setzen des Stempels von. Hand erzeugten Größe bestehen bleibt, fällt die Belastungskurve
von der sogenannten Klemmlast zunächst ab, um alsdann horizontal weiter zu verlaufen.
Da außerdem beim Erbringen des Anpreßdruckes von Hand dessen Größe und damit auch
der Einsinkwiderstand nur verhältnismäßig klein sind, haben derartige Stempel bald
an Bedeutung verloren.
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Um zu Stempeln mit größerem Ein,sinkwidersta.nd zu kommen, muß der
Anpreßdruck über das beim Setzen erzielte Maß hinaus vergrößert werden. Zu diesem
Zweck werden Stempel mit 1:eilförmigem Oberteil benutzt, denn beim Einsinken eines
solchen Oberteils muß entsprechend der Zunähme des Querschnittes im Stempelschloß
neben der Reibungsarbeit zusätzlich Formä nderungsarbeit geleistet
werden,
d. h. mit Zunahme des Formänderungswiderstandes nimmt auch der Anpreßdruck und damit
der Einsinkwiderstand zu. Sofern dabei der Oberstempel auf seiner ganzen Länge keilförmig
ist, nimmt die Belastungskurve grundsätzlich einen ansteigenden Verlauf. Je nach
der Art des die Formänderung aufnehmenden Körpers kann der Anstieg der Belastungskurve
beeinflußt und auf diese Weise der Stempel den jeweiligen Betriebsverhältnissen
angepaßt werden.
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Für Abbaubetriebe, bei denen es darauf ankommt, das Hangende so starr
wie möglich abzustützen, wie dies beispielsweise beim Bruchbau an der Bruchkante
der Fall ist, müssen die Stempel sehr hohe Drücke aufnehmen. Dabei bestehen aber
insofern nach zwei Seiten hin Schwierigkeiten, als einmal der hohe Einsinkwiderstand
des Stempels erst nach Zurücklegen eines verhältnismäßig großen Einsinkweges erreicht
wird, andererseits aber mit der dabei eintretenden Absenkung des Hangenden dessen
Verband gestört und damit höhere Drücke ausgelöst werden, als wenn der Stempel von
vornherein bzw. schon nach .nur geringem Einsinkweg einen hohen Einsinkwiderstand
besitzt. Bei Stempeln mit keilförmigem Oberteil besteht unter diesen Verhältnissen
aber die Gefahr, daß die Grenze der Knicksicherheit überschritten wird, ein Umstand,
der nicht nur zur vorzeitigen Zerstörung des Stempels führt, sondern auch die Sicherheit
des Betriebes iii Frage stellt.
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Es sind nun schon seit langem Stempel bekannt, die beim ersten verhältnismäßig
kurzen Einsinkweg des Oberstempels eine schnell anwachsende Lastaufna@hine besitzen,
die dann beim weiteren Einsinken in gleicher Größe beibehalten wird bzw. nur gering
weiter ansteigt. Dabei hat man es dann in der Hand, das Maß der größten Lastaufnahme
unterhalb der Grenze der Knicksicherheit des Stempels zti halten, d. h. Brüche zu
vermeiden.. Dies hat man bei einem bekannten Stempel dadurch erreicht, daß der Oberstempel
mit einer gebrochenen Keilfläche ausgebildet wurde, und zwar stand dabei die zuerst
wirksame Keilfläche unter einem größeren, die sich dann anschließende Keilfläche
unter einem kleineren Winkel zur Längsachse des Stempels.
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Bei anderen bekannten Stempeln wird auf eine Keilform des Oberstempels
überhaupt verzichtet bzw. der Oberstempel mit einer nur ganz geringen Keilneigung
ausgeführt. Um dabei den anfänglich schnell anwachsenden Druckanstieg zu erzielen,
wird in das Stempelschloß ein Körper eingesetzt, der sich beim Setzen des Stempels
mit dem Oberstempel durch Reibung kuppelt und beim Einsinken des Oberstempels von
diesem auf einem bestimmten Wege mitgenommen wird. Dieser Schleppkörper wird dabei
entweder als Keil ausgebildet oder derart im Stempelschloß abgestützt, daß er bei
seiner Mitnahme durch den Oberst:mpel zusätzlich eine Schwenkbewegung auf den Oberstempel
zu ausführt. Auf diese Weise muß also im Stempelschloß ebenfalls eine Formänderungsarbeit
geleistet werden, durch die der Anpreßdruck und damit der Einsinkwiderstand erhöht
wird. Bleibt der Schleppkörper nach Zurücklegen eines bestimmten Weges stehen, so
ist bei Stempeln mit prismatischem Oberteil danach nur noch die Reibung an den Bremsflächen
bzw. bei Stempeln mit nur gering keilförmigem Oberstempel neben der Reibung nur
noch die geringe Keilneigung zur Erzeugung einer entsprechend kleinen zusätzlichen
Formänderungsarbeit wirksam.
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Soweit bei Stempeln dieser Gattung als Schleppkörper ein Keil benutzt
wird, hat man: zur G@ewä:hrleistu:ng des für die :Mitnahme des Keiles erforderlichen
1Zeibungstintersc'hiede an den beiden Keilflächen zwischen dem Keil und dem Oberstempel
einen Holzkörper eingeschaltet, während sich die Rückenfläche des Keiles mit der
Reibung Eisen auf Eisen iiri Schloßband oder gegen andere eiser:iie Schloßteile
abstützt. Mit dein Einsinken des Schleppkeiles wird dalr;i dic# Forui<iiiderung
fast ausschließlich auf den hölzernen (@uetscblcörp:r übertragen; da dieser i:tir
einen geringen Forinänderungswidersta.nd besitzl, war d<iiiiit ini ersten Teil
der Einsinld>ei%#egting auch nur eilte t@r@i@i@tuismäßig geringe Erhöhung des liciiii
Setzen des Stempels erzeugten Aul>i-eM(Ii-ucl<es der .I;inspannflächen des Oberstempels
und damit des Einsinkwiderstandes des Stempels möglich. Bei Stempeln, hei denen
der Schleppkörper eine zusätzliche Schwenkbewegung iit l\,-iclttu::g auf den Oberstempel
zti ausführt, hat inan auc1i bereits die Fonnänderung auf die aus Eisen bzw. Stahl
bestehenden Schloßbandagen übertragen, so dal.l entsprechend deren li(")lleretii
horuiändcrtiiigsi@ iderstaiid auch höhere Anpreßdrücke und damit eilt 'lüilicrer
Ei:usinkwiderstand theoretisch zu erzielen ist. 1-Im aller dein Schleppkörper eine
zusiitzliche Schwenkbewegung aufzuzwingen, inuß iii jedem Falle zwischen der Schloßbandage
und dem Schleppkörper eine Art Lenkerführung vorgesehen werden, die immer mindestens
zwei Gelenkstellen voraussetzt. Beim Mitschleppen des Schleppkörpers durch den 0lrrsteml)el
muß in dieseln Falle also die Reibung im Gegensatz zu den Stempeln, bei denen der
Schleppkörper als Keil ausgebildet ist, an zwei Stellen überwunden werden. Selbst
wenn man nun zwischen dem Schleppkörper und dem Oberstempel einen praktisch unnachgiebigen
Belag höherer Reibung einsetzt, steht dieser höheren Reibung die Reibung Eisen auf
Eisen an zwei Stellen gegenüber. Bei dem. Betriebsverhältnissen titl.tet 'Page,
bei der unvermeidlichen Rostbildung, ist nun keine Gewähr dafür gegeben, daß der
für das Mitgehen des Schleppkörpers unbedingt erforderliche Reibungsunterschied
an den einzelnen Flächen vorhanden ist. Derartige Stempel versagen daher im Betrieb
häufig und .nehmen auch bei größeren Einsinkwegen. des Oberstempels keine höhere
Last als die beim Setzen des Stempels erzeugte Klemmlast des Schlosses auf.
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Mit der Verwendung von Lenlc:rfiilirtingen zur Erzeugung einer Schwenkbewegung
des Schleppkörpers auf den Oberstempel zu ergeben sich verhältnismäßig große Schloßabmessungen,
die an sich
schon tinerw-iinsclit sind; vor allem aber wird damit
(las leim jedes maligenSetzendes Stempelserforderliclie Zurückfiiliren des Schloßgetri:bes
in die Ausgangsstellung :rschwert. Sofern als Lenkerführung für den Sclilel)l>k('>rl)cr
ein gleichzeitig zur Erzeugung der Klemmlast dienender Keilkörper benutzt wird,
treten außerdem ungleichmäßige Beanspruchungen der Schloßbandagen und damit das
Mitschleppen des Schleppkörpers beeinträchtigende Kantenpressungen auf.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Grubenstempel, besonders für
di : Aufnahme hoher Hangendendrücke, wie sie beispielsweise beim llruclibau auftreten.
Dabei soll, wie bei den vorgenannten Stempeln, Tiber die Verwendung eines vom Oberbeil
initzunelimen)den Schleppkörpers ebenfalls schon nach einem verhältnismäßig kurzen
1@insirikw-eg des Oberstempels ein schnelles Ansteigen der Eirisiril;wid-r:tandswegkurve
erreicht werd,n, die da-,im beim weiteren Einsinken des Oberstempels horizontal
oder nur geringfügig weiter ansteigen soll, ohne aber über die Knicklast des Stempels
hinauszugehen. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß der Schleppkörper,
der vom 0l>rstempel auf einem verhältnismäßig kurzen Weg durch Reibung mitgenommen
wird und dabei den Anpreßdruck der Einspannflächen des Oberstempels über dieLeistung
vonFormänderungsarl>eit erhöht, atis einem Schleppkeil besteht, und daß innerhalb
des elastischen Schloßbandes nur K@irl>er liegen. die in Richtung des Anpreßdruckes
praktisch umnachgiebig sind, das (Stahl-) Schloßband also die erforderliche Formänderung
beim Einsinken des Schleppkeiles elastisch aufnimmt.
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l,' ür die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe sind
diese beiden Maßnahmen, in Verhindung mit weiter unten zu behandelnden -Merkmalen
der Erfindung von größter Bedeutung, und zwar steht das sichere Mitgehen des Schleppkeiles
mit der Inanspruchnahme 'der Schloßbandagen für die Aufnahme der Formänderungen
in folgenden ursächlichen Zusammenhang. Es ist zunächst festzustellen, daß das sichere
Mitgehen des Schleppkeiles nichtalleinvonderGewährleistung eines entsprechend großen
Reibungsunterschiedes an den beiden Keilflächen abhängt, sondern es muß dabei auch
der Winkel des Keiles in Rechnung gesetzt werden, und zwar muß die Reibung am Schleppkeilri-ickün
einschließlich Keilwinkel einen Wert ergeben, der kleiner ist als die Reibung an
der am Oberteil anliegenden Keilfläche. Da nun unter den 'Verhältnissen des Untertagebetriebes,wie
z. B. dtr unvermeidlichenRostbildung, diekeibu,ngEisen auf Eisen sehr ansteigt,
muß der Winkel des Keiles aus diesem Grunde von vornhereim sehr klein gehalten werden.
Bei Übertragung der Formänderung auf einen relativ weichen Körper, wie Holz, das
häufig zur Erzeugung einer höheren Reibung an der anderen Keilseite benutzt worden
ist, läßt sich daher die erforderliche große Steigerung des Anpreßdruckes auf den
in Frage kommenden kurzen Eimsinkweg des Keiles nicht erzielen. Dies wird vielmehr
erst erreicht, wenn die Formänderung auf einen Körper mit hohem Formänderungswiderstand
übertragen wird. Sofern dies bei bekannten Stempeln schon geschehen ist, wurde aber
der Schleppkörper durch Lenker im Schloß abgestützt, wobei, wie oben erwähnt, die
zu überwindende Reibung an zwei Stellen auftritt. Während nun beim Schleppkeil dessein
Winkel zu berücksichtigen ist, ist bei einer Lenkerabstützung des Schleppkörpers
deren Anstelhvinkel zur Stempelachse maßgebend, d.h. auch in diesem Falle muß die
an zwei Stellen auftretende Reibung einschließlich Anstellwinkel des Lenkers einen
niedrigeren M'ert als die Reibung des Schleppkörpers am Oberstempel ergeben, was
aber in der Praxis ,nicht gewährleistet werden kann. Die -erfindungsgemäße Verwendung
eines Schleppkeiles in Verbindung mit der Übertragung der Formänderungsarb°it auf
die (Stahl-) Schloßbandagen stellt somit schon allein eine bisher unbekannte Bestforrn
der Lösung dar.
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Die Ausbildung des Schleppkörpers als Keil ist aber darüber hinaus
auch aus einem weiteren Grunde von besonderer Bedeutung. Gemäß der Erfindung werden
nämlich zwischen Schleppkeilrücken und Schleppkeilwiderlager im Schloß gegen diese
und untereinander frei bewegliche, zweckmäßig aus Stahl gefertigte Bleche hoher
Festigkeit mit einer rostbeständigen glatten Oberfläche unverlierbar eingesetzt,
so daß an dies:r Stelle der damit von vornherein niedrigere Reibwert auch auf die
Dauer gewährleistet wird. Diese Ausbildung ist aber im Hinblick auf die zu übertragenden
hohen Flächendrücke praktisch nur möglich, wenn die Gleitflächen ebene Flächen darstellen,
wie dies bei ein°.m Schleppkeil der Fall ist.
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Aber auch auf der am Oberstempel anliegenden Fläche des Schleppkeiles
werden die Reibungsverhältnisse gegenüber den bisher bekannten Stempeln gemäß der
Erfindung wesentlich verbessert. Um an dieser Stelle eine Reibung zu erzielen, die
höher ist als die Reibung von Eisen auf Eisen, 'hat man neben Holz, das, wie oben
dargetan, hier völlig ausscheidet, schon frühzeitig Aluminium verwendet. Aluminium
besitzt eine hohe Reibung und hat den weiteren Vorteil, daß der Reibwert der Bewegung
annähernd gleich ist dem Reibwert der Ruhe, wie auch der Gleitvorgang sich dabei
ruckfrei und geräuschlos abspielt. Reines Aluminium ist aber für die Übertragung
hoher Flächenpressungen, wie sie hier in Frage kommen, ungeeignet. Dies ist deshelb
der Fall, weil Aluminium zu weich ist und daher seitlich weggequetscht wird bzw.
zu schnell verschleißt. Auch bei Verwendung von Aluminiumlegierungen mit Zusätzen
aus Silicium darf ein bestimmter Flächendruck nicht überschritten werden. Man mußte
daher derartige Reibbeläge verhältnismäßig großflächig ausbilden. Gemäß der Erfindung
wird nun ein Reibbelag benutzt, der aus einem eisernen Grundkörper besteht, der
kammerförmige Aussparungen besitzt, die mit einem Nichteisenmetall, wie z. B. Aluminium-
bzw. Zinklegierungen, ausgefüllt sind. Für die Erbringung der hohen Reibung wird
dabei gleichzeitig der Eisenrahmen als auch das Nichteisenmetall benutzt. Dabei
werden
:1)enfallS Reibwerte erzi;lt. die bei Bewegung und lZui!e
annähernd gleich sind, wie auch die Gleitbewegurigen sich rockfrei und geräuschlos
abspi- len. Durch die Eisenarmierung körnen derartige Reibbeläge höhere Flächendrücke
aufnehmen, und man ist daher in ci:r Lage, die Abmessungen der Bremsflächen kleiner
zu halt,-n. Nach vier Erfindung wird hiervon insofern Gebrauch gemacht, als beim
Oberstempel ein Doppel-T-Profil benutzt wird, wobei der Steg die Bremsflächen darstellt.
Dies hat gegenüber den bis li:nte fast allgemein üblichen hohlen Oberstempeln den
Vorteil, daß unter de°-i Fläc'iienpressungen keine Formänderungen am Oberstempel
auftreten. Andererseits werden damit die Schloßal>niessinigen und so auch das Gewicht
des Stempels, im ganzen gesehen, verringert, was für deren Handhabung vorteilhaft
ist.
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Im 1 tinblick auf die vom Schloß aufzunehmenden elastischen Formänderungen
spielt in diesem Zusainniettltang der Aufbau und die Formgebung des Schlosses eine
große Rolle. Gemäß der Erfindung wird an der bewährten U-förmigen Schloßausbildung
festgehalten, dabei aber die bisher vollflächigen Schenkel des Schloßbügels mit
langgestreckten :lttsschnitten versehen, gegen deren vordere Begrenzungsflächen
der Anpreßdruck derBremsbacken abgestützt wird. Auf diese Weise entstehen gleichsam
vier Dehnstäbe, deren Länge und Querschnitt auf die beint Einsinken des Schleppkeiles
zurückzulegende Dehnlänge abgestimmt werden, und zwar derart, <laß sich die Dehnungen
unterhalb der Elastizitätsgrenze abspielen. Die Dehnstäbe stellen dabei im wesentlichen
prismatische Körper dar, wodurch Cberbeanspruchung einzelner Querschnitte vermieden
werden.
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Die fensterförmigen Aussparungen haben dabei den weiteren Vorteil,
einzelne Schloßteile, wie z. B. Setzkeile, Druckstücke und Exzenterbolzen, derart
in das Schloß einsetzen zu können, daß diese Teile gegebenenfalls bequem an Ort
und Stelle auszuwechseln bzw. gegen andersartige austauschbar sind. Grundsätzlich
wird nach der Erfindung zur Erzeugung der Klemmlast beim Setzen des Stempels ein
Setzkeil benutzt, der vorteilhaft auf der entgegengL-setzten Seite des Oberstempels
liegt, auf der der Schleppkeil angeordnet ist. Während man in Flözen größerer Mächtigkeit
einen parallel zur Stempelachse einzutreibenden Setzkeil bevorzugt, ist es bei geringmächtigen
Flözen vorteilhaft, einen senkrecht zur Stempelachse gerichteten Setzkeil zu benutzen.
Durch die fensterförmigen Aussparungen im Schloßbügel ist man in der Lage, den Stempel
walilw":ise mit dem einen oder anderen Setzkeil ausrüsten zu können.
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Nähere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Zeicli,titit:g
dargestellt, auf denen Abt). i einen Grubenstempel in Ansicht, Abb. 2 einen gleichen
Grubenstempel in Ansicht, ic cicch um goo gedreht, zeigt; - Abb.3 ist eine perspektivische
Darstellung des St,#niln-ls gemäß Abt). i und 2; Abt). 4 ist eine perspektivische
Darstellung einer zweiten Ausfii'hrungsform des Stempels,
Abb.S ein s;nkrecliter Schnitt dttr:li eii-en Stempel |
entsprechend Abt). -1: |
Abb.6 stellt ein K:ilwirierlazer, |
Abb. 7 einen Exzenterbolzen titit :lnsclilal;nas2. |
Abb. 8 einen Schleppkeil, |
Abt). 9 eitlen waagerechten Setzkeil, |
Abb. io ein anderes Keilwiderlager, |
'11>b. ii einen senkrechten Setzkeil dar: |
Abt). 12 zeigt in perspektivischer Darstellung eine |
dritte Ausführungsform; |
Abb. 13 zeigt eine Einzelheit aus Abt). 12; |
Abb. 14 zagt einen kastenförmigen Grundkörper |
zur Aufnahme der Reibbeläge. |
Bei allen darges;ellten Stempeln ist ein Oberteil |
vorgesehen tnit einem Doppel-T-Profil, dessen Steg |
mit i und dessen Flansch mit 2 bezeichnet sind. |
Dieses T-Profil trägt den bekannten Kronenkopf 3, |
in dessen Ecken sich die Nocken ,4 befinden. Der |
Unterstempel s ist kastenförmig ausgebildet und |
hat eine Bodenplatte 6. Mit dem Unterstempel fest |
verbunden ist das Schloß, und zwar nur auf der in |
Abb. i linken Seite. Das Schloß b@stelit aus einem |
U-förmigen Bügel, dessen Schenkel mit langge- |
streckten Ausschnitten versehen sind, so daß ins- |
gesamt vier Dehnstäbe 7, 8 entstehen. Gegen die |
vordere Begrenzung der Aussparung stützen sich |
die Lagerzapfen 12 des Exzenterbolzet:s ii ab, der |
eine mach unten verbreiterte und init einer Öffnung 13 |
ausgestattete hebelartige Verlängerung hat und sich |
niit einer Wölbfläche i5 bei dem Stempel nach |
Abt). i bis 3 gegen einen waagerechten Setzkeil 16 |
(vgl. Abb. 9), bei dem Stempel nach Abt). 4 und 5 |
gegen das Widerlager 17 (vgl. Abt). 6) eines senk- |
rechten Setzkeiles 18 (vgl. Abb. ii) abstützt. |
Die hebelartige Verlängerung des Exzenter- |
bolzens i i besitzt zwei Anschlagnasen 14, die seit- |
lich über das Profil des Unterstempels 5 überstehen. |
Beiden Ausführungsformen genieinsani ist ein |
Schleppkeil 20, der sich auf der anderen Seite des |
Oberstempels im Verhältnis ztini Setzkeil befindet. |
Dieser Schleppkeil 20 (vgl. Abt). 8) hat eine obere |
Nase 21 und einen unteren Überstand 22 und ist |
mittels eines am unteren Ende daran vorgesehenen |
Stiftes 23 in der Öffnung einer am Unterstempel |
vorgesehenen Platte 24 geführt. Eine diesen Stift 23 |
umgebende und sich auf der Platte 24 abstützende |
Feder 25 drückt den Schleppkeil 20 in allen |
Stellungen des Stempels drart nach dem Schloß zu, |
daß in belastungsfreiem Zustand der Überstand 22 |
des Schleppkeiles 2o gegen das untere Schloßband |
anliegt. Der Abstand zwischen den Anschlägen 21 |
und 22 bestimmt den Schleppkeilweg. Durch Ver- |
ändern dieses Abstandes bzw. durch Verändern der |
Schloßbandhöhe kann der Sc'hleppkeilweg ver- |
schieden groß bemessen werden und damit die Trag- |
fähigkeit des Stempels auf die jeweiligen Gebirgs- |
verhältnisse abgestininit werden. F, in Reibbelag 26 |
ist in dem Schleppkeil 20 auf der dem Oberstempel |
zugewandten Seite eingelassen. Dieser Reibbelag |
(vgl. auch Abb. 14) hestelit aus einem eisernen |
Grundkörper mit rechteckigen Aussparungen 27, in |
die das Reibmetall eingebracht ist. Die Innenseite |
des Steges 9 des Schlol,iliatid.s ist derart abge- |
schrägt, wie es der Keilform des Schleppkeiles 20 |
entspricht. Zur Herabsetzung des Gleitwiderstandes |
und zur Erhöhung der Sicherheit des Funktionierens |
des Schleppkeiles sind hier zwischen der Rücken- |
fläche des Schleppkeiles und dem @\'iderlagcr nicht |
dargestellte Gleitbleche vorgesehen, die durch |
seitliche und obere und untere Vorsprünge gegen |
Verlieren gesichert sind. |
Um bei senkrechter Anordnung des dann am |
Oberstempel anliegenden Setzkeiles 18 zu verhüten, |
(laß dieser wie der Schleppkeil ebenfalls vom Ober- |
stempel mitgenommen wird, sind beide Seiten des |
Setzkeiles mit Reibbelägen versehen und außerdem |
der Winkel des Setzkeiles größer als der des |
Schleppkeiles ausgebildet. |
In Abb. i i sind diese Reibbeläge mit 28 und 29 |
bezeichnet. @\'ährend bei dein senkrechten Setzkeil |
18 (vgl. Abt). -1 und 5) ein entspreclicnd atisgc- |
bildetes Widerlager 17 z\@ ischen E@zentzrbulzen |
und Setzkeil angeordnet ist, das mit den beiden |
Nasen 30 zwischen die Schloßbänder 7 und 8 greift, |
ist bei der Anordnung nach den Abt). i bis 3 ein |
entsprechendes Ausgleichsstück 3i zwischen dem |
waagerechten Setzkeil16 und dem Oberstempel |
vorgesehen, welches einerseits mittels eines Reib- |
belages 32 am Oberstempel anliegt, andererseits |
mit oberen und unteren Vorsprüngen 33 zwischen |
die Schloßbänder 7 und 8 faßt. Die Zwischenstücke |
17 und 31 stehen auf der Oberkante des Unter- |
stempels auf, können sich also in senkrechter Rich- |
tung nicht bewegen. |
Zum Setzen des Stempels sind im Unterstempel |
in zwei gegenüberliegenden Wandungen, und zwar |
auf der '\littelelmne. Schlitze 34 angeordnet, im |
Oberstempel befindet sich in der Nähe des unteren |
Endes im Stcg i ein Schlitz 35. Durch abwechseln- |
Z, |
des Gier Stellkeile 36 durch die Schlitze |
3 4 i\"li'<1 der Oberstempel angehoben, wobei die Stell- |
keile 36 abwechselnd unter das untere Ende des |
Steges i und an die obere Wandung des Schlitzes35 |
fassen. |
Bei der Ausführungsform nach der Abt). 12 ist |
an Stelle eines Elzenterbolzens als Widerlager des |
waagerechten Setzkeiles 16 nur ein Aussgleichsstück |
37 vorgesehen (vgl. auch Abb. 13). Bei dieser An- |
ordnung kann der Stempel nur gelöst werden, indem |
der Setzkeil 16 zurückgeschlagen wird. |
I>,ei allen dargestellten Konstruktionen können |
die einzelnen Schloßteile, nachdem der Oberstempel |
lici-ati";etioniinen ist, nacheinander entferntwerden, |
und inan kann sie durch neue ersetzen. Die Ent- |
fernung des Stempeloberteils ist jedoch nur mÖg- |
lich. tiachdein ein Arretierstift 38 (vgl. Abb. 5), der |
ain ui.teren Ende im Steg i des Oberstempels vor- |
gcSelien ist, entf:rnt wurde. |
Die Bedienung des Stempels nach den Abb. i |
bis 3 und 4 bis 5 erfolgt in der Weise, daß bei ge- |
löstem Exzenterbolzen, d. h. in einer Stellung, die |
uni 9o" gegenüber der dargestellten versetzt ist, |
alt seinem Standort das Oberteil des Stempels so |
weit aus <lein Unterstempel herausgezogen wird, |
bis die Kopfplatte 3 unter dem Verzug bzw. der |
l11-al>1>scliieiie anliegt. Dabei wird gleichzeitig |
im Falle des senkrechten Setzkeiles (vgl. Abb. 4 und 5) dieser angehoben, und der
Exzenterbolzen in die in den Abbildungen gezeichnete Stellung gebracht, bei der
die hebelartige Verlängerung nach unten zeigt und die Wölbfläche 15 zur Anlage kommt.
Mit dem Loslassen des Setzkeiles i8 fällt dieser durch sein Eig°.,ngewicht in das
Stempelschloß hinein, wobei eine solche Anspannung in (lern Stempelschloß herrscht,
daß der Oberstempel losgelassen werden kann, ohne in den Untverstempel zurückzufallen.
Nachdem der Oberstempel durch die in die Schlitze 34 des Unterstempels eingesetzten
Stellkeile 36 oder durch eine andere Setzvorric'htting fest unter das Hangende getrieben
worden ist, wird der Setzkeil 18 mit dem Hammer ebenfalls fest angetrieben. Bei
der Ausführungsform nach Abb. 1 bis 3 findet das gleiche mit dem waagerechten Setzkeil
16 statt. Der Schleppkeil 20 ist im ciitlasteten Zustand, « ie oben erwähnt, durch
die Feder 25 in seine obere Hublage gestellt worden, so (laß der Bergmann auf ihn
nicht zu achten braucht. Jedenfalls gewährleistet die beschriebene Anordnung der
Feder 25 die unbedingt sichere Betätigung des Keiles 2o, da die Feder einmal vor
Beschädigungen und Verschmutzungen geschützt liegt und andererseits auch in dem
freien Raum zwischen den Schenkeln 2 des Oberstempels genügend lang ausgebildet
werden kann, um sie selbst vor LT1)erl)ea.nsprucliungcn zu schützen. Außerdem ist
(las Gewicht des Schleppkeiles 20 verhältnismäßig klein.
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Vornehmlich für die maschinelle Kohlengewinnung unter Verwendung von
Rückvorrichtungen für das Strebfördermittel unter Abstützen der Gewinnungsmaschinen
gegen die am Fördermittel gesetzten Stempel ist es sehr wesentlich, daß der Stempel
gemäß der Erfindung eine beträchtliche Klemmkraft besitzt; sie sind daher in der
Lage, die durch die Stehkeile bzw. eine Setzvorrichtung erzeugte Vorlast nach dem
Schließen des Schlosses und dem Antreiben -der Setzkeile 16 bzw. 18 tatsächlich
zu halten, was bei den meisten bisher benutzten Stempeln nicht der Fall ist, bei
denen die Klemmlast sonst geringer als die Setzlast ist.
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Beginnt das Hangende auf den Oberstinpel mit einem die Klemmlast übersteigenden
Druck einzuwirken, so sinkt der Oberstempel ein, wobei er den Schleppkeil 20 mit
in das Stempelschloß hin,--inzieht. Eine Zwischenstellung des Schleppkeiles ist
in der Abt). 5 zu erkennen. Je tiefer der Schleppkeil 20 absinkt, umso stärker werden
die Schloßbänder elastisch beansprucht. Wenn die Nase 21 sich auf das Schloß aufsetzt,
ist ein weiteres Einsinken des Schleppkeiles nicht möglich. Zu diI sem Zeitpunkt
hat der Stempel seine Höchstlast aufgenommen. Bei weiterem Druck sinkt der Oberstempel
tiefer ein, ohne daß die Spannkraft des Schlosses stärker inAnspruch genommen wird.
Den Absinkweg des Schleppkeiles und damit die Höhe der Belastung des Stempels kann
man, wie oben. erwähnt, verändern. Durch Verwendung eines leicht keilförmigen Oberstempels
ist man im übrigen in
i. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel mit
einem Schleppkörper, der vom Oberteil auf einem verhältnismäßig kurzen Weg durch
Reibung mitgenommen wird und dabei den Anpreßdruck der Einspannflächen des Oberteils
über die Leistung vorn Formänderungsarbeit erhöht, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleppkörper aus einem Schleppkeil besteht, der am Oberstempel mittels Belägen
hoher Reibung anliegt und sich mit seiner Rückenfläche unter Gewährleistung niedriger
Reibung gegen ein Widerlager des Stempelschlosses abstützt, und innerhalb des elastisch
verformbaren Schloßbarides nur Körper liegen, die in Richtung des Anpreßdruckes
praktisch unnachgiebig sind.
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2. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Oberstempel und Schloßband auf der einen Seite ein)
parallel zum Oberstempel einsinkender Schleppkeil, auf der anderen. ein beim Einsinken
des Stempels unverrückbarer Setzkeil unter Zwischenfügung nicht nachgiebiger Ausgleichsstücke
und Reibbeläge angeordnet sind.
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3. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel nach den Ansprüchen i und
2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen, der Rückenfläche des Schleppkeiles und
dessen Widerlager Gleitbleche angeordnet sind, die eine besonders glatte und gegen
Rost geschützte Oberfläche haben und in der Gleitrichtung gegen den Schleppkeil
und das Widerlager frei beweglich sind.
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4. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel nach den Ansprüchen, i bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleppkeil auf der am Oberstempel anliegenden,
der senkrecht angeordnete Setzkeil auf beiden Seiten mit unnachgiebigen aus einem
Nichteisenmetall bestehenden Reibbelägen versehern sind.
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5. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel ,nach den Ansprüchen i bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Nichteisenmetall bestehenden Reibbeläge
in den Flächenausnehmungen kastenartiger Rahmen untergebracht sind, über deren Rand
sie nur wenig hinausragen.
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6. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel nach den Ansprüchen i bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloßband aus einem U-förmigen Bügel besteht,
in dessen Schenkeln langgestreckte Aussparungen vorgesehen sind, deren vordere Begrenzungsflächen
gleichziclitig die Stützflächen für die Lagerzapfen eines Exzenterbolzens bilden.
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7. Zweiteiliger stählerner Grubenstempel nach den Ansprüchen i bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg des Schleppkeiles durch zwei Anschläge begrenzt
ist, der Schleppkeilweg selbst aber einstellbar ist. der Lage, auch bei weiterem
Einsinken des Oberstempels die Klemmkraft des Schlosses auch nach dem Aufsetzen
der Nase 21 weiter zu erhöhen, falls dies gewünscht wird und mit Rücksicht auf die
Knickfestigkeit des Stempels zu verantworten ist.
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Das Rauben des Stempels mittels des Exzenterbolzens i i kann in der
Weise geschehen, daß dieser um 9o° gedreht wird, wobei die hebelartige Verlängerung
in die waagerechte Stellung gebracht wird. Dies kann entweder durch gegen: die Nasen
14 geführte Hammerschläge erfolgen oder dadurch, daß. in die öffnung 13 ein Haken
eingesetzt wird, der an einer Kette oder einem Seil befestigt ist, mittels dessen
aus größerem Abstand, d. h. gesichertem Raum, das Rauben des Stempels erfolgen kann.
Mittels des Seiles oder der Kette kann der gelöste Stempel in einem Arbeitsgang
aus dem Bruchfeld herausgezogen werden. Wenn die Wölbfläche 15 des Exzenterbolzens
sich nicht mehr gegen den Setzkeil bzw. dessen Widerlager abstützt, hört von dieser
Seite der Druck auf den Steg i des Stempeloberteils auf, und das Stempeloberteil
kann absinken. Bei Stempeln mit waagerecht angeordnetem Setzkeil kauLn das Rauben
des Stempels auch durch Zurückschlagen des Setzkeiles bewirkt werden. Der Setzkeil
und das Zwischenstück 31 sind derart symmetrisch ausgebildet, daß der Setzkeil wahlweise
von links oder rechts, d. h. in der jeweils zum Setzen und Rauben günstigsten Stellung,
eingesetzt werden kann.