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Verfahren zum Gießen mit umlaufender Schleudertrommel und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens Es ist bekannt, flüssiges ?Metall in einer umlaufenden
Schleudertrommel zu schleudern und den geschleuderten flüssigen Werkstoff unter
Beibehaltung der Rotation aus der Schleudertrommel zu entnehmen und den stillstehenden
Formen zuzuführen.
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Es ist bekannt, kontinuierlich zu arbeiten und damit auch große Gußstücke
herzustellen. Jedoch ist der mit diesem Verfahren erzeugte Schleuderguß finit Schlacke
durchsetzt. Die eingehende Prüfung dieses Verfahrens hat erwiesen, daß die lllantellinie
des durch Schleudern abgetrennten Schlackenzylinders in dieser Maschine nicht gerade
verläuft, sondern sich rund um den Entnahmestutzen herum an diesen anlagert und
in, die Öffnungen des Entnahmestutzens hineinragt. Bei ganzer oder teilweiser Aufhebung
der Drehbewegung fließt nun die angesammelte, schon in der Gießöffnung befindliche
Schlacke in die Form und macht das Gußstück unbrauchbar.
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Es wurde nun gefunden, daß der durch Schleudern abgetrennte, aber
in sich zusammenhängende Schlackenzylinder sich öffnet und das reine dahinterliegende
Metall freigibt, wenn er durch eine 'scharfe Kante angeschnitten wird. Der Schlackenzylinder
öffnet sich von der einschneidenden Kante aas in einem Winkel, der dem Schneidewinkel
der eindringenden Kante entspricht.
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Auf dieser Erkenntnis beruht die vorliegende Erfindung, die grundsätzlich
die bisherigen Verfahren verläßt und von einem neuen Prinzip auf Grund de-r gewonnenen
Erfahrungen ausgeht. Hiernach wird der in einer rotierenden Schleudertrommel sich
vom reinen Metall abtrennende Schlackenzylinder durch eine, an dem von Hand drehbaren,
mit scharfer
Schneidkante versehenen Entnahmestutzen in den Schlackenzylinder
langsam hineingedreht, wodurch sich die Schlackenschicht öffnet und der nachfolgende
Gießkanal nur reines geschleudertes Metall aufnimmt, um es den Formen zuzuführen.
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In der Zeichnung ist in den Abb. 16 bis 7 ein Beispiel einer Vorrichtung
zur Ausübung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb.
i einen schematischen Schnitt, Abb. 2 eine Ansicht von oben auf den Entnahmestutzen,
Abb. 3 einen Schnitt durch den Entnahmestutzen hinter den Gießkanal, Abb. 4 einen
Schnitt durch den Entnahmestutzen vor den Gießkanal, Abb. 5 die Vorderansicht des
Entnahmestutzens, Abb. 6 die Gießstellung des Entnahmestutzens bei beginnender Schlackenteilung,
Abb. 7 die Leerstellung des Entnahmestutzens. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus der feuerfesten Schleudertrommel i, die mit der Aufnahmeplatte 2 und durch diese
mit der rotierenden Welle3 fest verbunden ist. Die feststehende Schutzvorrichtung
4 umgibt die rotierende Schleudertrommel. In der Plattform 5 der Schutzvorrichtung
ist, und zwar außerhalb der Mitte der Schleudertrommel i, der winkelförmige Entnahmestutzen
6 schwenkbar befestigt. Seine Betätigung erfolgt durch Drehen des Handhebels 7.
Durch die Anordnung des Entnahmestutzens außerhalb der Mitte der Schleudertrommel
kann durch Drehen des Entnahmestutzens um 18o° der Gießkanal 8 in den punktiert
gezeichneten flüssigen Metallzylinder hineinragen (Gießstellung) (Abb. i und 2)
oder in entgegengesetzter Stellung sich im leeren Innenraum des Zylinders befinden
(Leerstellung) (Abb.7). Der schwenkende Schenkel des winkelförmigen feuerfesten
Entnahmestutzens 6 ist mit einer ebenso feuerfesten Schneidplatte 9 fest verbunden.
Diese Schneidplatte ist so geformt, daß beim Eindrehen des Entnahmestutzens aus
der Leerstellung (Abb. 7) in den flüssigen Metallzylinder (Abb. 6) zuerst die scharfe
Kante io der Schneidplatte 9 eintaucht, wodurch die ausgeschleuderte, auf der Innenseite
des flüssigen Metallzylinders befindliche Schlackenschicht aufgeschnitten und das
rein geschleuderte flüssige Metall zur Aufnahme durch den der Kante 9 folgenden
Gießkanal 8 frei wird. Durch Weiterdrehen des Entnahmestutzens 6 kommt der Gießkanal
8 in volle Gießstellung (Abb. 2), von wo aus er nach gefüllter Form durch Weiter-
oder Zurückdrehen wieder aus dem flüssigen Metall in Leeistellung geht (Abb. 7).
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist zusammengefast folgende:
Die Schleudertrommel i wird durch den Antrieb der Welle 3 in Rotation versetzt.
Danach gießt man das flüssige Metall hinein, wonach sich sofort der punktiert gezeichnete
flüssige Metallzylinder bildet. Dieser scheidet durch weiteres Schleudern die Schlacke
aus, die sich als getrennter Zylinder auf der Innenseite des Metallzylinders bildet.
Danach dreht man mit dem Handhebel 7 den Entnahmestutzen 6 aus der Leerstellung
(Abb. 7) über die Schneidstellung (Abb. 6) hinweg in Pfeilrichtung in die Gießstellung
(Abb. 2). Währenddessen hat die Kante io der Schneidplatte 9 den Schlackenzylinder
aufgeschnitten, und das reine, geschleuderte Metall dringt durch den Gießkanal in
die auf der Plattform 5 aufgebaute und durch Übergangsstutzen mit dem Gießkanal
8 verbundene Gießform.
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Ist die Form gefüllt, dreht man mittels des Handhebels 7 den Entnahmestutzen
weiter durch oder zurück, so daß er aus dem flüssigen Metall heraus wieder in die
Leerstellung kommt, und der Gießvorgang ist beendet.
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Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß hierbei langsam und
schnell gegossen werden kann, ohne entfernt mit der Gefahr des Schlackeneinschlusses
im Gießmaterial rechnen zu müssen. D. h. man kann den Gießkanal teilweise oder mit
dem ganzen Querschnitt in das flüssige Metall eintauchen lassen.
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Die Vorrichtung kann horizontal oder vertikal, sowie auch in jedem
Winkel zur Flurebene Verwendung finden und arbeitet in allen Fällen kontinuierlich.