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Feuerzeug Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an luftentzündlichen
Feuerzeugen, d. h. derArt von Feuerzeugen, die eine primäre Wärmeenergiequelle enthalten,
die durch einen Feuerstein gebildet wird, von (lern ein Reibrad kleine Teilchen
abreißt, die durch die Reibung zur Entzündung gebracht werden. Bekanntlich enthält
diese Art Feuerzeuge außerdem eine sekundäre Wärmeenergiequelle, die die Rolle eines
Relais spielt und aus einem benzingetränkten Docht, einem verflüssigten oder erstarrten
Gas oder auch einem Docht aus Feuerschwamm besteht. Die Funktion eines solchen Feuerzeugs
hängt wesentlich ah von der Erzeugung von Funken durch das Reibrad, das auf dem
Feuerstein schleift, das aber ein recht verstreutes Bündel von entflammten Feuersteinteilchen
hervorruft. Als Folge dieser Streuung und weiterhin der Tatsache, daß Richtung und
Wert dieses Funkenhündels von einer ziemlich großen Anzahl von Einflußfaktoren abhängen,
wie insbesondere von der Art des Anliegens des Steines am Reibrad, vom Anlagedruck
desselben auf das Reibrad und schließlich von der dem Reibrad erteilten Drehgeschwindigkeit,
ist die Funktion solcher Feuerzeuge, wie jeder weiß, sehr unregelmäßig.
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Die Erfindung hat in erster Linie zürn Ziel, ein Feuerzeug zu verwirklichen,
das ermöglicht, ein konzentriertes und gerichtetes Bündel von entflammten Teilchen
zu erhalten..
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In zweiter Linie erlaubt die Verbesserung, die den Gegenstand dieser
Erfindung betrifft, die unmittelbare Entzündung eines festen Körpers, wie des Tabaks,
ohne die Verwendung einer sekundären Energiequelle oder Relais, einfach durch die
Wirkung der primären Energiequelle, wie sie durch
den Feuerstein
und das Reibrad gebildet wird, während in den gewöhnlichen Feuerzeugen die Funken,
die durch die Reibung des Reibrades auf dem Stein erzeugt werden, nur einen sehr
leicht entflammbaren Hilfsbrennstoff entzünden können, wie Benzingase, sonstige
Gase oder einen Feuerschwamm.
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Die Erfindung betrifft weiterhin Vorrichtungen, die die Verwirklichung
eines praktisch konstanten Anlagedruckes des Steines auf dem Reibrad ermöglichen,
ferner eine vollendete Führung des Steines sowie eine neue Befestigungsart des Reibrades
auf seiner Antriebsachse.
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Das den Gegenstand dieser Erfindung bildende Feuerzeug ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß es eine vorzugsweise zylindrische Kammer enthält, in
der das drehbare Reibrad untergebracht ist und in die das Ende des Feuersteins eintritt,
das gegen dieses Reibrad drückt, und daß diese Kammer in. Verbindung mit der Außenluft
steht durch einen Ausschießkanal für die Feuersteinteilchen, die durch die Drehung
des Reibrades vom Stein abgerissen wurden, wobei dieser Kanal ungefähr tangential
an dieser Kammer anliegt.
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Nach einer bevorzugten Verwirklichungsform wird dieses Feuerzeug verwendet
zur direkten Anzündung des Tabaks, und der Ausschießkanal der Feuersteinteilchen,
die durch das Reibrad vom Stein abgerissen werden, endet in einer' Mündung, in.
die das Ende der anzuzündenden Zigarette eingeführt wird. Um diese Öffnung herum
ist herausragend aus der Oberfläche des Feuerzeugs ein Ring angebracht, der die
Zentrierung dieser'Üffnung in einen Pfeifenkopf ermöglicht.
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Das so gebaute Feuerzeug kann zwei verschiedene Arbeitsweisen haben.
Nach einer ersten Arbeitsweise beginnt man mit einer relativ langsamen Drehung des
Reibrades, die das Abreißen ohne Entzündung von Feuerstein.teilchen bewirkt, die
auf die Oberfläche des Tabaks fallen. Daraufhin erteilt man dem Reibrad einen schnellen
Impuls, der das Herausschießen von entzündeten Feuersteinteilchen auf die Oberfläche
des Tabaks bewirkt, wodurch die Entzündung der sich schon auf dem Tabak befindlichen
Feuersteinteilchen erfolgt und der Tabak selbst entzündet wird. Nach einer anderen
Arbeitsweise ruft man sofort eine schnelle Drehung des Reibrades hervor, die daher
eine ausreichende Menge von entflammten Feuersteinteilchen auf die Oberfläche des
Tabaks wirft; die die Entzündung des Tabaks bewirken. Die Entzündung kann erleichtert
werden durch ein Ansaugen des Rauchers an der Zigarette oder Pfeife, wozu im Feuerzeug
ein Lufteintrittskanal in der Kammer auf der dem Ausschießkanal der Feuersteinteilchen
entgegengesetzten Seite vorgesehen ist.
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Als Beispiel wird im folgenden beschrieben und in der Zeichnung in
vergrößertem Maßstab dargestellt eine Verwirklichungsform des Feuerzeugs zur unmittelbaren
ZündungohnesekundäreEnergiequelle entsprechend der Erfindung.
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Fig. i gibt ein Bild des Feuerzeugs im Längsschnitt mit einem neuen
Stein; Fig.2 gibt ein Bild im Längsschnitt nach der Linie II-II der Fig. i. Der
Stein .befindet sich in einer Stellung, die einer gewissen Abnutzung entspricht;
Fig. 3 gibt ein Bild im Längsschnitt wie Fig, i; aber mit einem Stein, der fast
vollständig abgenutzt ist; Fig. 4 stellt in Perspektive die zum Bau des Reibrades
dienenden Einzelteile dar; Fig.5 gibt ein perspektivisches Bild der Bedienungsteile
für die Drehung des Reibrades; Fig.6 stellt in Perspektive die Vorrichtung zur Bedienung
des Steines dar; Fig. 7 gibt eine Ansicht der Einzelteile, die die Vorrichtung der
Fig. 6 bilden.
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Wie auf der Zeichnung dargestellt (Fig. i und 2), ist im oberen Teil
des Körpers i des Feuerzeugs eine zylindrische, flache Kammer 2 vorgesehen, in der
ein Reibrad 3 auf einer Antriebsachse 4 so befestigt ist, daß ein relativ schmaler
ringförmiger Zwischenraum 5 zwischen dem Reibrad und der Wandung der Kammer 2 bleibt.
Diese Kammer steht inVerbindung mit einer zylindrischenAussparung6 im Körper i des
Feuerzeugs durch eine Bohrung 7, durch die ein Stein 8 in Berührung mit dem Reibrad
3 gebracht wird. Die Kammer 2 steht weiterhin in Verbindung mit der Außenluft einerseits
durch den Ausschießkanal 9 der durch das Reibrad 3 vom Stein 8 abgerissenen Feuersteinteilchen
und andererseits durch den Lufteintrittskanal io. Der Ausschießkanal9 endet in einer
zylindrischen Aussparung i i, die eine Mündung bildet, in die ein Metallring 12
eingepreBt ist, von dem ein Teil aus der Oberfläche des Feuerzeugs herausragt und
der erlaubt, die Mündung i i des Kanals 9 in einem Pfeifenkopf zu zentrieren, während
in diesem Ring 12 ein Teil 13 befestigt ist, in das das Ende einer anzuzündenden
Zigarette eingeführt wird.
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Um die Drehung des Reibrades durch eine vor-und rückwärts drehende
Bewegung der Antriebsachse zu ermöglichen, wodurch die Bedienung des Feuerzeugs
erleichtert wird, ist das Reibrad 3 auf seiner Achse 4 befestigt mittels eines Freilaufs.
Zu diesem Zweck trägt die Welle 4 eine Scheibe 14, auf der die geneigten Bahnen
15, 15', 15" eingearbeitet sind, die als Lagerung für die Kugeln oder Laufrollen
16, 16', 16" (Fig. i und 4) dienen, während das Reibrad eine Aussparung 17 aufweist,
deren Wandung den Rollweg für die Kugeln oder Rollen bildet. Eine Scheibe 18 hält
die Kugeln in ihrem Lager, und das Ganze wird gehalten zwischen den Zapfenlagern
i9, i9 der Achse 4, durch eine Schraube 2o, die sich in eine zylindrische Aussparung
21 schraubt, welche in den Körper des Feuerzeugs eingearbeitet ist, und ferner durch
einen Teil 22, der aufgeschraubt ist auf das mit Gewinde versehene Ende 23 der Achse
4. Auf diesem Teil ist mit Hilfe der Zapfen 24, 24', die in die Aussparungen 25,
25' des Teiles 22 eingreifen, ein herunterkippbarer Handgriff 26 (Fig. 5) angebracht,
der sich in seiner Ruhestellung in eine Aussparung 27 legt, die in die. Rückseite
des Körpers i hineingearbeitet ist. Dieser Handgriff wird in der heruntergekippten
Stellung gehalten durch einen durch
eine Feder 29 betätigten Druckstift
28, die beide untergebracht sind in einer Bohrung 3o im Handgriff 26, wobei der
Druckstift 28 durch seine Feder gegen den unteren Rand des Teiles 22 gedrückt wird.
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Wie oben gezeigt wurde, benutzt man Feuersteine großer Länge, etwa
25 mm, die sorgfältig gerichtet sind, um vollständig zylindrisch zu sein. Der Stein
wird bei seinem Eintritt in die Kammer 2 geführt durch einen Lauf 31, der eingepreßt
ist in die Bohrung 7, die die Kammer 2 mit der zentralen Aussparung 6 verbindet.
Dieser Lauf ist in einem hitzebeständigen :\laterial ausgeführt und gehärtet und
geschliffen. Der Lauf hat einen konischen Eingang 32, dessen Zweck später erklärt
wird.
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Der Stein 8 wird gegen das Reibrad (Fig. 1, 6 und 7) angedrückt gehalten
durch eine Stange 33, die einen Kolben 34 trägt, der beweglich ist in einem Zylinder
35, der eine Feder 36 enthält, die sich abstützt einerseits auf dem Kolben 34 und
anderseits auf dem Boden 37 des Zylinders 35, welcher gebildet ist durch ein im
Zylinder eingefaßtes Teil und der unten einen hall>@kreisförmigen Wulst 38 hat.
.1iif diese Weise wird der Weg der Entspannung der Feder begrenzt durch das Anstoßen
des Kolbens 34 an das Ende des Zylinders 35. Indem man den \\'eg der Entspannung
etwa gleich dem zehnten Teil der Länge der Feder wählt, erhält man einen praktisch
konstanten Anlagedruck. Wenn die Feder als Folge der Abnutzung des Steines am Ende
ihres l?ntsliannungsweges angekommen ist, wird sie neu gespannt, indem man den Zylinder
35 nach oben verschiebt mit Hilfe der folgenden Vorrichtung: Der Zylinder 35 gleitet
in einem röhrenförmigen Teil 39, der in der Aussparung 6 des Feuerzeugs untergebracht
ist und den man drehen kann mittels des Knopfes 40, der mit ihm fest verbunden ist.
Auf der Röhre 39 gleitet frei ein Ring 41 mit Außengewinde. der sich in ein Gewinde
schraubt, (las auf einem Teil der zylindrischen Aussparung 6 vorgesehen ist. Der
Ring 41 ist mit einer durchgehenden Stange 42 versehen, die durch die Röhre 39 in
zwei Längsnuten 43, 43', die in dieser vorgesehen sind. hindurchtritt. Wenn man
also die Röhre 39 dreht, so wird auf diese Weise der Ring 41 durch die Stange 42
in die Drehung mitgenommen und schraubt sich in dem Gewinde der Aussparung 6, wodurch
er sich in dieser hebt und den Zylinder 35 durch die Stange 42, auf der sich der
auf dem Boden des Zylinders 35 vorgesehene Wulst 38 abstützt, nach ollen drückt.
Um das Auswechseln des Steines zu erleichtern, ist dieser mit der Stange 33 (furch
eine kleine Gummiröhre 44 verbunden. Weim bei starker Abnutzung des Steines die
Stange 33 in den Lauf 31 eintritt, so drückt dieser das Gummiriilirclien 4.4 längs
der Stange 33 zurück (Fig_ 3). , Von der Grundfläche des Körpers i des Feuerzeugs
ausgehend, sind Bohrungen 45, 45' um die zentrale Aussparung 6 herum vorgenommen,
die als Vorratslehälter für Austauschsteine dienen. Diese Bohrungen sind verschlossen
durch eine federnde metallische \'orlegesclieibe 46. Das eben beschriebene Feuerzeug
besitzt den großen Vorteil, ohne einen Hilfsbrennstoff, wie Benzin oder Gas, zu
arbeiten. Der Wind, der die gewöhnlichen Feuerzeuge unbenutzbar im Freien macht,
stört in keiner Weise die Funktion des der Erfindung entsprechenden Feuerzeugs.
Darüber hinaus ermöglicht es die Anzündung einer Zigarette, ohne zu saugen und ohne
sie in den Mundzunehmen. Schließlich verleiht der Aufbau des Reibrades und des Steines
ihm eine ebenso regelmäßige Funktion wie die eines Mechanismus hoher Präzision.
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Natürlich kann das der Erfindung entsprechende Feuerzeug auch miteinerautomatischen
Bedienungsvorrichtung versehen sein, wie sie häufig angewandt wird und in der die
Drehung des Reibrades durch eine vorher gespannte Feder veranlaßt wird. Gleichfalls
kann, wie oben angedeutet, die Gesamtheit des beschriebenen Mechanismus an Stelle
der direkten Anzündung des Tabaks auch den Teil eines Feuerzeugs bilden, das eine
Hilfsbrennstoffquelle wie Benzin oder ein verflüssigtes oder erhärtetes Gas enthält,
wobei dieser Mechanismus eine regelmäßige Zündung dieses Hilfsbrennstoffes ohne
Versager sicherstellen würde.