DE81357C

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Info

Publication number: DE81357C
Application number: DENDAT81357D
Authority: DE
Also published as: DE84636C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1894 ab.

In dem in Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Schieberventil wird der Schieber durch die ringförmige Endfläche eines Rohrstückes c gegen seine Dichtungsfläche geprefst. Dieses Rohrstück c hat die lichte Weite des Ventildurchganges, ist auf seinem äufseren Umfange mit Gewindegängen versehen und in das Durchflufsrohr des Ventilgehäuses senkrecht zur Schieberbewegung eingeschraubt. Ferner ist auf dem Umfange dieses Rohrstückes noch eine Verzahnung eingeschnitten, in die eine durch einen Handgriff g bethätigte Schnecke s eingreift. Durch Drehung von g dreht man also auch das Rohrstück c um seine Achse und schraubt dasselbe je nach der Drehrichtung nach dem Schieber α zu oder von demselben ab. Ist der Schieber geschlossen, so kann man mit dem beschriebenen Mechanismus den Schieber mit grofser Kraft gegen seine Dichtungsfläche pressen und hierdurch abdichten. Will man den Schieber öffnen, so bewegt man das Rohrstück c durch Drehung des Handgriffes g ein wenig von dem Schieber ab, so dafs derselbe nicht mehr auf seine Dichtungsfläche angeprefst ist. Der Schieber läfst sich dann leicht öffnen und die Abnutzung der Dichtungsfläche wird eine viel geringere, als wenn der Schieber zwischen feststehende Dichtungsflächen eingeprefst ist. Tritt dennoch eine Abnutzung im Laufe der Zeit ein, so wird dieselbe durch das verstellbare Rohrstück c immer wieder ausgeglichen.

Das verstellbare Rohrstück c gestattet auch die Anwendung eines Schiebers mit parallelen Dichtungsflächen, wie Fig. 2 zeigt, was in mancher Hinsicht Vortheile bietet, während Fig. ι den keilförmigen Schieber darstellt.

Das Rohrstück c soll nur gegen den Schieber angeprefst werden, wenn letzterer ganz geschlossen ist. Würde man bei theilweise geöffnetem Schieber das Rohrstück c anpressen, so wäre eine Verdrückung der Dichtungsflächen die Folge, weil diese bei nicht ganz geschlossenem Schieber nur an zwei Stellen auf einander liegen, wo die beiden Dichtungsflächen am Schieber und am Gehäuse sich schneiden. Um dies zu verhüten, ist die in Fig. 2 und 3 gezeichnete Schutzvorrichtung angeordnet. Dieselbe besteht darin, dafs das zunächst dem Schieber befindliche Ende vom Rohrstück c mit einer Sperrradverzahnung versehen ist. In diese greift ein Sperrkegel 0 ein, der durch eine kleine Feder beständig nach dem Sperrrad zu gedrückt wird. Der Sperrzahn verhindert eine Drehung des Rohrstückes c nach der Richtung, welche c nach dem Schieber zu schraubt, und gestattet nur die entgegengesetzte Bewegung. Ist jedoch der Schieber ganz geschlossen, so trifft er, wie Fig. 2 zeigt, auf den Sperrkegel 0 und rückt diesen aus. Bei geschlossenem Schieber kann also das Rohrstück c nach jeder Richtung hin gedreht, also auch der Schieber angeprefst werden.

Die gezeichnete Schneckenverzahnung auf dem Rohrstück c ist so geschnitten, dafs eine kleine Längsverschiebung von c möglich ist, ohne den Eingriff zu stören. Anstatt dessen kann aber auch irgend ein anderer bekannter

Mechanismus zur Drehung des Rohrstückes' c dienen.

Claims

Patent-Ansprüghe:

Schieber mit Anpressung gegen seine Dichtungsflä'che dadurch, dafs ein Rohrstück c von der lichten Weite des Ventildurchganges mit auf seinem Umfang befindlichem Gewinde in den Durchgang des Schiebergehäuses so eingeschraubt ist, dafs es durch eine auf seinem Umfange angebrachte Verzahnung um seine Achse gedreht und in deren Richtung verschoben werden kann.
Eine Sicherung an dem in Anspruch ι. gekennzeichneten Rohrstück c, bestehend in einer Sperrradverzahnung mit Sperrkegel, der durch seinen Eingriff verhindert, dafs das Rohrstück c nach dem Schieber zu geschraubt wird, der aber durch den ganz geschlossenen Schieber ausgerückt wird, so dafs erst nach Abschlufs des Schiebers das Rohrstück c nach dem Schieber zu geschraubt werden und diesen anpressen kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.