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Drehbeschlag für Fenster 1:; ist bereits bekannt, Fenster in Drehbeschlägen
:o@ aufzuh;iiigen, dall sie i8o'- um eine waagerechte Achse aus einer ganz geschlossenen
Stellung in ciiie 1'utzstellun,r gedreht werden 'können, in welcher (las Fenster
sich innerhalb der Fensterzarge befindet, die sonst nach außen gekehrte Seite nach
innen gekehrt, so daß man die Außenseiten der Fensterscheiben und, wenn es sich
um ein drehbares zweiflügeliges Fenster handelt, die einander zugekehrten Scheibenseiten
leicht putzen kann. Derartige lieschlä ge weisen den Vorteil auf, daß das Putzen
ohne Rücksicht auf die Fenstergröße ungehindert stattfinci(@n kann.
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Die 1?rfindung betriftt einen Drehbeschlag für solche tiin
eine waagerechte Achse drehbare Fensterrahmen, bei denen an leiden Seiten ein Drehzapfen
@orgescheii ist. der in einem Kettenglied gelagert ist, das drehbar an einem Tragzapfen
im Fensterrahmen aufgehängt ist. Diese Bauart wurde früher so zur Anwendung gebracht,
daß der Fensterrahmen sich während eines Teiles seiner Drehung uni den Drehzapfen
bewegte und alsdann mit dem Kettenglied verriegelt wurde, wonach die Drehung um
den Tragzapfen fortgesetzt wurde, um in dieser Weise zu ermöglichen, daß das Fenster
in die Putzstellung gebracht und in dieser Stellung frei von der Fensterzarge gehalten
wird.
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Nach der Erfindung wird das Fenster während der ganzen Drehbewegung
vom Tragzapfen getragen, wodurch erreicht wird, daß das Kettenglied ausschließlich
einer Zugbeanspruchung ausgesetzt wird, während die übrigen Teile des Beschlags
nur ganz geringen Beanspruchungen ausgesetzt werden, so daß der Beschlag dünn ausgeführt
werden kann und infolgedessen nur wenig Raum beansprucht. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der Fensterrahmen und die Zarge, außer durch das Kettenglied,
durch eine Führung verbunden sind, die während der Drehbewegung des Rahmens das
Kettenglied so schwenkt, daß die Führung für jede
der Drehstellungen
des Rahmens dem Kettenglied eine entsprechende Schwenkstellung um den Tragzapfen
in solcher Weise anweist, daß das Kettenglied bei geschlossenem Fenster gegen die
Zarge hinein und, wenn der Fensterrahmen aus der geschlossenen Stellung um 18o°
in die Putzstellung gedreht ist, von der Zarge hinweggeschwenkt ist.
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Hierdurch wird erreicht, daß das Kettenglied stets nur unmittelbar
auf Zug beansprucht wird, weil das Fenster immer in dem mit dem Tragzapfen und dem
Drehzapfen verbundenen Kettenglied hängt, so daß letzteres das ganze Gewicht des
Fensters aufnimmt, während die Führung nicht sehr solide zu sein braucht, da sie
nur die waagerechten Kräfte aufnehmen soll, die erforderlich sind, um das Fenster
seitwärts hinausgerichtet zu halten. Ferner wird erreicht, daß der Fensterrahmen
in seinen sämtlichen Drehstellungen im GleichgeNvicht gehalten werden kann, da die
Drehzapfenachse nahe an den Schwerpunkt des Fensterrahmens gelegt werden kann. Man
kann jedoch auch absichtlich die Drehzapfenachse des Fensters seitlich des Schwerpunkts
des Fensters legen, so daß das Fenster, sich selbst überlassen, eine entschiedene
Gleichgewichtsstellung hat, die passend so gewählt werden kann, daß das Fenster
sich in dieser Stellung waagerecht zu halten sucht, was im Falle einer Feuersbrunst
von Bedeutung sein kann, wo es notwendig ist, das Fenster mühelos möglichst weit
offen halten zu können, damit man gegebenenfalls leicht hinaus- und hineinkommen
kann, ohne vom Fenster gehindert -zu werden. Wird das Fenster so angebracht, daß
es sich in seinen sämtlichen Drehstellungen annähernd im Gleichgewicht befindet,
läßt es sich sehr leicht drehen und man läuft nicht Gefahr, daß das Fenster, wenn
es während der Drehbewegung losgelassen wird, so schnell nach außen schlägt, daß
die Scheiben zerschlagen, wenn das Fenster die Mauer trifft. Ferner läßt sich leicht
eine leichte Verriegelungsvorrichtung anordnen, die genügt, um das Fenster zwecks
Entlüftung in einer Stellung festzuhalten.
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Die Zeichnung veranschaulicht eineAusführungsform eines in der letzterwähnten
Weise konstruierten Fensters.
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Fig. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch das Fenster in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Teil desselben in größerem Maßstab, Fig. 3 denselben Teil von der Innenseite
aus gesehen und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2.
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Das Fenster besteht in der gezeigten Ausführungsform aus einer Fensterzarge
i und einem Fensterrahmen 2, der in Fig. i mit voll ausgezogenen Linien in einer
Stellung A gezeigt ist, in welcher das Fenster ganz geschlossen ist, während die
Strichpunktlinien teils eine Stellung B, in welcher der Fensterrahmen eine waagerechte
Stellung einnimmt, teils eine Stellung D angeben, in welcher der Fensterrahmen i8o°
aus der ganz geschlossenen Stellung A geschwenkt ist und sich nun im Zimmer in der
sogenannten Putzstellung befindet. In Fig. 2 bis 4 befindet der Fensterrahmen 2
sich in der Putzstellung D. An der Fensterzarge i ist in der gezeigten Ausführungsform
ein Beschlag 3 angebracht, in welchem der Tragzapfen 4 des Fensters gelagert ist.
Am Zapfen .4 ist ein Kettenglied 5 drehbar gelagert, das am freien Ende den Drehzapfen
6 des Fensterrahmens trägt. Am Fensterrahmen 2 ist ferner ein Beschlag 7 befestigt,
der einen Führungszapfen 8 trägt, welcher mit einem Schlitz 9 in einem Zargenbeschlag
io im Eingriff ist.
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Wird das Fenster in der durch einen Pfeil ii in Fig. 2 angegebenen
Richtung um den Drehzapfen 6 zwecks Schließens des Fensters gedreht, wird der Steuerzapfen
8 im Schlitz 9 abwärts gleiten, wobei der Tragzapfen 4, der Drehzapfen 6 und der
Führungszapfen 8 ein bewegliches Dreieck bilden, in welchem die zwei Seiten, nämlich
das die Zapfen 4 und 6 verbindende Kettenglied 5 und der drehbar damit verbundene
Beschlag 7, der die Zapfen 6 und 8 verbindet, eine konstante Länge haben, während
die Länge der dritten Seite zwischen den Zapfen 4 und 8 vom augenblicklichen Drehwinkel
abhängt, den der Fensterrahmen 2 einnimmt. Wenn der Fensterrahmen um 9o° gedreht
ist, liegen die drei Zapfen in einer geraden Linie unmittelbar untereinander und
der Fensterrahmen ist so weit wie möglich gesenkt. Wird die Drehung fortgesetzt,
wird das Kettenglied 5 zur entgegengesetzten Seite hinübergeschwenkt und schwingt
dabei in eine Aussparung 12 der Fensterzarge hinein, um sich schließlich in der
in Fig. 2 durch Strichpunktlinien gezeigten Stellung zu befinden, die mit der Putzstellung
symmetrisch ist. Es ist ersichtlich, daß die von dem Zapfen 8 und dem Schlitz 9
gebildete Führung in der jeweiligen Drehstellung des Fensterrahmens den Ausschlag
des Kettenglieds 5 und damit auch den Platz des Drehzapfens 6 im Verhältnis zur
Zarge i bestimmt, und daß die Bauart eine solche ist, daß der Drehzapfen 6 sich
bei geschlossenem Fenster in der Zarge befindet, während er sich in der Putzstellung
des Fensters innerhalb der Innenseite der Zarge befindet, so daß der eingeschwenkte
Fensterrahmen leicht zugänglich ist.
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Durch Anbringung der von den Drehzapfen 6 bestimmten Achse derart,
daß sie durch den Schwerpunkt des Fensters geht oder in dessen Nähe verläuft, wird
erreicht, daß der Fensterrahmen selbst in seinen sämtlichen Drehstellungen im Gleichgewicht
ist und sich daher leicht drehen läßt. Das ganze Gewicht des Fensterrahmens wird
in sämtlichen Stellungen von den beiden Zapfen 6 und 4 sowie vom Kettenglied 5 aufgenommen,
da die Führung 8, 9, abgesehen von Reibungskräften, keine senkrechten Kräfte
aufnehmen kann.
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Jeder Stellung des Fensterrahmens entspricht augenscheinlich eine
bestimmte Stellung des Zapfens 8 im Schlitz 9. Wünscht man daher, das Fenster in
einer bestimmten Entlüftungsstellung zu verriegeln, läßt sich dies durch Festhalten
des Steuerzapfens 8 an der entsprechenden Stelle im Schlitz 9, beispielsweise durch
Einschalten von Anschlägen im Schlitz erreichen.
Derartige Anschläge
können beweglich am Beschlag to angeordnet sein, so daß sie leicht ein- und ausgeschaltet
werden können. Solche Anschläge sind in der Zeichnung nicht gezeigt.
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Statt der in der Zeichnung gezeigten Führung können andere Konstruktionen
für diesen Zweck zur .Entsendung gelangen, da die Führung nur dazu dienen soll,
das Kettenglied 5 in eine bestimmte Ausschv-enkstellung zu bringen, die der jeweiligen
Stellung des Fensterrahmens entspricht, so daß da: Kettenglied in der einen Endstellung
des Fensters der "Zarge zugekehrt, in der anderen von derselben abgekehrt ist.