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Vorrichtung zum Binden von Reisigbesen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung, bestehend aus einer Bindung und einem Gerät, mit dessen Hilfe die einzelnen
Zweige der Reisigbesen leicht in zweckmäßiger Weise festgebenden werden können.
Die in der Landwirtschaft, im Haushalt, zum Straßenfegen und sonst zu ähnlichen
Arbeiten im Gebrauch befindlichen Reisigbesen bestehen z. B. aus Weiden- oder Birkenzweigen,
die an den dickeren Enden zusammengelegt und dort zusammengehalten werden, worauf
dann der Stiel in das gebundene Ende eingesteckt wird. Der Zusammenhalt geschieht
dabei z. B. durch Weidenruten, die um das dicke Ende des Zweigbundes herumgeschlungen
oder mit diesen verflochten werden, wozu aber eine gewisse Übung gehört, um die
nötige Festigkeit in der Bindung des Reisigs und den Halt des Stieles zu erreichen.
Meist lockert sich aber die Bindung trotzdem, weil es sehr schwer ist, diese Bindung
so fest anzuziehen, daß sie dauernd hält. Auch trocknen die Reisigruten sehr bald
ein, so daß der Stiel sich lockert oder herausfällt, wodurch dann auch die Bindung
des Reisigs lose wird und das Bündel auseinanderfällt. Man hilft sich dadurch, daß
man, sobald man merkt, daß der Stiel lose wird, ein keilförmiges Stück Holz von
oben in das Bündel eintreibt. Dadurch wird aber auch kein oder nur ein vorübergehender
kurzer Halt erreicht, weil der Keil das Bestreben hat, nach oben sich herauszuarbeiten
und durch die Bewegungen beim Arbeiten mit dem Besen sich bald wieder lockert. Vielfach
ist es auch üblich, daß die Verbraucher, besonders die Landleute, sich
das
Reisig selbst beschaffen und die Bündel mit Draht umwickeln und diesen fest anziehen
und zudrehen. Diese Arbeit ist schwer, und durch das Bestreben, die Drahtbindung
recht fest zu bekommen, wird dieser meist überdreht und reißt, so daß viel Draht
nutzlos verbraucht und viel Arbeit vergebens aufgewendet wird. Es ist auch versucht
worden, Schellen zur Bindung des Reisigs zu verwenden. Das Anlegen solcher Schellen
wird aber schwer, weil solche Schellen auf das Ende des Reisigbündels gezogen werden,
wobei man die Reisigstiele mit der Hand zusammenpressen muß. Das ist aber niemals
in dem erforderlichen Maße möglich, so daß auch mit diesen Schellen nur ein vorübergehender
Halt erreicht wird und bei nur geringem Austrocknen des Reisigs der Stiel und das
Bündel sich sehr bald lockerte. Man griff dann meistens wieder zu dem Mittel der
Drahtbindung und hatte nur doppelte Arbeit, aber keinen dauernden, zufriedenstellenden
Erfolg.
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Die Erfindung hilft diesem Übelstande ab und schafft eine neuartige
Bindung für Reisigbesenbündel und ein dafür geeignetes einfachesGerät. Diese Bindungist
leicht um das Ende des Reisigbündels mit dem Stiel zu legen, und mittels des neuen
Gerätes kann die Bindung außerordentlich fest angezogen werden, so daß der Zusammenhalt
des Reisigs und des Stiels ein sicherer und dauernder ist. Wird diese Bindung im
Laufe der Zeit durch Eintrocknen des Holzes oder aus anderen Gründen aber doch etwas
lose, so genügt mit einigen Handgriffen mittels des neuen Gerätes ein leichtes Nachziehen
der Bindung, und der feste Halt ist wiederhergestellt.
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Durch die Erfindung wird die Arbeit des Bindens von Reisigbesen nicht
nur leicht und einfach und ist weit weniger Arbeit nötig, als dies bisher der Fall
war, sondern es wird auch sehr wesentlich an Material gespart, weil die in bisheriger
Weise gebundenen Reisigbesen vorzeitig sich in der Bindung lockerten, und trotz
mühevoller Versuche, wieder Halt in das Bündel mit dem Stiel zu bekommen, blieb
der Besen lose und wurde bald gänzlich unbrauchbar. Durch die Erfindung ist es aber
erreicht, das Reisig bis zur letzten Möglichkeit aufzubrauchen, was wirtschaftlich
schon ein wesentlicher Vorteil ist, aber auch die Bindung nach der Erfindung kann
immer wieder zum Binden neuer Besen verwendet werden, so daß auch dadurch viel Material
eingespart wird.
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Die Erfindung besteht aus einem um das Reisigbündel zu legenden Ring
besonderer Art, aus einem Einsetzhebel und aus einem Zug- und Abstützteil.
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An Hand der Zeichnung werden diese Einzelteile sowie der Gebrauch
derselben erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der Zeichnung veranschaulicht Abb. i den Ring, offen, von der Seite
gesehen, Abb. 2 den Ring, geschlossen, von der Seite gesehen, Abb. 3 eine Ausbildung
des Ringes mit mehreren Einhakösen, Abb. 4 das Einsetzen des Hebels und des Äbstützungsteils
in den noch offenen, um das Reisigbündel (letzteres nicht dargestellt) gelegten
Ring, Abb. 5 den durch Umlegen des Hebels und Heranziehen des eingehakten Zugteils
geschlossenen Ring, Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie A -B der Abb.5. Abb.
7 die Draufsicht auf den geschlossenen Ring, Abb. 8 das Zugteil allein von der Seite
gesehen, Abb. 9 dasselbe, wie Abb. 8, von oben gesehen, Abb. io dasselbe, wie Abb.
9, aber in Ansicht von der Seite, Abb. ii die Seitenansicht der Vorrichtung in einer
anderen Ausführung, Abb. 12 die Seitenansicht eines Teils des Abstützteils in der
Ausführung nach Abb. ii, Abb. 13 eine weitere Ausführung des Hebels und des Abstützteils
und Abb. 14 eine Draufsicht nach der Abb. 13, wobei der Deutlichkeit wegen der Zugteil
weggelassen ist. Mit i ist der Einsetzhebel, der aus Metall oder einem flachen kräftigen
Stück Holz bestehen kann, bezeichnet. Bei 2 hat dieser Hebel i ein Loch zum Einsetzen
des Hakens 5 am Zugteile 4 und unten läuft dieser Hebel i in einen rechtwinklig
abgebogenen Ansatz 3 aus, welcher in die Öse 9 am Ende des Ringes 8 eingesetzt wird.
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Der Zugteil 4 hat oben einen Haken 5 zum Einhaken in des Loch 2 des
Hebels i. Am unteren Ende des Zugteils 4 biegt dasselbe um und geht in den Abstützteil6
über, welcher am Ende in einen kurzen rechtwinklig abgebogenen Ansatz 7, welcher
sich mit Druck auf die Schließhaken i i des Ringes 8 auflegt, ausläuft.
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Der Ring 8, welcher dazu dient, um das Reisigbündel mit dem Stiel
gelegt zu werden, besteht aus hochwertigem Stahldraht und endet an der einen Seite
in die runde oder vierkantige Öse 9. Hinter dieser Öse 9 kann der Ring 8 noch weitere
Einhakösen 9°, 96 und gegebenenfalls auch mehr solcher Einhakösen haben, wie Abb.
3 zeigt. Ein Stück vor dem anderen Ende des Ringes 8 hat dieser eine Zugöse io,
durch welche der Abstützteil 6 hindurchgesteckt wird. Am Ende des Ringes 8, an dem
die Zugöse io sitzt, ist der Schließhaken i i vorgesehen, der dazu dient, hinter
die Einhaköse 9 gelegt zu werden, wodurch der Verschluß des Ringes 8 bewirkt wird.
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Der Ring 8 kann durchgehend rund im Querschnitt sein, oder er kann
ganz oder zum Teil, wie bei 8° (Abb. 5) gezeigt ist, flach sein. Der Ring 8 kann
aber auch ganz aus Flachstahl bestehen, aus dem die Ösenteile und Haken herausgebogen
oder herausgestanzt oder auch angesetzt sind. Der Ring 8 kann aber auch aus mehreren
gelenkig verbundenen Teilen oder auch teilweise oder ganz aus Kettengliedern gebildet
sein.
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Die Abb. ii und 12 zeigen eine andere beispielsweise Ausführung des
Zugteils mit der Abstützung. Der Zugteil 4 besteht dabei aus dem oberen Teil mit
dem Haken 5 ist dann aber verdreht und zu einer länglichen Öse 12 ausgebildet, die
sich auf den Schließhaken ii abstützt und diesen niederdrückt. Der Zugteil 4 läuft
dann unten in einen Haken 13 aus, der in die Zugöse io eingreift.
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Eine weitere Ausführungsart ist in den Abb.13 und 14 gezeigt. Der
Einsetzhebel i hat auch hier einen Ansatz 3, der in die Einhaköse 9 eingehakt wird,
hat aber weiter einen besonderen bei 14 an ihn angelenkten Abstützteil 15, welcher
mit einem längeren Arm 16, der am Ende eine halbrunde Vertiefung hat und sich
mit
diesem Ende auf dem Ring 8 abstützt. Der mit dem Haken 5 in das Loch 2 des Hebels
i eingehakte Zugteil 4 hat einen Arm 18, der durch Abkröpfung am Abstützteil 15
vorbeiführt und unten dann in einen Haken 13 ausläuft.
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Die Handhabung beim Binden eines Reisigbesens mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geht in folgender Weise vor sich. Die für den Besen bestimmten Reisigzweige
werden, nachdem der Stiel in der Mitte hineingesteckt ist, mit der Hand zusammengedrückt
und der Ring 8 darum gelegt und angedrückt, wie Abb. 4 zeigt. Darauf wird der Abstützteil
6 durch die Zugöse io gesteckt und mit dem Ansatz 7 auf den Schließhaken ii aufgelegt.
Der Hebel i, der bereits mit dem Zugteil 4, verbunden ist, wird dann mit dem am
unteren Ende befindlichen Ansatz 3 am anderen Ringende in die Einhaköse 9 eingesetzt.
Wird nun der Hebel i aus der Stellung in Abb. 4 in die Stellung in Abb. 5 herumgeschwenkt,
so werden die Reisigzweige fest um den Stiel herum zusammengepreßt bis sich der
Schließhaken ii hinter die Einhaköse 9 legt. Damit ist der Ring 8 geschlossen und
bietet einen sicheren Zusammenhalt des Besens.
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Trocknen später beim Gebrauch des Besens die Zweige ein, und es droht
ein Lockern des Zusammenhaltes, so ist der Ring leicht zu lösen, indem man mit dem
Ende 7 der Gabel 4, 6 (Abb. 5) unter den Schließhaken ii faßt und diesen aus seiner
Haltung hinter der Einhaköse 9 heraushebt, wodurch die Bindung bzw. der Ring 8 sich
wieder öffnet. Darauf kann man einige Reisigzweige zu dem Bündel hinzulegen, worauf
man den Ring in der beschriebenen Weise wieder schließt. Bei der Ausführung nach
Abb. 3 kann nach Ausheben des Schließhakens ii dieser hinter eine der weiteren Einhakösen
911, 96 USW. gelegt werden, wodurch ohne weitere Reisigzweige zu benötigen,
der Ring sofort wieder geschlossen wird und das Reisigbündel ist dadurch wieder
fest zusammengezogen und der Besen erneut gebrauchsfertig.
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Bei der Ausführung nach Abb. Ir bis 14 wird der Hebel i und das Zugteil
4 in gleicher Weise angesetzt, wobei sich der gelenkig angebrachte Abstützteil15
mit dem Arm 17 auf den Haken ii einerseits und mit dem Arm 16 auf den Arm 8 anderseits
abstützt. Dadurch wird der Schließhaken ii leicht und sicher hinter die Einhaköse
9 geführt und der Verschluß bewirkt.
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Die Vorrichtung bietet also die Vorteile, daß der Verschlußring 8
leicht und sicher geschlossen werden kann, und daß etwa gelockerte Bindungen ohne
jede weiteren Hilfsmittel wieder fest und sicher nachgezogen werden können. Dadurch
ist nicht nur viel Arbeit und Verdruß gespart, sondern die Besen können ohne Störung
bis zu Ende aufgebraucht werden. Es wird also nicht mehr wertvolles Material an
Reisigbesen und Bindemitteln vergeudet, sondern auch. viel Mühe und Arbeit vermieden.