DE813077C

DE813077C - Gebaeude aus Leichtbeton

Info

Publication number: DE813077C
Application number: DEP31824A
Authority: DE
Inventors: Berndt Uhlig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-01-18
Filing date: 1949-01-18
Publication date: 1951-09-06

Description

Gebäude aus Leichtbeton Beim Wiederaufbau der zerstörten Städte werden bereits jetzt 13aukörper aus Schüttbeton, besonders mit Ziegelsplitt als Zuschlagstoff, hergestellt. Als bekannte Vorzüge dieser wohl wirtschaftlichsten Bauweise seien die Verwendung von Trümmerschutt, der geringe Bindemittel-(Zement-)Bedarf bei ausreichender Festigkeit und bester Wärmehaltung, die kurzen Transportwege, die Eignung zum Serienbau und der geringe Facharbeiterbedarf genannt. Einen Engpaß bildet die Holz- und Eisenknappheit, da diese insbesondere bei der Herstellung von Dächern benötigten Baustoffe auf lange Sicht nicht iii dein erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen.
Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Gebäude aus Leichtbeton, das einschließlich der Dachkonstruktion ohne Verwendung von Holz im Serienbau zu niedrigsten Kosten hergestellt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, daß die beiden Längswände und das Dach des neuen Gebäudes über normalem Rechteckgrundriß von einem nur Druckkräfte aufnehmenden Tonnengewölbe (Stützliniengewölbe) ohne statische Armierung gebildet werden. Das Haus kann dabei in monolithischer Bauweise aus Schüttbeton hergestellt sein, oder es kann in großformatigen Leichtbetonbauteilen über einem Lehrgerüst als Gewölbe erbaut werden. Es gelingt auf diese Weise, das Haus einschließlich des Daches ohne jede Verwendung von Holz aus einem wärmedämmenden und in beliebigen Mengen zur Verfügung stehenden Baustoff herzustellen, der anschließend nur noch mit einem geeigneten Außen-und Innenschutz versehen werden muß.
Das Gebäude kann dabei oben von einem normalen Spitzdach begrenzt sein, das von einer über dem Gewölbescheitel liegenden Linie (Firstlinie) tangential über das Gewölbe gelegt und bis zu einer Linie senkrecht über dem Fundament (Traufe) durchgeführt ist. Dabei kann der zwischen dem Gewölbe und der angegebenen Dachfläche befindliche Raum ganz oder teilweise' mit Leichtbeton ausgefüllt sein. Es empfiehlt sich, das Massivdach durch den überkragenden Teil einer durchlaufenden Massivdecke zu tragen. Das überstehende Massivdach kann aber auch durch senkrechte Träger oder durch eine oder mehrere von unten hochgeführte Massivwände gehalten werden. Die Außenfläche des Massivdaches kann durch eine wasserdichte Außenhaut, z. B. aus Bitumen, gegen Eindringen von Wasser geschützt sein.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in drei Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt Fig. i den Querschnitt durch ein Gebäude der neuen Art, das lediglich ein Erdgeschoß hat; Fig.2 den Querschnitt durch ein Gebäude der neuen Art, mit Erdgeschoß und ausgebautem Dachgeschoß, und Fig.3 den Querschnitt durch ein Gebäude der neuen Art mit Erdgeschoß und erstem Obergeschoß. Das neue Gebäude wird auf einem Fundament i aus Stampfbeton errichtet, - das in Richtung der Stützlinie in den Boden eingebaut ist. An dieses Fundament schließt sich bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung ein Schüttprofil 2 aus Leichtbeton an, das entweder der Form des Tonnengewölbes angepaßt ist, 7, oder außen dem Umriß eines Normalhauses folgt, 2. Die Stützlinie 3 ist in der Zeichnung als gestrichelte Linie wiedergegeben. In dem durch das Tonnengewölbe begrenzten Gebäude ist eine Hängedecke 4 angeordnet.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist der obere Teil des Leichtbetonprofils als normales Spitzdach 5 ausgebildet. Das Betonprofil kann anschließend an das Dach entweder senkrecht nach Art einer Hauswand heruntergezogen «-erden, so daß eine außen völlig dem Umriß eines normalen Hauses entsprechende Form 2 entsteht, oder es kann ein Teil 7 der Außenfläche des Betonprofils der Stützlinie angepaßt sein. In diesem Fall wird der überkragende Teil des Massivdaches durch die Massivdecke 6 abgefangen, welche bei 6' über das Tonnengewölbe hinausragt.
Wie in Fig 3 dargestellt ist, kann das Schüttprofil, welches außen eine dem Umriß eines normalen Hauses angepaßte Form hat, geschoßweise abgesetzt sein. Ferner kann ein überkragender Teil 6" der Massivdecke urimittelbar als Balkon verwendet werden und von unten zum Teil durch ein Betonprofil 9 mit äußerem senkrechten Verlauf abgestützt sein.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt. So braucht das neue Gebäude nicht aus Schüttbeton zu bestehen, sondern es kann aus einzelnen Betonbauteilen zusammengefügt sein.
Die Grenzen der neuen Bauweise liegen ausschließlich in der zulässigen Materialfestigkeit sowie in der Wirtschaftlichkeit, die bedingt ist durch das Verhältnis der Kosten für Dachkonstruktion und Ausbau gegenüber den Gesamtkosten. Bei einem hohen Haus spielt danach die Wahl der Dachkonstruktion eine untergeordnete Rolle.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gebäude aus Leichtbeton mit rechteckigem Grundriß, dadurch gekennzeichnet, daß seine beiden Längswände sowie das Dach aus einem nur Druckkräfte aufnehmenden Tonnengewölbe (Stützliniengewölbe) aus Leichtbeton ohne Bewehrung besteht.
2. Gebäude nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß es im Gußverfahren in einer Schalung hergestellt ist.
3. Gebäude nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einzelnen Betonbauteilen zusammengefügt oder über einem Lehrgerüst als Gewölbe aufgeführt ist.
Gebäude nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es oben von einem normalen Spitzdach begrenzt ist, das von einer über dem Gewölbescheitel liegenden Linie (Firstlinie) tangential über das Gewölbe gelegt ist, und daß der zwischen Gewölbe und der angegebenen Dachfläche befindliche Raum ganz oder teilweise mit Leichtbeton ausgefüllt ist.
5. Gebäude nach Anspruch t bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Massivdach durch den überkragenden Teil (6') einer durchlaufenden Massivdecke (6) getragen wird.
6. Gebäude nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß <las überstehende Massivdach durch senkrechte Träger oder durch eine oder mehrere Massivwände gehalten wird.
7. Gebäude nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des Massivdaches durch eine wasserdichte Außenhaut, z. B. aus Bitumen, geschützt ist.