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Dacheindeckung aus Asbestzementplatten Die bisher gebräuchlichen Formen
der Asbestzementdachpl:atten wurden zuerst nach dien bekannten Formen des Naturschiefers
und später des Wellbleches entwickelt. Zur Unterscheidung von Naturschiefer wurde
deshalb die Bezeichnung »Asbestschiefer« für die ebenen, schieferförmigen Asbestzementplatten
geprägt. Die dem Wellblech angepaßten Platten mit mehreren, in der Plattenlänge
parallel nebeneinanderlaufenden Wellen sind als Wellasbestzementplatten bekanntgeworden.
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Die ebenen, schieferförmigen Asbestzementplatten werden maschinell
völlig gleichmäßig in Form und Größe gestanzt. Sie ergeben deshalb, im Gegensatz
zum von Hand behauenen und deshalb in Form und Größe ungleichmäßigen Naturschiefer,
ein eintöniges, flächiges Dachbild ohne Gegensatz von Licht und Schatten. Wie der
Naturschiefer wird der Asb.estzementschiefer vorzugsweise in Gegenden verwendet,
wo die D:acheindeckung mit Schiefer wegen des dortigen Naturschiefervorkommens vorherrschend
ist :oder wo schwierige klimatische Verhältnisse ein besonders schriee- und regendichtes,
sturmsicheres und witterungsbeständiges Dach bedingen. In milderem Klima und wo
wegen reichlichen Vorkommens von geeignetem Rohstoff zur Herstellung guter Dachziegel
das Ziegeldach in seinen vielfältigen, durch starke Licht- und Schattengegen-sätze
belebenden Formen bodenständig ist, konnte sich der Asbestzementschiefer bisher
weniger duxchsetzen. Erschwerend hierfür wirkt mit, daß
ein Asbestzementschieferdach,
wie das Naturschieferdach, vorzugsweise auf Holzschalung mit Dachpappeunberlage
verlegt wird, die Verlegung besondere Fachkenntxiis,seerfordert und daß dadurch
Dachkonstruktionund Arbeitslohn verteuert werden.
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Die Wellasbestzementplatten sind wegen ihres sachlichen Aussehens
und wegen.ihrer, in großen Abmessungen wirtschaftlichsten Form für den Konstruktionsbau
in Industrie und Wirtschaft zweckbestimmt und konnten sich, angesichts entgegenstehender
Baugesinnung, für persönliche Ansprüche betonende Bauweisen bisher ebenfalls nicht
durchsetzen. Der zweckmäßigste Träger von Wellasbestzementplattten ist die Essenkonstruktion,
an der die Befestigung zeit feuerverzinkten Befestigungsmitteln aus Eisen verfolgt.
Diese Arbeit erfordert eingearbeitete Fachkräfte. Sowohl die @eiserne Trägerkonstruktion'
als auch die feuerverzinkten Befestigungsmittel aus Eisen sind teuer und schwer
zu beschaffen. .
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Aus allem diesen Gründen liegt einzwingendes Bedürfnis für eine technische
Weitenentwicklung auf dem Gebiet der Erzeugung von As#bestzemientdachplatten vor,
um seinerseits die zur Deckung des Bedarfs nicht ausreichende Menge von Bedachungsmitteln
zu steigern und andererseits den beiden Rohstoffen Asbest und Zement in ihrer seit
50 Jahren hervorragend bewährtem Verbindung ein, erweitertes Absatzgebiet
zu erschließen.
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Als Beitrag zur technischen Weiterentwicklung sollen Asbestzeanentplatten
dienen, die die Formen der gewellten Asbestzernentplathen und der @ebenen Asbestzementscbiefer
in sich vereinigen. -Die Merkmale- eines- durch-.die-Formenvereinigung erzielbaren
technischen und architektonischen Fortschrittes sind: i. die Aufhebung der seitherigen,
Verwendungsbeschränkungen, sowohl für den ebenen Asbestzementschiefer als auch für
die fortlaufend gew ellten Asbestzementplatten, und die Erschließung erweiterter
Absatzmöglichkeiten. durch eine für alle Verwendungsgebiete brauchbare Plattenorm;
a. die Anpassung dieser Plattenform an die bodenständige Baugesinnung und an die
architektonische Förderung der Belebung der Diachflächie durch Licht- und Schattenwirkung
mittels der höher liegenden Randflic henvölbungen und der tiefer liegenden @ebenen
Mittelstücke; 3. die Verlegungsmöglichkeit bei Mangel an langfristig _ geschulten
Fachkräften *auch durch angelernte Hilfskräfte; q.. Vorbeugung von Eindeckfehlern
bei der Verwendung von ,angelernten Hilfskräften durch zwangsläufige Festlegung
der Überdeckung senkrecht zu Traufe und First mittels der Randflächenwölbungen und
waagerecht zur Traufe rund First mittels senkrechter oder waagerechter joder diagonaler
Abschnitte an den Randflächenwölbungezz beim Schnittpunkt der senkrechten und waagerechten
Überdeckung; 5. die Verleguingsrnäglichkeit, statt auf entbehrlicher Eisenkonstruktion
vorzugsweise auf Holzdachstühlen; 6. die Verlegungsmöglichkeit, statt auf entbehrlicher
Holzschalung mit Dachpappeunterlage, vorzugsweise auf Dachlatten:; 7. die Einsparungsmöglichkeit
von Dachstuhlholz durch eine der Plattenlänge von ¢o cm, abzüglich der waagerechtem
Überdeckung, @entsprechende weite Lattung; B. die Steigerung .der Tragfähigkeit
der Dachplatten bei der - Eindeckarbeit, bei Ausbesserungsarbeiten und- bei Schneelast
durch die Herunterführung der beiden sich überdeckenden Randflächenwölbungen bis
auf die Dachlatten bzw. bis auf das ebene Mittelstück -der anschließenden Platte;
g. die sturmsichere Befestigungsmbglichkeit statt mit entbehrlichen Spezialbefestigungsmitteln
auf einfachste Art durch Verwendung von verzinkten Nägeln, Sturmhaken, oder Sturmklammern.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Dach eindeckung raus Asbestzementplatten
ist durch mit sich gegenüberliegenden Wulstkanten versehene Platten gekennzeichnet,
die sich bei ihrer Verlegung mit ihren Wulstkanten überlappen. Die Wulstkanten sind
dabei derart ausgebildet, daß sich .die Stirnkante der jeweils entenliegenden Wulst
auf der Holzlattung abstützt, während sich die Stirnkante der @obenliegenden Wulst
auf dem ebenen Mittelstück der anschließenden Platte abstützt.
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Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf besondere Formgebungen
der einzelnen Platten. In dieser Hinsicht sei erwähnt, daß an jeder Stelle, an der
vier sich in waagerechter und in senkrechter Richtung überlappende Platten zusammentreffen,
zwei diagonal zwischen der untersten und der ,obersten Platte liegende Platten vorzugsweise
nur im Bereich ihrer Wulstkanten derart zugeschnitten sind, Maß sie sich in einer
Stoßfuge berühren, die oben. durch die Wulstkante der oberen Platte abgedeckt ist.
Vorzugsweise bilden die zugeschnittenen Ecken der- sich in einer Stoßfuge berührenden
Platteen. gleiche Dreiecke, was aber nicht aurschließen soll, da.ß die Ecken auch
m einer anderen Form zugeschnitten sein können. Nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung sind die Plattenecken in solchem Ausmaß zugeschnitten, daß sich bei der
Plattenberührung in der Stoßfuge selbsttätig das richtige Maß der Platttenüberlappung
in waagerechter Richtung ergibt. Der wesentliche Vorteil der zugeschnittenen Plattenkanten
oder der sonstigen Stoßfugengestaltung liegt -darin, daß sich bei der Plattenüberlappung
in jeder Richtung ein glattes und sattes Aufliegen der Platten aufeinander ergibt.
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Schließlich bezieht sich die Erfindung noch darauf, daß die Asbestzementplatben
in waagerechter Richtung noch zeit Auswölbungen, Wülsten ",oder Abbiegungen versehen
sein können. Dabei. handelt es sich um eine Ausführung, die für besonders schwierige
klimatische Verhältnisse geeignet ist.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung sind in der Zeichnung Ausführungsbeispiele
dargestellt.
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Fig. i zeigt die Draufsicht einer verlegten Dacheindeckung, wobei
sich die Darstellung auf eine Firstreihe, eine Traufreihe und eine dazwischenliegen-de
Reihe von Platten beschränkt; Fig. z stellt einen Querschnitt nach der Linie A-B
der Fig. i dar; in Fig. 3 sind die einzelnen in Fig. i verwendeten Platten auseinandergezogen
für sich dargestellt; Fig. 4 zeigt in etwas größerem Maßstab gezeichnet
ein
Stück der Dacheindeckung mit Platten, die zusätzlich mit waagerecht verlaufenden
Auswölbunigen versehen sind; Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie C-D,
der
Fig. 4; Fig. 6 und 7 zeigen Längsschnitte nach den Linien E-F und G-II
der Fig. 4; in Fig. 8 ist eitle üb,erlappungsstelle in weiterer Vergrößerung entsprechend
der Schnittdarstellung von Fig.7 gezeichnet.
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- Jede einzelne aus Asbestzement hergestellte Platte besitzt das ebene
Mittelbeil a; an Blas sich in senkrechter Richtung auf beiden sich gegenüberliegenden
Seiten die Wulstkanten b, c anschließen. Die Querschnittsform der einzelnen Wulstkante
ist beispielsweise halbkreisartigoder etwa halbkreisartig. Im übrigen sind die beiden
Wulstkanten derart gestaltet, daß sich im gezeichneten Beispiel die etwas schmälere
Wulstkante c genau in die Höhlung der etwas breiteren Wulstkante b einschmiegt.
Ferner weisen die eigentlichen Stirnkanten der Wülste in bezug auf das ebene Mittelteil
eine verschiedene Höhenlage auf derart, daß die in Fig. i mit c' bezeichnete Stirnkante
bei verlegter Platte auf der tragenden Unterlage (Dachlattung) aufliegt. Die mit
b' bezeichnete Stirnkante der Wulst b liegt etwas höher, so daß sie
bei verlegter Platte auf der untergreifenden Nebenplatte aufliegt.
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In Fig. i ist die sogenannte Wetterrichtung durch einen Pfeil .angegeben,
und in diesem Fall -erfolgt die Verlegung der einzelnen Plaxven in der Reihenfolge
der in Fig. i eingezeichneten Zahlen 1, 2, 3, 4 usw. bis 12. Die Platten i bis 4
stellen die Traufreihe, die Platten 5 bis 8 eine mittlere Reihe und die Platten
9 bis 12 die Firstreihe dar. Die Wulstkante 2L der zweiten Platte übergreift oder
überlappt dabei die Wulstkante c der ersten Platte. Das gleiche ist bei jedem nachfolgenden
Plattenpaar der Ea11.
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Während die beiden Platten i und 12 eine rechteckige Form besitzen,
sind alle anderen Platten im gezeichneten Beispiel an einer oder zwei sich diagonal
gegenüberliegenden Ecken zugeschnitten. Im gezeichneten Beispiel ist jeweils -eine
Ecke in Form :eines gleichseitigen rechtwinkligen Dreiecks abgeschnitten. Die verbliebene
Schnittkante ist finit d bezeichnet. Sind die Platten i bis 4 verlegt, dann wird
die Platte 5 derart .auf die untere Platte i und die Wulstkante c aufgelegt, daß
sich die beiden Schnittkantend der Platten 2 und 5 berühren. Es entsteht eine Stoßfuge,
die aus Gründen der Deutlichkeit in Fig. i gleichfalls mit d bezeichnet ist. Durch
das Zusammenstoßen der beiden Platten 2, 5 in der Stoßfuged ist gleichzeitig das
in Fig. i mit e bezeichnete Maß der Plattenüberl@appung in senkrechter Richtung-
festgelegt. Bei der Herstellung der Platten werden also die Schnittlinien d derart
gelegt, daß sich das erforderliche überlappungsmaß e ergibt. Beim Verlegen der nächsten
Platte 6 wird die Stoßfuge d zwischen den in einer Diagonale liegenden Platten 2,
5 von der Wulstkante 6U der Platte 6 überdeckt. Die gleiche Stoßfuge und die gleiche
Überdeckung ergibt sich an jeder Stelle, an der vier Platten zusammenstoßen bzw:
sich überlappen.
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Es ist klar, daß die in Fig. i dargestellten; Plattenreihen in beiden
Richtungen beliebig lang verlegt werden können. Die Gestaltung der Plattenecken
soll nicht auf die dargestellte Form der schräg verlaufenden Stoßkante d beschränkt
sein. Die Stoßkante d kann unter einem anderen Winkel verlaufen ebenso kann sie
ungerade, d. h. beispielsweise eckig, verlaufen.
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Die Befestigung der neuen Platten auf der tragenden Unterlage geschieht
in an sich bekannter Weise durch Sturmhaken oder -klammern und Schiefernägel, zu
welchem Zweck die Platten mit je zwei eingestanzten Löchern verstehen werden, wie
z. B. in Fig. 4 dargestellt. Bei @entgegengesetzter Wetterrichtung erfolgt die Verlegung
der Platten in entsprechend umgekehrter Reihenfolge.
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Allgemein sei noch erwähnt, daß sämtliche Platten der Traufreihe unten
durch je einen Sturmhaken sturmsicher festgehalten werden müssen. Die Sturmhaken
werden auf dem Traufbrett eingeschlagen und die Platten werden von oben her in die
Haken @eingeschobien. Die äußeren Wulstkanten der Platten am Dachrand (beispielsweise
Platten i, 5, 9) müssen zur Hälfte ihres Wulstes- über die Dachfläche hinausragen.
Zur Sicherung gegen Beschädigung und gegen Eindringen von Feuchtigkeit werden die
Wülste an ihrer höchsten Stelle von unten her unterstützt. Ebenso müssen die Platten
in der Traufreihe über die Dachfläche hinausragen und durch eine dem Plattenprofil
entsprechend geformte Stütze gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet werden.
Die Firstabdeckung und die Gratabdeckung erfolgen durch entsprechend geformte Asbestzement-,
First- und Gratkappen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 möge @es sich beispielsweise
um die in Fig. i mit 3, 4, 7 und 8 bezeichneten Platten handeln. Die Ausbildung
der Wulstkanten u.nd :der Stoßfugen ist die gleiche, wie oben beschrieben.
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In zusätzlicher Weise ist jede Platte an ihrem oberen Rand mit einer
waagerecht verlaufenden Auswölbung f versehen, die sich in ihrer Ausdehnung auf
den ebenen mittleren Plattenbeil beschränken kann oder die sich, wie dargestellt,
über die Wulstkanten ausdehnt. In gleicher Weise ist die einzelne Platte an ihrer
unteren Kante mit einer kleinen nach unten gerichteten Abbiegung g versehen. In
Fig. 4 sind die bereits obenerwähnben Löcher 1t :eingezeichnet, durch welche
die Nägel i eingeschlagen werden, um die Platten .auf den Dachlatten k zu befestigen.
Die untere Plattenabbiegung g ist in bezug auf die Auswölbumg .f derart gestaltet,
daß die untere Plattenkante g die Auswölbung f der darunter befindlichen Platte
übergreift, -wie aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich.
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Aus Fig.8 ist ersichtlich, -,vie die jeweils obenliegenden Platten
an einer Überlappungsstelle in waagerechter und senkrechter Richtung durch eine
Sturmklammer
1, l' miteinander verbunden und ,gesichert werden können. Die
Platte 1 der Sturmklammer liegt auf der Wulstkante
Y, im gezeich-
neten Beispiel ,auf der waagerechten Auswölbung 3t |
agd. Der Stift der Klammer durcldrin gt innerhalb |
der Stoßfuge d :die Wulstkanten 4b und 7c nach |
oben, tritt durch ein Loch m durch die Wulst- |
kante 8b hach außen durch, wo, er nach unten um- |
gebiGgen -ist. |