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Asbestzementplatte für Dacheindeckung Es sind bereits Asbestzementplatten
für Dacheindeckung bekannt, die sich gegenüberliegende, in Richtung vom Dachfirst
zur Dachtraufe verlaufende Wulstkanten besitzen, zwischen denen sich ein ebener
Mittelteil befindet. Die beiden Wulstkanten einer Platte sind dabei in verschiedener
Breite ausgeführt, damit die schmälere, unterdeckende Wulstkante gut von der breiteren,
überdeckenden Wulstkante über-Iappt werden kann. Da bei einer vierfachen über-Iappung
von vier benachbarten Platten kein guter regensicherer Zusammenschluß der vier Plattenecken
möglich ist, so ist eine dreifache überlappung bekanntgeworden, die dadurch zustande
kommt, daß die Wulstkanten sich diagonal gegenüberliegender Platten schräg ausgeschnitten
Werden, so daß sich die mit schräg abgeschnittenen Ecken versehenen Wulstkanten
nicht überlappen.
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Diese bekannten Asbestzementplatten lassen sich in verschiedener Richtung
noch einfacher gestalten. Da die Asbestzementplatten aus wirtschaftlichen Gründen
nicht mit abgeschnittenen Ecken, sondern nur rechtwinklig beschnitten hergestellt
werden können, muß das Abtrennen oder Abschneiden der jeweiligen Ecken später in
einem besonderen Arbeitsgang durchgeführt werden, wobei durch die abgetrennten Ecken
außerdem Werkstoffverlust eintritt. Es kann auch vorkommen, daß bei der Abtrennung
der Ecken einzelne Platten beschädigt und dadurch unbrauchbar werden.
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Ebenfalls wirtschaftlich gesehen, läßt es sich vermeiden, daß Hersteller
und Händler eine größere Anzahl verschieden geformter Platten vorrätig halten müssen.
Bei der bekannten Ausführung sind nämlich vier- verschiedene Plattenformen notwendig.
Diese Formenzahl verdoppelt sich aber noch, wenn je nach der Wetterrichtung die
Eindeckung der Dachflächen entweder rechts beginnend nach links, oder umgekehrt,
links beginnend nach rechts erfolgen muß, um eine möglichst vollkommene Regensicherheit
zu erreichen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß bei Asbestzementplatten
der eingangs erwähnten Gestaltung die schmälere Wulstkante an den beiden Enden im
Bereich der bei der Dacheindeckung erfolgenden vierfachen Überlappung der Platten
nach unten abgesetzte Teile besitzt. Um den Begriff »abgesetzier Teil« oder »Absetzung«
besser verstehen zu können, stelle man sich eine waagerecht liegende, mit den Wulstkanten
versehene Asbestzementplatte vor. Die einzelne Absetzung wird erhalten, wenn der
entsprechende Teil der Wulstkante parallel zu sich selbst aus seiner ursprünglichen
Höhenlage etwas nach unten gepreßt oder versetzt wird. Eine einzelne Mantellinie
der Wulst wird also gewissermaßen gebrochen, so daß sich zwei parallel verlaufendeMantellinien
ergeben, die einen gewissen kleinen Abstand voneinander aufweisen. Die Größe dieses
Abstande3 ist vorzugsweise gleich oder etwa gleich der Plattendicke, so daß bei
der Überlappung zweier Wulstkanten der abgesetzte Teil der überdeckenden Wulstkante
den abgesetzten Teil der darunter befindlichen Wulstkante übergreift und mit dem
mittleren Teil der Wulstkante der unterdeckenden Platte bündig liegt.
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Durch diese Ausbildung einer für Dacheindecku :-gen bestimmtenAsbestzementplatte
sind fabrikationstechnische und wirtschaftliche Vereinfachungen e_-reicht worden,
die eine Steigerung der Erzeugungsleistung und eine Einsparung von Arbeitskraft
und maschinellen Einrichtungen ermöglichen. Die bekannte Abtrennung von Plattenecken
ist nicht mehr notwendig, und statt der obenerwähnten acht verschiedenen Plattenformen
sind nur noch zwei verschiedene Formen notwendig.
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Bei einer anders gestalteten Deckplatte ist die Absetzung an sich
bekannt, sie befindet sich aber nur am unteren Rand der Platte und erstreckt sich
über die ganze Plattenbreite.
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Durch die erfindungsgemäßen Absetzungen ergibt sich bei der Dacheindeckung
an derjenigen Ecke, a_i welcher vier Platten zusammenstoßen bzw. sich überlappen,
eine vierfache überlappung oder Oberdeckung, die allen Anforderungen hinsichtlich
de Regensicherheit entspricht. Gegenüber der drehacli°n Überlappung ist nunmehr
eine vierfache volle Eckenüberdeckung erreicht.
Die Herstellung
und Vorratshaltung der obenerwähnten zweiten Plattenform ist nur deshalb erforderlich,
weil in dem oberen, ebenen unterdeckenden Mittelteil der Dachplatte in bereits vorgeschlagener
Weise eine Wassersammelrinne vorhanden ist, die sich bei Deckung von rechts nach
links und bei umgekehrter Deckrichtung von links nach rechts im oberen Plattenteil
befinden muß. Wenn diese Wassersammelrinne weggelassen wird, was bei größerer Dachneigung
ohne weiteres möglich ist, dann kann erfindungsgemäß mit einer einzigen Plattenform
gearbeitet werden, und zwar sowohl für die Rechts- als auch für die Linksdeckung.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Eigenschaften des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels.
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Fig. 1 zeigt in verkleinertem Maßstab vier neben-und übereinanderliegende
AsbesLzementplatten von oben gesehen; Fig. 2 zeigt die gleiche Draufsicht der vier
Platten. nachdem sie auf den Dachplatten verlegt worden. sind: Fig. 3 zeigt eine
einzelne Platte in einem Schaubild; Fig. .4 stellt einen in größerem Maßstab gezeichneten
Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2 dar; Fig. 5 zeigt einen in größerem Maßstab
gezeichneten Querschnitt nach der Linie V-V der Fig. 2; Fig. 6 ist ein Querschnitt
nach der Linie VI-VI der Fig. 2.
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Die einzelne im Ausführungsbeispiel aus Asbestzement bestehende Dachplatte
weist den ebenen mittleren Teil 1, links davon die schmälere Wulstkante 2 und rechts
davon die etwas breitere Wulstkante 3 auf. Im gezeichneten Beispiel befindet sich
am oberen Ende des Mittelteiles 1 eine zweckmäßig V-förmige Wassersammelrinne 4;
außerdem ist die Wulstkante 2 auf ihrem Scheitel mit einer der Wulst parallel verlaufenden
Wasserrinne 5 versehen. Insoweit ist die Platte bereits bekannt oder bereits vorgeschlagen
worden.
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Nach der Erfindung ist die schmälere oder unterdeckende Wulstkante
2 oben und unten mit je einem gleich großen, abgesetzten Teil 2' und 2" versehen.
Diese abgesetzten Teile sind nachstehend kurz als Absetzungen bezeichnet. Aus dem
Schaubild der Fig. 3 sind diese Absetzungen besonders deutlich ersichtlich, ebenso,
daß das Maß der Absetzung senkrecht zur Plattenfläche gemessen gleich oder etwa
gleich der Plattendicke ist. Im übrigen richten sich die Absetzungen 2', 2" nach
der Größe der überlappung, de beim Dacheindecken sowohl in senkrechter Richtung,
d. h. in Richtung vom Dachfirst zur Dachtraufe, als, auch in waagerechter Richtung
erforderlich sind. Die gesamte Platte wird durch entsprechende Formen in noch nicht
vollständig abgebundenem Zustand deg Asbestzementes durch Pressung herbestellt.
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Wenn die Platten zur Eindeckung eines Dache mit geringer Neigung verwendet
werden, dann sind a:i denjenigen Stellen, an denen die Wasserrinne S in die zugehörigen
Wasserrinnen 5' der Absetzungen übergeht, kleinere, etwa keilförmige Einpressungen
6 angeordnet. Dadurch ist dafür gesorgt, daß in der Wasserrinne 5' der oberen Absetzung
2' kein Wasser stehenbleiben kann, sondern durch die Einpressung ,6 in die Wasserrinne
5 abfließt. Mit anderen Worten .gesagt geht die einzelne Wasserrinne 5' in einer
A b-Setzung 2' oder 2" flacher in die Rinne 5 der Wuls:-kante über,
als die Absetzung in die Wulstkante übergeht.
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Die Dacheindeckung, beschränkt auf die in Fig. dargestellten vier
Platten I, 1I, III und IV, geht in folgender Weise vor sich. In der Richtung von
de-Traufe zum First wird die Platte I auf die aus FIL,. .'-ersichtlichen Dachlatten
7 aufgelegt. Dann folgt die Platte 11, die mit ihrem unteren Rand die Platte s oben
übergreift. Dabei kommt die Absetzung 2" der Platte 1I auf die gleich große obere
Absetzung 2' der Platte I zu liegen. Bei diesen beiden Platten 1, 11 geht dann die
obere Fläche der Absetzung 2" der Platte il bündig in die Wulstkante 2 der Platte
1 über, wenn die Absetzung der Plattendicke entspricht. Im übrige überlappen sich
die Platten! und I1 in an sich bekannter Weise auch mit ihren mittleren Teilen
1 und ihren rechts befindlichen Wulstkanten 3, welche keinerlei Absetzungen aufweisen.
Die Platte 111 wird dann gemäß Fig. 2 links von der Platte 1 aufgelegt. wobei deren
Wulstkante 3 die gesamte Wulstkante 2, 2', 2" der Platte I überlappt. Es folgt die
Platte IV, deren Wulstkante 3 die obere Kante 3 der Platte 111 überlappt. Hinsichtlich
der sich überlappenden Absetzungen 2', 2" der Platten III und IV gilt das gleiche,
was vorher hinsichtlich der Platten 1 und 1: gesagt worden ist. An der Stelle, an
der sich die gegenüberliegenden Ecken der Platten I bis IV überlappen erfolgt also
eine vierfache und vollständige Überlappung der Plattenecken.
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Um zwischen den überdeckenden Wulstkanten 3 und den Mittelteilen 1
der unterdeckenden Platten 1, 11 im Bereich der nicht abgesetzten Wulstkanten 2
keinen Zwischenraum zu erhalten- in welchen windgepeitschter Regen in unzulässigem
Maß eintreten könnte, ist jede Platte, im waagerechten Querschnitt gesehen, mit
einer Erhöhung 8 versehen die der Wulstkante 2 parallel verläuft und dort gelegen
ist, wo die Wulstkante 2 in den ebenen Mittelteil 1 übergeht. Die Auflage oder Abdichtung
an dieser Stelle ist aus Fig. 6 besonders deutlich zu ergehen.
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Zum besseren Verständnis der Fig. 4 sei noch erwähnt, daß die Schnittlinie
IV-IV in Fig. 2 links der Wasserrinne 5 verläuft, so daß diese Wasserrinnen aus
Fig. 4 nicht ersichtlich sind.
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Die in der Zeichnung nicht dargestellte Befestigung der Platten auf
den Dachplatten 7 erfolgt in dem ebenen Plattenteil 1 unterhalb der überlappung
mit je zwei verzinkten Nägeln. Die entsprechenden Löcher sind in Fig. 3 mit 9 bezeichnet.
An den Wulstkanten wird eine zusätzliche Sturmsicherung der einzelnen Platten durch
bekannte Sturmklammern vorgenommen, die die Form eines verzinkten Blechstreifen=,
mit einem senkrecht darauf stehenden festgenieteten Kupferstift besitzen. Der Blechstreifen
ist in seiner Form der Wulstkante angepaßt. Diese Sturmklammern liegen mit ihren
Blechstreifen auf den unteren Absetzungen 2" und durchstoßen mit ihren Kupferstiften
die Wulstkanten 3 der überlappenden Platten. zu welchem Zweck die einzelne Platte
in ihrer Wulstkante 3 mit den aus Fig. 3 ersichtlichen weitere Löchern 10 versehen
ist. Die Kupferstifte werden nach erfolgter Dacheindeckung inRichtung zurDachtraufe
umgebogen, wodurch ein sturmsichere: Verband der Dachplatten am jeweiligen Zusammenschluß
von vier Plattenecken hergestellt ist.
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Für den regensicheren Abschluß an der Dachtraufe, am Dachfirst, am
Grat bei abgewalmten Dachflächen
und an den Giebeln bei Satteldächern
werden Formplatten hergestellt, die in ihrer Ausführung der Form der Absetzungen
der schmäleren Wulstkanten entsprechend angepaßt sind.