DE813059C - Gas- und/oder Dampfentladungslampe und Verfahren zum Anordnen einer elektrisch leitenden Bekleidung auf ihrer Innenwand - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 6. SEPTEMBER 1951

p 36801 VIIIc J 21 f D

Eindhoven (Holland) sind als Erfinder genannt worden

Zur Erleichterung der Zündung elektrischer Gas- und/oder Dampfentladungslampen hat man bereits vorgeschlagen, an der Innen- oder Außenwand des Entladungsgefäßes eine elektrisch leitende Bekleidung anzubringen, die gegebenenfalls mit einer oder mehreren Elektroden verbunden sein kann. Bei Entladungslampen für Beleuchtungszwecke wird die leitende Bekleidung vielfach in Form eines schmalen Streifens ausgebildet. Wenn man die leitende Bekleidung auf der Außenwand anordnet, wird manchmal keine hinreichende Verbesserung der Zündung erreicht. Die Bekleidung ist besser an der Innenseite anzuordnen.

Wünscht man eine Entladungsröhre, die an der Innenseite mit einer lumineszierenden Schicht überzogen ist, an der Innenseite mit einer leitenden Bekleidung zu versehen, so kann dies dadurch erfolgen, daß zunächst die Bekleidung und auf dieser die Lumineszenzschicht angeordnet wird. Auf diese Weise wird aber das Auftreten einer Glimmentladung zum Einleiten der Zündung der Röhre durch das Vorhandensein der Fluoreszenzschicht erschwert. Andererseits wird eine auf der Lumineszenzschicht angeordnete leitende Bekleidung im Zusammenhang mit der wenig festen Verbindung dieser Schicht mit der Wand des Entladungsgefäßes, in bezug auf das Festhaften im allgemeinen Schwierigkeiten bereiten.

Die Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeiten zu überwinden.

Nach der Erfindung wird zu diesem Zweck zum Anbringen der leitenden Bekleidung eine Dispersion

eines leitenden Stoffes in einer Flüssigkeit, vorzugsweise Metall, oder eine Verbindung, die durch thermische Zersetzung in einen leitenden Stoff übergeht, mit ein oder mehreren Stoffen, die an sich 5 oder zusammen mit den Bestandteilen der Lumineszenzschicht bei Erhitzung ein anorganisches, z. B. glasartiges Bindemittel bilden, verwendet. Eine solche Dispersion wird dann an der erwünschten Stelle auf der Wand des Entladungsgefäßes angeordnet. Darauf wird nach Trocknen derart erhitzt, daß durch Sintern oder Schmelzen eine fest an der Wand des Entladungsgefäßes haftende leitende Bekleidung entsteht, die mit der Lumineszenzschicht örtlich eine glasartige chemische Verbindung bildet.

Die Lumineszenzschicht kann bei Erhitzung mit der leitenden Bekleidung eine chemische Verbindung bilden, sowohl wenn zuerst die Dispersion und darauf die Lumineszenzschicht angebracht werden als auch im umgekehrten Falle. Die gewählte Reihen-

ao folge ist von der Anbringungsart der beiden Schichten abhängig.

Auf diese Weise entsteht eine haftende leitende Bekleidung aus einer Dispersion von leitendem Stoff in einem anorganischen Bindemittel, das an seiner

as seitlichen Begrenzung in die Lumineszenzschicht übergeht!

Zwar könnte auch ein festes Haften der Bekleidung erzielt werden, indem die Lumineszenzschicht an der anzubringenden Bekleidung zuvor entfernt und danach diese Bekleidung unmittelbar auf der Wand des Entladungsgefäßes angeordnet wird, aber abgesehen vom Nachteil der zusätzlichen Bearbeitung wird auf diese Weise kein gut aussehender seitlicher Anschluß der leitenden Bekleidung und der Lumineszenzschicht erzielt.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Beispiels und der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung ist eine Niederdruckquecksilberdampfentladungsröhre mit einer Lumineszenzschicht dargestellt, die aus dem Entladungsgefäß 1 mit den Elektroden 2 und 3 besteht. Die Lumineszenzschicht 4 erstreckt sich über die ganze Länge und den ganzen Umfang der Röhre. Der Zündstreifen 5 ist leitend mit der Elektrode 2 verbunden.

In der Breite des Streifens 5 bildet das Lumineszenzpulver mit der metallischen Bekleidung eine mit der Röhrenwand verschmolzene Schicht.

Zur Erzeugung des leitenden Streifens 5 wird eine Dispersion gleicher Gewichtsmengen Ag₂O und Glasur, bereitet aus 5400 g Pb₃ O₄, 2075 g B₂ O₃, g gemahlenem Sand, 150 g CoCO₃ und 75 g Mn O₂, in einer gleichen Gewichtsmenge Butanol verwendet.

Ein Streifen mit einer Breite von 3 mm wird z. B. mittels einer Rolle auf die Lumineszenzschicht 4 aufgetragen. Danach wird das Entladungsgefäß auf 470⁰ C in einem elektrischen Ofen erhitzt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Gas- und/oder Dampfentladungslampe, die an der Innenseite mit einer Lumineszenzschicht und einer die Zündung erleichternden elektrisch leitenden Bekleidung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Bekleidung aus einer mit der Wand des Entladungsgefäßes fest verbundenen, zusammengesinterten oder geschmolzenen Schicht einer Dispersion eines leitenden Stoffes in einem anorganischen Bindemittel besteht, die mit der Lumineszenzschicht örtlich eine chemische Verbindung bildet.

2. Verfahren zum Anordnen einer elektrisch leitenden Bekleidung auf der Innenwand einer Gas- und/oder Dampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der gewünschten Stelle der Bekleidung eine Schicht angeordnet wird, die aus einer Dispersion eines leitenden Stoffes, vorzugsweise Metall, oder eine Verbindung, die durch thermische Zersetzung darin übergeht, und einem oder mehreren Stoffen besteht, die an sich oder zusammen mit Bestandteilen der Lumineszenzschicht bei Erhitzung ein anorganisches Bindemittel bildet, und die Erhitzung derartig ist, daß durch Sintern oder Schmelzen eine fest an der Wand des Entladungsgefäßes haftende leitende Bekleidung entsteht, die mit der Lumineszenzschicht örtlich eine glasartige chemische Verbindung bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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