DE967714C - Aus hauptsaechlich wenigstens einem der Metalle Tantal und Zirkon bestehender Getterstoff fuer elektrische Entladungsgefaesse - Google Patents
Aus hauptsaechlich wenigstens einem der Metalle Tantal und Zirkon bestehender Getterstoff fuer elektrische EntladungsgefaesseInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 21. AUGUST 1958
E48p5VIIIc/2if
Die Erfindung betrifft einen Getterstoff für elektrische Entladungsgefäße mit Gasfüllung, insbesondere
Leuchtstofflampen, welcher hauptsächlich aus wenigstens einem der Metalle Tantal und
Zirkon besteht und mit der Entladungsatmosphäre des Entladungsgefäßes in Berührung kommt und
■durch eine mit emittierendem Stoff ausgerüstete Elektrode beheizt wird.
Bekanntlich absorbieren die genannten Metalle Gase außer Edelgasen durch Vorgänge, welche von
dem Metall und dem Gas abhängen, und im allgemeinen eine chemische Verbindung oder eine
Lösung sind. Bei nicht zu hohen Temperaturen erfolgt diese Absorption um so schneller, je höher'
die Temperatur des Metalls ist. Wenn jedoch diese Temperatur zu hoch ist, kann das Metall die Gesamtheit
oder einen Teil der Gase wieder abgeben, welche es bei niedrigen Temperaturen absorbiert
hatte.
Wegen dieser Eigenschaft der Absorption von Gasen werden Tantal und Zirkon als »Getter«, also
zur Entfernung unerwünschter Gase benutzt, insbesondere bei elektronischen Entladungsgefäßen
mit Hochvakuum oder Gasfüllung.
Diese Metalle können jedoch nicht ohne Vorsichtsmaßnahmen
benutzt werden. Wenn z. B. das
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das Getter bildende Metallstück zum Zwecke seiner Heizung mit einer Elektrode eines elektrischen
Entladungsgefäßes in Berührung gebracht wird, besteht die Gefahr, daß die Entladung von diesem
Stück ausgeht, anstatt an der Elektrode anzusetzen.
Der Getterstoff gemäß der Erfindung weist diese
Nachteile nicht auf. Zu diesem Zweck besteht er in bekannter Weise ganz oder hauptsächlich aus
ίο wenigstens einem der Metalle Tantal und Zirkon
und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Getterstoff, z. B. in Körnerform, dessen Einzelteilchen
mit einer für die zu absorbierenden Gase durchlässigen Schicht aus emissionshinderndem Stoff in
*5 einer großen elektrischen Widerstand bietenden Dicke überzogen sind, mit den emittierenden
Stoffen gemischt ist, wobei diese Schicht aus emissionshindernden Stoffen durch Oxydation der Oberfläche
des Gettermetalls gebildet ist, welche gegebenenfalls nach dessen Vermischung mit dem
aktivierenden Stoff erfolgt.
Der emissionshindernde Oxydüberzug auf den einzelnen Getterstoff teilchen- verhindert die Entstehung
von Entladungen an deren Oberfläche, und seine Durchlässigkeit braucht nur unter den Bedingungen
erheblich zu sein, welchen das darunterliegende Metall während des normalen Arbeitens
des Entladungsgefäßes, für den der absorbierende Stoff benutzt wird, ausgesetzt ist. Die Dicke des
Überzuges auf dem Getterstoff nach der Erfindung erfordert jedoch eine geregelte Oxydationsbehandlung;
denn da die Getterstoffe in der Wärme in Berührung mit gewissen Oxydverbindungen ziemlich
leicht oxydiert werden, wird die Schicht leicht zu dick.
Daß der absorbierende Stoff hauptsächlich aus Tantal oder Zirkon besteht, soll derart verstanden
werden, daß bei diesem Stoff die Absorption wenigstens zum größten Teil durch das Tantal
oder das Zirkon bewirkt wird. Der Getterstoff gemäß der Erfindung ist mit den emittierenden und
gegebenenfalls auch mit den indifferenten oder leitenden oder isolierenden Stoffen^ oder anderen, als
Getter wirkenden Stoffen usw. vermischt. Wenn mit seinem Oxyd bedecktes Zirkonium
benutzt wird, so darf dieses während des normalen Betriebes der Leuchtstofflampe, in welcher
es verwendet wird, nicht eine solche Temperatur erreichen, daß dieses Oxyd in fühlbarem Maße
vom metallischen Zirkonium absorbiert wird. Diese Temperatur beträgt ihrer Größenordnung nach
7000.
Die Erfindung ist nachstehend beispielsweise unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
Die Abbildung ist eine Schnittansicht eines Teils einer Elektrode für ein Entladungsgefäß bei Benutzung
des Getterstoffes gemäß der Erfindung, und zwar ein Schnitt durch einen Teil einer Elektrode
mit doppeltgewendeltem Spiralfaden. >5o Der Wolframfaden 15 mit einem Durchmesser
von z. B. 0,08 mm wird zu einer ersten Spirale 13, z.B. mit einem Innendurchmesser von 0,15mm,
aufgewickelt. Diese erste Spirale, von der nur einige Windungen dargestellt sind, wird ihrerseits
zu einer zweiten Spirale mit einem Innendurchmesser von 0,7 mm aufgewickelt. Der emittierende
Überzug 14 der Spirale 13 enthält wenigstens teilweise in an sich bekannter Weise nach
der Behandlung Bariumoxyd und kleine Mengen von metallischem Barium. Dieser emittierende
Überzug enthält ferner im vorliegenden Fall oberflächlich oxydierte Tantalkörper 16.
Diese Oxydation kann entweder vorgenommen werden, bevor die Körner mit den die emittierenden
Oxyde erzeugenden Erzeugnissen gemischt werden, oder auch während der Bildung dieser
Oxyde. Man kann z. B. folgendermaßen vorgehen. Man bringt zunächst auf den Doppelwendelfaden
15 ein Gemisch aus Bariumhydrat und Tantal in Form von nicht oxydierten Körnern und schickt
einen elektrischen Strom durch den Faden 15, so daß das Bariumhydrat schmilzt. Hierauf werden
die diesen Faden 15 aufweisende Elektrode sowie eine andere ähnliche Elektrode in den Kolben des
Entladungsgefäßes, welches mit diesen Elektroden versehen werden soll, eingebaut. Diese Anordnung
wird dann durch eine Erhitzung im Vakuum entgast, wodurch das Bariumhydrat wasserfrei gemacht
wird, dann wird ein Edelgas eingefüllt. Schließlich läßt man eine Entladung zwischen den
Elektroden übergehen, um sie zu »aktivieren«, d. h. um einen Teil des Baryts zu metallischem Barium
zu reduzieren. Diese Aktivierung durch Entladungen in einer Edelgasatmosphäre kann z. B., wenn
der Träger der emittierenden Schicht ein doppelspiralig aufgewundener Wolf'ramfaden von
0,08 mm Durchmesser ist, aus einer Folge von Entladungen bestehen, deren jede 10 Sekunden dauert,
wobei die Einzelentladungen durch Ruhezeiten von 5 Sekunden voneinander getrennt sind, und zwar
während einer halben Stunde. Jede dieser Entladungen wird ohne Vorheizung der Elektroden
durch Benutzung einer hinreichenden Spannung gezündet und weist eine Stromstärke von
0,475 Ampere auf, was höher als die normale l°5 Stromstärke (0,420 Ampere) der Entladung des
Entladungsgefäßes ist, in welchem die zu aktivierende Elektrode eingebaut wird. Alle diese Vorgänge
sind z. B. aus der Fabrikation von Leuchtstofflampen bekannt. Im vorliegenden Fall haben
sie eine zusätzliche Wirkung. Die Tantalkörper werden nämlich oberflächlich durch das Baryt oxydiert,
insbesondere bei der »Aktivierung« der Elektroden, wodurch sie einen emissionshindernden
Oxydüberzug erhalten. Bei Ausgang von einem anderen Stoff als Bariumhydrat wird eine geeignete
Behandlung zur oberflächlichen Oxydierung des Tantals oder Zirkons benutzt. Diese Behandlung
kann in gewissen Fällen derjenigen entsprechen, welche zur Herstellung der Elektrode iao
unter Ausgang von diesem Stoff erforderlich ist, wenn das emittierende Gemisch keines dieser
beiden letzteren Metalle enthält, sie wird jedoch so angepaßt, daß die gewünschte oberflächliche
Oxydation des Getterstoffes erhalten wird. Eine für eine von einem Entladungsstrom von 0,4 Ampere
durchflossene Lampe bestimmte Elektrode kann z. B. 5 mg Bariumoxyd und ι bis 2 mg Tantal in
Körnern etwa der Siebgröße 400 enthalten. Die die Metallkörner überziehende Oxydschicht hat noch
den Vorteil, daß diese Körner die Leitfähigkeit der Emissionsschicht nicht vergrößern, wie dies bei
Körnern aus einem unüberzogenen Metall der Fall wäre.
Bei den obigen Ausführungsformen ist einzig
und allein Tantal als die Gase absorbierendes Metall angegeben worden, da dieses Metall im allgemeinen
leichter benutzbar ist als Zirkon. Es ist jedoch klar, daß auch Zirkon, welches ebenfalls sehr
wenig flüchtig ist und die Gase insbesondere bei ziemlich hohen Temperaturen absorbiert, benutzt
werden kann.
Die Ausbildung des Getterstoffes gemäß der Erfindung
kann auch benutzt werden, wenn die emittierenden Stoffe unter Ausgang von Substanzen erhalten
werden, welche keine Bariumverbindungen sind, z. B. unter Ausgang von Verbindungen anderer
erdalkalischer Metalle, welche mit Bariumverbindungen
gemischt sein können oder nicht, oder bei Ausgang von Thoriumoxyd.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Aus hauptsächlich wenigstens einem der Metalle Tantal und Zirkon bestehender Getterstoff für elektrische Entladungsgefäße mit Gasfüllung, insbesondere Leuchtstofflampen, welcher mit der Entladungsatmosphäre des Entladungsgefäßes in Berührung kommt und durch eine mit emittierendem Stoff ausgerüstete Elektrode beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Getterstoff, z. B. in Körnerform, dessen Einzelteilchen mit einer für die zu absorbierenden Gase durchlässigen Schicht aus emissionshinderndem Stoff in einer großen elektrischen Widerstand bietenden Dicke überzogen sind, mit den emittierenden Stoffen gemischt ist, wobei diese Schicht aus emissionshindernden Stoffen durch Oxydation der Oberfläche des Gettermetalls gebildet ist, welche gegebenenfalls nach dessen Vermischung mit dem aktivierenden Stoff erfolgt.In Betracht gezogene Druckschriften:Zeitschrift »Electronics«, 1950, Oktober, S. 80 bis 86.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenS 509 628/145 1.56 («09 594/20 8.5»)
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