DE819296C - Verfahren zur Herstellung einer Kathode einer elektrischen Entladungsroehre - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Kathode einer elektrischen EntladungsroehreInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J9/00—Apparatus or processes specially adapted for the manufacture, installation, removal, maintenance of electric discharge tubes, discharge lamps, or parts thereof; Recovery of material from discharge tubes or lamps
- H01J9/02—Manufacture of electrodes or electrode systems
- H01J9/04—Manufacture of electrodes or electrode systems of thermionic cathodes
- H01J9/042—Manufacture, activation of the emissive part
Description
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung der Emissionsschicht einer Kathode von elektrischen
Entladungsröhren bekannt. Eines der ältesten Verfahren besteht darin, auf eine Unterlage, die als
Kernkörper dient, von einer bestimmten Stelle in der Röhre Barium aufzudampfen, das z. B. durch
Erhitzung und Zersetzung einer bestimmten Bariumazidmenge erhalten worden ist, oder durch Erhitzung
von Legierungen, wie Bariummagnesium,
ίο Bariumaluminium u. dgl., oder von Reduktionsgemischen, z. B. Bariumoxyd mit Magnesium, Aluminium
oder Zirkonium, entstehen kann. Diese Verfahren sind praktisch in Fortfall gekommen, da
das Erdalkalimetall dabei durch die ganze Röhre verdampft, an unerwünschten Stellen niederschlagen
kann und dann zu störenden Emissionserscheinungen, z. B. zu einem auf der Wandung befindlichen
Erdalkalimetallspiegel und manchmal zum Kurzschluß zwischen den verschiedenen Elektroden
und/oder anderen Einzelteilen der Röhre Anlaß geben kann.
Das Verfahren zum Auftragen einer elektronenemittierenden Schicht, das heutzutage am meisten
Anwendung findet, ist das Verfahren, nach dem ein oder mehrere Erdalkalicarbonate auf irgendeine
Weise, z. B. durch Spritzen, Tauchen, auf elektrolytischem oder elektrciphoretischem Wege, auf einen
Kathodenkernkörper aufgetragen werden, worauf nach dem Einbau der auf diese Weise erhaltenen
Kathode in die Röhre die Carbonate durch Erhitzung in Oxyd umgesetzt werden. Diese Zersetzung
erfolgt gewöhnlich, nachdem sämtliche anderen Einzelteile der Röhre entgast worden sind.
Die bei dieser Zersetzung entwickelte Kohlensäure muß daher entweder schnell weggepumpt oder von
einem Fangstoff absorbiert werden. Da die frei
werdende Kohlensäuremenge verhältnismäßig groß ist, besteht die Möglichkeit, daß andere Röhrenteile
wieder Gas aufnehmen. Obzwar an sich die auf diese Weise entstandenen Oxydschichten eine gute Emission
aufweisen, treten in manchen Fällen Schwierigkeiten auf, wenn man für Kurzwellenzwecke
dünne Schichten, z. B. Schichten mit einer Stärke von weniger als io Mikron, verwenden will. Es erweist
sich dann als äußerst schwierig, nach diesem Carbonatverfahren Schichten zu erhalten, die sowohl
eine gute Emission als auch eine genügend hohe Lebensdauer haben.
Die hier geschilderten Nachteile lassen sich durch Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung
zur Herstellung einer Kathode einer elektrischen Entladungsröhre beseitigen. Dieses Verfahren
besteht darin, daß in einem getrennten entlüfteten Raum eine Kathode dadurch präpariert wird, daß
aus irgendeinem Gemisch, einer Verbindung oder
ao einer Legierung Erdalkalimetall verdampft und auf einen Kernkörper niedergeschlagen wird, der oberflächlich
aus z. B. Nickeloxyd oder Kupferoxyd besteht, worauf dieser Körper erhitzt wird, so daß
sich eine Schicht eines oder mehrerer Erdalkalioxyde bildet; darauf wird die erhaltene Kathode
während einiger Zeit einer Kohlensäure enthaltenden Atmosphäre, z. B. Luft, ausgesetzt und schließlich
in die endgültige Röhre eingebaut und während einiger Augenblicke erhitzt.
Dieses Verfahren ergibt sodann eine Kathode, welche eine sehr gute und wiederholbare Emission
und außerdem eine genügend hohe Lebensdauer besitzt. Die Schicht selbst ist sehr dünn; Schichtstärken
kleiner als 10 Mikron sind in diesem Falle normal; man kann hier leicht zu Stärken von der
Größenordnung von 0,1 bis 1 Mikron gehen. In der Röhre, in der diese Kathode verwendet wird, ist
kein Erdalkalimetall verdampft auf die Wand und andere Teile niedergeschlagen. Es können daher
keine Schwierigkeiten auftreten, welche das Entstehen von Kurzschlüssen, die Bildung eines Bariumspiegels
auf der Wand usw. mit sich bringen. Es wird daher eine Oxydkathode erhalten, die durch
das Carbonat angefertigt ist und eine Stärke hat, welche nach den bekannten Verfahren zum Auftragen
von Erdalkalicarbonaten erhalten, zu Kathoden mit einer sehr geringen Lebensdauer führen
würde. Diese geringe Stärke des Carbonates bringt außerdem mit sich, daß aus dieser Schicht eine geringere
Kohlensäuremenge freikommt als aus den auf bekanntem Wege angefertigten Carbonatkathoden.
Auf diese Weise wird die endgültige Entgasung der Röhre erleichtert, da für eine gute Entgasung
ein niedriger Druck erforderlich ist, der durch diese geringe Kohlensäuremenge sehr begünstigt
wird.
Wesentlich für das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist, daß die ursprünglich angefertigte
Oxydschicht in eine Kohlensäure enthaltende Atmosphäre gebracht wird, um das Oxyd in Carbonat umzusetzen.
Die Kathode läßt sich zu diesem Zweck am leichtesten der Luft aussetzen, zumal es sich
als vorteilhaft erwiesen hat, wenn die Atmosphäre auch noch ein wenig Wasserdampf enthält. Die Zeit,
während der diese Atmosphäre auf die Oxydschicht einwirken muß, darf nicht zu kurz gewählt werden,
da vermutlich zunächst eine Umsetzung in Hydroxyd stattfindet. Es hat sich ergeben, daß z. B. bei einer
Schichtstärke von 5 Mikron eine Zeitdauer von wenigstens zweimal 24 Stunden zur Umsetzung des
Oxyds in Carbonat erforderlich ist.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, in dem ein erfindungsgemäß
durchgeführtes Verfahren in Einzelheiten wiedergegeben ist. In einem entlüfteten Raum wird
ein Kernkörper aus Wolfram, Molybdän oder Nickel mit einer dünnen Schicht aus Nickel oder Kupfer
überzogen und darauf oberflächlich, z. B. an Luft, oxydiert. Darauf wird aus einer einErdalkalimetallazid
enthaltenden Tablette dieses Erdalkalimetall durch Erhitzung und Zersetzung des Azids abgetrennt
und verdampft, und dieser Dampf wird auf die oxydierte Nickel- oder Kupferschicht niedergeschlagen
und schließlich durch Erhitzung des Kernkörpers in Oxyd umgesetzt. Die auf diese
Weise erhaltene Kathode wird der Luft ausgesetzt und dreimal 24 Stunden an Luft aufbewahrt. Darauf
wird die Kathode in die endgültige Röhre eingebaut und erhitzt, so daß sich eine aus einem oder mehreren
Erdalkalioxyden bestehende sehr dünne Schicht ergibt, wobei in der Röhre keine Spuren von verdampftem
oder niedergeschlagenem Barium und insbesondere auf der Wand kein Bariumspiegel vorzufinden
ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kathode einer elektrischen Entladungsröhre, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem getrennten entlüfteten Raum eine Kathode dadurch präpariert wird, daß aus irgendeinem Gemisch, einer Verbindung
oder einer Legierung ein Erdalkalimetall verdampft und auf einen Kernkörper niedergeschlagen
wird, der oberflächlich aus z. B. Nickeloxyd oder Kupferoxyd besteht, worauf der erhaltene
Körper erhitzt wird, so daß eine Erdalkalimetalloxydschicht entsteht, und darauf diese
Kathode während einiger Zeit einer Kohlensäure enthaltenden Atmosphäre, z. B. Luft, ausgesetzt
und dann in die endgültige Röhre ein- no gebaut und während kurzer Zeit erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in einem getrennten entlüfteten Raum präparierte Kathode während wenigstens zweimal 24 Stunden der Luft aus- 11S
gesetzt wird.
3. Kathode einer elektrischen Entladungsröhre, die gemäß dem Verfahren nach den Ansprüchen
ι oder 2 angefertigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Emissions- lao
schicht weniger als 10 Mikron beträgt.
4. Elektrische Entladungsröhre mit einer Kathode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke der Emissionsschicht 0,1 bis ι Mikron beträgt und die Röhrenwand praktisch
frei von einem Erdalkalimetallspiegel ist.
© 2073 10
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE258432X | 1944-11-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE819296C true DE819296C (de) | 1951-10-31 |
Family
ID=3866699
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP19566A Expired DE819296C (de) | 1944-11-04 | 1948-10-26 | Verfahren zur Herstellung einer Kathode einer elektrischen Entladungsroehre |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE457759A (de) |
CH (1) | CH258432A (de) |
DE (1) | DE819296C (de) |
FR (1) | FR936338A (de) |
GB (1) | GB637385A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052578B (de) * | 1953-06-18 | 1959-03-12 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellung einer Oxydkathode mit einer auf die Oberflaeche des Kathodenkoerpers aufgesinterten, porigen Metallschicht |
-
0
- BE BE457759D patent/BE457759A/xx unknown
-
1946
- 1946-09-07 CH CH258432D patent/CH258432A/fr unknown
- 1946-11-27 FR FR936338D patent/FR936338A/fr not_active Expired
-
1947
- 1947-04-30 GB GB11592/47A patent/GB637385A/en not_active Expired
-
1948
- 1948-10-26 DE DEP19566A patent/DE819296C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052578B (de) * | 1953-06-18 | 1959-03-12 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellung einer Oxydkathode mit einer auf die Oberflaeche des Kathodenkoerpers aufgesinterten, porigen Metallschicht |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH258432A (fr) | 1948-11-30 |
FR936338A (fr) | 1948-07-16 |
GB637385A (en) | 1950-05-17 |
BE457759A (de) |
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