DE812840C

DE812840C - Verfahren zur Herstellung von gelochten Sinterkoerpern

Info

Publication number: DE812840C
Application number: DEP36913A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr Phil Staeblein
Original assignee: Wallram Hartmetall GmbH
Current assignee: Wallram Hartmetall GmbH
Priority date: 1949-03-17
Filing date: 1949-03-17
Publication date: 1951-09-06

Description

Verfahren zur Herstellung von gelochten Sinterkörpern Die im Handel befindlichen Rohlinge mit Zentralbohrung zur Herstellung von Ziehsteinen aus Hartmetall werden bis zu einer Bohrung von o,4 mm hergestellt. Die Herstellung erfolgt dadurch, daß der pulverförmige Sinterstoff zunächst in einer Preßform gepreßt und dann, gegebenenfalls nach einer Vorsinterung bei 8oo bis goo° C, die den Zusammenhalt des Preßlings verbessert, mittels eines Bohrers gebohrt wird. Der Bohrer wird bei dem Bohrvorgang schnell stumpf, weil ein Preßling aus Hartmetallpulver wie Schmirgel wirkt. Nach der Fertigstellung der Bohrung wird der Rohling bei etwa r4oo bis r5oo° C fertiggesintert, wobei er eine Schwindung von etwa 2o% erfährt. Rohkerne mit einer Lochung unter o,4 mm sind im Handel nicht zu haben und können nur durch Arbeitsnadeln in langwierigen Stoßarbeiten hergestellt werden. Bei diesen Arbeiten werden etwa 8o% aller zu bearbeitenden Rohlinge für die feinsten Bohrungen unbrauchbar, weil bereits bei geringsten Abweichungen Bohrungen größeren Ausmaßes entstehen.
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung von .gelochten Sinterkörpern, insbesondere von Hartmetallziehsteinen mit Bohrungen unter o,5 mm zum Gegenstand und besteht darin, daß in die Preßformen zur Herstellung der Sinterkörper vor oder nach dem Einfüllen des Sinterstoffes an den herzustellenden Lochstellen Fremdkörper, beispielsweise Drähte, eingepaßt, die Fremdkörper bei I4erstellung des Preßlings in Streckung gehalten und nach der Herstellung der Preßlinge herausgezogen oder im Preßling belassen werden. Es können dabei Fremdkörper Verwendung finden, die bei der nachfolgenden Sinterung der Preßlinge ausbrennen oder verdampfen.
Zur Ausführung des Verfahrens, z. B. zur Herstellung von Ziehsteinen aus Hartmetallen mit Bohrungen unter o,5 mm, können die Preßstempel und der Gegenstempel Zentralbohrungen erhalten, durch die ein Draht geführt wird, der an einem Ende durch Backen und am anderen Ende durch Federzug, Führung über eine Umlenkrolle mit Gewichtsbelastung o. dgl. in Streckung gehalten wird. Die Herstellung des Preßlings erfolgt in der üblichen Weise. Der Draht wird zweckmäßig aus dem Preßling herausgezogen, wenn er sich noch in der Preßform befindet; er kann auch aus einer brennbaren Kunstmasse, beispielsweise Igelith bestehen und im Preßling verbleiben, weil er dann beim Sintern ausbrennt. Die nachfolgende Sinterung des Preßlings erfolgt in der üblichen Weise, jedoch mit dem Unterschied, daß das Vorsinterungs- und Bohrverfahren überflüssig geworden sind und die Sinterung in einem einzigen Arbeitsvorgang vor sich geht. Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind weiterhin darin zu sehen, daß die Herstellung von Ziehsteinen wesentlich vereinfacht worden ist und mit großer Sicherheit Steine mit kleinstem Durchmesser hergestellt werden können. Das Herstellungsverfahren wird somit durch die Erfindung wesentlich vereinfacht und verbilligt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gelochten Sinterkörpern, insbesondere von Hartmetallziehsteinen mit Bohrungen unter o,5 mm durch Pressen und Sintern, dadurch gekennzeichnet, daß in die Preßformen Fremdkörper, wie Drähte, an den Lochstellen eingepaßt werden, das zu pressende Pulver in die Formen eingefüllt wird, die Fremdkörper bei der Herstellung der Preßlinge in Streckung gehalten und nach der Herstellung aus den Preßlingen herausgezogen oder in den Preßlingen belassen werden .und anschließend gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorbereitung von Lochstellen in den Sinterkörpern belassenen Fremdkörper aus bei der Sinterung verbrennbarem oder verdampfbarem Stoff bestehen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Ziehsteinen aus Hartmetall mit Bohrungen unter o,5 mm in der Mittellängsachse der Preßform und der Preßstempel Zentralbohrungen angeordnet und durch diese Bohrungen Drähte geführt sind, die auf einer Seite durch Haltebacken und auf der anderen Seite durch Federzug, Gewichte o. dgl. in Streckung gehalten werden.