DE810292C

DE810292C - Mund- und Zahnpflegemittel

Info

Publication number: DE810292C
Application number: DEP1491A
Authority: DE
Inventors: Andreas Roemer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-01-15
Filing date: 1949-01-15
Publication date: 1951-08-09

Description

Mund- und Zahnpflegemittel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines biologischen Mund- und Zahnpflegemittels.
Die Erfindung besteht darin, daß zellregenerierende Stoffe, die nach biologischen Gesetzen die gesunde Salivation steigern und die Selbstreinigung in der Mundhöhle anregen, als wirksames Prinzip verwendet werden. Als solche Stoffe kommen in erster Linie Stärke und Stärke enthaltende Pflanzenteile, ganz allgemein Polysaccharide, in Betracht. Das Verfahren besteht darin, daß solche stärkehaltigen Frischpflanzenteile zum Zahnputzmittel entsprechend verrieben werden. Man kann die frische Masse in einem Protein-Glycerin-Stärkekleister auffangen, innig vermischen und zweckmäßig mit Polysacchariden bis zur nötigen Konsistenz verarbeiten.
Das neue Zahnpflegemittel nimmt bewußt Abstand von den Verwendung von Zahnpulvern zur Mund- und Zahnpflege, da erkannt worden ist, daß die bisher zu diesem Zweck verwendeten Reinigungsmittel, wie Schlämmkreide, Pottasche, Seife, Soda, chlorsaures Alkali, Austernschalen o. dgl. oder Bimsstein, schädlich sind, da diese Stoffe teils wegen ihrer Härte, teils wegen ihrer alkalischen Reaktion bei gewohnheitsmäßig starker Anwendung eine Imprägnation des Gewebes der Organe der Mundhöhle mit zellfremden Bestandteilen bewirken, wodurch eine Disfunktion der Speicheldrüsen hervorgerufen wird. Der Zahnstein, der gefürchtete Vorbote der Paradentose, wird durch die obengenannten gebräuchlichen Mund- und Zahnpflegemittel nicht beseitigt, sondern als Folge der Disfunktion der Speicheldrüsen sogar gefördert.
Der neuen Erfindung liegt demgegenüber die Erkenntnis zugrunde, daß von der Tatsache ausgehend, daß die Mundhöhle mit ihren Organen anatomisch und physiologisch zum Magen-Darm-Traktus gehört, biologisch wirkende Mund- und Zahnpflegemittel zur Gesunderhaltung der Mundhöhle und ihrer Organe notwendig sind. Die Beobachtung, daß frisch bereitete Verreibungen von, Kartoffelknollen nicht nur zahnsteinbeseitigend wirken, sondern darüber hinaus jede Neubildung verhindern, ist für den Aufbau der neuen Zahnpflegemittel von grundlegender Bedeutung.
Außer einem hohen Anteil an Stärke enthalten diese pflanzlichen Reservestoffbehälter noch das Vitamin C und vor allem sehr zahlreiche Enzyme, von denen das wichtigste, die Amylase, mit der Speichel- und der Pankreasamylase identisch ist. Aus dieser zweckentsprechenden Komposition ist bei Zusammenwirkung mit dem amylasehaltigen Sekret der Speicheidrüse die günstige Wirkung der neuen Mund- und Zahnpflegemittel zu erklären. Die Beobachtung der zahnsteinverhütenden und zahnsteinlösenden Wirkung erstreckt sich auf Polysaccharide im allBemeinen und insbesondere auf die aus Leguminosen.
Ausführungsbeispiel Zur Herstellung einer Masse für biologisch wirkende Mund- und Zahnpflegemittel kann nach folgendem Verfahren gearbeitet werden: Vorbereitete Kartoffelknollen (Solanum tuberosum) werden 5 Minuten strömendem Wasserdampf ausgesetzt. Dabei bleiben die zahlreichen Enzyme im Innern der Knollen lebensfähig erhalten. Nach erfolgter Verkleisterung der äußeren Schicht wird mit der Kolloidmühle aus den ganzen Knollen eine feinste Verreibung hergestellt, so daß auch die Cellulose mit verrieben ist.
Ohne Zeitverlust wird in der nötigen Menge Protein-Glycerin-Stärkekleister aufgefangen, so daß die biologische Haltbarkeit und der gleichmäßige Aggregatzustand gewährleistet ist. Unter Zusatz von Weizenstärke (Amylum tritici) und anderen Polysacchariden wird die Masse nunmehr bis zur gewünschten Konsistenz verarbeitet und in Tuben gefüllt.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Mund- und Zahnpflegemittel sind den physiologischen Verhältnissen in der Mundhöhle angeglichen. Dadurch wird die gesunde Salivation angeregt und somit die physiologische Selbstreinigung der Mundhöhle gefördert. Die Speicheldrüsen bleiben gesund, Zahnstein kann sich nicht ansetzen, und vorhandener Zahnstein wird beseitigt.
Bei gut funktionierenden Speicheldrüsen werden Paradentosen ferngehalten, und der Erfolg ist eine gesunde Mundhöhle.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Zahnpflegemittels, dadurch gekennzeichnet, daß stärkehaltige Frischpflanzen, wie Kartoffelknollen, zerrieben und die frische Masse in einem Protein-Glycerin-Stärkekleister aufgefangen, innig vermischt und zweckmäßig mit Polysacchariden bis zur nötigen Konsistenz verarbeitet wird.