DE1467797A1 - Zahnpflegemittel - Google Patents
ZahnpflegemittelInfo
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Description
I)IpI ·ιη<7 λ. n. ν
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Xi? H E 2 N L-, i:ioi:i;;:?t..:irjßa 13 ■ 14R77Q7
Neue Beschreibung zu unserer deutschen. Patent-Anmeldung
P 14 67 797.5 "Zahnpflegenittel"
Die Erfindung bezieht sich auf Zahnpf legernittei, wie
Zahnpasten, Zahnpulver und Zahnreinigungstabletten.
Es ist seit langen bekannt, daß ein Gehalt von Fluor ir/ Zahnpflegmitteln eine karieshenmende Wirkung derselben
ergibt, die darauf beruht, daß reagibles Fluor in Xontakt
mit dem zu schützenden Zahnschmelz gebracht: wire.
Diese Erkenntnis hat zur Entwicklung einer großen Zahl von fluorhaltigen und beini Gebrauch Fluorionen abgebenden ä
Zahnpflegemitteln geführt, die deren kariesschützende Wirkung auszunutzen versuchen, deren Wirkung aber meist
weit unter der bleibt, die angestrebt werden mu3.
Das beruht offenbar darauf, diß die Zusammensetzung der
-, bekannten fluorhaltigen Zahnpflegeruittel nicht alle Vorausseezungen,
die für die Erzielung einer optimalen prophylaktischen Wirkung zu berücksichtigen sind, gleichzeitig
erfüllt. Die wesentlichste und unbedinglichste dieser Voraussetzungen ist die, daß c-e zuzusetzenden Fluorverbindungen
nicht toxisch sein und auch nicht durch ecwaige Spaltungsvorgänge, denen sie bei ihrer Verwendung ausge- *
setzt sind, toxisch werden dürfen. Hierdurch wird der Kreis der verwendbaren Fluorverbindungen stark eingeengt:.
Auch die zweite Forderung, da.i die Fluorverbinauru . ihre
schützende Punktion auf beglichst natürlichem Wege -u£ an
müssen, wird nur von wenigen Fluorverbindungen eriuUi.
Ferner soll das verwendete fluorhaltige Zahnpflege.- ittel
möglichst: die Eigenschaft haben, daß seine anderen aoi:
ponente.-i die Wirkung des Fluors ergänzen bzw. intensiv., j an.
809812/1326
Meist wird bei den bekannten fluorhaltigen Zahnpflegemitteln
die Rücksichtnahme auf· die eine dieser Voraussetzungen
durch eine ungünstigere Beeinflussung einer anderen, ferner insbesondere auch durch schlechte
" Lagerfähigkeit, erkauft.
Durch die Erfindung wird ein fluorhaltiges Zahnpflege-' mittel geschaffen, welches allen den genannten Voraussetzungen
gleichzeitig entspricht. Dieser Erfolg wird dadurch erzielt, daß die verwendete Fluorverbindung,
nämlich ein Älkalimonofluorphosphat, vorzugsweise ^ Natriummonofluorphosphat, erfindungsgemäß in Kombination
^ mit gereinigter, in der bekannten Weise aus Bacillus
subtiiis hergestellter a-Aruylase in größenordnungsmäßig
etwa gleichen Mengen verwendet wird.
Der Zusatz tierischer und pflanzlicher Amylase zu .Zahnpflegemitteln
ist an sich bekannt. Dabei handelt es. sich jedoch weder.um fluorhaltige Zahnpflegemittel, noch läßt
sich aus diesen Veröffentlichungen der Einsatz,von a-Amylase aus Bacillus subtiiis ableiten. ..
Der Eintritt der Wirkung dieses Zusatzes konnte uiiv,so weniger
vorausgesehen werden, als bekanntlich der .menschliche ;
ψ ' Speichel größere Mengen an a-Amylase enthält und-ein mehr
•oder weniger großer Gehalt des Speichels an diesem Stoffe
sich als solcher nicht in einer geringeren oder größeren Gefahr des Kariesbefalls der betreffenden Person.auswirkt.
Dieses £nzym ist jedoch, wie sich weiter gezeigt hat,
hinsichtlich seiner Aktivität und.seiner Stabilität von . der Erhaltung seines physiologischen pK-Wertes zwischen,
etwa 6 und 8 abhängig. Es ist ferner normalerweise, nicht
■■·· - - ■ = ,. ■- ·.-■■■ ■■:-:■ ·.-,:■ . : -3-
BADORJGINAL
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über einen längeren Zeitraum lagerungsfähig/ ohne seine Aktivität λΑ Stabilität zu verlieren. Aus diesem Grunde
ist es notwendig, der a-Amylass bzw. den Geniisch einen
Stoff zuzusetzen, welche die zugesetzten Wirkstoffteil4*
chen schützt und seine Teilchen gewissermaßen einhüllt, bis sie beim Gebrauch des Zahnpflegemittels wirksam
werden.
Diese Stabilisierung der a-Amylase in der Mischung wird
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch'1 erreicht,
daß als dieses Enzym gegen vorzeitigen Zerfall schützende Stoffe der Mischung ein kolloidaler Schutzstoff,
vorzugsweise gereinigte Carboxymethylcellulose, " zugesetzt wird.
Eine optimale Wirkung wird dann erzielt, wenn das Zahnpflegemittel
neben den üblichen Grundbestandteilen gereinigte, vorzugsweise aus Bacillus subtilis hergestellte
a-Amylase in Mengen von o,l bis 2,5 Gew.-% und hochgereinigte Carboxymethylcellulose oder deren Derivate in
etwa der gleichen anteiligen Menge wie der der a-Amylase und als Putzkörper eine Mischung aus Calciumphosphat
.mit unlöslichem Natriummetaphosphat von%4:l bis 12:1 .in einer
anteiligen Menge, die größenordnungsmäßig bei Zahnpasta 40 bis 50 Gew.-%, bei Zahnpulver und Zahnreinigungstabletten \
entsprechend mehr beträgt, enthält, wobei selbstverständlich die wie üblich zugesetzte Aromakcmposition und die
gegebenenfalls vorhandenen anderen Komponenten solche sein müssen, die auf das Enzym nicht inaktivierend wirken.
Als gereinigte a-Amylase wird vorzugsweise eine solche verwendet, welche je Gramm mindestens 5000 SKB-Einheiter.
enthält. ' ,r
Eine SK3-Einheit ist die Enzymmenge, die bei 30° C und
pH 5r7 imstande ist, 1 Gramm lösliche Stärke innerhalb
-4-
809812/1326
1 Stunde zu dextrinieren. Die Bestimmung wird in der Weise durchgeführt, daß man einer besniniuiten Anylase-Lösung
eine bestimmte Menge Stärke Zusetzt, worauf die
Zeit gemessen wird, die vergeht, bis eine Jod-Antylase
Stärke-Mischung einen bestimmten Farbton angenommen hat.
Diese Meßmethode ist von Sandstedt, Kneen und Blish in
Cereal Chenu Γ6, 712 (1939) beschriafoen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden
a-Amylase erfolgt durch Züchtung von Bacillus suhtilis
im Submersverfahren. Nach beendeter Fermentation wird die Kulturlösung von den unlöslichen Bestandteilen abgetrennt
und das Enzym durch fraktionierte Fällung isoliert. Durch eingehende Untersuchungen wurde festgestellt, daß
das Präparat toxikologisch unbedenklich ist. a-Amylase ' ,
aus Bacillus subtilis ist beispielsweise von. der Food &
Drug Administration der USA zur Verwendung bei der Herstellung von Lebens-.und Futtermitteln zugelassen.
Ein'Vergleich von Zahnpflegemitteln ohne Wirkstoff, ferner
solcher mit einem Gehalt von a-Amylase allein, einen .Gehalt
an Natriummonofluorphosphat allein und dem erfindungsgemäßen Gehalt an a-Amylase und Natriummonofluorphosphat
ergab einwandfrei die überraschende Überlegenheit der
neuen Zusammensetzung gegenüber den damit verglichenen Mischungen.
Der folgende Bericht über tierexperimentelle Versuche
beweist diese Tatsachen.
8Q9812/132S
Versuchsbericht 1487737
Die tierexperimentellen Untersuchungen wurden in 5 gleich
großen Gruppen mit je 23 Osborae-Mendel-Ratten durchgeführt.
Die Tiere sind durch Züchtung hochkariesenpfindlich und waren am Beginn der Untersuchungen 21 Tage alt.
Die Versuchsdauer betrug 14 Tage. Die Tiere wurden unter international standardisierten Bedingungen gehalten und
erhielten die "Stephankost 580". Jeden Tier der Gruppen 2 bis 5 wurden täglich einmal die Zähne geputzt, und
zwar pro Unterkieferseite je 10 Sekunden mit entsprechend
modifizierten Wimpernbürstchen. Zwei Stunden nach Beendigung des Putzvorganges wurden die Tiere gefüttert.
Nach Beendigung der Versuche wurden die Tiere getötet j
und die Zähne nach den üblichen Verfahren untersucht.
Gruppeneinteilung:
Gruppe 1 (Kontrollgruppe) = unbehandelt Gruppe 2 (Placebogruppe) — Grundrezeptur ohne Wirkstoff
Gruppe 3 (Versuchsgruppe A) « Grundrezeptur mit a-Araylase
aus Bacillus subtilis
Gruppe 4 {Versuchsgruppe F) = Grundrezeptur mit Natriummonofluorphosphat
Gruppe 5 (Versuchsgruppe AF) = Grundrezeptur mit a-Amylase ■
aus Bacillus subtilis und Natriummonofluorphosphat
Die Grundrezeptur ist folgendermaßen aufgebaut: . \
Carboxymethylcellulose · . 1#00 %
p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,10 %
p_Hydroxybenzoesäurepropylester 0,03 %
Wasser 17,42 %
Glycerin 86%ig 32,00 %
Saccharin-Na 0,05 %
AerosiliR) 2,00 %
Dicalciumphosphat spezial 38,00 %
unlösliches Natriummetaphosphat 7,00 %
Aroma 1,00 %
Fettalkoholsulfat, Sa-Salz 90%ig 1,40 %
Die Rezeptur der Versuchsgruppe 3 entspricht der Grundrezeptur,
enthält jedoch 17,20% Wasser und 0,22% a-Anylase
aus Bacillus subtilis (15.000 SK3-£inheiten/g),
Die Rezeptur der Versuchsgruppe 4 entspricht der Grundrezeptur, enthält jedoch 16,67% Wasser und o,75% 2+atriuinmonofluorphosphat.
Die Rezeptur der Versuchsgruppe 5 entspricht der Grundrezeptur, enthält jedoch 16,45% Wasser, 0,75% Natri,unimono-
£luorphosphat und 0,22% a-Amylase aus Bacillus subtiiis
< 15.OOOSKB-Einheiten/g).
Die an den Zähnen der Versuchstiere beobachteten Kariesläsionen
wurden je nach der Schwere in die Grade A, 3., B- und C eingeteilt. Dabei ergibt sich folgendes:
23 Tiefce pro Gruppe |
Ä | Bl | B2 | C. | Su | χ s -' |
1 | 249 | 171 | 128 | 16 | 564 | 24,52 |
2 | 238 | 154 | 97 | 7 | 496 ' | 21,56 |
3 | 225 | 143 · | 96 | 5 | 469 | 20,38 . |
4 | 231 | 145 | 83 | 2 | 461 | 20,04 |
5 | 215 | 124 | 69 | 0 | 408 | 17,74 |
Su ist die Summe der Läsionsgrade, χ ist der Quotient aus Su/Anzahl der Tiere.
Diese Ergebnisse können nach dein Rangtest von Wilcoxon
biostatistisch ausgewertet werden. Daraus geht hervor, daß mit l%iger Irrtumswahrseheinlichkeit
Gruppe 2 gegen Gruppe 1
Gruppe 3 gegen Gruppe 1
Gruppe 4 gegen Gruppe 1
Gruppe 5 gegen Gruppe 1
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Gruppe 5 gegen Gruppe 2 . · ■
Gruppe 5 gegen Gruppe 3 und Gruppe 5 gegen ,Gruppe 4
mit einer 5%igen Irrtumswahrscheinlichkeit
Gruppe 4 gegen Gruppe 2 mit einer 10%igen Irrtumswahrscheinlichkeit
Gruppe 3 gegen Gruppe 2 und Gruppe 4 gegen Gruppe 3
biostatistisch gesichert werden konnten.
Der Rangtest nach Wilcoxon wird üblicherweise bei Tierexperimenten,
speziell auf dem Gebiet der Kariesprophylaxe, angewendet und ist bei E. Mittenecker, Planung und Statistische
Auswertung von Experimenten, 4. Auflage, Wien 1963, Seite 31 ff. und Seite 166 ff., ausführlich
beschrieben.
Nachstehend werden Beispiele von Rezepturen von gemäß der
Erfindung hergestellten Zahnpflegemitteln gegeben.
Beispiel 1
Zahnpasta
Zahnpasta
Carboxymethylcellulose
p-Hydroxybenzoesäuremethy!ester ·
Wasser
Glycerin
Saccharin-Na
Na-Monofluorphosphat (Na3PO3F)
gereinigte a-Amyläse aus Bacillus subtilis
unlösliches Na-Metaphosphat.
Calciumphosphat
Aroma-Komposition
l,o w 4 Fettalkoholsulfat Na-SaIz
2,o " AerosilvR)
l,o w 4 Fettalkoholsulfat Na-SaIz
2,o " AerosilvR)
1,0 | gr |
0,1 | .n |
18,00 | Il |
32,35 | Il |
0,o5 | Il |
0,5 | η |
0,5 | Il |
8,0 | If |
35,o | η |
1*5 | η |
.809812/1326
Beispiel 2 Zahnpasta
.1,5 gr Carboxymrthylceilulose
0,o5 " p-Hydroxybenzoesäurerr.ethylester
0,o2 " p-Hydroxybenzoesäurepropylester
20,o " Wasser .
0/5 " Aerosil**'
29,38 " Glycerin
0,o5 " Saccharin-Na
l,o " Aroma-Komposition
0,7o " Na-Honofluorphosphat (Na7PC5F)
1,3 " gereinigte a-Amylase aus*"3aÖillus subtilis
4,0 w· unlösliches Na-Metaphosphat
40, ο " Calciuinphosphat
1,5 " Fettalkoholsulfat Na-Saiz
Beispiel 3 Zahnpulver
15,ο gr unlösliches Na-Metaphosphat
80, ο " Calciuinphosphat
0,75 " Na-Zlonofluorphosphat (Na0PO3F)
0,5 " gereinigte a-Anylase aus Bacillus subtilis
2,0 " Aroma-Xomposition
0,1 " Saccharin-Na · ·
-1,5 M Fettalkoholsulfat Na-SaIz
0,15 " p-Hydroxybenzoesäureine thy !ester
Beispiel 4 Zahnreinigungstabletten
80,o gr Calciuinphosphat
10,o " unlösliches Na-Metaphosphat
2,o " Aroiiia-Xamposition ■. -· ;
3,o " FettalkoholSUlfat Na-SaIz
l,o " Na-Monofluorphosphat (Na2PO3F)
1,5 " gereinigte a-Amylase aus öaclllus subtilis
.0,1 w Saccharin-Na
1,4 " Carboxymethylcellulose
l,o " Polyäthylenglykol .
-9-
8 0 98Ί2/ 1326
Claims (5)
1.) Zahnpf legend, ttel, bestehend aus einem Putzkörper,
einem Alkalimonofluorphosphat sowie üblichen Aufbau- und Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich eine aus Bacillus subtilis gewonnene a-Amylase sowie gegebenenfalls ein
Schutzkolloid für diese a-Amylase enthält und der pH-Wert des Zahnpflegemittels 6 bis 8 beträgt.
2.) Zahnpflegemittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Schutzkolloid Carboxymethylcellulose in einer dem a-Amylasegehalt äquivalenten |J
Menge enthält.
3.) Zahnpflegemittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es neben den übrigen
Bestandteilen o,l bis 2,5 Gew.-% a-Amylase aus Bacillus subtilis und o,l bis 2,ο Gew.-% eines
Alkalimonofluorphosphats enthält.
4·} Zahnpflegemittel nach den Ansprüchen 1, 2 und 3y
dadurch gekennzeichnet, daß die a-Amylase aus Bacillus subtilis mindestens 5000 SKB-Einheiten '
pro Gramm aufweist. - |
5.) Zahnpflegemittel gemäß den Ansprüchen 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Putzkörper eine Mischung aus Dicalciumphosphat und unlöslichem
Natriummetaphosphat im Verhältnis 4:1 bis 12:1 enthält.
80 98 12/1326
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