DE806305C - Verfahren zum UEberziehen von Koerpern mit einer Schicht aus Glasur, Email oder aehnlichen Werkstoffen - Google Patents
Verfahren zum UEberziehen von Koerpern mit einer Schicht aus Glasur, Email oder aehnlichen WerkstoffenInfo
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- C23D5/04—Coating with enamels or vitreous layers by dry methods
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C04B41/45—Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 14. JUNI 1951
ρ 19052 VI a 148 c D
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überziehen von Körpern mit einer
Schicht aus Glasur, Email oder ähnlichem Werkstoff und auf Gegenstände, die selbst oder deren
Teile mit einer solchen Schicht versehen sind.
Es ist bekannt, Töpfe, Pfannen, Vasen und andere, beispielsweise zur Verzierung dienende
Gegenstände mit Glasur oder Email zu überziehen, indem diese Gegenstände mit einer kleinen Menge
einer Glasur- oder Emailsuspension bestrichen und dann derart erhitzt werden, daß die Glasur oder
das Email an der Oberfläche des betreffenden Gegenstandes haftet. Dieser Glasur- oder Emailüberzug
kann weiter auch bei der luftdichten gegenseitigen Befestigung von Einzelteilen entlüfteter
Gefäße, wie z. B. elektrischer Entladungsröhren oder Glühlampen, verwendet werden. Hierbei wird
ein Einzelteil mit einer Glasur- oder Emailsuspension bestrichen, worauf auf solche Temperatur
erhitzt wird, daß die Glasur oder das Email ao schmilzt und an der Oberfläche des erwähnten
Einzelteils haftet. Darauf wird ein anderes Einzelteil auf diese Glasurschicht aufgebracht, worauf
wiederum erhitzt wird, so daß sich durch Verschmelzen eine luftdichte Verbindung zwischen
beiden Einzelteilen ergibt.
Dieses Verfahren, bei dem also eine Glasursuspension aufgetragen wird, hat den Nachteil, daß es
sehr zeitraubend ist und daß es nicht einfach ist, die Glasur in richtiger Menge zu dosieren. Diese
Nachteile lassen sich nun beheben, wenn man das erfindungsgemäße Verfahren zum Anbringen von
Glasur, Email oder eines ähnlichen Werkstoffs auf eine Unterlage anwendet, bei dem nicht von einer
Suspension, sondern vom trockenen Pulver ausgegangen wird. Dieses wird zu einem Körper gepreßt,
dessen Form derjenigen der Oberfläche entspricht, auf der die Glasur oder das Email angebracht
werden soll; dieser gepreßte Körper wird auf den betreffenden Gegenstand gebracht, und
dann derart erhitzt, daß die Glasur an der darunterliegenden Oberfläche haftet.
Bei der Anwendung dieses Verfahrens tritt nun die Haftung der Glasur an der darunterliegenden
Oberfläche rascher ein, als wenn das betreffende Einzelteil mit der Glasursuspension bestrichen
»5 wird; außerdem kann bei diesem Verfahren bedeutend
besser dosiert werden, als bei dem Verfahren, bei dem das Pulver in Suspension gebracht und
dann aufgestrichen wird. Das Pressen des Pulvers kann in sehr einfacher Weise mittels eines Preß-
ao stempeis erfolgen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
das Pulver, nachdem es in eine bestimmte Form gepreßt worden ist, durch kurzzeitige Erhitzung
zu sintern, so daß der Körper hart und leicht hantierbar wird. Die Sintertemperatur ist vom
Schmelzpunkt des Emails abhängig; für niedrig schmelzende Glasuren oder Emails beträgt sie z. B.
350 bis 4500 C.
Bei der Behandlung des Pulvers sind noch verschiedene Verfahrensarten möglich. Geht man nämlieh
von Pulver aus, das dadurch erhalten wurde, daß zunächst die Rohstoffe miteinander verschmolzen
wurden, bis sich eine Glasur von annähernd homogener Zusammensetzung ergab, und daß diese
dann pulverisiert wurde, so muß dem Pulver ein
Bindemittel, z. B. Paraffin, zugesetzt werden, damit tatsächlich beim Pressen eine gute Haftung der
Teilchen aneinander zustande kommt. Da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, daß beim nachträglichen
Verschmelzen zwecks Erzielung der Haftung an der darunterliegenden Oberfläche Kohlerückstände in der Glasur verbleiben, wird,
nach einer bestimmten Ausführungsform, der gepreßte Körper kurze Zeit auf solche Temperatur
erhitzt, daß das Paraffin verbrennt; diese Erhitzung kann dann mit derjenigen zusammenfallen,
bei welcher der Körper durch Sintern erhärtet, während die Oberfläche des gepreßten Körpers verschmilzt.
Dies kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, daß der Körper einen Augenblick
in eine Flamme von einer Temperatur gebracht wird, die genügt, um das Paraffin zum Entflammen
zu bringen, während das Innere des Körpers hierbei aber weit unter dieser Temperatur, z. B. etwa
9000 C, bleibt.
Geht man jedoch von einem Pulver aus, das nicht durch Verschmelzung der Rohstoffe entstanden ist,
sondern aus dem Gemisch der Rohstoffe, so braucht kein Bindemittel zugesetzt zu werden, sondern der
gepreßte Körper kann durch Erhitzen auf eine hinreichend hohe Temperatur, z. B. 4000 C, gehärtet
und unmittelbar auf der gewünschten Oberfläche angebracht werden. In gewissen Fällen kommt es
vor, daß die Teilchen des Pulvers zu stark zusammenhaften. Dies bereitet Schwierigkeiten, wenn das
Pulver in die Form gestreut wird, in der es gepreßt werden soll. Zur Verbesserung der Streubarkeit
wird das Pulver, bevor es in die Form gestreut wird, kurze Zeit bei ziemlich niedriger
Temperatur, z. B. annähernd 3000 C, erhitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Gegenständen verschiedener Art angewendet werden. Es
kann auch auf Gegenstände, z. B. Gebrauchs- oder Ziergegenstände, die mit einer Email- oder Glasurschicht
überzogen werden sollen, ein mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellter gepreßter
Körper aufgebracht und dieser durch Erhitzung und Aufschmelzen zum Haften am Gegenstand gebracht
werden. Eine weitere Anwendung des neuen Verfahrens liegt auf dem Gebiete der Technik der
entlüfteten Gefäße, z. B. elektrischen Entladungsröhren oder Glühlampen, bei denen Einzelteile
unter Zwischenfügung einer Glasur oder eines Emails luftdicht aneinander befestigt werden. Hierbei
wird zunächst der Glasurkörper in gepreßter Form auf ein oder mehrere der Einzelteile aufgebracht
und erhitzt, bis er auf dem Einzelteil aufschmilzt und haftet. Darauf wird das andere Einzelteil
aufgebracht und durch erneute Erhitzung und Verschmelzung die luftdichte Verbindung zwischen
den Teilen hergestellt. Die verwendeten Glasuren oder Emails können sehr verschiedener Zusammensetzung
sein. Bei Gebrauchs- und Ziergegenständen kann auch der Schmelzpunkt sehr verschieden sein.
Für die Verschmelzung von Einzelteilen entlüfteter Gefäße werden im allgemeinen die niedrig schmelzenden
Emails oder Glasuren verwendet.
Die Erfindung wird an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert, in denen Ausführungsformen
des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise wiedergegeben sind.
Ein Gemisch aus glasurbildenden Oxyden, z. B. Boroxyd, Siliciumoxyd, und einen oder mehreren
anderen Oxyden, wie Bleioxyd o. dgl., wird in einem Porzellan- oder Quarzglastiegel bei einer
Temperatur von 600 bis 9000 geschmolzen; Die Schmelzmasse wird in Wasser gegossen und granuliert,
darauf wird nötigenfalls abermals geschmolzen und abgeschreckt. Die granulierte Masse wird während
einiger Tage gemahlen und dann gesiebt. Dieses so erhaltene Glasurpulver wird mit einem
Bindemittel, z. B. Paraffin, gemischt und zu einem Körper bestimmter Form gepreßt und dann schnell
kurze Zeit auf annähernd 9000 C erhitzt. Der gepreßte Körper wird dann auf den betreffenden Gegenstand
gelegt und erhitzt, so daß Haftung dieses Körpers am darunterliegenden Gegenstand erfolgt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Gemisch aus Oxyden während
einiger Stunden in einer Kugelmühle gemahlen. Das so erhaltene Pulver wird auf 3000 C vorerhitzt,
dann in eine Form gebracht und mittels eines Stempels zu einem Körper bestimmter Form gepreßt, der
dann während ungefähr einer halben Minute auf 4000 gesintert wird. Der dadurch hart gewordene
Körper wird auf den betreffenden Gegenstand gelegt, z. B. den Rand des Bodens einer elektrischen
Entladungsröhre; das Ganze wird auf annähernd 6oo° C erhitzt, wodurch der gepreßte Körper
schmilzt und sich ein fester Glasurüberzug auf dem erwähnten Boden ergibt. Auf die Glasur wird dann
der Kolben gebracht, worauf wieder so weit erhitzt wird, daß Kolben und Sockel luftdicht miteinander
verschmelzen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Überziehen von Gegenständen mit einer Schicht aus Glasur, Email oder
ähnlichem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß Glasur- oder Emailpulver zu einem Körper
gepreßt wird, dessen Form derjenigen der zu überziehenden Oberfläche entspricht, und daß
dann dieser gepreßte Körper auf die betreffende Oberfläche aufgebracht wird, worauf das Ganze
soweit erhitzt wird, daß eine feste Verbindung mit der unterliegenden Oberfläche entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver, bevor es in eine Preßform gebracht wird, kurze Zeit auf annähernd
3000 C erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gepreßte Körper
so lange bei solcher Temperatur gesintert wird, daß ein hartes, gut hantierbares Produkt entsteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, da- '30 durch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus
Glasur- oder Emailrohstoffen geschmolzen und darauf zu Glasur- oder Emailpulver verarbeitet
wird, das Pulver dann mit einem Bindemittel, wie z. B. Paraffin, vermischt zu dem gewünschten
Körper gepreßt wird und darauf dieser Körper, bevor er auf den betreffenden Gegenstand gelegt wird, schnell und sehr kurze
Zeit auf eine solche Temperatur, z. B. 9000 C, erhitzt wird, daß das organische Bindemittel
möglichst restlos verbrennt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohstoffegemisch
nach dem Mahlprozeß unmittelbar zu einem Körper der gewünschten Gestalt gepreßt und
dann auf den betreffenden Gegenstand gelegt wird.
6. Töpfe, Pfannen, Vasen und ähnliche Gebrauchs- oder Ziergegenstände, mittels des Verfahrens
nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche hergestellt.
7. Elektrische Entladungsröhre, Glühlampe oder sonstige luftdicht geschlossene Gefäße, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrereEinzelteile derselben unter Zuhilfenahme des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 5 luftdicht aneinander befestigt sind.
© 54 6.51
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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Families Citing this family (2)
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DE1011350B (de) * | 1954-12-31 | 1957-06-27 | Actiengesellschaft Norddeutsch | Glasierter keramischer Gegenstand und Folie zur Herstellung keramischer Gegenstaende |
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1945
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-
1948
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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