DE580700C

DE580700C - Als elektrischer Widerstand oder als elektrisches Isolationsmaterial dienender Kohlekoerper

Info

Publication number: DE580700C
Application number: DEC42531D
Authority: DE
Original assignee: C Conradty Nuernberg GmbH and Co KG
Current assignee: C Conradty Nuernberg GmbH and Co KG
Priority date: 1929-01-22
Filing date: 1929-01-22
Publication date: 1933-07-14

Description

Als elektrischer Widerstand oder als elektrisches Isolationsmaterial dienender Kohlekörper Für Kohlekörper, die als elektrische Widerstände oder Isoliermaterialien verwendet werden, wird manchmal die Bedingung gestellt, daß der Kohlekörper sehr hohen Ohmwert besitzt, andererseits aber die Grundmischung des Widerstandskörpers aus möglichst reiner Kohle bestehen soll. Um den Widerstand der reinen Kohle über den ihr eigenen Widerstand zu erhöhen, wurden bis jetzt schon verschiedene Wege eingeschlagen; entweder wurde die Kohle einer künstlichen Porosität unterzogen, wodurch die mechanische Festigkeit stark gelitten hat, oder der Kohle wurde nicht leitendes Material in Pulverform beigesetzt. Dies hatte wiederum den Nachteil, daß die Grundmischung der Kohle stark verunreinigt wurde.
Die Erfindung hat den Zweck, das Kohlematerial rein beizubehalten und trotzdem den Widerstandseffekt nicht durch künstliche Porosität zu erzeugen, d. h. also die mechanische Festigkeit zu verringern, sondern das nicht leitende Material in Form von Isolationskörpern der Kohle hinzuzufügen bzw. in diese einzupressen, und zwar nicht in pulverförmiger, sondern in stückiger Form, deren Größe je nach den Kohlekörpern wechselt von Stecknadelkopfgröße bis zu Erbsengröße, ja sogar bis zur Haselnußgröße bei ganz großen Kohlekörpern. Die Isolationskörper sollen aus hochfeuerfestem Material, wie z. B. Steingutmasse oder hochschmelzbaren Porzellansorten, vor allem aus sogenanntem Porzellanbiskuit, bestehen. Diese hochschmelzbaren Gläser oder unschmelzbaren Porzellansorten können vorher in Klumpen gebrannt, dann in Stücke zerschlagen und gekörnt werden. Es kann auch der andere Weg eingeschlagen werden, daß die ungebrannte Porzellanmasse in verhältnismäßig kleinen Formstückchen der Kohle beigesetzt wird. Diese vorher gebrannten körnigen Porzellanbiskuitstückchen oder die noch ungebrannten Klümpchen werden mit der Kohle gemischt und dann nach bekanntem Verfahren geformt, gepreßt und geglüht. Die in dieser Weise hergestellten Kohlenformkörper besitzen hohe mechanische Festigkeit und trotzdem reine Kohle als Grundmasse und hohen elektrischen Widerstand, weil die einzelnen Kohlekörper teilweise durch eine sehr harte Isolationsmasse, und zwar in körniger Substanz, voneinander getrennt sind.
Es können Fälle eintreten, wo aus gewissen Gründen des ästhetischen Gefühls die Biskuitteilchen, die eine gelbliche Farbe besitzen, wenn sie als geglühtes Material beigesetzt werden; und Lein graues bis schwarzes Aussehen haben, wenn sie in ungeglühten Klümpchen der Kohle beigesetzt werden, mit Farbe versehen werden sollen. Die Fälle, wo Kohle mit farbigen Isolationsmassezusätzen gewünscht werden, sind mannigfacher Natur; so können Widerstandsplatten für Apparate verwendet werden, in denen die Widerstandsplatten nicht verbaut oder verdeckt sind. . In diesem Fall bekommen die unverdeckten Platten ein gefälligeres Aussehen.
Um nun die Färbung dieser Isolationskörperchen hervorzurufen, werden der Porzellanbiskuitmasse solche Farbstoffe beigesetzt, die bei hohen Temperaturen nicht zerstört und durch Teerdämpfe nicht beeinflußt werden. Für solche Farbzusätze kommen z. B. in Betracht die hoch- und unschmelzbaren Unterglasurfarben oder Mineral- und Erdfarben. Es wird betont, daß solchermaßen hergestellte Kohlekörper mit eingepreßten Isolationskörpern nicht nur als Widerstandskohlekörper verwendet werden können, sondern auch zu Zwecken der verschiedensten Art, z. B. Kohleverkleidungen, Wandplatten, Aschebecher u. dgl.

Claims

PATENTANTSPRÜCHE: r. Als elektrischer Widerstand oder als elektrisches Isolationsmaterial dienender Kohlekörper, der aus einem Gemisch von reiner Kohle und Isoliermaterial in kÖrniger Form besteht, dadurch gekennzeichnet, daß entweder das Isolationsmaterial in gebrannten und gekörnten Klumpen in die Kohle eingepreßt ist oder daß das ungebrannte Isolationsmaterial in verhältnismäßig kleinen Formstücken mit der Kohle gemischt und nach bekannten Verfahren geformt, gepreßt und geglüht ist.
2. Kohlekörper nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationskörper aus hochschmelzbaren Gläsern oder Porzellanen, Porzellanbiskuit oder Steingut bestehen.
3. Kohlekörper nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationskörper mit solchen Farbstoffen versehen werden, die glühbeständig sind und durch Teerdämpfe nicht zerstört werden.