DE806173C - Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Kohlensaeure- und Alkoholgehaltes kohlensaurer und alkoholischer Getraenke - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Kohlensaeure- und Alkoholgehaltes kohlensaurer und alkoholischer Getraenke

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DE806173C
DE806173C DEP47474A DEP0047474A DE806173C DE 806173 C DE806173 C DE 806173C DE P47474 A DEP47474 A DE P47474A DE P0047474 A DEP0047474 A DE P0047474A DE 806173 C DE806173 C DE 806173C
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Kohlensäure- und Alkoholgehaltes kohlensaurer und alkoholischer Getränke Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen des Kohlensäure- und Alkoholgehaltes kohlensaurer und alkoholischer Getränke. Die Erfindung soll hauptsächlich für in größeren Tanks eingelagerten mit etva a 8 8 atü lsohlensäuredruck imprägnierten Süßmost Anwendung finden, aber auch für Tanks, in denen in neuerer Zeit Süßmost direkt zu Schaumwein (Sekt) vergärt wird, und schließlich für Tanks, iii denen nach neuestem Verfahren Most unter Kohlensäuredruck und daher mit verzögerter und regulierbarer, der sog. gezügelten Gärung zu Wein vergärt.
  • Das in Tanks lagernde und mit hohem Kohlensäuredruck imprägnierte oder gärende Getränk muß fortlaufend auf seinen Kohlensäure- und Nlkoholgehalt geprüft erden. I)urch Unachtsamkeit oder durch irgendeine Undichtheit im Kohlensäureraum des Tanks könnten größere Mengen Kohlensäure verlorengehen, wodurch ein Druckabfall und damit eine Entgasung des Getränkes und bei Süßmost unbeabsichtigt Gärung eintreten.
  • Wird nach dem entstandenen Druckabfall der Kohlensäuredruck im Tank wieder auf 6 bis 8 atü ergänzt, so dauert es, je nach der Größe des Flüssigkeitsspiegels, der mit der Kohlensäure in Ilerührung steht, und der Getränkehöhe, mehrere Tage, bis das Getränk wieder entsprechend dem Druckmesserstand gesättigt ist. Voraussetzung ist bei diesem Nachimprägnieren, was besonders für Süßmost zutrifft, daß der Kohlensäuredruck im Tank konstant auf 7,5 his 8 atü für Süßmost und etwa 6 atü für Schaumwein gehalten wird. Die Anzeige eines Druckmessers an einem Getränketank ist für die Beurteilung des Kohlensäuregehaltes des Getränkes unzuverlässig, da er nur den das Getränk überlagernden Kohlensäuredruck anzeigt.
  • Das Wesentliche des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in einer Aufeinanderfolge folgender Nfaßnahmen zu erblicken: a) daß man aus einem unter hohem Kohlensäuredruck stehenden Getränketank mittels einer Handpumpe, die mit einem Druckmesser, Absperrorganen und einer Flasche fülleinrichtung ausgerüstet ist, eine Getränkeprobe ohne Druck- und Alkoholverlust entnimmt und eine kurze Druckminderung vornimmt, worauf der Druckmesser den Kohlensäuregehalt der Getränkeprobe anzeigt; b) daß die Getränkeprobe dann in eine Nleßflasche gedrückt und daraus die Kohlensäure abgesaugt und in die Außenatmosphäre mit der Pumpe gedrückt wird; c) daß danach der Alkohol aus dem Getränk in der Meßflasche durch Anwendung erhöhten Vakuums abgesaugt und mittels der Pumpe entweder in die Außenatmosphäre oder durch Kühlrohre als Destillat in eine andere Flasche gedrückt wird, so daß dann die Alkoholmenge entweder als Destillat oder am Getränkeschwund in der Meßflasche gemessen werden kann.
  • Zur Durchführung dieses Verfahrens wird erfindungsgemäß eine Handpumpe mit Saug- und Druckwi rkung benutzt, die mit Absperrorganen, einem vereinigten Überdruck- und Vakuummesser und einer Flaschenfülleinrichtung ausgerüstet ist und die mittels einer Rohrverschraubung direkt mit einem Getränketank oder als Tischapparat durch einen Schlauch mit dem Getränketank verbunden werden kann.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
  • Ahl>. 1 zeigt die Vorrichtung im aufrechten Längsschnitt mit abgebrochener Kolbenspindel 3; Abb. 2 zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht; es ist nur der Dreiwegehahn D mit dem daran angeschrauben Flaschenfüllmundstück E geschnitten dargestellt; Abb. 3 veranschaulicht eine Draufsicht; Abb. 4 stellt einen Schnitt durch das untere Pumpenteil und die darin sitzende lösbare Kolbenspindelmutter 4 dar; Alab. 5 zeigt das Dreiwegehahngehäuse 1) mit umgestelltem Dreiwegehahnküken im Schnitt; Abb. 6 zeigt einen durchbohrten Schraubstöpsel G, der alsFüllmundstück für druckfeste Schraubstöpselflaschen dient und gegen das Füllmundstück E auswechselbar ist; Abb. 7 stellt ein Füllrohr dar, das auf der Rohrverschraubung 14 der Pumpe befestigt werden kann; am anderen Füllrohrende ist ein durchbohrter Schraubstöpsel zum Anschrauben einer Schraubstöpselflasche befestigt.
  • Die Vorrichtung besteht aus dem Pumpenzylinder I mit dem darin gleitenden und doppelt belederten Kolben 2. Die Kolbenspindel 3 ist in dem Gewinde der runden Mutter 4, die im abschrauhharzen Pumpendeckel 5 sitzt, drehbar gelagert und mit dem Kolben 2 lose gekuppelt. Durch einen Steckstift 6, der in eine Ausrundung 7 in der Mutter 4 eingreift, ist diese blockiert, so daß die Mutter 4 sich weder drehen noch verschieben läßt und daher der Kolben 2 nur durch Drehen der Kolbenspindel 3 an der Handkurbel 8 bewegt werden kann.
  • Im Oberteil der Pumpe befindet sich ein federbelastetes, selbstschließendes Spindelventil 9, das durch einen Fingerhebel 10 geöffnet und durch die Druckfeder II wieder geschlossen wird. Mit dem auf dem Pumpenzylinder 1 gleitenden Sperring 13 wird der Handhebel 10 automatisch gesperrt. Mit der Rohrverschraubung 14 wird die ganze Vorrichtung zur Getränkeprobeentnahme an einen Getränketank geschraubt. Der Überdruckmesser und Vakuummeter I5 steht durch die Bohrungen 1() und 17 mit dem Ventilraum 18 iii Verbindung. Der Dreiwegehahn D ist mit einer Flügelschrauhe 1() leicht lösbar an dem Pumpenkopf angeschraubt. An dem unteren Gewindestutzen des Dreiwegehahnes ist ein geschlossener Sammeltrichter 20, der zur Aufnahme der aus der Meßflasche durch die aufsteigenden Gase mitgerissenen Getränketeilchen dient, angeordnet. Das konische. weiche Gummimundstück 2I ist auf das unter den Sammeltrichter gelötete Füllröhrchen 22 gesteckt. I)er durchbohrte Schraubstöpsel G kann wahlweise zum Füllen von druckfesten Schraubstöpselflascl1en an Stelle der Flaschenfülleinrichtung 7: unter den Dreiwegehahn geschraubt werden.
  • Die Flaschenklemme C besteht aus dem Flaschenteller 23 mit Gleitspindel 24, Stellring 25, Druckfeder 26, verstellbarem Halter 27 und aufklappbarer Klemmschelle 28, die mit nur einer Klemmschraube 29 auf die untere Pumpenarmatur schnell lösbar aufgeklemmt ist. Die Meßflasche 30 von bestimmtem Inhalt, die zwischen das Gummimundstück 21 und die Flaschenklemme C eingeklemmt ist, besitzt auf dem zylindrischen Flaschenhals eine Skalaeinteilung in Kubikzentimetern.
  • Das Füllrohr 31 kann mit seinem Gewindeteil an der Verschraubung 14 befestigt werden. Am anderen Füllrohrende ist ein durchbohrter Schraul,-stöpsel 32 mit konischer Gummidichtung aufgeschraubt, so daß auch an dieser Stelle Schraubstöpselflaschen mit dem Getränkeinhalt der Pumpe oder mit dem Getränke- oder Gasinhalt der Meßflasche 30 angefüllt oder entleert werden können.
  • Arbeitsweisen Der Kolben 2 wird durch Drehen der Handkurbel 8 bis dicht unter den oberen Zylinderdeckel geschoben und der Dreiwegehahn ) so gedreht, daß er den Zuflußkanal 17 verschließt. Dann wird die ganze Vorrichtung druckdicht mit der Rohrverschraubung 14 an einen Gewindestutzen eines Getränketankventils geschraubt. Nun wird das Getränketankventil geöffnet und dann mit einem Finger der den Pumpenzylinder umfassenden Hand das Spindelventil g durch Anziehen des Fingerhebels 10 geöffnet. Nun wird der Kolben durch langsames Drehen an der Kurhel 8 bis auf den unteren Boden gesenkt. Das stark kohlensäurehaltige Getränk strömt dadurch langsam, ohne Druck und Kohlensäureverlust und ohne Schaumbildung, mit dem vollen Fülldruck von 6 bis 8 atü aus dem Getränketank in den Pumpenzylinder ein. Nun wird die Handkurbel 8 etwa um 1/3 Drehung wieder angedreht, so daß sich d.; Kolben um etwa 1 I,is 2 mm vom Zylinderboden anhebt und dementsprechend etwas Getränk in den Getränketank zurückgedrückt wird. Danach wird das Spindelventil 9 durch Freigabe des Fingerhebels geschlossen. Im Pumpenzylinder herrscht nun der gleiche hydrostatische Fülldruck, der auch im Südmost- oder Sekttank jeweils vorhanden ist. Dreht man nun den Pumpenkolben wieder bis zum Boden, also 1 bis 2 mm, an der Handkurbel abwärts, dann tritt in dem eingeschlossenen Getränk infolge der geringen Raumvergrößerung, wie am Druckmesser 15 erkennbar, einen Augenblick eine Druckminderung ein, die aber sofort durch den Druckanstieg infolge frei werdender Kohlensäure, wie an der Umkehr des Druckmesserzeigers erkennbar, wieder ausgeglichen wird. Der Druckmesser 15 zeigt nun nicht mehr den Fülldruck, sondern den durch die Ausdehnung der Kohlensäure entwickelten Imprägnierdruck des Süßmostes oder bei Schaumwein die durch die Gärung absorbierte Kohlensäuremenge an. Dieser Imprägnier- oder Gärungsdruck kann höcllstfalls gleich oder geringer als der jeweilige hydrostatische Tankdruck sein, je nachdem, wieviel Kohlensäure das Getränk absorbiert hat. Da nun nach einem physikalischen Gesetz Süßmost, Wein oder Wasser, entsprechend dem jeweils aufgewendeten Imprägnierdruck, bei einer Temperatur voll etwa 150 C zahlenmäßig etwa auch die gleiche Menge Kohlensäure in Liter absorbieren, d. h. bei 5 atü 5l, bei 6 atü 6l Kohlensäure usw., so zeigt der Druckmesser den Kohlensäuregehalt direkt in Liter an, der unter atmosphärischem Druck in 1l Getränk enthalten ist.
  • Zeigt der Druckmesser einen geringeren Druck als der Tankdruck, so ist daran erkennbar, dar das Getränk im Tank noch nicht mit Kohlensäure gesättigt, sondern nur mit höherem Kohlensäuredruck überlagert ist.
  • Nun wird die Getränkeprobe zum Messen des Alkoholgehaltes in die Meßflasche 30 gedrückt, und es ist dabei zu beachten, daß diese Überführung allmählich und l>ei langsamer Druckentlastung der Getränkeprobe erfolgen muß. Bei einer zu schnellen Druckentlastung würde die Kohlensäure stürmisch aus dem Getränk aufbrodeln und dabei auch etwas Alkohol mitreißen. Man verfährt wie folgt: Das bisher geschlossene Hahnküken des Dreiwegehahnes wird so gedreht, daß ein ganz kleiner Öffnungsspalt zur Meßflasche 30 entsteht, wodurch etwas Kohlensäure aus dem Getränk in die Aleßflasche entweichen kann. Ist der Kohlensäuredruck in der nicht druckfesten Meßflasche auf etwa 1½ bis 2 atü angestiegen, dann wird die Meßflasche durch den Kohlensäuredruck unter Überwindung der Druckfeder 26 wie ein Sicherheitsventil etwas abwärts gedrückt, so daß am Gummikonus 21 der Kohlensäureüberschuß so lange entweicht, bis auch der Kohlensäuredruck in der Pumpe auf 11/2 bis 2 atü, wie am Druckmesser 15 erkennbar, gesunken ist. Nun wird das Getränk durch langsames An drehen der Ilandkurbel 8 in die Nleßfiasche gedrückt, wobei immer noch die überschüssige Kohlensäure am Gummikonus 21 ins Freie entweicht.
  • Wird die Meßflasche von einer Pumpenfüllung nicht voll, dann entnimmt man nach vorheriger Umstellung des Dreiwegehahnes aus dem Getränketank mit der Pumpe noch eine Getränkeprobe, die dann, wie bereits beschrieben, in die Meßflasche nachgedrückt wird. Jetzt öffnet man den Dreiwegehahn ganz zur Pumpe hin und senkt langsam den Pumpenkolben 2, so daß die restliche Kohlensäure aus dem Getränk der Nteßflasche in den Pumpenzylinder entweicht. Dann wird das Hahnküken so umgestellt, daß aus der Pumpe durch Aufwärtsbewegen des Kolbens 2 die Kohlensäure durch die Kükenbohrung 35 ins Freie gedrückt werden kann. Dieser Saug- und Druckvorgang wird so lange wiederholt, bis der Zeiger des Druckmessers auf etwa 40 cm (Quecksilbersäule) Vakuum stehenbleibt.
  • Nun beginnt das Absaugen des Alkohols unter erhöhter Vakuumeinwirkung auf das AIeßflaschengetränk, wobei der Pumpenkolben hin und her bewegt und der Dreiwegehahn nach jedesmaligem Saughub der Pumpe so umgestellt wird, daß die abgesaugte Alkoholmenge durch die Bohrung 35 ins Freie gedrückt werden kann. Nach jedesmaligem Saughub muß man vor der Ausübung des Drucl;-hubes einige Sekunden warten, denn der siedende Alkohol steigt langsam in den Flaschenhals auf.
  • .\lkohol siedet unter normalem atmosphärischem Druck bei 78° C; natiirlich siedet er bei 40 bis 50 cm Vakuum (QS.) viel eher, aber Wasser siedet bei ½ at, also bei etwa 38 cm Quecksilbersäule, erst bei 80°C. Die Entalkoholisierung ist beendet, wenn bei tiefster Saugstellung des Kolbens der Druckmesserzeiger auf 40 bis 50cm Vakuum stehenbleibt.
  • Zum Prüfen, ob alle Verschraubungen und die beiden Ledermanschetten des Kolbens 2 zakuumdicht sind, schließe man den Dreiwegehahn zur Pumpe ab ; dann muß das Vakuum auf 40 bis 50 cm stehenbleiben. In der Meßflasche, die bis an den Nullstrich gefüllt war, ist nun der Flüssigkeitsspiegel abgesunken, und man ersieht an der Skala auf dem Meßflaschenhals, wieviel Kubikzentimeter Alkohol aus dem Getränk der Meßflasche entwichen sind.
  • Man kann auch den mit der Pumpe aus der Meßflasche abgesaugten Alkohol durch die Bohrung des Stutzens 35 am Dreiwegehahn und durch ein an diesen Stutzen angeschraubtes Kühlrohr als Destillat in eine andere Flasche drücken und vergleichsweise mit dem Getränkeschwund in der Meßflasche 30 messen. Die Meßflasche wird man selbstverständlich erst dann in die Vorrichtung einklemmen, wenn der Kohlensäuregehalt des eingeschlossenen Getränkes gemessen ist. klan kann auch zum leichteren Absaugen des Alkohols die Meßflasche in einem Heißwasserbade auf etwa 40 bis 50°C erwärmen. Die zweite Flasche zum Eindrücken des aus der Meßflasche 30 abgesaugten Alkohols kann man nach dem Aufschrauben des Doppelkrümmers 3 t auf die Rohrverschraubung 14 auf den Schraubstöpsel 32 schraubern und diese Schraubstöpselflasche zum Kondensieren des Alkohols abkühlen.
  • Zum Vornehmen der geschilderten Alkoholmessungen wird man natürlich die ganze Vorrichtung vom Getränketank abschrauben und sie auf einem Arbeitstisch befestigen, wozu die Befestigungsplatte 34 am Pumpenfuß dient.
  • Soll nur der Kohlensäuregehalt des Getränkes in einem oder mehreren Tanks gemessen werden, dann kann man schnell durch einige Handgriffe die ganze Alkoholmeßvorrichtung von der Pumpe trennen, indem man die Klemmschelle 28 nach Lösen der Klemmschraube 29 und damit die Flaschenklemme C al>nimmt und danach auch den Dreiwegehahn L) abschraubt und dafür einen Verschlußstopfen in den l'umpenkopf eindreht. Während dieser einfachen Afeßvorgänge umfaßt die linke Hand den Pumpenzylinder I und wird mit einem Finger dieser Hand der Fingerhebel 10 betätigt, der das selbstschlieblende Spindelventil g öffnet und schließt. illit der rechten Hand wird die Handkurbel 8 gedreht.
  • Nach dem Meßvorgang wird die Getränkeprobe wieder in den Tank zurückgedrückt und die Vorrichtung durch Lösen der Robrverschraubung 14 vom Getränketank entfernt. Einfacher, bequemer, schneller, sauberer und auch zuverlässiger kann man wohl mit keiner anderen Vorrichtung dieser Art eine mechanische Kohlensäuremessung eines Getränks vornehmen. .Um eine druckfeste Flasche zu irgendeinem Prüfzweck aus einem Tank, der mit Süßmost oder Schaumwein von 6 bis 8 atü Kohlensäuredruck gefüllt ist, ohne Druckverlust abfüllen zu können, verfährt man wie folgt: Die Pumpe wird mit der Rohrverschraubung IA an ein Getränkeentnahmeventil eines Tanks geschraubt. An Stelle der Fülleinrichtung E wird der Schraubstöpsel G geschraubt und darunter druckdicht eine der bekannten Schraubstöpselflaschen. DieFlaschenklemme C ist in diesem Falle nicht unhedingt erforderlich und kann daher abgeschraubt bleiben. Damit das Getränk ruhig und ohne Kohlensäureverlust in die Flasche einfließen kann, muß diese mit demselben Kohlensäuredruck vorgefüllt werden, der im Tank herrscht. Man öffnet nun das Getränkeentnahmeventil am Tank und dann am Fingerhebel 10 das Spindelventil 9, währenddessen der Dreiwegehahn D noch geschlossen bleibt. Nun dreht man den Kolben 2 aus der obersten Stellung langsam bis etwa zur Mitte des Pumpenzylinders I abwärts, was an den auf der Gewindespindel 3 eingeschlagenen Zahlen nachgeprüft werden kann.
  • Alsdann schließt man das Spindelventil g und führt den restlichen Saughub der Pumpe aus. Dadurch entsteht über dem Spiegel des eingeschlossenen Getränks ein gasverdünnter Raum, so daß aus dem stark kohlensäurehaltigen Getränk sofort Kohlensäure aufsteigt, die den leeren Raum schnell ausfüllt. Dadurch tritt ein Druckausgleich zwischen dem Getränke- und Kohlensäureraum etwa zur Hälfte des vorherigen Getränkedruckes ein. Nun wird der Dreiwegehahn zur Flasche umgestellt, so daß die Kohlensäure aus der Pumpe in die Flasche einströmt und durch dieDruckentlastung noch mehr Kohlensäure aus dem Getränk in der Pumpe aufsteigt. Ist der Druckausgleich zwischen Pumpe und Flasche beendet, was am Druckmesser 15 ererkennbar ist, dann wird die restliche Kohlensäuremenge durch Anheben des Kolbens 2 bis zur Pumpenmitte in die Flasche nachgedrückt. Dann wird der Dreiwegehahn wieder geschlossen und die entgaste Getränkemenge nach dem Offnen des Spindelventils g wieder in den Getränketank zurückgedrückt. Dann wird ahermals eine halbe Pumpenfüllung Getränk durch halbe Senkung des Koll>ens in die Pumpe eingezogen und die Überführung der Kohlensäure vorgenommen, wie vorhin beschrieben. Der Kohlensäuredruck darf in der Flasche mittels der Pumpe nur so hoch gesteigert werden, bis er mit dem Kohlensäuredruck im Getränketank übereinstimmt, was wiederum am Druckmesser 15 erkennbar ist. Der Kolben wird nun in die oberste Stellung geschoben; ein evtl. noch in der Pumpe vorhandener Kohlensäurerest wird dabei durch kurze Umstellung des Dreiwegehahnes am Stutzen 35 ins Freie abgeblasen und dann mit dem Hahnküken wieder die Kanalverl>indung zwischen Flasche und Pumpe hergestellt.
  • Dann wird das Spindelventil g am Fingerl1el)el 10 geöffnet, rvodurch aher wegen des Druckausgleiches zwischen dem Getränketank und der Flasche in letztere noch kein Getränk einfließen kann. Um einen geringen Druckahfall in der Flasche zu erreichen, wird die Schraubstöpselfiasche ein wenig mit der Hand vom Schraubstöpsel G gelockert, so daß dann das Getränk aus dem Tank ruhig in die Flasche einfließt. Ist die Flasche gefüllt, dann läßt man den Fingerhebel I0 los, schraubt die Flasche ab und verschließt sie schnell mit einem normalen Schraubstöpsel.
  • Man kann auch die Pumpe in horizontaler oder etwas geneigter Lage auf einem Arheitstiscl1 mit der Hefestigungsplatte 34 an einen aufrechten Holzklotz aufklemmen. Der Dreiwegehahn D wird dann um einen Winkel von go0 gedreht, damit eine auf den Schraubstöpsel G geschraul)te Schraubstöpselflasche senkrecht hängt. Die Flaschenklemme G wird in diesem Falle abgeschraubt. Die Rohrverschraubung 14 wird dabei durch einen kurzen Schlauch mit dem Getränketank verbunden. In dieser Horizontallage der Pumpe kann man die Handkurbel 8 besser betätigen. Auch läßt sich die Pumpe dann, nach Auslösen der Spindelmutter 4 zum Ausführen von leichten Druck- und insbesondere Saugarbeiten schneller betätigen.
  • Zum Ausspülen der Pumpe mit Wasser wird man stets die Kolbenspindelmutter 4 auslösen, um schnell die Kolbenstange 3 hin mod her schieben zu können An der Meßvorrichtung kann man auch noch ein Thermometer anbringen, denn es ist wesentlich, daß man auch die Getränketemperatur bei den Kohlensäuremessungen berücksichtigt. Je kälter das Getränk ist, desto mehr Kohlensäure nimmt es auf.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Messen des Kohlensäure-und Alkoholgehaltes kohlensaurer und alkoholischer Getränke, gekennzeichnet durch die Aufeinanderfolge folgender Maßnahmen: a) daß man aus einem unter hohem Kohlensäuredruck stehenden Getränketank mittels einer Handpumpe, die mit einem Druckmesser. Absperrorganen und einer Flaschenfülleinrichtung ausgerüstet ist, eine Getränkeprobe ohne I)ruck-und Alkoholverlust entnimmt und eine kurze Druckminderung vornimmt, worauf der Druckmesser den Kohlensäuregehalt der Getränkeprobe anzeigt; b) daß die Getränkeprobe dann in eine Meßflasche gedrückt und daraus die Kohlensäure abgesaugt und in die Außenatmosplläre mit der Pumpe gedrückt wird; c) tl;t!? danach der Alkohol aus dem Getränk in der Meßflasche durch Anwendung erhöhten Vakuums abgesaugt und mittels der Pumpe entweder in die Außenatmosphäre oder durch Kühl rohre als Destillat iii eine andere Flasche gedrückt wird, so daß darin die Alkoholmenge entweder als Destillat oder am Getränkeschwund in der Meßflasche gemessen werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch ge kennzeichnet, daß man durch Betätigung der Pumpe und der Absperrorgane Kohlensäure aus einer die Pumpe etwa nur halb anfüllenden Getränkeprobe durch Druckverminderung infolge restlicher Kolhensenkung absondert und damit die Meßflasche bis zum Druckausgleich mit dem Getränketank vorfüllt, danach das Getränk unter Gleichdruck ruhig, also ohne Kohlensäure- und Alkoholverlust in die Äteßflasche unmittelbar aus dem Getränketank einfließen läßt wobei man die Vorfüllkohlensäure absatzweise aus der Meßflasche entweder durch Umstellen des Dreiwegehahnes oder durch ein hesonderes Abblasventilchen am Flaschenverschluß in die Außenatmosphäre abbläst, schließlich mittels der Puml)e die Getränkeprobe entgast und dann erst aus ilor den Alkohol durch erhöhte Vakuumwirkung absaugt und am Getränkeschwund in der Meßflasche mißt.
  3. 3. Vorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Handpumpe mit Saug-und Druckwirkung verwendet wird, die mit Absperrorganen, einem vereinigten Überdruck-und Vakuummesser (15) und einer Flaschenfülleinrichtung ausgerüstet ist und die mittels einer Rohrverschraubung (14) direkt mit eine Getränketank oder als Tischapparat durch einen Schlauch mit dem Getränketank verbunden werden kann.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (3) der Pumpe zur größeren Kraftentfaltung als Schraube und die hlutter (4) durch einen Handgriff auslösbar ausgebildet sind, so daß die Kolbenstange für leichtere Pumloenarl)eiten als einfache Schubstange schneller von Haiod verschiebbar ist.
  5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Absperrorgane (9) als selbstschließende Hebelventile ausgebildet sind, die mit einem Finger der den Pumpenzylinder (1) umfassenden Hand bequem und schnell betätigt werden können.
  6. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, gekennzeichnet durch eine Flaschenjül leinrichtung, welche in der Hauptsache aus einem Dreiwegehahn (D) besteht.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Flaschenmundstück (21) und dem Dreiwegehahn ein geschlosseiner Sammeltrichter (20) für die aus der Meßflasche durch die Kohlensäure mitgerissenen Getränketeilchen angeordnet ist.
  8. S. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Dreiwegehahn wahlweise, je nach Flaschenart, verschiedene Flaschenfüllmundstücke, z. B. ein durchbohrter Stöpsel (G) für Schraubstöpselflaschen, geschraubt werden können.
  9. 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der Dreiwegehahn (D) mit dem Flascheniiillmundstück (E) und eibe Flaschenklemme (C) zum schnelleren und bequemeren Durchführen von nur Kohlensäureprüfverfahren mit einigen einfachen Handgriffen schnell und leicht entfernt und wieder anmontiert werden können.
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