DE40955C - Neuerung an Einrichtungen zum Ueberfüllen von Bier und anderen gashaltigen Flüssigkeiten - Google Patents
Neuerung an Einrichtungen zum Ueberfüllen von Bier und anderen gashaltigen FlüssigkeitenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B67—OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
- B67C—CLEANING, FILLING WITH LIQUIDS OR SEMILIQUIDS, OR EMPTYING, OF BOTTLES, JARS, CANS, CASKS, BARRELS, OR SIMILAR CONTAINERS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; FUNNELS
- B67C3/00—Bottling liquids or semiliquids; Filling jars or cans with liquids or semiliquids using bottling or like apparatus; Filling casks or barrels with liquids or semiliquids
- B67C3/30—Filling of barrels or casks
Landscapes
- Devices For Dispensing Beverages (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64: Schankgeräthschaften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Januar 1887 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zum Abziehen von Bier und anderen
schäumenden Flüssigkeiten aus grofsen Lagerfässern in kleinere Fässer, und ist dieser Apparat
ausgezeichnet durch seine Anordnung, welche eine mühelose Bedienung durch nur einen
Mann ermöglicht, was besonders durch die handliche Zusammenstellung der einzelnen
Theile wie durch die einfache Construction des Hahnes erreicht wird.
Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 den Apparat in Ansicht mit theilweisem Schnitt,
Fig. 2 in Ansicht von oben, Fig. 3 in Vorderansicht dar, während Fig. 4 und 5 Schnitte
durch den Hahn geben; die Fig. 6, 7 und 8 beziehen sich auf eine Abänderung des Hahnes,
welcher für Handgebrauch, also ohne den in den vorigen Figuren gezeichneten Ständer, benutzt
werden kann.
In dem hohlen Ständer λ kann die Stange a2
auf- und abverschoben und mittelst der Klemmschraube U1 in beliebiger Höhe festgestellt werden.
Die Stange trägt einen Kopf b mit ausgebohrter Höhlung, in welch letzterer der
Zapfen c eines Ringes C1 sich drehen kann;
der Zapfen besitzt eine eingedrehte Nuth, in welche die Spitze einer Schraube b1 einfafst,
so dafs wohl eine Drehung, nicht aber ein Herausheben des Zapfens möglich ist. In die
horizontale Achse des Ringes sind zwei Spitzenoder Zapfenschrauben dx dx eingesetzt, die
zwischen sich einen Kloben d nehmen, der als Führung und Futter für die den Hahn f
tragende Stange ρ dient. Letztere kann in ihrer Längsachse in dem Kloben d verschoben,
aber nicht verdreht werden, was d.adurch erreicht wird, dafs die Stange ρ auf eine kurze
Strecke mit einem Schlitz P1, Fig. 2, versehen
ist, in welchen die Spitze einer in d befestigten Schraube eingreift. Das dem Hahn entgegengesetzte Ende der Stange ρ trägt das Gegengewicht
e zur Ausgleichung des Hahngewichts.
Auf dem Ring C1 ist oben eine Stange eingesetzt,
die das Gefäfs g trägt. Letzteres besteht aus dem Glascylinder, der gegen seine
beiden Böden aus Metall mit Hülfe von leicht lösbaren Schrauben gx mit Flügelmuttern angeprefst
wird. Der obere Boden trägt ein mittelst Stellschraube i und Feder regulirbares
und nach aufsen aufgehendes Ventil h. In den unteren Boden mündet ein mit einem
Luftdruckapparat oder Luftkessel in Verbindung stehendes Rohr g2, sowie ein Rohrstück
W1, das durch ein Glasrohr K und einen Schlauch m mit dem Füllhahn in Verbindung
steht. In an dem Ring C1 angeschraubte Haken ο ο kann der Schlauch m Unterstützung
finden.
Der Füllhahn selbst besteht aus dem Hahnkörper F, der einerseits durch den Rohrstutzen
F1 mit der vom Lagerfasse kommenden Schlauchleitung e, andererseits unter Vermittelung
eines kleineren Absperrhahnes R mit der vom Windkessel g kommenden Luftleitung
in Verbindung steht.
Das Hahnküken Q. besitzt eine für die Bierleitung
bestimmte Winkeldurchbohrung q, die in das Rohr qx sich fortsetzt, und eine kleine
Aussparung t, welche ein zweites, das Hauptrohr qx umschliefsendes Rohr r mittelst einer
besonderen Bohrung rx im Hahnkörper mit dem kleinen Lufthahn R in Verbindung setzt.
Auf das äufsere Rohr r ist ein Gummikonus n aufgeschoben, mit welchem der Auslauf luft-
dicht auf das Spundloch des zu füllenden Fasses aufgesetzt wird.
Mittelst des Handgriffes S kann das Hahnküken gedreht und mittelst des Handgriffes .S1
an der Vorderfläche des Hahnes letzterer in nahezu jede beliebige Lage gebracht werden.
Das Küken des Hähnchens R hat aufser der gewöhnlichen Durchbohrung noch eine zweite
Bohrung R1, Fig. 4, welche nach aufsen führt.
Mit geringen Abänderungen ist der in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellte Hahn constrain,
der zum Füllen von Fässern ohne Anwendung des Gestelles bestimmt ist. Diesem Zwecke
entsprechend ist der Hahnkörper mit einem Handgriff L versehen; der Einlauf erfolgt vom
unteren Ende des Hahnkükens B, der Auslauf seitlich; dagegen ist ebenfalls die Aussparung J1
für den Lufthahn K und den Luftkanal vorhanden. Die Benutzung des Apparates zum
Abfüllen von Bier und anderen gashaltigen Flüssigkeiten geschieht in folgender Weise·:
Von einem der bekannten Luftdruckapparate oder Behälter mit geprefster Luft wird JDruckluft
in das abzuziehende Lagerfafs geleitet und dadurch das Bier durch einen am Fafshahn
des Lagerfasses angebrachten, beliebig langen Leitungsschlauch in den in oder aufser dem
Kellerraume oder auch höher gelegenen Abziehraum zu den zu füllenden Fässern geleitet.
Wenn die Lagerfä'sser hoch liegen, kann auch der hydrostatische Druck auf die Füllfä'sser
vortheilhaft verwendet werden.
Die beliebig kleinen und grofsen Transportfässer liegen in Reihen oder im Kreise um den
Ständer des Apparates herum, und der zur Bedienung nöthige Arbeiter setzt den Füllhahn
mit seiner konischen Gummidichtung mit Hülfe der vor- und zurückschiebbaren, hoch oder
niedrig.einstellbaren Stange genau in das Spundloch des zu füllenden Fasses ein. Wird der
Ständer nicht benutzt, so kann der Hahn, Fig. 6, 7 und 8, für sich ebensogut auf jedes
Spundloch aufgesetzt werden.
Wie bei den bekannten Systemen von Gegendruck-Abfüllapparaten, läfst sich in dem Luftkessel
g ein enger Zuleitungsschlauch von dem Luftdruckbehälter einschalten, um bei sehr stark
schäumenden Bieren vor dem Einströmen des Bieres einen Luftgegendruck in das zu füllende
Transportfafs zu leiten; da der Luftkessel aus Glas besteht, so hat man eine dem Auge leicht
zugängliche Beobachtungsstelle über den jeweilig herrschenden Bier- und Luftgegendruck.
Sobald das Fafs voll ist, steigt das Bier in das Schauglas m des Luftschlauches und in
den Glascylinder, worauf die Bierzuleitung sofort zu schliefsen ist; das ausgetretene, in den
zwei Glasräumen gesammelte Bier kann ohne Verlust in das zunächst zu füllende Fafs eingelassen
werden. Bei dieser Art des Abziehens wird das Bier nicht zum Schäumen gebracht, es geht keine Kohlensäure verloren und die bis
zum Spunde gefüllten Transportfässer brauchen nicht nachgefüllt zu werden, so dafs also kein
Bierverlust entsteht.
Der vorliegende Apparat besitzt vor ähnlichen den Vorzug, dafs hier die Luft- und
Bierabsperrung in einen einzigen Hahnkörper vereinigt ist; dafs ferner bei einfachen Biersorten
die Zuleitung des Gegendruckes von der Luftpumpe ganz entbehrlich wird; der
natürliche Gegendruck im Fasse wirkt durch denselben Hahn, d. h. die geprefste Luft entweicht
durch den im Hahnkörper befindlichen Luftkanal in regulirender Weise durch den mit
Schauglas versehenen Luftschlauch in dem gläsernen Luftkessel, ebenso das beim Vollwerden
des Fasses überschüssig werdende Bier.
Zum Absperren genügt nur eine einzige Drehung des Hahnkükens, um die Bier- und
die Luftleitung zugleich zu schliefsen und dieselbe beim nächsten leeren Fasse zu öffnen.
Bei einfachem, nicht stark schäumendem Bier wird der natürliche Gegendruck im Fasse mittelst
dieses Apparates zur Erreichung der vorbenannten Zwecke ausgenutzt; die Zuleitung
fremden Gegendruckes fällt aus, kann jedoch erforderlichenfalls stets auch benutzt werden.
Claims (3)
1. die Anbringung des Füllhahnes auf der mit Gegengewicht e ausgerüsteten Stange p, die
in dem Kloben d verschoben werden kann, wobei sich der Kloben in einem Ringe c,
um seine waagrechte Achse, der Ring aber in der Führung b um seine senkrechte'
Achse dreht und die Führung b mit Hülfe der Stange a2 in dem Fufse α hoch und
niedrig gestellt werden kann, um den Hahn/ in jede beliebige Lage bringen zu können;
2. ein Füllhahn, charakterisirt durch die Winkelbohrung im Küken q für die zum Mundstück
qx führende Flüssigkeitsleitung, ferner
durch die Bohrung im Hahnkörper T1 für ein das Mundstück qx umschliefsendes
Rohr r und die Aussparung t im Hahnküken zur Verbindung oder Absperrung
der von R kommenden Luftrohrleitung mit dem Rohr r;
3. ein Füllhahn, charakterisirt durch die in Anspruch 2. angegebenen Kanäle, bei welchem
jedoch das Hahnküken waagrecht liegt, Fig. 6, 7 und 8.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE42858T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE40955C true DE40955C (de) |
Family
ID=32778881
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-
0
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE42858C (de) |
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