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Behälter für wasserabweisende Flüssigkeiten mit einem spezifischen
Gewicht kleiner als 1
Bei einer Vorrichtung zur Grundwasserentnahme ist ein großflächiger
Horizontalfilter unter dem Arbeitsraum eines Senkkastens angeordnet. Der ltaum ül>er
dem Senkkasten ist hierbei als Reservebehälter ausgebildet, der sich nach Entnahme
von Wasser selbsttätig wieder aus dem Grundwasser anfüllt.
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Die Erfindung benutzt nun eine solche Ausbildung zur Lagerung von
wasserabweisenden Flüssigkeiten mit einem spezifischen Gewicht kleiner als 1, die
also auf dem Wasser schwimmen.
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Die Erfindung lesteiht in einem in wassergesättigtem Boden durch einen
Senkkasten gegründeten Behälter, der mit dem Grundwasser durch ein Bodenfilter oder
durch ein Rohr in Verbindung stellt, so daß das Gewicht der zu lagernden Flüssigkeit
von dem in entsprechendem Maße im Behälter abgesenkten Grundwasser getragen wird.
Wird nun in einem solchen Behälter beispielsweise Öl eingefüllt. dann verdrängt
dieses das darunter befindliche Grundwasser durch den Bodenfilter hindurch in das
umstehende Grundwasser, und umgekehrt steigt das Grundwasser bei Entnahme von Öl
Öl von unten nach. Es stellt sich also immer ein Ölspiegel ein, der im Verhältnis
der spezifischen Flüssigkeitsgewichte zueinander etwas höher liegt als der Grundwasserspiegel.
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Die Vorteile, die der erfindungsgemäße Behälter außer denen, die
alle unterirdischen Behälter für wasserabweisende Flüssigkeiten rittit einem spezifischen
Gewicht kleiner als I gegenüber frei stehenden aufweisen, bietet, sind folgende:
I. Geringer Bauaufwand, da er, weil der äußere und innere Flüssigkeitsdruck auf
die Seitenwandungen sich aufhebt und die Sohlenstützung unmittelbar durch das Grundwasser
übernommen wird, nur mit ge-
ringer Wandstärke ausgeführt zu sein
braucht, 2. gleichbleibende günstige Öltempenatur entsprechend der Grundwasserwärme,
3. gleichbleibende geringe Förderhöhe beim Abpumpen, da der Ölspiegel stets nahezu
in Grundwasserhöhe bleibt.
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Weitere Erfindungsgedanken liegen in einer Auskleildung des Behälters
und in einer besonders zweckmäßigen Ausbildung derselben.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Behälter,
Fig. 2 einen solchen durch einen Behälter mit Auskleidung und Fig. 3 einen solchen
mit schwimmbarer Auskleidung.
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Der in Fig. I dargestellte unterirdische Behälter 1 für wasserab-ei,sende
Flüssigkeiten mit einem spezifischen Gewicht kleiner als I ist in derselben Weise
ausgeführt wie die bekannte Vorrichtung zur Grundwasserentnahme. Die Bauausfülhrung
an sich ist nicht Gegenstand der Erfindung und daher auch nicht beschrieben. Der
Senkkasten 2 ist an der Unterseite mit einem großflächigen Bodenfilter 3 versehen,
durch den das Grundwasser in den Druckraum 4 des Senkkastens und von diesem durch
eine Leitung 5 des letzteren in den über demselben befindlichen Behälte,rraum 6,
dessen Wandungen zweckmäßig aus Beton oder Mauerwerk bestehen, gelangt. Auf das
Grundwasser im Behälterraum wird nun das 017 oder eine sonstige wasserabweisende
Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht kleiner als I gefüllt, wobei das Grundwasser
so weit zurückgedrückt wird, bis der Ölspiegel 8 etwa in der Höhe des Grundwasserspiegels
9 liegt, nur im Verhältnis der spezifischen Gewichte beider Flüssigkeiten etwas
höher als der letztere. Zur Erleichterung des Druckausgleiches kann gegebenenfalls
noch eine Rohrverbindung 10 zwischen einem Außenwasser 1 1 (Fluß, Teich, See) und
dem Grundwasser im Behälter 1 hergestellt werden.
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Es ist bekannt, daß Beton durch Öl nach einer gewissen Zeit zerstört
wird, so daß bisher die Betonbehälter nur mit besonderem Dichtungsmantel für die
Öllagerung verwendet werden konnten. Da aber der erfindungsgemäße Behälter vor der
ersten Olfüllung mit dem Grundwasser gefüllt wird, dringt dieses von außen und innnen
in die Poren des Betons ein. Das später innen eingefüllte 01, dessen spezifischer
Druck auf die Wandung nur unwesentlich größer ist als der Grundwasserdruck von außen,
kann den kapillaren Wasserdruck im Beton nicht überwinden. Da es infolgedessen nicht
in den Beton eindringen kann, wird dieser auch nicht zerstört. Es könnte nur die
im Bereich des Grundwasserspiegels liegende obere Zone des Behälters, in der das
01 etwas höher steht als das Grundwasser, noch durch besondere Maßnahmen geschützt
werden.
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Um aber einen Angriff der Bchälterwandungen durch dile Einwirkung
des Öles vollkommen auszuschließen, kann, wenn man nicht teurere Materialien für
die Wandungen verwenden will, eine Auskreidung des Behälters in Form eines lose
eingesetzten dichtenden Mantels vorgenommen werden, der im Gegensatz zu dem bekannten
Dichtungsmantel sehr leicht gehalten werden kann, da er nur die sich aus der Öl-
und Wasserdruckdifferenz ergebenden geringen I(räfte aufzuneihmen hat.
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Ein solcher Dichtungsmantel 11 ist in Fig. 2 gezeigt. Er ist in einem
kleinen Abstand von den Seitenwandungen des Behälters 1 auf den Senkkasten 2 aufgestellt,
so daß er außen vom Grundwasser umgeben ist, während das 01 in den Innenraum des
Dichtungsmantels eingefüllt wird. Der Dichtungsmantel II ist so hoch, daß er über
den höchstmöglichen Ölspiegel reicht, Unterhalb der größten Öltiefe besitzt er Öffnungen
12 zum Druckausgleich bei den wechselnden Öl ständen.
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In Fig. 3 ist eine besondere Ausbildung des vorbeschriebenen Diehtungsmantels
dargestellt, die die feuer- und explosionssicliere Lagerung von Benzin und Benzol
ermöglicht. Zu diesem Zweck ist der Dichtungsmantel 11 durch die Anordnung eines
dichtschl ießenden Hor'i zontal schotts 13 schwimmbar gemacht, wobei der Dichtungsmantel
zur Beibehaltung der Schwimmlage so weit über das Schott ihinausgeführt sein muß,
wie es der Tiefgang dies schwimmenden Mantels erfordert. In das Schott 13 list ein
abschließbares Füll- und Entnahmerohr 14 für die Lagerflüssigkeit eingebaut.
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PATENTANSPR;UCHE I. Behälter für wasserabweisende Flüssigkeiten mit
einem spezifischen Gewicht kleiner als I, gekennzeichnet durch einen im wassergesättigten
Boden durch einen Senkkasten (2) gegründeten Behälter (1), der mit dem Grundwasser
durch ein Bodenfilter (3) oder durch ein Rohr (IO) in Verbindung steht, so daß das
Gewicht der zu lagernden Flüssigkeit von dem in entsprechendem Maße im Behälter
abgesenkten Grundwasser getragen wird.