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Behälter für geschützte Lagerung von wasserabweisenden und von Wasser
getragenen Flüssigkeiten Es sind verschiedene Vorschläge und auch einige größere
Bauausführungen von unterirdischen Großbehältern für Treibstoffe, Heizöle oder sonstige
SIinen Mprodti-kte bekanntgeworden, bei denen die zu lagert le Flüssigkeit infolge
ihres unter 1 (g/cm3) liegenden spezifischen Gewichtes von einer am Beliälterboden
hefindlichen Wassermasse getragen wird, die wiederum mit dem Grundwasser. einem
benachharten Gewässer oder einem künstlich geschaffenen Wasserdruckhorizout in Verbindung
steht. In dem so geschaffenen kommunizierenden System stellt sich nun stets der
Ölspiegel um ein gewisses vom spezifischen Gewicht des Öles und von der Ölfülltiefe
abhängiges Maß höher ein als der Druckhorizont des tragenden Wassers. Das bedeutet,
daß an den inneren Wandungen eines mit dem Grundwasser kommunizierenden Behälters
stets ein Druckgefälle von innen nach außen besteht. Wenn die Behälterwandungen
nicht absolut dicht sind, wie das bei in Felsen eingesprengten unverkleideten Kammern
oder bei in durchlässige Bodenschichten eingehetteten Betonbehältern in der Regel
der Fall ist, so würde ein ständiges Abfließen der ölartigen Speicherflüssigkeit
ins umgebende Grundwasser stattfinden, was - abgesehen von den wertmäßigen Verlusten
- schnell zu einer aus gesundheitlichen, gewerblichen oder sonstigen Gründen unzulässigen
Verunreinigung des Grundwassers führen würde.
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Um dieser Beeinträchtigung des Grundwassers zu begegnen. giht es
verschiedene Möhlichkeiten: t. Die Anbringung einer inneren wasserdielltell Verkleidung,
die bei Felsbehältern auf einer ausgleichenden Betonschicht, bei Betonbehältern
unmittelbar auf den inneren Wandungen aufzubringen ist und die selbst aus verankerten
Stahl- oder Metallblechen. aufgeklebten Dichtungsbahnen oder geeigneten Dichtungsanstrichen
bestehen kann. Diese Verkleidung muß mit der Außenwand sorgfältig verankert werden.
da hei hetrieblichen Revisionen. die ein völliges Entleeren des Behälters bedingen,
ein Druckgefälle von außen nach innen entsteht, wodurch bei ungenügender Verankerung
die Gefahr des Abreißens entsteht. Bei Betonbehältern kann die Verkleidung als innere
Schalutig verwandt werden. n. Die Anordnung einer unabhängigen, in gewissem Abstand
von der Behälterwand geführten, außen von Wasser. innen von Öl benetzten und kurz
vor dem Bojen endigenden, zweckmäßig aus Stahlblech bestehenden Dichtungswand. Im
normalen Betrieb wird sie nur durch den Differenzdruck zwischen Öl und Wasser beansprucht
und kann daher dünn gehalten werden. tCndichtheiten der Behälterwand (Beton oder
Spundwalld) sind praktisch unschädlich. da nur Wasser, aber kein 01 ahsickern kann.
Bei betrieblichen
Revisionen können beide Seiten der Dichtungswand gut hesichtigt
und unterhalten werden.
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C. Bei einer anderwärts entwickelten Bauweise wird unter Fortlassung
jeglicher Verkleidungen ein ständiges Fließgefälle des aus Felsspalten oder durch
die Wandungen von Betonbehältern einsickernden Grundwassers künstlich dadurch geschaffen,
daß diese Sickerwassermengen durch eine Pumpe ständig abgesaugt werden. wobei zugleich
der Druck des das Öl tragenden Behälterwassers so weit gesenkt wird, daß der Ölspiegel
niedriger als der äußere Wasserhorizont liegt. Abwandlungen dieser Bauweise beziehen
sich auf höher angestaute Ölspiegel, wobei eine Abdichtung des oberen Behälterteiles
notwendig wird. Da die Wirksamkeit dieses Verfahrens auf der ständigen Aufrechterhaltung
des von außen nach innen gerichteten Fließgefälles beruht, wozu ständige Pumparbeit
aufgewendet werden muß so dürfte es nur dort wirtsehaftlich sein, wo hervorragend
dichtes Gebirge ansteht oder wo weniger guter Fels durch Injektionen gedichtet werden
kann. Wird der Beharrungszustand » Pumpmenge = Sickerwassermenge « durch Ausfall
der Pumpe gestört, so steigt mit der Ansammlung des Sickerwassers im Behälterboden
auch der Ölspiegel mehr oder weniger schnell an, und es besteht dann die Gefahr
des Aussickerns von Öl ins Grundwasser.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine vorteillhafte, jede Ölaussickerung
mit Sicherheit ausschließende Bauweise für große unterirdische Behälter zur geschützten
Lagerung von wasserabweisenden Flüssigkeiten, die von Wasser getragen werden, wobei
dessen Druck ein aupressen der Flüssigkeit gegen die Behälterdecke bewirkt. Die
Abdichtung des Ölspeicherraumes
nach den Seiten und nach oben zu
erfolgt dabei - je nach den örtlichen Gegehenheiten - nad den oben erläuterten Ätethoden
A oder 13.
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Durch eine unmittelbar mit den Umfassungswänden verbundene Abdichtung
nach Fall A kann - namentlich bei nicht zu großen Behältern - eine wirksame Abhilfe
geschaffen werden. Bei größeren und größten unterirdischen Behältern dagegen empfiehlt
sich die Anordnung der als Fall 13 beschriebenen, unabhängig vor der Umfassungswand
liegenden Dichtungsschürze, weil hierbei die ölige Lagerflüssigkeit von der möglicherweise
undichten Umfassungswand ferngehalten wird und im übrigen normalerweise kein Druckgefälle
zwischen den nur vom Wasser benetzten Innen und Außenseiten der Umfassungswände
vorhanden ist.
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Letzteres hat zur Voraussetzung, daß bei Füllstandsänderungen des
Speicherbehälters ein schnelles Zu-oder Abströmen des zum Ausgleich erforderlichen
Tragwassers - im Normalfalle also des Grundwasserserfolgen kann.
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Die Erfindung besteht in der gleichzeitigen Anwendung folgender Merkmale:
a) Der aus einer Deckenplatte, Umfassungswand und einer Bodenplatte bestehende Behälter
hat einen oder mehrere von der Decke bis zur Bodenplatte urchgehende - wie an sich
bekannt - oder diese durchstoßende, gleichzeitig als Stützpfeiler wirkende Schächte,
welche in bekannter Weise die Verbindung des Behälterraumes mit dem Tragwasser herstellen;
b) die Decke des Behälters ist gegenüber dem Boden durch gegebenenfalls durch die
Bodenplatte hindurchgehende oder auf Einzelfundamenten stehende Stützen abgestützt.
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Die Schächte gewährleisten bei Füllstandsänderungen des Speicherbehälters
ein schnelles Zu- oder Abströmen des zum Ausgleich erforderlichen Tragwassers, im
Normalfalle des Grundwassers und tragen gleichzeitig einen Teil der Behälterdecke,
die außerdem noch auf den weiteren, bis zur Bodenplatte oder durch diese hindurchgeführte
Stützen aufruht. Je nach den örtlichen Untergrund- und Grundwasserverhältnissen,
den räumlichen Ausmaßen und Betriebsverhãltnissen des Behälters wird man einen oder
mehrere Schächte anordnen, die von der Decke bis zur Bodenplatte durchgehen oder
auch diese durchstoßen und bis in ergiebige Grundwasserschichten hinabreichen können.
Die Schächte werden auch zweckmäßig zur Unterbringung der für den Betrieb erforderlichen
Rohrleitungen und Armaturen sowie etwaiger Pumpen benutzt, mit denen während des
Baues oder zu späteren Revilsionszwecken der Grundwasserspiegel abgesenkt werden
kann.
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Durch die Vereinigung der Schächte mit den Stützen gemäß der Erfindung
wird demnach erst der Bau und der einwandfreie Betrieb großer und größter unterirdischer
ölbehälter ermöglicht. Bei den b;ekannten Behälterausführungen, bei denen ein mittlerer
Schacht vorhanden ist, ist eine solche Vereinigung nicht vorgesehen. In einem Fall
ist wegen des teleskopartigen Aufbaues der Schachtwand eine Stützwirkung des Schachtes
iiberhaupt nicht gegeben und im anderen Falle ist eine kurze Stützwirkung nur dann
vorhanden, wenn der an sich bewegliche Schacht gerade auf dem Boden des Behälters
aufsitzt.
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Wenn das Tragwasser Grundwasser ist, stehen heim erfindungsgemäßen
Behälter zweckmäßig der oder die Schächte über ein oder mehrere Filter mit dem Grundwasser
in Verbindung. Bei gewissen betrieblichen Anforderungen kann mit dem Behälter
noch
ein Zusatzbehälter für das Tragwasser verbunden werden.
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Der Behälter kann in lockeren bis festen oder felsigen, mehr oder
weniger grundwasserführenden Bodenarten nach einer bekannten Bauweise, beispidsweise
im Senkkasten-, Brunnen- oder Grundwassersenkungs-V>erfahren bei offener Baugrube
gegründet werden und ist in Betrieb und Unterhaltung wirtschaftlich.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung
hervor.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Schnitt in der Ebene l-I in Fig. 2 durch einen
in offener Baugrube gegründeten Behälter, Fig. 2 den Schnitt in der Ebene II-II
in Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen im Senkkasten-Verfahren gegründeten
Behälter mit einem Zusatzbehälter.
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Der in offener Baugrube gegründete Behälter nach Fig. 1 und 2 besteht
aus der zweckmäßig starken Deckenplatte 1, der Umfassungswand 2, der Bodenplatte
3, zwischen Decke und der Bodenplatte angeordneten Stützen 28 und einem von der
Decke bis zur Bodenplatte durehgehenden Schacht 4 mit kreisringförmigem Querschnitt.
Dieser kann auch anderen Querschnitt haben und braucht nicht in der geometrischen
Mitte des Behältergrundrisses zu liegen. Es können auch mehrere Schächte, gegebenenfalls
auch Rohre geeigneten Durchmessers vorgesehen werden. Der Schacht 4 erfüllt im allgemeinen
folgende Zwecke: 1. Er bildet im Betrieb ein mit dem Grundwasser oder einem sonstigen
Druckwassersystem normalerweise kommunizierendes Zwischengefäß für die t)lkammer
R, jedoch können durch Zwischenschaltung von Ventilen oder Pumpen auch andere Druckverhältnisse
hergestellt werden; 2. er bildet während des Baues die Abgrenzung gegen das Ballastwasser,
mit dem die Ölkammer zur Überwindung der Wandreibung beim Absenken des Behälters
gefüllt werden kann, und vereinfacht die Installation der Druckluftapparatur; 3.
er ermöglicht in trockengelegtem Zustand, die dort eingebauten Ventile, Mannlöcher,
Revisionstüren, Pumpen, Meßvorrichtungen und sonstige Betriebseinrichtungen unterhalten
zu können und ermöglicht auch den Zugang zu dem entleerten Speicherraum R; 4. er
kann zur Durchführung einer großen Revision mit einer leistungsfähigen Pumpe versehen
werden, die, auch falls der Schacht die Bodenplatte durchdringt, durch Grundwasserabsenkung
eine Verringerung des auf den Gesamtbehälter wirkenden Auftriebs herbeiführt; 5.
er dient gleichzeitig als Deckenstütze.
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Bei dem Behälter nach der Fig. 3, der nach dem Senkkas;ten-Verfahren
gegründet ist, ist es nach beendeter Caisson-Absenkung, die als bekannte Baumaßnahme
nicht weiter beschrieben zu werden braucht - je nach den örtlichen Gegebenheiten
-, zweckmäßig. den Grund 5 unter dem Schacht 4 nicht oder nur teilweise auszubetonieren
und ihn mit einer Filterschicht auszufüllen, um die Grundwasseransaugung zu erleichtern.
Der Schacht 4 erhält in der Regel einen ZwiXschenboden 6, durch den eine mit einem
Ventil verschließbare Leitung 7 hindurchgeht. Eine Anpassung an verschieden grundwasserführende
Bodenschichten, beispielsweise wenn von unten her nicht genügend Wasser herangebracht
werden kann, läßt sich dadurch erreichen, daß noch die Umfassungswand
2
außen in ganzer oder einem Teil ihrer Höhe mit einer aufgebrachten, filterartig
wirkenden Schicht, z. B. Filterbeton, versehen wird. Der oder die Schächte 4 können
zur besseren Heranbringung des Grundwassers auch tiefer unter die Bodenplatte 3
geführt sein, und/oder es können auch von der Gründungssohle aus Bohrrohre bis in
ausreichend grundwasserführende Bodenschichten vorgetrieben werden.
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Der Behälter ist ebenfalls mit zwischen Decke 1 und Bodenplatte 3
angeordneten Stützen 28 versehen, die in der Zeichnung der Deutlichkeit halber jedoch
fortgelassen sind.
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Der eigentliche Speicherraum R kann gegen Öldurchtritte entweder
nach der Dichtungsmeethode A oder 13 abgedichtet sein. Die Methode e A erscheint
besonders geeignet an den dem Speicherraum R zugekehrten Flächen des Schachtes 4,
der Decke 1 und der Außenwand 2 (linke Hälfte der Fig. 3), während an der nur vom
Wasser benetzten Bodenplatte oder Sohle 3 in der Regel keine besondere Abdichtung
nötig ist.
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In vielen Fällen wird es vorteilhaft sein. an den Außenwänden 2 eine
frei davorstehende Abdichtung 11 nach der Methode 13 zu wählen, wie dies in den
Fig. 1, 2 und 3 (rechte Hälfte) dargestellt ist. Hierbei wird der Speicherraum R
durch einen vorzugsweise stählemen, kurz vor dem Boden endigenden Blechmantel 11
so abgegrenzt, daß außen ein für Montage- und Revisionzwecke ausreichender breiter
Ringspalt 12, der stets nur mit Wasser gefüllt ist, verbleibt. Die oberen und unteren
Grenzen des Speicherbereiches (H und N) werden so festgelegt und durch entsprechende
automatische Anzeigevorrichtungen gesichert. daß weder Wasser in die Ölleitung 17
noch Öl in das Bodenwasser unterhalb N eindringen kann. Der an die Behälterdecke
1 dicht anzuschlieflende und unter innerem Ölüberdruck stehende Stahlblechmantel
11 wird entweder als ein Kreiszylindermantel oder als eine aus schalenförmigen Blechen,
gegebenenfalls auch aus ausgesteiften Flachblechen aneinandergereihte Trennwand
ausgeführt, die ihre Stützdrücke über senkrechte, gegebenenfalls auch waagerechte
Stege 13 in die ringförmige Betonaußenwand 2 (Fig. 3, rechte Hälfte) bzw, bei Fig.
1 und 2 in die aus Spundwänden oder sonstwie gebildete Außenwand 2 abgibt. Durch
diese Aufteilung in schmale Schalen mit kleinerem Halbmesser können noch gewisse
Gewichtseinsparungen an der Stahlkonstruktion erzielt werden, während die Außenwände
2 die zusätzlichen Stützdrücke meist aufzunehmen vermögen. Sollten trotz aller baulicher
und betrieblicher Vorsichtsmaßnahmen im Laufe der Zeit geringe Ölmengen aus dem
Speicherraum in den Ringspalt 12 gelangen, so sammelt sich dieses Öl im obersten
Teil des Ringspaltes an. Durch ein System von über den Umfang des Ringspaltes 12
verteilten und zu einem zentralen Beobachtungsstand geführten Beobachtungsrohren
38 kann man dann von Zeit zu Zeit feststellen. ob und in welchen Abschnitten Öldurchtritte
erfolgten und daraufhin die erforderlichen Maßnahmen - zeitweiliges Absaugen oder
Behälterrevision mit Reparatur - veranlassen.
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Innerhalb des durch die Trennwand 11, die Decke 1, den Boden 3 und
den Schacht 4 gebildeten Raumes R wird die Lagerflüssigkeit 14, z. B. ein feuergefährliches
Öl, über den höchsten und niedrigsten Spiegellagen H und N des Tragwassers 15 über
Wasser gelagert und durch eine durch ein Ventil 16 abschließbare, meist mit einer
Pumpe versehene Entnahmeleitung 17, die zugleich die Fülleitung sein kann, ent-
nommen.
Um explosionsgefährliche Luftansammlungen im Speiderraum R zu vermeiden, wird der
Speicherraum R einschließlich des zwischen Trennwand 11 und Umfassungswand 2 befindlichen
Ringspaltes 12 durch eine mit einem Ventil 18 verschließbare Leitung 19 vom Schacht
4 aus unter so hohem Wasserdruck gehalten, daß die Lagerflüssigkeit 14 stets mit
Überdruck gegen die Decke 1 gepreßt wird.
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Um dies auch für den Zustand des bis zur Grenze LI entleerten Behälters
zu sichern, muß im Regelfall der Behälter so tief in das Erdreich versenkt werden,
daß der niedrigste Spiegel des Grundwassers N(; höher liegt als die Innenfläche
der Decke 1. Auf der linken Seite der Fig. 1, 2 und 3 ist der Behälter mit Speicherflüssigkeit
gefüllt und auf der rechten Seite entleert, also mit Tragwasser 15 gefüllt, dargestellt.
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Für den normalen Betrieb muß sichergestellt sein, daß stets mindestens
genau so viel Grundwasser auf dem Wege über das Bodenfilter 5, das Zwischenbodenventil
7, den Schacht 4 und das Speicherraumventil 18 in den unteren Teil des Speicherraumes
R eintritt, wie oben durch die Ölleitung g 17 mittels einer Pumpe oder infolge eines
vorhandenen lDherdruckes Öl entnommen wird. Im Falle der Auffüllung des Ölbehälters,
was durch Hereinpumpen, aber auch durch Ausnutzlen des natürlichen Druckgefälles
aus einem höher stehenden Tankwagen, Pipeline od. dgl. geschehen kann, läuft das
aus dem Speicherraum R verdrängte Tragwasser 15 den umgekehrten Weg, d. h., es wird
über das Bodenfilter 5 wieder in das Grundwasserbett zurückgepreßt. Hiergegen dürften
im allgemeinen keine Bedenken bestehen, da es sich in jahrzehntelanger Erfahrung
gezeigt hat, daß über einer Wasserschicht gelagerte Treibstoffe oder sonstige Mineralölprodukte
keine Vermischung mit dem Wasser eingehen oder in nennenswertem Maße ausgelaugt
werden.
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Sollte jedoch das Zurückdrängen des Tragwassers ins Grundwasserbett
unzulässig erscheinen - z. B. wegen der Nachbarschaft einer Wassergewinnungsanlage
-, so ist es zweckmäßig, das verdrängte Tragwasser in ein Gegenbecken 23 einzuleiten,
das entweder neben dem Tank liegen und durch eine Leitung mit Schieber verbunden
sein kann oder auch gemäß Fig. 3 über der Tankdecke 1 in Verbindung mit dem Schacht
4 angeordnet, aber auch ein offenes Gewässer sein kann.
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Ein weiterer Anlaß zur Anordnung eines Gegenbackens kann vorliegen,
wenn bei stofßweise auftretender großer Ölentnahme die erforderliche gleich größe
Ersatzwassermenge nicht schnell genug aus dem Grundwasserbett oder einem sonstigen
Druckwassersystem nachfließen kann. Das zu ersetzende Tragwasser muß dann dem Gegenbecken
23 entnommen werden. Wenn solch ein Pendelbecken gleiche Größe wie der Ölspeicber
hat, ist es möglich, einen von Fremdwasserzufuhr praktisch unabhängigen Betrieb
zu führen, d. h., die Gesamtaniage braucht keine Rücksicht auf die Grundwasserverhältnisse
zu nehmen, sie könnte auch in einem grundwasserfreien Untergrund errichtet werden.
In den meisten praktischen Fällen wird aber mit einem kleineren Pendelbecken auszukommen
sein, nämlich dann, wenn die Wasserergänzung keine Schwierigkeiten bereitet und
wenn es zulässig ist, das Wasser des Gegenbeckens zeitweilig in einen Vorfluter
- gegebenenfalls nach vorheriger Klärung zur Unschädlichmachung etwaiger chemischer
Beimengungen - abzuleiten.
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Die in Fig. 3 dargestellte Anordnung eines ganz oder teilweise über
der Tankdecke 1 gelegenen Gegenbehälters 23 kann besonders zweckmäßig sein, wenn
der
Grundwasserspiegel tief unter dem Gelände liegt weil dann die ausgeschachtete Baugrube
eine nutzbringende Verwendung findet. Dabei kann die Abdichtung des Beckens auch,
wie in Fig. 3 links dargestellt, auf die oberhalb des Grundwasserspiegels meist
schrägen Baugrubenböschungen 31 aufgelegt werden Es empfiehlt sich, den Schacht
bis oberhalb des höchsten Beckenwasserspiegels zu verlängern. gegebenenfalls durch
eine Brücke 32 zugängig zu machen, mit einem Dach 27 zu schützen und mit einer verschließbaren
Öffnung 22 zu versehen. Der Gegenbehälter 23 kann einen Überlauf 33 und eine verschließbare
Entleerungsleitung 34 aufweisen.
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Durch entsprechende Betätigung des Verbindungsschiebers 22, der Grundxvasserpumpe
35 oder des Ventils einer anderen hier nicht dargestellten Wasserzulaufleitung und
einer etwaigen aus dem Schacht 4 ins Gegenbecken arbeitenden Pumpe 36 kann im Schacht
4 jeder beliebige Wasserspiegel zwischen dem Höchststand des Nebenbeckens und völliger
Entleerung gehalten werden. Während normalerweise ein gleichhoher Schachtwasserstand
wie der in einem Pegelrohr 37 ablesbare Grundwasserstand anzustreben ist, kann er
vorübergehend erhöht werden, um beispielsweise die Speicherflüssigkeit ohne Zuhilfenahme
der Ölpumpe durch die Entnahmeleitung 17 herauszupressen. Er kann aber auch mäßig
gesenkt werden. um das Füllen des Tanks zu erleichtern. Infolge der dabei auftretenden
Druckunterschiede zwischen Tragwasser und Grundwasser findet bei nicht absolut dldlter
Ausführung des Betons der Sohle 3 und - falls Dicbtungsmethode B angewendet wird
- auch der Wände2 eine geringfügige unschädliche Wasserströmung durch die Poren
und Haarrisse des Betons hindurch statt, die aber keine Ölaustritte zur Folge hat.
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Ist dagegen ein ständiger und erheblicher Druckunterschied zwischen
Tragwasser und Grundwasser vorhanden, wie dies bei nicht genügend tiefer Einsenkung
des Tanks ins Grundwasser bzw. bei iiberhaupt fehlendem Grundwasser zutrifft, so
sind, um Pumparbeit zur Ergänzung der Sickerwasserverluste zu vermeiden, zweckmäßig
alle unter Überdruck stehenden Flächen der Decke, Wände und Sohle durch eine unmittelbar
mit dem Beton verbundene Abdichtung nach der Methode A, wie sie in der linken Hälfte
der Fig. 3 dargestellt ist, zu schützen.
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Bei einer großen Revision, die mit einer vorübergehenden Betriebsstillegung
des Behälters verbunden ist, aber nur in sehr großen Zeitabständen einmal nötig
wird, muß der Speicherraum R nach vorheriger Entnahme des Öles durch Ableiten des
Tragwassers 15 entleert werden. Dies geschieht zweckmäßig mittels der im Schacht
4 eingebauten Pumpe 36 bei geschlossenem Sickerraumventil 7 und geöffnetem Speicherraumventil
18, wobei außerdem die noch vorgesehenen Belüftungsventile 24 und 25 geöffnet werden
müssen, um einseitige Überdrücke von der stählernen Trennwand 11 fernzuhalten. Infolge
der hierdurch herbeigefiihrten bedeutenden Verringerung der über der Bodenplatte
3 wirkenden Lasten kann unter Umständen die unter der Bodenplatte wirkende Auftriebskraft
größer werden als das Eigengewicht plus Erddruckreibung, was einem Aufschwimmen
des Behälters gleichkäme. Diese Gefahr besteht besonders bei Anlagen, die keine
größere Auflast über der Behälter decke 1, sei es in Form einer stärkeren Erdüberschüttung
oder eines gefüllten Gegenspeichers 23, aufweisen. Hier kann man sich helfen, indem
durch den vorübergehenden Einbau einer oder mehrerer starker Pumpen 35, die das
Grundwasser aus dem
Filterraum 5 direkt absaugen, der Druck des Grundwassers gegen
den Boden um das notwendige Maß verringert wird. Für den leichten Zugang zum Speicherraum
R sind an geeigneten Stellen des Schachtes 4 abgedichtete Revisionstüren 26 oder
Mannlöcher vorzusehen.
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Der Behälter nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist in
offener Baugrube gegründet. Bei ihm ist die Flachbauweise bei nur mittelmäßiger
Einsenkung unter den Grundwasserspiegel angewendet. wodurch der Behältergröfle und
der Uinrißform praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Der aus der Decke 1, der Umfassungswand
2, der liodeuplatte 3 und einem oder mehreren Schächten oder Rohren 4 bestehende
Behälter kann je nach den örtlichen Verhältnissen auf einer durchlaufenden Tragplatte
3 oder auf Pfählen 28 a mit dazwischenliegender verankerter Bodenplatte (linke Seite
Fig. 1) oder auf Einzelfundamenten 39 mit dazwischenliegenden wasserdichten oder
durchlässigen Bodenflächen 40 (rechte Seite Fig. 1) gegründet sein und eine massive
(rechte Seite der Fig. 1 und 2) oder eine aus Spundwänden (linke Seite der Fig.
1 und 2) gebildete Umfassungswand 2 halten.
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Der Behälter ist, wie schon vorerwähnt, außerdem mit gegebenenfalls
durch die Bodenplatte 3 hindurchgehenden Stützen 28 versehen. welche die Decke 1
des Behälters gegenüber dem Boden abstützen. Wenn die Stützen 28 allein für die
Aufnahme der Last ausreichen, dann ist es auch möglich, den oder die Schächte 4
in gewissem Abstand oberhalb der Bodenplatte 3 enden zu lassen.
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Die Umfassungswand 2 und die Bodenplatte 3 des Behälters brauchen
bei Anwendung einer selbständigen Trennwand d 11 nicht völlig dicht zu sein, doch
ist für den Fall einer großen Revision ein möglic} lst guter Dichtheitsgrad zumindest
der Wände anzustreben. Die auf die Umfassungswände wirkenden Wasserdruckl ; räfte,
die praktisch nur beim Bau oder bei einer großen Revision auftreten, werden durch
die als Stützriegel wirkende Decken-und Bodenplatte hindurchgeleitet und heben sich
gegenseitig auf. Die dabei auf die Bodenplatte 3, 40 wirkende Nuftriebskraft ist,
da Eigengewicht, Erdauflast und die Bodenverankerung oft nicht ausreichen werden,
zweckmäßig durch eine Grundwasserabsenkung zu verringern.
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Diese kann in bekannter Weise durch Filterbrunnen, aber auch mittels
des Schachtes 4 vorgenommen werden, der zur Vergrößerung der Wirksamkeit um ein
erhebliches Maß unter den Behälterboden abgesenkt und mit einem Bodenfilter 29,
gegebenenfalls auch noch mit Seitenfiltern 30 versehen sein kann. Wenn der Behälter
nach Fig. 1 die in Fig. 3 dargestellte Trenndecke 6 zwischen dem Filterboden 5 und
dem Schacht 4 nicht aufweist und wenn deren rechte Hälfte eine den Sohlenauftrieb
verringernde durchlässige Sohle 40 zeigt, so liegt hier die Annahme zugrunde, daß
eine Zurückdrängung des Tragwassers ins Grundwasserbett zulässig sei. Selbstverständlich
kann es auch bei Behälterformen ähnlich Fig. 3 je nach den örtlichen Gegebenheiten
angezeigt sein, die Bodenplatte 3 durch Öffnungen, die auch verschließbar sein können,
durchlässig zu gestalten, wie auch andere in der Fig. 3 dargestellte Einzelanordnungen
bei Flachbehältern nach den Fig. 1 und 2 vorkommen können und umgekehrt.