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Unterirdischer Behälter für Öl und andere Flüssigkeiten Unterirdische
Behälter für öl Lund andere Flüssigkeiten iver den in der Regel aus Eisenbeton mit
und ohne Eisenauskleidung hergestellt, wie solche in beispielsweiser Ausführungsform
in den beiliegenden Fig. r (Längsschnitt) und Fig.2 (Querschnitt) schematisch dargestellt
sind. Besitzen die Behälter große Abmessungen, was naturgemäß stets angestrebt wird,
so bereiten sie bei der Berechnung infolge ihrer vielfachen statischen Unbestimmtheit
große Schwierigkeiten, d'.,e nur mit Näherungsrechnungen überwunden werden können,
da die Behälteiivandungen auf Auftrieb und Erddruck zu berechnen und dementsprechend
zu hewehren sind. Hinzu kommt bei den meisten Untergrundsarte'neine zusätzliche
Bewehrung, die davon herrührt, daß Eisenbeton bei Eintritt von ungleichmäßigen Setzungen
sehr empfindlich ist und leicht reißt. Nicht zuletzt ist die innere Eisenverkleidung
zweifellos auch auf diese Erfahrungen zurückzuführen.
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Derartige Behälter haben den außerordentlichen Nachteil, daß für ihre
Errichtung recht erhebliche Eisenmengen erforderlich sind. So kann der Eisenbedarf
für mittelgroße Behälter schon allein für die Eisenbetonwandungen 5o t und noch
wesentlich mehr erreichen, so daß der Behältergröße verhältnismäßig enge Grenzen
gesetzt sind, da bei solchen Eisenbetonbehältern die Wandstärken und auch der Eisenverbrauch
für ausgesprochen große Behälter schnell ins Gigantische wachsen würden.
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Gemäß der vßrliegenden Erfindung gelingt es nun, diesen Schwierigkeiten
zu begegnen und derartige unterirdische Behälter für Öl und andere Flüssigkeiten
auch sehr großen Ausmaßes unter weitgehender Einsparung an Eisen herzustellen. Ein
derartiger Behälter gemäß der Erfindung besteht ans einer Vielzahl von den ganzen
Behälterinnenraum ausfüllenden Hohlkörpern aus Beton, Ziegel oder ähnlichen Baustoffen,
die lose über- und nebeneinander gesetzt und durch Öffnungen miteinander verbunden
sind, während die Raumbegrenzungen des Behälters durch eine Schicht von Sand und
Bentonit gegen Flüasigk eitsdurchtritt abgedichtet sind-Die Form der Hohlkörper
ist dabei an sich nicht von ausschlaggebender Bedeutung, sofern sie nur so ausgebildet
sind, daß sie nach Einsatz in die Baugrube miteinander kommunizieren, doch empfiehlt
es sich, insbesondere
aus Gründen der daraus sich ergebenden einfachen
maschinellen- - 1lerstellungsart und raumnützenden Verlegharkeit, die mit rechtwinkligen
Wandungen versehenen Hohlkörper an ihrer Unterseite offen au-szubilden und an ihrer
Oberseite sowie an mindestens zwei gegenüberliegenden S;itenwandungen. z. B. an
deren Unterkanten, Durchbrüche #-orzusehen. Ein solcher Hohlkörper ist in den beiliegenden
Fig.3 f_Quersciinitt) und Fig. .l (Ansieht ) in beispielsweiser Form schematisch
dargestellt, wobei i den Hohlkörper als solchen und 2 die in dems-lhen vorgesehenen
Durchbrüche darstellen.
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Für die Abdichtung der Wandungen der unterirdischen Baugrube gegen
Flüssigkeitsdurchtritt durch eine Schicht von Sand und Bentonit genügt bereits ein
geringer l@entonitzusatz von r. B. io@'o zu dem Sand, um denselben
undurchlässig zu machen, da Bentonit eine a uf,erorderitliclie Quellfähiglzcit l:.esitzt.
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Uni zii verhindern, daß durch ständigen Kontakt mit der in. dein Gesamtbehälter
befindlichen Flüssigkeit eine solche Sandhentonitschicht von unten eingedrückt ;vird,
c:inpfiehlt es sich, für die Sohle und Decke des Behälters auf der Innenfläche der
Sandbentonitschicht eine dünne, z. B. 5 cm starke Betondecke mit einer Stahlnetzbewehrung
von zweckmäßig nicht mehr als 2 bis 2,51ig;`m anzuordnen. Für die Seitenwandungen
des Behälters, d. h. den durch den Aufbau der Hohlkörper zwischen diesen und den
benachharten seitlichen Erdwandungen entstehenden Zwischenraum, genügt es, denselben
ebenfalls mit einem Sandbentonitgemisch in einer Stärke von beispielsweise 15 bis
2o cm rollzustampfen.
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Ein sich nach allem ergebender Behälter der erfindungsgemäßen Art
ist in den beiliegenden Fig. 5 #' Längsschnitt) und Fig. 6 (Querschnitt) in beispielsweiser
Ausführungsform schematisch dargestellt. Darin stellen 3 die innerhalb einer Baugrube
neben- und übereinandergesetzten Hohlkörper, 4. eine Auskleidung der Baugrube durch
Sand oder ein Sandbentonitgemisch und 5 je eine an Decke und Sohle der Baugrube
vorgesehene Betondecke mit StahInetzhewehrung dar.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung l)ii^tet nach allem dem starren Eisenbetonbehälter
gegenüber insbesondere die folgenden Vorteile Die Berücksichtigung von starren,
unnachgiebigen Wandungen wird überflüssig, da der Erddruck wie auch der Auftrieb
über die Vielzahl der vorhandenen Füllkörper unmittelbar auf die gegenüberliegende
Wandung übertra.geii @""ird. Ein Behälter dceriin;:iaiigsgemtiiI,en Art ist äußerst
elastisch. Sind infolge ungleichmäfriger Untergrundschichten ungleichmäßige Setzungen
zu erwarten, so kann dieses System, ohne zu brechen, nachgeben. Bei der erfindungsgemäl.'.en
Ausbildung kann der Möglichkeit eines Wasserzutritts von außen und eines Flüssigkeitsaustritts
,- oii innen in den umgebenden Rauin Rechnung getragen ii-erden, ohne daß hierfür
starre Eisenbetonwandungen torgesehen werden müssen. Wird auf eine Innenauskleidung
mit Stahlblech nicht verzichtet, so kann sogar auch das Dichtungsmittel, Bentonit,
überhaupt in jedem Falle in Wegfall kommen, so da[,) lediglich eine Einbettung mit
einem örtlich verfügbaren Sand verbleibt. Der Eisenverbrauch sinkt bei jeglicher-
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Behälter auf einen Bruchteil des Eisenverbrauches
von Eis.enl)etaribcliältern. --Mit Hilfe des Hohlkörpersystems können im Gegensatz
zii der Herstellung aus Eisenbeton beliebig grof?c Behälter gebaut werden, ohne
daß insbesondere der Ausdehnung der Grundfläche Greifzen gesetzt wären oder die
Wandungsstärken und der Eisenverbrauch einen nicht mehr tragbar erscheinenden Umfang
annehmen würden.