Verfahren zum Trockenlegen eines unter Wasser liegenden Teils einer Uferböschung und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trockenlegen eines unter Wasser liegenden Teils einer Uferböschung, insbesondere zur Ausführung von Bauarbeiten, und eine Einrichtung zur Durch führung des Verfahrens.
Bauarbeiten an Uferböschungen erfordern häufig ein Trockenlegen der zu bearbeitenden Flächen. Es ist beispielsweise bekannt, die an einer Uferböschung zum Schutze gegen den Angriff des Wellenschlages im Bereiche der Wasserspiegellinie lose aufge schütteten Steine mit heissem bituminösem Mörtel. auszugiessen, um sie zum Schutze der Barunter liegenden Böschung miteinander zu verbinden und gegeneinander abzudichten. Erfahrungsgemäss stösst dieses Ausgiessen der Steine unter Wasser auf sehr grosse Schwierigkeiten, weil das Wasser dem Ein dringen des Mörtels in die Zwischenräume zwi schen den Steinen hindernd im Wege steht und die Dampfbildung eine Bindung des Mörtels mit den Steinen weitgehend verhindert.
Beim Trockenlegen eines Teils einer solchen mit aufgeschütteten Steinen geschützten Ufer böschung mittels eines Senkkastens treten wegen der unebenen Oberfläche der Böschung und der auf geschütteten Steine, die einen Durchmesser von ungefähr 30 cm haben, Schwierigkeiten beim Ab dichten des untern Senkkastenrandes an der Ober fläche der Böschung auf.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten zeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren dadurch aus, dass ein Senkkasten, dessen unterer Rand am Rand einer Aussparung einer Dichtungsmatte aus wasser dichtem, schmiegsamem Material wasserdicht be festigt ist, auf den trockenzulegenden Teil der Bö schung gesetzt wird, wobei die Dichtungsmatte, den Senkkasten teilweise umgebend, sich an die Böschung anlegt, worauf das Wasser aus dem Innern des Senk kastens ausgepumpt wird, damit die Dichtungs matte durch den Wasserdruck gegen die Böschung gepresst wird und sich infolge ihrer Schmiegsamkeit den Unebenheiten der Oberfläche der Böschung an passt, um den untern Senkkastenrand gegen die Bö schung wenigstens annähernd abzudichten.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Durch führung des erfindungsgemässen Verfahrens ist ge kennzeichnet durch einen Senkkasten, dessen unterer Rand am Rand einer Aussparung einer Dichtungs matte aus wasserdichtem, schmiegsamem Material wasserdicht befestigt ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt gemäss der Linie I-I der Fig. 2 durch eine Kanalböschung mit aufgesetz tem Senkkasten, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1.
Auf die Kanalböschung 1 ist ein im Querschnitt rechteckförmiger, oben offener Senkkasten 2 auf gesetzt. Die gegenüberliegenden Seitenwände des Kastens sind unten abgeschrägt, so dass die Ober kante des Kastens, wenn er auf die Böschung ge setzt ist, etwa waagrecht liegt. Der Kasten umschliesst mit seinem untern Rand einen unter Wasser lie genden Teil 3 und einen kleineren, oberhalb des Wasserspiegels 4 liegenden Teil 5 der Oberfläche der Kanalböschung. Längs des untern Randes der Vorderwand und der beiden gegenüberliegenden Seitenwände des Senkkastens 2 ist eine aus schmieg samem, wasserdichtem Material, beispielsweise aus Gummi oder wasserdichtem Segeltuch bestehende Dichtungsmatte 6 wasserdicht befestigt. Diese Dich tungsmatte ist schwerer als Wasser und sinkt deshalb auf die Fläche der Böschung.
In dieser Weise er- streckt sich zu beiden Seiten des Kastens und nach vorn eine Dichtungsfläche von einigen Metern Breite.
Nach dem Einsetzen des Senkkastens steht inner halb und ausserhalb desselben der Wasserspiegel zu nächst auf gleicher Höhe. Die Dichtungsmatte ist daher auf ihrer Ober- und Unterseite entgegengesetzt gleichen Wasserdrücken ausgesetzt.
Sobald aber mittels einer in der Zeichnung nicht dargestellten Pumpe hinreichender Förderleistung das Wasser aus dem Senkkasten herausgepumpt wird, ändern sich die hydrostatischen Verhältnisse derart, dass die Dichtungsmatte gegen die Oberfläche der Böschung gedrückt wird. Unter einer Pumpe hinreichender Förderleistung ist dabei eine solche zu verstehen, die mehr Wasser fördert, als gleichzeitig vom Rande der Dichtungsmatte her zwischen dieser und der Böschung hindurch in den Senkkasten zu rückfliessen kann.
Der Strömungswiderstand, den dieses zurückfliessende Wasser überwinden muss, ist besonders bei grösserer Ausdehnung der Dichtungs matte erheblich, denn die Oberfläche der Böschung ist uneben und die Dichtungsmatte liegt auf den Er höhungen dieser unebenen Fläche, so dass das Wasser auf Umwegen kleinen Ouerschnittes, ständig die Erhöhungen der Oberfläche der Böschung seit lich umgehend, vom Rand der Dichtungsmatte zum untern Rand des Senkkastens gelangt.
Wenn der Wasserspiegel im Senkkasten tiefer steht als ausserhalb desselben, sind die auf die Ober- und Unterseite der Dichtungsmatte wirkenden, Wasserdrücke nicht mehr einander gleich; es über wiegt nun der auf die Oberseite wirkende, nach unten gerichtete Druck. Dadurch legt sich die Dichtungsmatte enger an die Oberfläche der Bö schung an und ragt mehr und mehr in deren Ver tiefungen hinein, wobei der Strömungswiderstand für die in den Senkkasten zurückführende Wasserströ mung grösser wird.
Je weiter im Verlaufe des Auspumpens des Wassers aus dem Senkkasten der Wasserspiegel in demselben unter den Wasserspiegel des Kanals fällt, um so dichter wird die Dichtungmatte gegen die Böschung und in die Vertiefungen deren Ober fläche hineingedrückt.
Praktisch hat es sich gezeigt, dass nach dem be schriebenen Verfahren und mittels des dargestellten Senkkastens grosse Flächen für Bauzwecke trocken gelegt und trockengehalten werden können, wobei Pumpen verhältnismässig kleiner Förderleistung so wohl zum Auspumpen des Senkkastens als auch zum Aufrechterhalten eines hinreichend trockenen Zu standes der durch den Senkkasten an der Böschung abgegrenzten Arbeitsfläche genügen.
Wenn der Wasserspiegel im Kasten 2 beispiels weise bis auf die Linie 7 abgesunken ist, so ist die Strecke n der Böschung im Innern des Kastens trockengelegt. Arbeiter können nun in den Kasten einsteigen und die erforderlichen Reparaturen be sorgen; der trockengelegte Teil der Böschung kann beispielsweise mit bituminösem Mörtel ausgegossen werden. Nach der Erhärtung des Mörtels wird die Pumpe abgestellt und der Senkkasten an eine andere auszubessernde Stelle der Böschung versetzt. Wird die Pumpe abgestellt, so füllt sich der Senkkasten wieder mit Wasser. Wenn der Wasserspiegel im Senkkasten hinreichend gestiegen ist, liegt die Dich tungsmatte nur noch verhältnismässig lose auf der Böschung, so dass der Senkkasten mit der Dichtungs matte entfernt oder versetzt werden kann.
Zur Erhöhung der Schmiegsamkeit der Dich tungsmatte, das heisst zur Erhöhung der Anpas sungsfähigkeit an die Unebenheiten der Oberfläche der Böschung, kann die Dichtungsmatte mehrere übereinanderliegende und mindestens an ihren Rändern miteinander verbundene Schichten auf weisen.