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Das Sammeln von Wasser, insbesondere für Hochdruckkraftwerke, wurde bisher in der Weise vorgenommen, dass die Bâche, in denen sich das Niederschlagswasser des Gebirges vereinigt hat, in gleichen Höhen durch Wehre gefasst wurden, um ihr Wasser durch Kanäle dem Sammelpunkt zuzuleiten. Dabei ergibt sich im Hochgebirge der Nachteil, dass die Wasserfassungen in einer Höhenlage angeordnet werden müssen, in der bereits die Hauptmenge des Niederschlages aus dem zu nutzenden Einflussgebiet zu Bächen vereinigt ist.
Bis zu dieser Höhenlage hat das Wasser aber bereits eine erhebliche Fallhöhe bei dem Zutalefliessen verloren, die von der Krafterzeugung nicht erfasst wird ; es geht also bei diesem Verfahren ein erheblicher Teil der Naturkraft verloren. Will man diese vollkommen ausnutzen, so muss man das Wasser in einer höheren Lage erfassen, bevor es sich zu Bächen vereinigt hat, u. zw. dort, wo das Produkt aus Wassermenge und Gefällshöhe ein Höchstweit wird. Da im Hochgebirge in der so bezeichneten Höhenlage nur ein kleiner Teil des Niedersehlags-bzw.
Schmelzwassers in Bächen vereinigt ist, während die Hauptmenge in Sickerrinnen, Tropfen u. dgl. über die Hangtläche verteilt herabrieselt, muss sich die Wassersammlung auch auf dieses Hangwasser erstrecken, wenn die in der vorgesehenen Höhenlage vorhandene Wassermenge völlig der Nutzung zugeführt werden soll.
Nach der Erfindung wird diesen Forderungen dadurch nachgekommen, dass in einer Ganghöhe, in welcher der grösste Teil des Wassers noch nicht zu Bächen vereinigt ist, Kanäle angeordnet werden, die in nicht oder schwer durchlässigen Untergrund eingeschnitten und durch einen bis an die Geländeoberfläche reichenden Sickerkörper mit der das Wasser führenden Schicht verbunden sind. Um das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen, womit im Hochgebirge zu rechnen ist, ist der Kanal vollständig gegen die Aussenluft abgeschlossen, und auch das Einleiten von Bächen oder das Abführen von Wasser aus dem Kanal geschieht durch besondere Kammern, die durch einen Wasserverschluss ein Eindringen der Aussenluft in den Kanal unmöglich machen.
Im übrigen wird der Kanal durch eine mit Fugen oder sonstigen Öffnungen versehene Abdeckung abgeschlossen, auf welcher der Sickerkörper ruht. Der Sickerkörper kann sich auf die Abdeckung in deren voller Breite aufsetzen oder nur auf den bergseitigen Teil der Abdeckung. wobei die Öffnungen gleichfalls in diesem Teil der Abdeckung vorgesehen werden. Die Kanalwände, die in der Regel betoniert oder gemauert ausgeführt werden, können insbesondere an der Bergseite durch eine besondere Abdichtung an das umschliessende Gestein oder Erdreich angeschlossen sein, so dass das den Siekerkörper herabfliessende Wasser nicht in der Umgebung des Kanals versickern kann, sondern ohne besondere Verluste durch die Öffnungen der Abdeckung in den Kanal fliesst.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die erfindungsgemässe Anordnung eines Sammelkanals an einem Gebirgshang in einem Querschnitt, Fig. 2 die Verbindung eines Wasserzuflusses mit dem Sammelkanal.
Der Kanal a in Fig. 1 von im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt ist unterhalb der Humusschicht b in den undurchlässigen Untergrund e, der z. B. von Felsgestein gebildet werden kann. eingeschnitten. Die Kanalwände sind innen wasserdicht ausgekleidet, wobei die an der Bergseite gelegene Wand an ihrer oberen Kante gegen das umschliessende Felsgestein durch eine Dichtung d abgedichtet ist.
Der Kanal wird durch eine mit Öffnungen e versehene Platte f oder durch mit Spielraum nebeneinandergelegte biegungsfeste Bohlen abgedeckt. Auf der Abdeckung ruht ein von übereinandergeschichteten Steinen gebildeter Sickerkörper g, der durch die Schicht b hindurch bis zur Geländeoberfläche führt. Auf diese Weise wird alles auf der Hangoberfläche oder in der den Felsen überlagernden Bodenschicht rinnende Wasser gesammelt und in den Kanal geführt, wobei der Sickerkörper gleichzeitig den Kanal
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gegen eine unmittelbare Verbindung mit der Aussenluft abschliesst und so das in dem Kanal befindliche Wasser vor dem Gefrieren schützt.
Nach Fig. 2 wird das am Gebirgshang herabfliessende Wasser durch ein Wehr aufgefangen und durch einen Wasserzufluss h in eine Kammer i geführt, welche mit dem Sammelkanal a durch Kammern c in Verbindung steht, die durch abwechselnd vom Boden nach oben und von der Decke nach unten reichende Wände gebildet werden und den Sammelkanal gegen die Aussenluft abschliessen, so dass dieser auch an dieser Stelle gegen Frostgefahr geschützt ist. Bei der Wasserabführung wird vorteilhaft ein ähnlicher Abschluss vorgesehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anlage zur Gewinnung und Fortleitung des von Berghängen herabfliessenden oder-sickernden Wassers, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Hanghöhe, in welcher der grösste Teil des Wassers noch nicht zu Bächen vereinigt ist, Kanäle (a) angeordnet werden, die in nicht oder schwer durchlässigen Untergrund (c) eingeschnitten und durch einen bis an die Geländeoberfläehe reichenden Sickerkörper (g) mit der das Wasser führenden Schicht (b) verbunden sind.