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Die Erfindung betrifft eine Dränagevorrichtung für die landwirtschaftliche Flächendrainage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Dränagesystem mit einer solchen Dränagevorrichtung.
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Es ist bekannt, eine landwirtschaftliche Flächendränage zur Beseitigung von Bodennässe einzusetzen, die für Kulturpflanzen und eine Bodenbearbeitung schädlich ist. Eine landwirtschaftliche Dränage verbessert darüber hinaus die Durchlüftung des Bodens und ermöglicht, dass tiefere Bodenbereiche für Pflanzenwurzeln erreichbar werden und Nährstoffe besser ausgenutzt werden können. Zur landwirtschaftlichen Flächendränage ist es bekannt, Dränagerohre mit einem Gefälle, das dem Bodenniveau angepasst ist, im Erdreich zu verlegen. Dränagerohre sind geschlitzt und/oder gelocht und dazu vorgesehen, im Erdreich überschüssiges Wasser aufzunehmen und abzuleiten. Sie können abhängig vom Bodentyp mit natürlichen oder synthetischen Filtermaterialien umhüllt sein.
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Durch den Klimawandel ist auch die landwirtschaftliche Wasserbewirtschaftung von Böden neuen Herausforderungen ausgesetzt. Beispielsweise führen durch längere niederschlagsfreie Zeiten verursachte Verkrustungen und Verhärtungen des Bodens dazu, dass Wasser selbst bei langandauernden Regengüssen nicht oder nur teilweise in Tiefen bis zu einer bestehenden Dränage vordringen kann. Teilweise ist dabei der Boden, der unterhalb einer Dränage liegt, so verhärtet, dass das Sickerwasser den leichteren Weg über die Dränage einschlägt und abgeleitet wird, statt in tiefere Bodenschichten zu versickern und den Grundwasserspiegel anzuheben.
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Aus der DIN 1185, Anlage A (Stand 2015) ist es bekannt, über sogenannte Dränschächte eine gewisse Wasserhaltung durchzuführen, indem der Wasseraustritt aus dem Dränschacht höher angesetzt wird. Somit muss das anfallende Wasser erst im Dränschacht ansteigen, um dann in einen Graben über ein Sammlerrohr zu gelangen. Somit besteht die Möglichkeit, die Verweildauer des Wassers im Dränrohr zu vergrößern. Dies wiederum hat die Auswirkung, dass die Dränagerohre kurzzeitig als Verrieselungsleitungen wirken können. Das Wasser hat somit die Möglichkeit, einen gewissen Zeitraum weiter zu versickern. Ist der Wasserdruck so hoch, dass in dem Dränschacht die Höhe des Ausflussrohrs erreicht ist, kommt es zum Abfluss des überschüssigen Wassers.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dränagevorrichtung für die landwirtschaftliche Flächendrainage bereitzustellen, die eine flexible landwirtschaftliche Wasserbewirtschaftung von Böden ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Dränagevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Dränagesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 19 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Demnach betrachtet die vorliegende Erfindung gemäß einem ersten Erfindungsaspekt eine Dränagevorrichtung für die landwirtschaftliche Flächendrainage, die ein Dränagerohr umfasst. Erfindungsgemäß ist ein Auslaufstück vorgesehen, das mit dem einen Ende des Dränagerohrs verbunden ist und das eine Auslauföffnung aufweist, wobei das Auslaufstück höhenverstellbar in dem Sinne ausgebildet ist, dass die vertikale Höhenposition der Auslauföffnung verstellbar ist.
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Der Erfindung basiert auf dem Gedanken, über eine Variation der Höhe der Auslauföffnung eines Auslaufstücks, das an das Ende eines Dränagerohrs angeschlossen ist, die Wasserhaltung beeinflussen zu können. Wenn das Auslaufstück angehoben wird, so dass die Auslauföffnung höher liegt als bei nicht angehobenen Auslaufstück, muss das Wasser im umgebenden Erdreich erst so weit ansteigen, bis das Wasser die Höhe der Auslauföffnung erreicht hat, damit ein Abtransport von Wasser aus dem Dränagerohr erfolgt. Hierdurch wird aufgrund des hydraulischen Drucks die Möglichkeit geschaffen, die Verweildauer des Wassers im Dränrohr zu vergrößern und zu erreichen, dass die Dränagerohre kurzzeitig als Verrieselungsleitungen wirken. Damit kann das Wasser so lange versickern, bis der Wasserspiegel die Höhe der Auslauföffnung erreicht. Über das höhenverstellbare Auslaufstück kann dabei dieser Effekt in gewünschter Weise eingestellt oder auch nicht eingestellt werden. Gesonderte bauliche Maßnahmen wie die Bereitstellung von Drainschächten sind dabei nicht erforderlich.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Auslaufstück ein flexibles Rohrteil aufweist oder durch ein solches gebildet ist. Ein flexibles Rohrteil kann gebogen und damit angehoben werden. Durch ein flexibles Rohrteil wird in einfacher und effektiver Weise die Möglichkeit einer Höhenverstellung geschaffen.
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Dabei sieht eine Ausgestaltung vor, dass das Auslaufstück nur in einem Teilbereich flexibel ausgebildet ist. So sieht ein Ausführungsbeispiel vor, dass das Auslaufstück ein erstes Vollwandrohr und ein flexibles Rohrteil umfasst, wobei das erste Vollwandrohr das eine Ende des Auslaufstücks bildet und mit dem einem Ende des Dränagerohrs verbunden ist. Das flexible Rohrteil schließt sich an das erste Vollwandrohr an. Dabei kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass das Auslaufstück nur aus dem ersten Vollwandrohr und dem flexiblen Rohrteil besteht, für welchen Fall das flexible Rohrteil an seinem Ende die Auslassöffnung ausbildet.
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Eine anderes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass das Auslaufstück des Weiteren ein zweites Vollwandrohr umfasst, wobei das flexible Rohrteil zwischen dem ersten Vollwandrohr und dem zweiten Vorwandrohr ausgebildet ist und das zweite Vollwandrohr an seinem dem flexiblen Rohrteil abgewandten Ende die Auslauföffnung bildet. Das zweite Vollwandrohr ist dabei über das flexible Rohrteil gegenüber dem ersten Vollwandrohr, das die Verbindung mit dem Dränagerohr bereitstellt, anhebbar. Das erste Vollwandrohr und das zweite Vollwandrohr können dabei starr ausgebildet sein. Dieses Ausgangsbeispiel ermöglicht eine gute Handhabbarkeit des Auslaufstücks, da mit starren Vollwandrohren hantiert werden kann und lediglich ein Teilbereich des Auslaufstücks flexibel ausgebildet ist.
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Die Art und Weise, in der das Auslaufstück ganz oder teilweise flexibel ausgebildet ist, folgt an sich bekannten Formgebungen. Beispielsweise ist das flexible Rohrteil als Wellrohr ausgebildet. Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, dass das flexible Rohrteil eine innenliegende, ummantelte Federstahlspirale aufweist.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das Auslaufstück stufenlos höhenverstellbar ausgebildet ist, was erfordert, dass die Höhenposition der Auslauföffnung in beliebiger Weise (nicht etwa gemäß einem Raster) eingestellt werden kann. Bei einem flexibel biegbarem Rohrabschnitt ist dies in natürlicher Weise gegeben.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Auslaufstück einstückig ausgebildet ist. Die Einstückigkeit kann sich dadurch ergeben, dass das gesamte Auslaufstück in einem Prozess hergestellt wird, wobei ein flexibler Teilbereich beispielsweise durch eine bestimmte Wandbearbeitung bereitgestellt wird. Die Einstückigkeit kann sich aber auch daraus ergeben, dass zunächst mehrere Teilabschnitte des Auslaufstücks hergestellt und dann stoffschlüssig miteinander verbunden werden.
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Alternativ besteht das Auslaufstück aus Teilstücken, die zusammengesteckt oder über Verbindungsmuffen oder Flanschverbindungen miteinander verbunden sind.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Auslaufstück von einem Schutzgehäuse umgeben ist, das derart ausgebildet ist, dass das Auslaufstück in im Erdreich angeordneten Zustand im Schutzgehäuse in seiner Höhe verstellbar ist, ohne durch Erdmaterial beeinträchtigt zu werden. Das Schutzgehäuse stellt somit sicher, dass das Auslaufstück innerhalb des Schutzgehäuses bewegbar und damit die Höhe der Auslassöffnung einstellbar ist. Es ist so auszulegen, dass das höhenverstellbare Auslaufstück immer geschützt ist. Somit ist beispielsweise bei einer Grabenpflege das Auslaufstück vor äußerlichen Beschädigungen geschützt.
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Das Material, aus dem das Schutzgehäuse besteht, muss ausreichend stabil sein, um die entstehenden Bodendrücke aufzunehmen und somit dem Auslaufstück ausreichend Sicherheit zu bieten. Beispiele für verwendbare Materialien für das Schutzgehäuse sind Kunststoff, Metall oder Holz.
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In einer Ausgestaltung sind Arretierungsmittel vorgesehen, die mit dem Auslaufstück fest verbunden und an dem Schutzgehäuse arretierbar sind. Die Arretierungsmittel sind beispielsweise durch eine am Auslaufstück befestigte Kette oder Leine oder durch einen Draht gebildet, die/der an einem Haken oder dergleichen des Schutzgehäuses befestigt werden kann. Auch kann eine Rasterverstellung zwischen Auslaufstück und Schutzgehäuse als Arretierungsmittel vorgesehen sein.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Schutzgehäuse eine öffenbare Klappe aufweist, die derart am Schutzgehäuse angeordnet ist, dass die Klappe in im Erdreich angeordneten Zustand des Schutzgehäuses von außen zugänglich ist. In die Klappe ist ein feststehendes Gitter integriert, über das Wasser aus dem Schutzgehäuse ablaufen kann, welches aber gleichzeitig das Eindringen von Erdreich und/oder Tieren verhindert. Die Klappe ist bevorzugt im geschlossenen Zustand arretiert. Hiermit wird ein selbstständiges Öffnen der Klappe durch den Wasserdruck vermieden. Zugleich bietet die Klappe Schutz bei Grabenwartungsarbeiten. Die Klappe ermöglicht, im verlegten Zustand des Auslaufstücks einfachen Zugang zu dem Auslaufstück zu haben und dessen Höhenposition händisch zu ändern, indem die Arretierungsmittel entsprechend manipuliert werden.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Höhenposition des Auslaufstücks über einen in das Schutzgehäuse integrierten Motor und eine elektrische Steuerung eingestellt wird.
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Das Schutzgehäuse kann grundsätzlich in einer Vielzahl von Bauweisen ausgebildet sein. Ausgestaltungen sehen vor, dass das Schutzgehäuse in Rahmenbauweise ausgeführt ist. Es weist beispielsweise einen dreieckigen Querschnitt auf.
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Das Schutzgehäuse ist beispielsweise als geschlossener Kasten mit der erwähnten öffenbaren Klappe ausgebildet, so dass ein Eintreten von Erdreich in den Kasten nicht möglich ist. Die Klappe ist dabei im geschlossenen Zustand arretiert.
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Das Auslaufstück weist in allen seinen Teilen/Bereichen eine ungelochte Wandung auf, so dass Wasser nur über die Auslauföffnung abgegeben wird.
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In einem weiteren Erfindungsaspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Dränagesystem für die landwirtschaftliche Flächendrainage, das aufweist:
- - ein Dränagerohr, das mit einem Gefälle im Erdreich verlegt ist und ein unteres Ende aufweist,
- - ein höhenverstellbares Auslaufstück gemäß Anspruch 1, das mit dem unteren Ende des Dränagerohrs verbunden ist, und
- - ein Schutzgehäuse, das das Auslaufstück derart umgibt, dass das Auslaufstück im Schutzgehäuse in seiner Höhe verstellbar ist, ohne durch Erdmaterial beeinträchtigt zu werden.
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Für das höhenverstellbare Auslaufstück und das Schutzgehäuse des Dränagesystems gelten dabei die Ausgestaltungen der Patentansprüche 2 bis 19.
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Insbesondere sieht eine Ausgestaltung des Dränagesystems vor, dass das Schutzgehäuse eine öffenbare Klappe aufweist, wobei das Schutzgehäuse derart angrenzend an eine Seitenwand eines Grabens oder Schachtes im Erdreich angeordnet ist, dass über die öffenbare Klappe vom Graben oder Schacht her ein Zugang zum Schutzgehäuse besteht und das höhenverstellbare Auslaufstück händisch in der Höhe verstellbar und in einer gewünschten Höhe über Arretierungsmittel fixierbar ist.
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Dabei sieht eine Ausgestaltung vor, dass die öffenbare Klappe durch eine Seitenwand des Schutzgehäuses gebildet oder in dieser enthalten ist, wobei die Seitenwand des Schutzgehäuses im eingebauten Zustand des Schutzgehäuses mit einer Seitenwand eines Grabens fluchtet, in den die Auslassöffnung des Auslaufstücks mündet, die Lage der Seitenwand also an den Neigungswinkel der Böschung des Grabens angepasst ist.
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Dabei ist beispielsweise vorgesehen, dass das Schutzgehäuse im Querschnitt dreieckig ausgebildet ist, wobei die eine Seite des Dreiecks im eingebauten Zustand des Schutzgehäuse mit der Seitenwand des Grabens fluchtet und diese Seite die öffenbare Klappe ausbildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Auslaufstück über einen im Schutzgehäuse angeordneten elektrischen Motor in seiner Höhe verstellbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 in Seitendarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Dränagevorrichtung mit einem höhenverstellbaren Auslaufstück;
- 2 die Dränagevorrichtung der 1 in einer perspektivischen Darstellung;
- 3 schematisch den Dränagekegel und das Stauwasserniveau eines im Erdboden verlegten Dränagerohrs gemäß dem Stand der Technik;
- 4 den Dränagekegel und das Stauwasserniveau bei Verwendung einer Dränagevorrichtung gemäß den 1 und 2 bei angehobenen Auslaufstück;
- 5 eine Darstellung entsprechend der 3 in einem Längsschnitt; und
- 6 eine Darstellung entsprechend der 4 in einem Längsschnitt.
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Die 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Dränagevorrichtung, die eine Dränagerohr 2 und ein Auslaufstück 1 umfasst. Das Dränagerohr 2 ist ein übliches Dränagerohr, das entlang seiner Länge Löcher und/oder Schlitze aufweist, die der Aufnahme von Wasser dienen. Das Dränagerohr 2 ist mit einem angemessenen Gefälle, das dem Bodenniveau angepasst ist, im Erdreich verlegt.
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Das Auslaufstück 1 ist an das Ende des Dränagerohrs 2 angeschlossen. Dies kann über nicht dargestellte Verbindungsmuffen oder Steckanordnungen erfolgen. Im einfachsten Fall wird das Ende des Auslaufstücks 1 in das Dränagerohr 2 eingesteckt bzw. umgekehrt. Der Anschluss zum Dränagerohr 2 kann dabei in Ausgestaltungen auch ein Reduzierstück umfassen, falls der Durchmesser des Dränagerohrs 2 sich vom Durchmesser des Auslaufstücks 1 unterscheidet.
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Das Auslaufstück 1 umfasst drei Rohrteile 11, 12, 13, nämlich ein erstes Vollwandrohr 11, ein flexibles Rohrteil 12 und ein zweites Vollwandrohr 13. Alle drei Rohrteile 11, 12 13 sind in einem Schutzgehäuse 4 angeordnet, wobei das erste Vollwandrohr 11 mit dem Dränagerohr 2 verbunden ist und hierfür aus dem Schutzkasten 4 hervorragt. Die Durchführung des ersten Vollwandrohrs 11 durch das Schutzgehäuse 4 ist über eine Abdichtung 3 abgedichtet.
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Das flexible Rohrteil 12 besteht beispielsweise aus einem Wellrohr. Es erlaubt, das sich anschließende zweite Vollwandrohr 13 entsprechend dem Doppelpfeil 17 stufenlos anzuheben bzw. in seiner Höhe zu verstellen. Das zweite Vollwandrohr 13 endet in einer Auslauföffnung 15, aus der das durch das Dränagerohr 2 gesammelte Wasser aus dem Auslaufstück 1 austritt. Mit Anheben des zweiten Vollwandrohrs 13 wird die vertikale Höhenposition der Auslauföffnung 15 verstellt.
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An dem zweiten Vollwandrohr 13 sind Arretierungsmittel in Form einer Kette 5 angeordnet. Die Kette 5 ist in einen Haken 6 an dem Schutzgehäuse 4 einhängbar, wobei entsprechend dem für das Einhaken gewählten Kettenglied die Höhenposition des zweiten Vollwandrohrs 13 und damit der Auslauföffnung 15 einstellbar ist.
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Das Auslaufstück 1 mit den drei Rohrteilen 11, 12, 13 kann aus einem Rohr einstückig ausgebildet sein, wobei beispielsweise das flexible Rohrteil 12 durch entsprechende Schwächung und Profilierung der Rohrwand gebildet ist. Alternativ können die drei Rohrteile 11, 12, 13 gesondert hergestellt und miteinander verbunden, beispielsweise zusammengefügt worden sein. Auch eine Flanschverbindung oder Steckverbindung zwischen den einzelnen Teilen 11, 12, 13 ist möglich.
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Der Innendurchmesser der drei Rohrteile 11, 12, 13 liegt beispielsweise im Bereich zwischen 50 mm und 300 mm.
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Das Schutzgehäuse 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als geschlossener Kasten ausgebildet, der im Querschnitt dreieckförmig ist, wobei eine Seite des Kastens als Klappe 41 ausgebildet ist, die über ein Scharnier 42 nach oben aufklappbar ist. Über die Klappe 41 ist es möglich, von außen Zugang zum Inneren des Schutzgehäuses 4 zu erlangen. Dabei ist beispielsweise vorgesehen, dass die Klappe 41 an der Seitenwand eines Grabens angeordnet ist, in den das abgegebene/überschüssige Wasser des Dränagerohrs 2 bzw. des Auslaufstücks 1 fließt. Wie der perspektivischen Ansicht der 2 zu entnehmen ist, kann das Schutzgehäuse dabei in Rahmenbauweise ausgeführt sein, wobei drei Latten und zwei Seitenwände das dreieckförmige Schutzgehäuse 4 bilden. Das Schutzgehäuse 4 ist komplett geschlossen, damit die uneingeschränkte Höhenverstellung des Auslaufstücks gewährleisten werden und insbesondere kein Erdreich in den Bereich des Auslaufstücks eindringen kann.
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Das Schutzgehäuse 4 ist so ausgelegt, dass das höhenverstellbaren Auslaufstück 1 stets geschützt ist, so dass eine Höhenverstellung stattfinden kann, ohne Erdbewegungen durchführen zu müssen. Insbesondere schützt das Schutzgehäuse 4 vor dem Eindringen von Erdreich. Das Schutzgehäuse 4 besteht aus Kunststoff, Metall, Holz und/oder anderen geeigneten Materialien.
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Die 2 zeigt auch eine Ausführungsvariante, bei der an der Klappe 41 ein Gitter 16 ausgebildet ist, dass der Auslassöffnung 15 zugeordnet ist und durch das das aus der Auslauföffnung 15 austretende Wasser aus dem Schutzgehäuse 4 heraus fließen kann. Das Gitter 16 ist im geschlossenen Zustand der Klappe 41 arretiert. Naturgemäß ist es erforderlich, dass das Schutzgehäuse Öffnungen aufweist, die ein Abfließen des austretenden Wassers ermöglichen. Dies kann entsprechend der 2 oder in anderer Weise erfolgen. Die Verwendung eines direkt an die Auslauföffnung 15 angrenzenden Gitters 16 ist dabei vorteilhaft, da durch das Gitter 16 das Eindringen von Schmutz oder Tieren in das Auslaufstück 1 und damit das Dränagerohr 2 verhindert wird.
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Es wird darauf hingewiesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 lediglich beispielhaft zu verstehen ist. Beispielsweise kann alternativ vorgesehen sein, dass das Auslaufstück 1 lediglich aus zwei Rohrteilen besteht, wobei sich an das erste Vollwandrohr 11 ein flexibles Rohrteil anschließt, das sich bis zu der Austrittsöffnung 15 erstreckt. Das zweite Rohrteil 13 der 1 und 2 ist bei dieser Variante gewissermaßen ebenfalls als flexibles Rohrteil ausgebildet. Die Funktionsweise ist die gleiche.
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In einer weiteren Variante ist das Auslaufstück 1 insgesamt als flexibles Rohrteil, beispielsweise als Wellrohr ausgebildet. Der Übergang zu dem Dränagerohr 2 wird beispielsweise über eine Verbindungsmuffe bereitgestellt.
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Eine weitere alternative Ausgestaltung sieht vor, dass das Auslaufstück aus einem Winkel besteht, über den der Anschluss an das Dränagerohr erfolgt, sowie einem Steigrohr, das sich an den Winkel anschließt und das an seinem Ende eine Auslauföffnung bildet. Dabei ist die Ausrichtung des Steigrohrs beispielsweise zwischen einer senkrechten Stellung und einer Schrägstellung verschwenkbar, so dass auch bei einer solchen Ausgestaltung die vertikale Position der Auslauföffnung verstellbar ist.
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Weiter wird darauf hingewiesen, dass auch die Ausgestaltung des Schutzgehäuses 4 in den 1 und 2 lediglich beispielhaft zu verstehen ist. Grundsätzlich kann ein beliebiges geschlossenes Gehäuse mit einer Klappe das Schutzgehäuse bilden. Dabei kann in Ausgestaltungen vorgesehen sein, dass der Winkel, in dem sich die Seite des Schutzgehäuses, die die öffenbare Klappe ausbildet, gegenüber der horizontalen Richtung erstreckt, an den Böschungswinkel der Böschung, in dem das Schutzgehäuse 4 angeordnet ist, anpassbar ist. Dies kann beispielsweise durch ein Schutzgehäuse erreicht werden, indem die einzelnen Wände über einen Schiebemechanismus zueinander verschiebbar sind, so dass der Winkel der Seite, die die Klappe ausbildet, einstellbar ist.
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Anhand der 3-6 werden im Folgenden die mit der erfindungsgemäßen Dränagevorrichtung verbundenen Vorteile erläutert.
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Zum Hintergrund der Erfindung ist zunächst zu bemerken, dass insbesondere in den Jahren 2018-2020 in Deutschland längere Zeiträume aufgetreten sind, in denen nur sehr geringe Niederschläge verzeichnen werden konnten. Die längeren Trockenperioden führen zu einer Verkrustung des Oberbodens. Diese Verkrustung und Verhärtung des Bodens zieht sich weiter in die unteren Bodenschichten. Selbst wenn es zu lang andauernden Regengüssen kommt, dringt das Wasser teilweise nur noch in Tiefen bis zur bestehenden Dränage vor und wird dann abgeleitet.
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Eine solche Situation lässt sich anhand der 3 erkennen. Diese zeigt einen typischen Dränagekegel 30, der sich oberhalb eines Dränagerohrs 2 bildet. Die Tiefe des Dränagerohrs 2 im Erdreich definiert dabei die Ebene 8, bis zu der Grundwasser oder Stauwasser vorliegt, weil höher gelegenes Wasser innerhalb des Dränagekegels 30 über das Dränagerohr 2 abgeleitet wird. Ein Problem besteht dann, wenn der Boden unterhalb der Ebene 8 derart verhärtet ist, dass Sickerwasser den leichteren Weg über die Dränage einschlägt und abgeleitet wird, statt in tiefere Bodenschichten zu versickern und den Grundwasserspiegel anzuheben.
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Die 5 zeigt in einem Längsschnitt die gleiche Situation. Das Dränagerohr 2 ist mit einem leichtem Gefälle von 1 - 2 Promille (d.h. 10 bis 20 cm Gefälle auf 100 m) im Erdreich verlegt. Es mündet in einen Graben 7 mit Grabungswänden 71. Durch das vorgegebene Gefälle der Drainage fließt das Wasser ungehindert in den Graben 7. Am Ende des Dränagerohrs 2 ist in der Regel ein Auslaufstück mit einer Froschklappe angeordnet, an dem durch die Drainage anfallendes Wasser in den Graben 7 austritt. Die Froschklappe verhindert ein Eindringen von Tieren in die Dränung. Niederschläge 31 sickern als Sickerwasser 32 in den Boden und werden innerhalb des Dränagekegels durch das Dränagerohr 2 abgeleitet. Das grabenseitige, tiefer gelegene Ende des Dränagerohrs 2 definiert dabei die Ebene 8, bis zu dem Grundwasser oder Stauwasser im Bereich des Dränagerohrs 2 vorliegt.
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Um ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels zu verhindern, wird die erfindungsgemäße Dränagevorrichtung eingesetzt, die erreicht, dass Sickerwasser über die Dränage hinaus tiefer in den Boden versickern kann. Hierzu wird die Wasseraufnahme in den tieferen Bodenschichten angeregt. Das Regenwasser hat somit die Möglichkeit, weiter in die unteren Bodenschichten zum Grundwasser vorzudringen. Dies hat zur Folge, dass ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels gestoppt werden oder dieser sogar angehoben werden kann. Jedoch ist dazu eine durchgehende Befeuchtung des Bodens unterhalb der Drainage bis hin zum Grundwasserspiegel erforderlich. Dazu ist es notwendig, dass in den Oberboden eintretende Regenwasser 31 vor einem zu schnellen Abfließen durch die Drainage 2 zu verzögern.
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Die 4 und 6 zeigen im Querschnitt und im Längsschnitt die Situation, die sich mit der erfindungsgemäßen Dränagevorrichtung einstellt. Dabei wird gemäß der 6 ein höhenverstellbares Auslaufstück 1 (gestrichelt dargestellt) eingesetzt. Durch dieses wird erreicht, dass die Ebene 8, bis zu der Grundwasser oder Stauwasser vorliegt, auf die Höhe der Auslauföffnung des Auslaufstücks 1 angehoben wird. Insbesondere in der 4 ist zu erkennen, dass der Bereich der Staunässe durch das Anheben des Auslaufstücks 1 angehoben worden ist. Durch ein Anheben des Auslaufstücks 4 wird im Vorlauf auf einer gewissen Länge, in Abhängigkeit vom verlegten Gefälle des Drainagerohrs 2, das Wasser aufgestaut. Das abzuführende Regenwasser verbleibt länger in den Drainagerohren 2. Es baut sich im Dränagerohr 2 ein hydraulischer Wasserdruck auf, was eine Verrieselung zur Folge hat. Das gehaltene Wasser kann in die unteren Bodenschichten versickern. Durch das Anheben des Auslaufstücks 1 wird der Boden somit dazu angeregt, begünstigt durch den Wasserdruck im aufgestauten Drainagerohr 2 Wasser aufzunehmen.
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Es kann vorgesehen sein, dass in einem Bereich von ca. 1 bis 2 m, der sich an Auslaufstück 1 anschließt, das Dränagerohr 2 ungelocht ausgebildet ist. Die genaue Länge ist dabei von den Bodenverhältnissen sowie den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Hierdurch wird verhindert, dass überschüssiges Wasser in die Böschung des Grabens 7 einsickert und die Böschung aufweicht.
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Die Einstellung der Höhe des Auslaufstücks 1 ist vom Landwirt vorzunehmen, der dies seinen Bedürfnissen bezogen auf die Bodenbedingen, Wetterlagen sowie Ackerfrucht anpassen kann. Hierzu kann der Landwirt die mit der Grabenwand 71 fluchtende Klappe 41 anheben und die Höhe des Auslaufstücks 1 über die Arretiermittel 5 einstellen, siehe 1 und 6. Soll ein zu erwartenden Regenguss nicht sofort durch die Drainagen abgeleitet werden, positioniert der Landwirt die Auslaufstücke 1 entsprechend höher. Das aufgestaute / zurückgehaltene Wasser in den Drainagerohren kann dann in den Boden unterhalb der Drainagen eindringen.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist und verschiedene Modifikationen und Verbesserungen vorgenommen werden können, ohne von den hier beschriebenen Konzepten abzuweichen. Weiter wird darauf hingewiesen, dass beliebige der beschriebenen Merkmale separat oder in Kombination mit beliebigen anderen Merkmalen eingesetzt werden können, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Offenbarung dehnt sich auf alle Kombinationen und Unterkombinationen eines oder mehrerer Merkmale aus, die hier beschrieben werden und umfasst diese.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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