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Abdichtung von Brückenwiderlagern, Flügelmauern, Stützmauern u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung von Brückenwiderlagern, Flügelmauern,
Stützmauern u. dgl. mittels eines zwischen Mauerkörper und Hinterfüllung eingeschalteten,
durch eine Schutzwand gebildeten Hohlraumes, der mit Einrichtungen zu seiner Entwässerung
und Belüftung versehen ist.
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Zur Trockenhaltung eines Mauerwerkes, auf dessen einer Seite das Erdreich
ansteht, wird vielfach eine Schutzwand in geringem Abstand von dem Mauerwerk aufgeführt,
aber dabei der Zwischenraum zwischen dem letzteren und der Hinterfüllung nur an
Entwässerungsrinnen angeschlossen, die lediglich das eintretende Wasser abzuleiten
haben, aber keine Entlüftung jenes Zwischenraumes gewährleisten. Abgesehen davon,
daß sich die Entwässerungsrinnen leicht zusetzen können, da das aus dem benachbarten
Erdreich zufließende Wasser erhebliche Mengen von Schlamm mit sich führt, bleibt
zu beachten, daß der dauernde Einfluß des in dem genannten Zwischenraum vorhandenen
. feuchten Dunstes auf das Mauerwerk im Laufe der Zeit schädlich wirkt, indem die
Feuchtigkeit allmählich mehr oder weniger tief in das Mauerwerk eindringt und durch
den Wechsel von Winter und Sommer die bekannten Schäden zeitigt. Diese Nachteile
lassen sich nicht dadurch beseitigen, daß der Zwischenraum zwischen Mauerwerk und
Hinterfüllung nach einem anderen Vorschlag nicht nur am oberen Ende, sondern auch
am unteren Ende an die angrenzenden, mit Luft gefüllten Räume angeschlossen und
so eine ständige Belüftung des genannten Zwischenraumes gewährleistet wird. Denn
auch in solchem Fall wird die in dem Zwischenraum vorhandene Luft durch das aus
dem Erdreich kommende und an der Innenseite der Schutzmauer niederrieselnde Wasser
stets einen hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen, so daß ein völliges Trockenhalten
des Mauerwerkes nicht erreichbar ist.
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Um diese Mängel zu beheben, wird erfindungsgemäß der Hohlraum zwischen
dem Mauerkörper und der Hinterfüllung durch eine Zwischenwand in zwei lotrecht verlaufende
Luftschächte unterteilt, die durch in der Zwischenwand angeordnete Luftlöcher miteinander
in Verbindung stehen. Außerdem sind beide Luftschächte am oberen und unteren Ende
durch die Belüftungseinrichtungen mit der Außenwelt verbunden, während der auf der
Seite der Hinterfüllung befindliche Luftschacht mit seinem unteren Ende auch noch
an eine Entwässerungseinrichtung angeschlossen ist. Durch eine solche Zweiteilung
des Hohlraumes wird eine gute Luftzirkulation und Wasserabführung erreicht sowie
außerdem das trocken zu haltende Mauerwerk von ausreichend trocken bleibender Luft
bestrichen. Zur Herstellung der Schutzwand eignen sich vorteilhaft besonders ausgebildete
Hohlsteine. An und für sich ist die Verwendung rinnenförmiger Formsteine zur Bildung
von Luftschächten an dem trocken zu haltenden
Mauerwerk bereits
bekannt. Demgegenüber werden aber erfindungsgemäß Hohlsteine mit einer Zwischenwand.
und senkrechten Aussparungen versehen, wobei die die Außenwand mit der Zwischenwand
verbrodenden Stege der Hohlsteine als Rippen über die Zwischenwand vorstehen und
sich mit ihren freien Kanten an die zu schützende Mauerwand anlegen, so daß zwischen
dieser und der Hinterfüllung zwei Reihen von lotrechten, hintereinanderliegenden
Luftkanälen eilt-- stehen und dieses Ziel mit dem kleinstmöglichen Aufwand an Baustoffen
erreichbar ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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A.bb. i ist die Rückansicht der Schutzwand nach Entfernung der Hinterfüllung.
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Abb.2 ist ein Ouerschnitt durch das geschützte Mauerwerk. ' Die Abb.
3 bis 5 stellen verschiedene Formsteine im Schaubild dar.
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Zwischen dem Mauerwerk 5, das bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
ein Brüekenwiderlager ist, aber auch eine andere Bestimmung haben kann, und dem
anstehenden Erdreich ist außer einer Grobschlagschicht q. eine aus Formsteinen 6,
7 und 8 gebildete Schutzwand angeordnet, um das im benachbarten Erdreich vorhandene
Wasser abzuleiten und das Mauerwerk gegen die Schäden einer anhaltenden Nässe zu
schützen. =Mit 6 sind die in der obersten Reihe liegenden Formsteine, mit 7 die
den Hauptteil der Schutzwand bildenden Norrnalforrnsteine und mit 8 die in der untersten
Reihe befindlichen Formsteine bezeichnet. Die Formsteine 8 sind niedriger als die
Normalformsteine 7 gehalten, um die Anpassung der Schutzwand an das Gefälle des
Geländes bzw. der Entwässerungskonsole g zu erleichtern, auf der die Schutzwand
eine zuverlässige Abstützung findet. Nach oben hin ist die Schutzwand durch eine
Lage von Stein- oder Betonplatten i abgedeckt, die gewünschtenfalls fest mit dem
angrenzenden Mauerwerk verbunden sein können.
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Jeder der die Schutzwand bildenden Formsteine besteht aus zwei annähernd
parallel zu der zu schifitzenden Mauerfläche liegenden Steinschichten, und zwar
der Außenwand ig und der Zwischenwand 2o, die durch Stege 22 in einem bestimmten
Abstand voneinander gehalten werden, so daß zwischen den Stegen lotrechte Kanäle
ii und i i' gebildet sind. Die seitlichen Kanäle i i' sind an den Stoßflächen offen.
Auf derjenigen Seite der Formsteine, die an der zu schützenden Mauerfläche anliegt,
sind Rippen 18 angeordnet, die als Abstandhalter dienen und zwischen der
zu schützenden Mauerfläche und der benachbarten Zwischenwand 2o Luftkanäle i2 bilden.
Diese Luftkanäle stehen mit den Kanälen i i und i i' durch Durchlochungen 16
in der Zwischenwand 2o in Verbindung. Entsprechende Durchlochungen sind auch in
der Außenwand ig für den Durchtritt des aus dein anstehenden Erdreich abzuführenden
Wassers vorgesehen, so daß dieses ungehindert in die Kanäle i i und i i' eintreten
kann.
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Die Rippen 18 und die Stege 22 sind von den Seitenrändern der Formsteine
um ein Viertel der Steinbreite entfernt, so. daß die Formsteine im Verband verlegt
werden können und dabei die Stege und Rippen der Steine stets ,aufeinanderpassen.
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Die Kanäle i i und i i' einerseits sowie die Kanäle 12 andererseits
bilden zwei Reihen von lotrechten, hintereinanderliegenden Luftkanälen. Diese Anordnung
bietet den Vorteil, daß dadurch in zuverlässiger Weise das aus dein anstehenden
Erdreich entweichende Wasser von dem Mauerwerk ferngehalten wird. Denn die durch
die Durchlochungen der Außenwand i9 hindurchtretenden Wassermengen fließen in den
Kanälen i i und i i' abwärts, so daß die Luftkanäle 12 trocken Bleiben. Dies ergibt
einen sehr wirksamen Schutz gegen schädliche Einflüsse der Feuchtigkeit auf das
Mauerwerk.
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Das an der Schutzwand abwärts fließende Wasser gelangt in eine in
der Entwässerungskonsole g vorgesehene Sammelleitung io, von der aus ein oder mehrere
durch das Mauerwerk 5 hindurchgehende geneigte Entwässerungsrohre 2 das aufgefangene
Wasser aus (lern Bereich des Mauerwerkes ableiten und es einem Vorfluter zufließen
lassen. Die Saininelleitung i o und die Entwässerungsrohre 2 gewährleisten also
eine vollständige Entwässerung der Schutzwand. Dabei reinigt sich diese Entwässerungsvorrichtung
selbsttätig jeweils dann, wenn nach stärkeren Niederschlägen reichlichere Wassermengen
in die Schutzwand eindringen.
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Die Rohre 2 und die Sammelleitung io dienen aber nicht nur zur Abführung
des von der Schutzwand aufgefangenen Wassers, sondern auch für den Durchtritt von
Außenluft, die auf dem angegebenen Wege in den unteren Teil des Luftkanals 12 sowie
der Kanäle i i und i i' eintritt und darin aufwärts steigt, um dann am oberen Ende
der Schutzwand durch die Rohre 3 zu entweichen. Hierdurch wird eine sehr wirksame
Durchlüftung der Schutzwand erzielt. Diese Durchlüftung wird durch - den Temperaturunterschied
zwischen der Außenluft und der Schutzwand sowie durch das leichtere Raumgewicht
der Wasserdämpfe gegenüber demjenigen der Luft gefördert.
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Die oberste Lage der Formsteine 6 unterscheidet sich von den darunterliegenden
Formsteinen durch die Öffnungen 15 in der Zwischenwand
2o (Abb.
q.). Diese öffnungen erleichtern den Übertritt der Luft aus den Kanälen i i und
i i' in den Luftkanal 12 und von da aus in das Entlüftungsrohr 3.
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An den Seitenrändern der Schutzwand werden zweckmäßigerweise Formsteine
7' gemäß Abb. 3 benutzt, bei denen die Kanäle i i' der einen Seite der Steine geschlossen
sind.