DE79802C - - Google Patents

Description

PATENTAMT

KAISERLICHES

Die gebräuchliche Methode der Erzeugung von unlöslichen Azofarben auf der Baumwolle besteht darin, dafs ß-Naphtolnatrium mit oder ohne Zusatz von Türkischrothöl auf die Faser gebracht und diese nach dem Trocknen mit Diazolösungen verschiedener Amine, wie Nitrosamin, Paranitranilin, ct-Naphtylamin, Dianisidin und anderen, behandelt wird.

. Es ist bei dieser Arbeitsweise unbedingt nothwendig, dafs die mit (3-Naphtolnatrium behandelte Baumwolle nach dem Trocknen so schnell als möglich mit den Diazolösungen behandelt wird, weil sonst durch die Einwirkung atmosphärischer Einflüsse die mit ß-Naphtol präparirte Faser sich gelblich und nach längerer Zeit bräunlich färbt, wodurch einerseits die erzielten Nuancen bedeutend matter werden, andererseits es bei bedrucktem Gewebe nur schwer gelingt, das einmal gelb gewordene Gewebe wieder an den unbedruckten Stellen weifs zu erhalten.

Wir haben gefunden, dafs durch Zusatz von Antimonoxyd-Lösungen zu der ß-Naphtolnatrium - Lösung dieser Uebelstand gehoben werden kann.

So präparirte Faser hält sich selbst nach längerem Lagern rein weifs, so dafs die verschiedenen Waarensorten präparirt auf Lager gehalten werden und zu beliebiger Zeit bedruckt bezw. gefärbt werden können. Auch können so präparirte Stücke anstandslos auf Kupfertrommeln getrocknet werden, während nach der bisherigen Weise mit. ß-Naphtolnatrium präparirte Stücke bekanntlich durch Trocknen auf überhitzten Trockentrommeln leiden und nach der Kuppelung mattere Nuancen ergeben.

Der gleiche Vortheil zeigt sich bei der Copsfärberei wie bei der Baumwollstrangfärberei; wird ohne den Zusatz der Antimonoxyd-Lösung gearbeitet, so bräunen sich die Cops beim Trocknen der Präparation an der Außenseite und erschweren eine gleichmäfsige Erzeugung der Farben.

Ein weiterer Vortheil bei Anwendung dieser Zusätze zum β-Naphtolnatrium ist, dafs beim Aufdrucken basischer Farbstoffe mit Tannin eine Fixirung der basischen Farbstoffe aui dem mit Antimonoxyd präparirten Gewebe vor sich geht und so sowohl das Dämpfen als auch eine nachherige Antimonsalzpassage entbehrlich wird.

Aufserdem bleibt unsere Präparation, wenn auch wochenlang in Glascylindern dem directen Sonnenlicht ausgesetzt, klar, während die übliche β-Naphtolnatrium-Lösung sich schon nach 12 Stunden unter Bräunung zersetzt. Es können so gröfsere Mengen der Präparation vorräthig gehalten werden, was bisher unmöglich war.

Die Arbeitsweise nach dem neuen Verfahren wird in der Weise ausgeführt, dafs ein Antimonsalz mit Ammoniak oder einem Alkalicarbonat gefällt, der Niederschlag ausgewaschen und geprefst und dann das Antimonoxyd unter Zusatz von Glycerin in Natronlauge gelöst

wird. Die alkalische Antimonverbindung wird der β-Naphtolnatrium-Lösung beigefügt, mit dieser Lösung die Baumwolle behandelt, getrocknet und dann weiter mit der Diazolösung behandelt.

In gleicher Weise kann man die Combination mit unlöslichen Azofarben und basischen oder anderen Farbstoffen derart ausführen, dafs auf die wie oben beschrieben prä'parirte Baumwolle neben '

Paranitranilin- oder Nitrosamin-Roth,

Dianisidin-Blau,

a-Naphtylamin-Granat,

Benzidin-Puce

die basischen Farbstoffe unter Zusatz von Tannin aufgedruckt und direct gewaschen werden, oder dafs auf der wie oben be-, schrieben präparirten Baumwolle die basischen Farbstoffe unter Zusatz von reducirend wirkenden Mitteln aufgedruckt und mit den ver-. dickten Lösungen der verschiedenen Diazoverbindungen gepflatscht werden.

Falls Alizarin-Farben mit den Azofarben combinirt werden, ist ein kurzes Dämpfen im Mather-Platt'schen Apparat nothwendig.

Claims (1)

1. Pa te nt-Anspruch:

   Herstellung unlöslicher Azofarben auf Baumwolle, welche mit einer Mischung von ß-Naphtolnatrium - und Antimonoxyd - Lösung präparirt ist.