DE78727C - Vorrichtung zur Regulirung und Luft-Ab- und Zuführung bei Dampfheizkörpern - Google Patents
Vorrichtung zur Regulirung und Luft-Ab- und Zuführung bei DampfheizkörpernInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F24—HEATING; RANGES; VENTILATING
- F24D—DOMESTIC- OR SPACE-HEATING SYSTEMS, e.g. CENTRAL HEATING SYSTEMS; DOMESTIC HOT-WATER SUPPLY SYSTEMS; ELEMENTS OR COMPONENTS THEREFOR
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Description
KAISERLICHES
K PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 36: Heizung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. April i8g3 ab.
Bei Dampf heizöfen, deren Wärmeabgabe durch einen Hahn, ein Ventil, einen Schieber oder eine
sonst geeignete Vorrichtung geregelt wird, mufs sich in dem Mafse die Luft aus denselben entfernen,
als Dampf in die Oefen einströmt, und umgekehrt mufs, je nachdem man weniger Dampf einströmen läfst, Luft in dieselben zurückkehren
können. Kann sich die Luft nicht entfernen, so werden die Oefen nicht warm, wenigstens nicht vollständig, und kann sie nicht
zurückkehren, wenn plötzlich weniger Dampf als vorher einströmt oder die Oefen ganz abgestellt
werden, so entsteht eine Luftleere in denselben, welche das Condenswasser am weiteren Abflufs hindert, ja sogar wohl zurücksaugt
und dadurch ein mehr oder weniger starkes Geräusch im Gefolge hat.
Zur Beseitigung dieser Mangel sind schon
verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die aber alle nur nach einer Seite hin
den Zweck erfüllten und deshalb nach Ansicht des Erfinders unvollkommen wirken. Die älteste solcher Vorrichtungen ist der gewöhnliche
Lufthahn, der von Hand gestellt werden mufs und deswegen eine unzuverlässige Vorrichtung darstellt, weil er in den wenigsten
Fällen eben entsprechend eingestellt und somit auch der angestrebte Zweck niemals ordentlich
erreicht wurde. Auch die selbsttätigen Ent- und Belüfter, die auf der ungleichen Ausdehnung
verschiedener Metalle beruhen, erfüllen gleichfalls nur einseitig den Zweck und dabei
meistens noch mangelhaft. Dabei leiden diese Vorrichtungen auch alle noch an dem Uebelstand,
dafs.sie die stets übelriechende Luft aus den Oefen in die Zimmer direct entweichen
und zugleich damit auch etwas Dampf und Wasser in die Zimmer übertreten lassen.
Diese Uebelstände sollen durch die vorliegende Erfindung gänzlich beseitigt werden,
wobei sowohl der Luft vom und zum Ofen vollständig freier und ungehinderter Lauf gelassen
ist, 'als auch dem Condenswasser freier und ungehinderter Abflufs aus dem Ofen in
dem Mafse möglich ist, wie es gebildet wird.
In Fig. 1 der Zeichnung ist die Vorrichtung im Lä'ngenschnitt gezeichnet, welche der Luft
vom und zum Ofen und dem Condenswasser aus dem Ofen freien und ungehinderten Lauf
gestattet, und Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt durch einen Theil dieser Vorrichtung. Fig. 3
stellt eine ganze Heizanlage mit dieser Vorrichtung schematisch dar.
Es bezeichnet F den Fufs eines aus einzelnen Gliedern £ bestehenden Dampfheizofens,
dessen Innenraum durch eine verticale Scheidewand in zwei getrennte Räume getheilt ist,
und dessen oberes Ende mit der Scheidewand eine Verlängerung bildet, die in den Verbindungstheil
des untersten Heizgliedes hineinragt und das mit Ventil, Hahn oder dergleichen ausgerüstete Dampfabsperrrohr R aufnimmt, so
dafs dieser Raumtheil des Fufses die Ueberführung des Dampfes von der Dampfleitung D
bewerkstelligt. Der andere Raumtheil ist für die Abführung des Condenswassers und der
Luft aus dem Ofen nach dem Ableitungsrohr K und einem zwischen Ofen und Kessel entsprechend
eingeschalteten Hohlraum bestimmt, der mit der Aufsenluft in Verbindung steht. Diese Fufseinrichtung ermöglicht es also, dafs
man für die Wirkungsweise, des Ofens nur
(2. Auflage, ausgegeben am 21. Juni igooj
einen Fufs desselben zu verwenden braucht und das Condenswasser nebst der bei Inbetriebsetzung
des Ofens sich vorfindenden Luft so zur Abführung bringt, dafs ein Durchkreuzen
mit dem zuströmenden Dampf nicht stattfindet, mithin Schläge, Stöfse oder Geräusch während
des Gebrauches eines solchen Ofens gänzlich ausgeschlossen sind. Indessen würde ein Durchkreuzen
von Dampf und Condenswasser ebenso gut zu vermeiden sein, wenn man statt des einen Fufses zwei Füfse verwandte, wobei
dann der eine für die Dampfzuführung und der andere für die Condenswasser- und Luft-Zu-
und Abführung verwendet wurde.
Um nun aber auch jeder Zeit eine Belüftung der Dampfheizöfen, während sie aufser Betrieb
gesetzt werden, möglich zu machen, wird unterhalb des Ofens, gewöhnlich unter Kellerdecke,
ein Hohlraum, eine sogenannte Lufttasche L eingeschaltet, in die das Rohr K einmündet,
welche Tasche durch ein Rohr L1 mit der Aufsenluft in Verbindung steht, um
bei Abstellung des Ofens die darin sich bildende Luftleere durch Aufsenluft auszufüllen.
Natürlicherweise braucht diese Lufttasche, deren Form ganz beliebig sein kann, nicht durchaus
im Keller angebracht zu sein, sondern dieselbe kann an jedem anderen Platze sitzen, wo sie
eben nicht hinderlich ist. Sie mufs jedoch so hoch über dem Wasserstande des Dampfkessels
angebracht sein, dafs die dem Dampfdruck entsprechende Wassersäule nicht in die
Lufttasche hineinsteigt und dieselbe von rückwärts füllt. Von dieser Tasche aus gelangt
nun das Condenswasser durch ein Rohr K1 in die Condenswasserrückleitung und weiter zum
Kessel.
Im allgemeinen wird man nun einen jeden Dampfheizofen mit einer solchen Lufttasche in
Verbindung setzen, indessen können aber auch beliebig viele Oefen, beispielsweise die eines
Steigstranges für den Dampf, in eine einzige Lufttasche einmünden, wobei an Luftrohren L1
erheblich gespart wird. Ferner kann man die Condensleitungen aller Oefen einer ganzen Etage
in eine einzige Lufttasche eintreten lassen und dann in das Abfallrohr K1 einen Wassermesser
einsetzen, um aus der Condenswassermenge, welche in den Oefen einer Etage gebildet wird,
die Wärmemenge zu berechnen, welche an eine Etage abgegeben wurde.
Werden die Oefen einer solchen Heizanlage nun mit Dampf von der Leitung D aus gespeist
und der Dampf durch das mit Ventil, Hahn oder dergleichen ausgerüstete Rohr R in
den oberen Theil des Ofens eingelassen, so sinkt die schwerere Luft vor dem Dampf her
an die tiefste Stelle des Ofens bezw. dessen Fufs F und strömt in die Lufttasche L, von
wo aus sie durch Rohr L1 ins Freie gelangt, und das sich bildende Condenswasser fliefst durch
dasselbe Rohr K zunächst in die Lufttasche L und von da durch Rohr K1 in den Kessel
zurück. Auf dieselbe Weise werden dann später noch auftretende kleine Luftmengen aus
den Oefen entfernt, indem sie zusammen mit dem Condenswasser in die Lufttasche L geschoben
werden, wo eine Trennung von einander stattfindet und die Luft ins Freie geht. Wird nun durch Schliefsung des Ventils,
Hahnes oder dergleichen am Rohr R einmal ein Ofen theilweise oder ganz abgestellt, so
mufs für die vermindernd eintretende Dampfmenge ein entsprechendes Quantum Luft in
den bezüglichen Ofen wieder eingeführt werden, was bei Einschaltung einer Lufttasche L
in die Condensleitung K ohne Weiteres möglich ist, da durch das Rohr L1 und die Lufttasche
eine unmittelbare Verbindung des Ofens mit der Aufsenluft geschaffen ist.
Claims (2)
1. Ein Ofenfufs für Dampf heizöfen, der dadurch ein Reguliren derselben möglich
macht, dafs dessen Innenraum durch eine Scheidewand in zwei Abtheilungen so zerlegt
ist, dafs diese Scheidewand mit dem Obertheil der einen Abtheilung das Rohr (R)
mit dem Abschlufsorgan für den Dampfeintritf aufnimmt, während an die andere
Abtheilung das Rohr (K) für die Abführung des Condenswassers und der sich etwa vorfindenden
Luft angeschlossen ist.
2. In Verbindung mit dem unter i. gekennzeichneten
Otenfufs ein in die Condenswasserleitung eingeschalteter und in bestimmter Höhe über dem Wasserstande des
Kessels angeordneter Behälter (L) (sogenannte Lufttasche), welcher durch ein
Rohr (L1) mit der Aufsenluft in Verbindung steht, zum Zwecke der Luftabführung
aus dem Condenswasser und der Belüftung der Oefen bei etwaiger gänzlicher oder theil weiser Dampfabsperrung.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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