DE78722C - Betriebs vorrichtung für die Schaukelbewegungen von Ringelspiel - Stühlen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Während die in dem Patent Nr. 77464 dargestellte Einrichtung den Zweck verfolgt, die Sprungbewegungen von Ringelspiel-Pferden oder selbstredend auch von ähnlichen Thieren (Eseln, Mauleseln u. s. w.) ganz natürlich zu gestalten, greift zwar die vorliegende Erfindung auf die Natur als Vorbild nicht zurück, benutzt aber dennoch die in dem Haupt-Patent dargestellten mechanischen Mittel, um auch für Ringelspiel-Stühle den Sprungbewegungen der Ringelspiel-Pferde ähnliche Schaukelbewegungen zu erhalten. Der Grund, weshalb , diese Be-, wegungen erwünscht sind, liegt, wie angedeutet, nicht mehr darin, die Natur nachahmen zu wollen, sondern ist zum Theil der, auch auf den Schaukelstühlen einen Sitzpunkt h zu schaffen, welcher wesentlich nur horizontale Vor- und Rückwä'rtsbewegungen macht, und namentlich solchen Personen zum Sitz dienen soll, welche die auf- und absteigenden Schaukelbewegungen nicht vertragen können. Aufserdem kommen bei den Schaukelstühlen im Gegensatz zu den Ringelspiel-Pferden aber noch andere Sitzpunkte in Betracht, welche wesentlich vorn und hinten liegen. Für diese Punkte h ¹Zi² sind als Bewegungsbahnen auf- und absteigende ellipsenähnliche Curven erwünscht, damit Schaukelbewegungen für diese Sitze erhalten werden.

Mit Rücksicht auf die vorstehenden Verhältnisse ist die Anwendung der mechanischen Bewegungsmittel des Haupt-Patentes auf Ringelspiel-Schaukelsitze nicht lediglich als eine Uebertragung zu betrachten, sondern es ist hiermit ein neuer erfinderischer Gedanke zum Ausdruck gebracht worden, welcher in der Erkenntnifs liegt, dafs sich für einen Ringelspiel-Stuhl sehr vortheilhafte, bisher noch nicht erreichte Bewegungsverhältnisse schaffen lassen, wenn die Bewegungsmittel des Haupt-Patentes benutzt werden.

Letztere bestehen, dem Haupt-Patent gemäfs, aus den Stützhebeln α und b, deren obere Enden gelenkig an dem unteren Theil eines Schaukelstuhles befestigt sind, während das untere Ende des einen (b) und ungefähr der mittlere Theil des anderen Hebels (a) mit einander durch den doppelarmigen Hebel f verbunden sind und das untere Ende des letzteren Stützhebels α durch die Kurbelwelle c getragen wird. Diese ist, ebenso wie der Hebel f, an der Plattform e drehbar gelagert und erhält eine geeignete Drehbewegung von dem Ringelspiel aus. Hierdurch erhalten, wie aus der Zeichnung ohne Weiteres ersichtlich, die vorhin betrachteten Sitzpunkte JiIi¹Ii² des Stuhles die gleichfalls vorhin erwähnten charakteristischen Bewegungen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Anwendung der durch das Patent Nr. 77464 geschützten Betriebsvorrichtung für Ringelspiel-Pferde auf Ringelspiel-Stühle in der Weise, dafs die vorhandenen Sitzpunkte hinten und vorn im Stuhle auf- und absteigende und ungefähr in der Stuhlmitte nahezu horizontale Vor- und Rückwärtsbewegungen erhalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.