DE148032C

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Publication number: DE148032C
Application number: DENDAT148032D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stuhl, der im wesentlichen aus drei Teilen besteht und dadurch in eine Bettstelle verwandelt werden kann, daß dessen Lehne als Fußende nach der einen und der Armteil als geneigtes Kopfende nach der anderen Seite ' aufgeklappt werden kann. Bei den bekannten Stühlen dieser Art wurde die mehr oder minder große Neigung des Kopfendes erzielt durch die am vorderen Ende des Armteiles befindlichen Stangen, die durch Schrauben feststellbar sind. Nach vorliegender Erfindung ist der Sitzrahmen besonders aufklappbar und dient bei der Umwandlung des Stuhles in eine Bettstelle zur Unterstützung des Kopfteiles, dabei dem letzteren eine geneigte Lage erteilend. Um diese Neigung zu sichern bezw. verstellbar zu machen, sind seitlich am Sitzrahmen verschiebbare, mit

ao Einkerbungen versehene Bügel vorgesehen, die eine Verstellung des Sitzrahmens ermöglichen. Gleichzeitig hiermit gelangen zur Verbindung des mittleren Teiles des Stuhles mit dem Armteil Gelenke zur Verwendung, die einerseits wie üblich am mittleren Teil, andererseits durch eine seitliche Verlängerung

■ an den Vorderpfosten des Armteiles befestigt sind und hierbei vertikale Zapfen besitzen, die teilweise in den Armteil, teilweise in den mittleren Teil hineinragen, zum Zweck, ein Wackeln des Stuhles zu verhindern und die Bauart des Stuhles leichter zu gestalten.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar ist:

Fig. ι ein Schaubild des zusammengeklappten Stuhles,

Fig. 2 ein Schaubild des aufgeklappten Stuhles als Bettstelle,

Fig. 3 eine Einzelansicht im Schnitt der Sicherung des aufklappbaren, gelenkig angeordneten Sitzrahmens als Stütze für den das Kopfende bildenden Armteil.

Fig. 4 ist eine Vorderansicht des Stuhles mit Darstellung des Gelenkes zwischen Mittelteil und Armteil des Stuhles.

Fig. 5 ist eine vergrößerte schaubildliche Darstellung dieses Gelenkes, und

Fig. 6 ist eine Draufsicht auf dasselbe, teilweise im Schnitt.

I ist der Haupt- oder Mittelteil des in eine Bettstelle verwandelbaren Stuhles, der in allen Fällen in seiner Zusammensetzung verbleibt und keiner Verstellung unterliegt. Derselbe besitzt Stützbeine 2, die einen Raum bilden, der zur Aufnahme von Kissen benutzt werden kann. Der Teil 1 kann, wenn gewünscht, Federn 10 enthalten, um die Decke 11 aus Gewebe oder irgend einem anderen zweckentsprechenden Material federnd zu machen, wobei diese Decke als Unterlage für die

Kissen dient, die bei der Verwendung· des Stuhles als Bettstelle benutzt werden.

An dem Teil ι ist der Teil 3 gelenkig befestigt, der ebenfalls mit einem Decke 12 aus Gewebe oder anderem ähnlichen Material, ebenso wie die Oberfläche 11 besteht. Dies Gewebe 12 bildet die Oberfläche des Teiles 3, nachdem derselbe umgeklappt ist, so daß er als Unterlage für die Bettkissen dienen kann.

Der Teil 3 besitzt die Armlehnen 4, die nach hinten über den Teil 3 verlängert sind und hier Nuten 5 haben, um die querliegende Stützstange 6 aufzunehmen, welche, wie dies Fig. ι zeigt, dazu dient, die Lehne 8 in bekannter Weise in senkrechter oder geneigter Lage zu halten, d. h., wenn sich diese Teile in einer Stellung befinden, wie sie als Stuhl Verwendung finden sollen.

Die Stuhllehne 8 ist am unteren Ende entgegengesetzt dem Teil 3 an dem Teil 1 gelenkig befestigt .und dazu bestimmt, nach unten zu schwingen, d. h. aus der Stellung Fig. ι in die Stellung Fig. 2, wenn der Stuhl als Bettstelle benutzt werden soll, wobei die Lehne das Fußende der Bettstelle bildet. Ist die Lehne 8 so herabgelassen, so wird das Ende derselben in bekannter Weise durch einen daran gelenkigen Rahmen 13 (Fig. 1 und 2) unterstützt. Der Teil 3 ist, wie Fig. 2 zeigt, durch Gelenke 14 an dem mittleren festen Teil 1 befestigt und dient, nach vorn umgeklappt (Fig. 2), als Kopfteil der Bettstelle, wobei er eine etwas geneigte Lage einnimmt, um den Kopf höher zu lagern.

Zur Verbindung des Armteiles mit dem mittleren Teil 1 wird ein in Fig. 4 bis 6 dargestelltes Gelenk benutzt. Das Gelenk besteht, wie üblich, aus den beiden Blättern 60, die durch einen Bolzen 52 miteinander verbunden werden. Das untere Blatt wird, wie gewöhnlich, durch Schrauben an dem vorderen Teil des Stuhlteiles 1 befestigt, das obere Blatt dagegen ist an einem Ende mit einer senkrecht stehenden und rechtwinklig abgebogenen Platte 53 versehen, mit welcher es an den vorderen Stützpfosten des Armteiles 3 befestigt wird. Um die Platte 53 vollkommen fest zu sichern, wird sie mit einem senkrechten Steg 56 versehen, der einen runden Zapfen 55 trägt, welcher in einen entsprechenden Einschnitt des Armteiles 3 eintritt. Der Zapfen 55 besitzt an dem unteren Ende noch einen Bolzen 57, der in ein Loch 58 in dem oberen Teil des Mittelteiles 1 eintritt (Fig. 4), wenn der Armteil sich in der Stuhlstellung, d. h. über dem mittleren Teil befindet und so ein Wackeln des Stuhles verhindert. Dieses Gelenk zur Verbindung des mittleren Teiles mit dem Armteil gestattet, daß der Armteil leichter gebaut sein kann, als dies bisher üblich war, da in diesem Falle die vordere Verbindung zwischen den vorderen Stützen wegfallen kann.

Der Armteil 3 ist mit dem Sitzrahmen 16 versehen, der aus quergehenden Latten, oder einem leichten Rahmenwerk besteht. Dieser Rahmen ist durch Bolzen l6^a in den Seitenstangen des Teiles 3 gelagert und kann nach unten herausgeklappt werden (Fig. 3). Der Rahmen 16 liegt, wenn er als Sitzrahmen dient; auf Bolzen 17, die aus dem Rahmen₍3 hervorragen und somit ein Eindringen des Rahmens 16 in das Gewebe 12 verhindern. Soll der Armteil 3 umgeklappt werden und als Kopfteil eine geneigte Stellung einnehmen (Fig. 2 und 3), so wird der Sitzrahmen 16 ebenfalls aufgeklappt und nimmt, selbst unter dem Teil 3 eine geneigte Lage ein, wobei er denselben unterstützt. Um den Sitzrahmen 16 in dieser Stützstellung festzuhalten, kann entweder die Stange 6 verwendet werden, indem sie zwischen den Seitenlatten des Teiles 3 eingeschoben wird (Fig. 2) oder es können die Seiten des Teiles mit Bügeln 18 versehen werden (Fig. 3). Diese Bügel haben Schlitze 19 mit Einkerbungen 20, die mit Bolzen 21 an den Seiten des Sitzes 16 in Eingriff treten. Die gegenüberliegenden Enden der Bügel 18 haben ebenfalls Bolzen, die in Nuten 49 des Teiles 3 gleiten können. Falls keine Seitenlatten 9 vorhanden sind, und die Stange 6 zur Unterstützung des aufgeklappten Sitzes benutzt werden soll, so kann die Stange gegen einen Knopf 50 auf der unteren Seite der Armlehne 4 angelegt werden, und zwar können ein oder mehrere solcher Knöpfe oder Einkerbungen unten für die Stange 6 vorgesehen sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. In eine Bettstelle verwandelbarer Stuhl, bei welchem von einem mittleren festen Teil die gelenkige Rückenlehne als Fußende nach der einen und der Armteil als geneigtes Kopfende nach der anderen Richtung aufgeklappt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzrahmen (16) am Armteil schwingbar angeordnet ist, um dem Kopfende eine geneigte Lage zu geben, wobei diese Neigung durch eine Stellvorrichtung gesichert wird bezw. veränderlich ist.

2. Ausführungsform des Stuhles nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seitlich am Sitzrahmen (16) verschiebbare, mit Einkerbungen (20) versehene Bügel (19), die den Sitzrahmen in der geneigten Lage bei Verwendung als Bett sichern bezw. eine Veränderung der Neigung zulassen,

3. Ausführungsform des Stuhles' nach

Anspruch ι, gekennzeichnet durch zur Verbindung des mittleren Teiles mit dem Armteil dienende Gelenke, die einerseits, wie üblich, am mittleren Teil, andererseits durch eine seitliche Verlängerung an den Vorderpfosten des Armteiles befestigt sind und hier senkrechte Zapfen (55, 57) haben, die teilweise in den Armteil (3), teilweise in den mittleren festen Teil (2) hineinragen, zum Zweck, ein Wackeln des Stuhles zu verhindern und seine Bauart leichter zu machen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.