DE153558C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Erfindungsgegenstand ist ein Kirchensitz- und Betstuhl, welcher für jeden dieser Zwecke auf leichte und schnelle Weise hergerichtet werden kann. Bei den bekannten Stühlen war zur Umwandlung das Drehen um einen Zapfen nötig, der bald locker wurde. Nach vorliegender Erfindung dient der aufgeklappte Sitz als Gegenstütze des Betpultes, welches durch Neigen der Rückenlehne des Sitzstuhles

ίο gebildet wird. Auf diese Weise bleibt der Stuhl stets standfest. Auch ist die Anordnung der Lehnenteile so getroffen, daß die Lehne sowohl beim Sitzen wie beim Knieen zu benutzen ist, da vorspringende Teile vermieden sind.

Auf der Zeichnung ist in
, Fig. ι der Stuhl als Betpult zum Knieen und in

Fig. 2 in seiner Anordnung zum Sitzen dargestellt.

Der Stuhl besteht aus den zusammenklappbaren Kreuzbeinen α und b, die um den Punkt c drehbar sind. Ein Anschlag d, gegen den sich die Beine α stützen, hält die Beine in gespreiztem Zustande fest. Die Beine b tragen ferner den Knieschemel e. Die Rückenlehne / des Sitzstuhles (Fig. 2) ist an den Beinen b bei g drehbar befestigt und dient, nachdem sie geneigt wurde, als die eine Stütze des Betpultes (Fig. 1), während die andere durch den hochgeklappten Sitz h gebildet wird, der mittels Gelenk i an den Beinen b angelenkt ist, und dessen anderes Ende mittels einer Feststellvorrichtung k an der Stuhllehne / befestigt wird. Die Feststellvorrichtung besteht im Ausführungsbeispiel aus einer federnden Öse, welche über einen Stift greift. Am oberen Ende der Stützlehne ist um ein Gelenk / drehbar eine Leiste m angeordnet, \velche ebenfalls durch eine beliebige Feststelleinrichtung ρ, hier Haken und Öse sowie einen Riegel q, so an der Stuhllehne festgestellt werden kann, daß sie in fast \vagerechter Lage als Betpultarmstütze (Fig. 1) sowie in angenähert senkrechter Stellung als Rückenlehne (Fig. 2) dienen kann.

Unter dieser Leiste m ist zweckmäßig ein sich mit ihr drehendes verschließbares Kästchen η zur Aufnahme des Gebetbuches oder dergl. vorgesehen.

An der Stützlehne f ist ein Haken ο angebracht, der, , wenn der Stuhl zum Sitzen dient, unter dem Sitz in diesen eingreift und ihn festhält.

Das Umwandeln des Stuhles aus einem Bet- in einen Sitzstuhl geschieht durch Hinabklappen des Sitzes h nach Lösen der Feststellvorrichtung k, wodurch sich die Stützlehne f nach hinten neigt. Dann löst man den Riegel der Leiste m und stellt sie senkrecht als Rückenlehne ein, worauf die Stellvorrichtung ρ eingehakt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ,

   Kirchensitz- und Betstuhl, dadurch gekennzeichnet, daß der aufklappbare Sitz (h) als Gegenstütze des Betpultes (fm) dient, welches durch Neigen der Sitzstuhlrücklehne (f) ' gebildet wird, deren obere Querleiste (m) derart drehbar angeordnet , ist, daß sie beim Betstuhl in die Pultstellung und beim Sitzstuhl in die Richtung der Rückenlehne eingestellt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.