DE77464C - Betriebsvorrichtung für die Sprungbewegungen von Ringelspielpferden - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind bereits Einrichtungen ersonnen worden, um den Ringelspielpferden sprungartige Bewegungen zu ertheilen. Dieselben sind jedoch insofern mangelhaft, als mit ihnen ein naturgetreues Springen des Pferdes mit allen vier Füfsen gleichzeitig nicht erreicht wird. Die Sprungbewegung müfste so vor sich gehen, dafs sich nur der Vordertheil und der Hintertheil des Pferdes abwechselnd heben und senken, während sich der sogenannte Sitzpunkt, d. h. der Mittelpunkt des Rückens, in annähernd horizontaler Richtung fortbewegt. Die bekannten Einrichtungen veranlassen jedoch, dafs auch dieser Sitzpunkt gehoben und gesenkt wird.

Dieser Nachtheil ist durch die nachfolgend beschriebene neue Betriebseinrichtung vermieden worden.

Der Körper des Pferdes wird hinten und vorn auf zwei Stützhebeln α und b schwebend erhalten, von welchen der vordere durch die Kurbelwelle c getragen wird, welch letztere in Hängeböcken d der Plattform e drehbar gelagert ist und eine geeignete Drehbewegung von dem Ringelspiel erhält.

Ein oder zwei doppelarmige Hebel/, welche um eine Achse g der Plattform schwingen können, verbinden etwa die Mitte des vorderen Stützhebels α mit dem unteren Ende des hinteren Stützhebels b und bewirken, dafs die beiden oberen Enden der Stützhebel, welche scharnierartig mit dem Pferdekörper verbunden ^;sind, zwangläufig sich in ellipsenähnlichen Bahnen bewegen, wenn die Kurbelwelle c umgetrieben wird.

Ist der Hintertheil des Pferdes am tiefsten gesenkt, so befindet sich das obere Scharnierende des hinteren Stützhebels b ziemlich im tiefsten Punkt seiner Bahn und das Scharnierende des vorderen Stützhebels nahezu im höchsten Punkt seiner Bahn. Bewegt sich alsdann das Scharnierende des vorderen Hebels in seiner Bahn abwärts und das Scharnierende des hinteren Hebels aufwärts, so wird wohl der Vordertheil des Pferdes nach vorn gesenkt und der Hintertheil angehoben und hierbei der ganze Pferdekörper vorwärts bewegt, aber die mittlere Partie des Pferderumpfes, welche den Sitzpunkt h enthält und über der Drehachse g des Verbindungshebels f liegt, wird im wesentlichen nur horizontal verschoben, ohne sich merklich zu senken oder zu heben. Es wird also die natürliche Sprungbewegung eines Pferdes nachgeahmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Betriebsvorrichtung für die Sprungbewegungen von Ringelspielpferden, dadurch gekennzeichnet, dafs die beiden mit demⁱ Pferdekörper vorn und hinten gelenkig verbundenen Stützhebel (ab) an einen doppelarmigen Verbindungshebel (f) angelenkt sind, welcher infolge der Lage seiner festen Drehachse (g) zwischen den Stützhebeln die von dem Ringelspiel durch eine Kurbel (c) dem einen (vorderen) Stützhebel mitgetheilte Bewegung in solchem Sinne auf den anderen (hinteren) Stützhebel überträgt, dafs die beiden oberen Enden der Stützhebel in ellipsenähnlichen Bahnen im entgegengesetzten Drehsinne derartig herumgeführt werden, dafs das eine Ende immer aufsteigt, während das andere niedergeht, und umgekehrt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.